Gaius Julius Caesar

„Die Iden des März“


Hausarbeit, 2009

15 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die politische Situation in Rom vor der Ermordung Caesars
2.1 Die Verschwörer und ihre Gründe
2.2 Der Plan der Verschwörer
2.3 Die Ermordung Caesars
2.4 Die Auswirkungen der Tat für die Verschwörer und Rom

3 Fazit

4 Quellenverzeichnis

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Gaius Julius Caesar war römischer Feldherr und Staatsmann; er lebte von 100 v. Chr. bis 44 v. Chr.[1] Mein Interesse gilt dem Attentat auf Caesar am 15. März 44 v. Chr. Die Umstände des Attentats sind in der Forschung nicht eindeutig geklärt. In dieser Arbeit soll es weniger um die Umstände gehen als um die Frage: ’Warum musste der Plan, einen Tyrannenmord zu inszenieren, scheitern und wie hätte er vielleicht gelingen können?’ Um den Plan der Verschwörer und deren Beweggründe darzustellen, muss die vorherrschende Situation in Rom zur Zeit der Herrschaft von Caesar kurz erläutert werden. Es werden nur die Häupter der Verschwörung näher beleuchtet, da diese eine tragende Rolle inne hatten. Zudem wird ein Vergleich zwischen der Planung und der tatsächlichen Ausführung vorgenommen. Ferner wird verdeutlicht, warum der Plan, einen Tyrannenmord zu inszenieren, scheitern musste. Gleichzeitig werden mögliche Verbesserungsvorschläge gegeben. Am Ende dieser Arbeit werden die Auswirkungen der Tat darüber Aufschluss geben, warum die Verschwörer die Republik nicht wieder herstellen konnten.

Es ist festzustellen, dass die Quellenlage für den Verlauf des Attentats nicht ausreichend ist, da die drei von mir verwendeten antiken Autoren[2], die über die Iden des März[3] berichten, sich möglicherweise gegenseitig bedient haben. Appian, der in seinem zweiten Teil der ’Bürgerkriege’ von der Ermordung Caesars berichtete, gibt seine Quellen für dieses Ereignis nicht preis[4], daher muss man den Wahrheitsgehalt dieser Schilderung anzweifeln. Plutarch vergleicht in seinen ’Parallelbiographien’ oftmals wichtige römische Persönlichkeiten mit Griechen, wie auch in seinem ersten Teil ’Alexandros und Caesar’. In seinen Biographien übernahm er sowohl negative Eigenschaften der Personen, als auch positive Damit wollte er die Leser zu besseren Menschen machen, durch die teils abschreckenden Beispiele, aber auch durch das tugendhafte Verhalten der beschriebenen Personen.[5] Sueton dagegen schrieb nicht wie Plutarch Charakterbiographien, er wollte vielmehr das Phänomen eines Prinzipats untersuchen. An dem Thema Caesar beschäftigte ihn besonders die Frage, wie es Caesar gelang ein Prinzipat zu errichten unter der:„ […] Wahrung republikanischer Institutionen […].“[6] Alle drei sind keine Zeitzeugen. Für die Untersuchung der Quellen bedeutet das, dass ihre Darstellungen wahrscheinlich durch Überlieferungen entstanden sind. Daher ist von einer genauen und objektiven Betrachtung der Ereignisse nicht auszugehen. Man kann mit Sicherheit sagen, dass ihre Quellen Traditionen sind, da sie bewusst verfasst wurden, um der Nachwelt zu dienen.[7] Dennoch sind sie alle in ihrer Grundaussage ähnlich.

2 Die politische Situation in Rom vor der Ermordung Caesars

Im Jahr 60 v. Chr. hatten sich Gaius Julius Caesar, Gnaeus Pompeius Magnus[8] und Marcus Licinius Crassus[9] zu einem ’Drei Männer Bündnis’, dem ’Triumvirat’, zusammen geschlossen. Das Ziel dieses Bündnisses war, dass keine politischen Entscheidungen im Staat durchgesetzt würden, wenn einer der drei Männer nicht zustimmte.[10] Als es zu Streitigkeiten zwischen ihnen kam, drohte das Triumvirat zu zerbrechen. Pompeius und Caesar buhlten um die erste Position, als Konsul, in der Republik. Die familiäre Verbindung zwischen Pompeius und Caesar zerbrach, als die Tochter Caesars und Ehefrau des Pompeius 54 v. Chr. starb. Ein Jahr später starb Crassus im Kampf gegen die Parther.[11] Pompeius versuchte nun die Macht Caesars zu schwächen, indem er per Senatsbeschluss die Entlassung der Legion Caesars befahl. Dieser weigerte sich und entschloss sich zum Marsch auf Rom, dort herrschten mittlerweile bürgerkriegsähnliche Zustände.[12] Nach seiner Machtübernahme ließ Caesar seine Widersacher und die Verbündeten von Pompeius bis 45 v. Chr. verfolgen und teilweise töten. Die Männer, die nicht getötet wurden, begnadigte er, um durch seine ’Clementia’[13] positiv zu wirken. Um die Situation in Rom zu stabilisieren wurde er bereits 49 v. Chr. für 11 Tage zum Diktator[14] ernannt. 46 v. Chr. wurde er zum Diktator für zehn Jahre und im Jahr 44 v. Chr. sogar auf Lebenszeit bestimmt.[15]

2.1 Die Verschwörer und ihre Gründe

„Die Verschwörung gegen ihn zählte mehr als sechzig Teilnehmer, ihre Häupter waren Gaius Cassius, Marcus und Decimus Brutus.“[16] Alle Drei hatten unterschiedliche persönliche Beweggründe einer Verschwörung gegen Caesar beizutreten. Gaius Cassius soll verärgert gewesen sein, weil Caesar ihm die Stadtpraetur[17] vorenthalten hatte, obwohl er der Ansicht war, er wäre die bessere Wahl. Stattdessen hatte Caesar das Amt Marcus Brutus übertragen.[18] Meiner Meinung nach ist es eher unwahrscheinlich, dass Cassius nur aus persönlichen Gründen, wie der Kränkung und des Vorenthaltens der Stadtpraetur, gehandelt haben soll. Eher ist anzunehmen, dass Cassius einen allgemeinen Hass auf mächtige Herrscher hegte. Schon in seiner Kindheit soll er mit dem Sohn des Sullas einen Disput über die herrschenden Machtverhältnisse gehabt haben.[19]

Marcus Brutus soll durch Freunde und durch Bitten der Bürger zu der Tat ermuntert worden sein.[20] Ihn ernannte man zum Anführer der Verschwörung. Zum einen, weil er bei dem Volk und den Senatoren beliebt war, und zum anderen, weil man meinte, mit ihm könnte der Plan gelingen.[21] Die Sorge um das römische Volk soll bei Brutus der Anlass für die Verschwörung gegen Caesar gewesen sein.[22]

Warum Decimus Brutus[23] an der Verschwörung teilnahm ist nicht eindeutig. Er wurde von Caesar sehr gefördert und hatte dadurch Karriere gemacht. Man könnte annehmen, Decimus Brutus wollte noch mehr Macht und schloss sich daher der Verschwörung an. Ein Ziel hatten alle, sie wollten die Republik wieder herstellen.[24] Fest steht: Caesar war Alleinherrscher und hatte sich bei den Senatoren von Rom unbeliebt gemacht. Seine Handlungen zeigten ganz klar, dass unter seiner Herrschaft die Republik nicht weiter bestehen sollte. Äußerungen Caesars, wie: „Die Republik ist ein Nichts, ein bloßer Name […] – Sulla hat das ABC der Politik nicht gekannt, sonst hätte er die Diktatur nicht niedergelegt.“[25], hatten in der Öffentlichkeit immer wieder gezeigt, was er von der Republik als Staatsform hielt. Er beachtete die Gesetze nicht mehr und verteilte Ämter willkürlich; unter anderem auf mehrere Jahre, ohne dabei die politischen Vorschriften zu achten.[26] Der antike Autor Sueton nennt viele Gründe, die aufzeigen, dass Caesar sich unbeliebt gemacht hatte. Außerdem habe er zu viele Ehrungen angenommen, wie das dauernde Konsulat, die Aufsicht über die Sitten und die lebenslange Diktatur.[27] Caesar hatte sein Amt des Konsuls in den letzten beiden Jahren, 45 v. Chr. und 44 v. Chr., nur Titular bekleidet, denn zeitweise ernannte er Stellvertreter, die seine Arbeit ausführten.[28] Er nahm jede Gelegenheit wahr um sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren; damit sind die vielen Ehrungen gemeint. So soll er sich durch einen goldenen Sessel im Senat oder einer Tragbahre sowie die Aufstellung seines Bildnisses neben den Göttern, den Unmut des Senats zugezogen haben.[29] Er ließ sich wie ein Gott unter den Sterblichen feiern und ehren. Sicherlich war es nicht ungewöhnlich, dass sich Herrscher heroisch feiern ließen, jedoch schließe ich mich der Meinung des Autors Michael Crawford an, dass Caesar: „Ehrungen zuteil wurden, die weit über menschliches Maß hinausgingen […].“[30] Meiner Ansicht nach hatte Caesar es mit der Darstellung seiner Selbst übertrieben, so trug er ständig ein Purpurgewand[31] und hatte das Recht, im Senat auf einem goldenen Sessel zu thronen.[32] Obwohl er durch sein Amt als Diktator viele Ehren erhalten hatte, waren einige darunter, die nach meiner Auffassung, nur zu propagandistischen Zwecken gedacht waren, wie zum Beispiel die Benennung des Monats Juli nach ihm.

[...]


[1] Will, Wolfgang: Caesar, DNP Bd. 2, 1997, S. 908.

[2] Sueton, Plutarch, Appian.

[3] Die Iden nannte man im römischen Kalender den 15. Tag der Monate März, Mai, Juli und Oktober.

[4] Magnino, D.: Appianos, DNP Bd. 1, 1996, S. 905.

[5] Hünemörder, Christian Wilhelm: Plutarchos, Der Neue Pauly Bd. 9, 2000, S. 1161-1164.

[6] Sallmann, Klaus: Suetonius Tranquillus, C., Der Neue Pauly Bd. 11, 2001, S. 1085-1086.

[7] Günther, Rosmarie: Einführung in das Studium der Alten Geschichte, Paderborn2, 2004, S. 65.

[8] Will, Wolfgang: Pompeius, DNP Bd. 10, 2001, S. 99-107. Er lebte von 106 v. Chr. bis 48 v. Chr. und war römischer Politiker und Feldherr.

[9] Groag, Edmund: Marcus Licinius Crassus, RE Bd. IV. 2, Stuttgart, S. 1681. Er lebte um 115 v. Chr. bis 53 v. Chr. und war ein wohlhabender römischer Politiker.

[10] Will, Wolfgang: Caesar, DNP Bd. 2, S. 914.

[11] Wiesehöfer, Josef: Parther, DNP Bd. 9, 2000, S. 371. Bewohner der Provinz Parthia, im heutigen Iran.

[12] Will, Wolfgang: Caesar, DNP Bd. 2, S. 914.

[13] Bloch, René: Clementia, DNP Bd. 3, 1997, S. 31. Ist die personifizierte Milde.

[14] Christ, Karl: Römische Geschichte, Darmstadt4, 1990, S. 137. Eine Diktatur wurde nur auf befristete Zeit und begrenzte Aufgaben vergeben.

[15] Will, Wolfgang: Caesar, DNP Bd. 2, S. 914-915.

[16] Sueton, C. Tranquillus: Cäsarenleben, übertr. von Max Heinemann, Stuttgart7, 1986, Abs. 80, S. 59.

[17] Kierdorf, Wilhelm: Praetor, DNP Bd. 10, 2001, S. 260. Der Stadtpraetor war ein Oberbeamter mit umfassenden Machtbefugnissen, der jedoch dem Amt des Konsuls unterlegen war.

[18] Plutarch: Brutus, in: ausgewählte Biographien Bd. 1, Stuttgart, 1854, Abs. 7, S. 62-63.

[19] Plutarch: Brutus, Abs. 9, S. 64.

[20] Plutarch: Brutus, Abs. 9, S. 64.

[21] Plutarch: Brutus, Abs. 12, S. 66.

[22] Plutarch: Brutus, Abs. 29, S. 81-82.

[23] Gundel, Hans Georg: Brutus 11, KlP Bd. 1, 1997, S. 957-958. Er lebte von 81 v. Chr. bis 43 v. Chr. und war zunächst treuer Anhänger Caesars.

[24] Appian von Alexandria: Römische Geschichte 2. Teil – Die Bürgerkriege, übers. Otto Veh, Stuttgart, 1989, Abs. 138, S. 185.

[25] Sueton: Cäsarenleben, Abs. 76, S. 55.

[26] Sueton: Cäsarenleben, Abs. 76, S. 55.

[27] Sueton: Cäsarenleben, Abs. 76, S. 54.

[28] Sueton: Cäsarenleben, Abs. 76, S. 55.

[29] Sueton: Cäsarenleben, Abs. 76, S. 54.

[30] Crawford, Michael: Die römische Republik, München5, 1994, S. 269.

[31] Schneider, Helmuth: Purpur, DNP Bd. 10, 2001, S. 604-605. Der Farbstoff Purpur war in der Antike sehr kostbar. Mit Purpur gefärbte Stoffe durften in der Regel nur Sieger einer bedeutenden Schlacht für einen gewissen Zeitraum tragen. Später wurde es zum Statussymbol der politischen Machthaber.

[32] Sueton: Cäsarenleben, Abs. 76, S. 54.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Gaius Julius Caesar
Untertitel
„Die Iden des März“
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald  (Altertumswissenschaften)
Veranstaltung
Die späte römische Republik I
Note
1,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
15
Katalognummer
V137663
ISBN (eBook)
9783640459117
ISBN (Buch)
9783640458752
Dateigröße
577 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gaius, Julius, Caesar, Iden, März“
Arbeit zitieren
Franziska Haimann (Autor:in), 2009, Gaius Julius Caesar, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137663

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