Das IS-LM Modell. Entstehung und Anwendung


Essay, 2006

13 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Die Entstehung des IS-LM Modells

2. Die LM- Kurve
2.1 Transaktionsmotiv
2.2 Vorsichtsmotiv
2.3 Spekulationsmotiv
2.4 Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage
2.5 Bildung eines Gleichgewichts mit der LM- Gleichung
2.6 Positive Steigung der LM- Kurve

3. Die IS- Kurve
3.1 Negative Steigung der IS- Kurve
3.2 Das Ungleichgewicht am Kapitalmarkt

4. Das IS-LM Modell
4.1 IS-LM Modell im Ungleichgewicht
4.2 Verschiebung der IS- Kurve durch die Fiskalpolitik
4.3 Verschiebung der LM-Kurve durch die Geldpolitik

5. Kritik am hicksschen IS-LM Modell

6. Quellenverzeichnis

7. Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Bildung der LM- Kurve

Abb. 2: Bildung der IS- Kurve

Abb. 3: Das IS-LM Modell

Abb. 4: Verschiebung der IS- Kurve durch Fiskalpolitik

Abb. 5: Verschiebung der LM- Kurve durch Geldpolitik

1. Die Entstehung des IS-LM Modells

Als Gegenentwurf zur klassischen- neoklassischen Theorie schrieb John Maynard Keynes sein Buch „The General Theory of Employment, Interest and Money". Er erklarte in einer schwer verstandlichen Schreibweise theoretische und wirtschaftspolitische Zusammenhange und verwies dabei auf die bis dahin gemachten Fehler der neoklassischen Okonomie. Nachdem sein Buch 1936 erschien, interpretierte John R. Hicks in seinem Werk „Mr. Keynes and the Classics" die Theorie von Keynes. Hicks stellte Keynes formelle Gedanken zur gesamtwirtschaftlichen Situation in einem Modell dar, dass er das IS-LM Modell nannte.1 Es wird als das makrookonomische Standardmodell bezeichnet und setzt sich aus dem klassischen Zinsmechanismus und dem keynesianischen Einkommensmechanismus zusammen.2

2. Die LM Kurve

Die GröBe L steht fir die gesamtwirtschaftliche Geldnachfrage und M fir das exogene Geldangebot der Zentralbank. Anders als in der neoklassischen Quantitatstheorie, in der Geld kein Zins tragt und nur zur DurchfDhrung von Transaktionen gehalten wird, hat Geld laut Keynes zusatzlich die Funktion zur Wertaufbewahrung. AuBerdem besitzen die Wirtschaftssubjekte in dem LM Modell die Alternative zur Geld- oder Wertpapierhaltung. Keynes fart dazu drei Motive an:

- Transaktionsmotiv
- Vorsichtsmotiv
- Spekulationsmotiv .

Angesichts dieser Motive halten Haushalte und Unternehmen nach ihrer Wahl des Portfolios sowohl Geld- als auch Wertpapierbestände.3 Diese Entscheidungsalternative bezeichnet man auch als die Liquiditätspräferenz der Wirtschaftssubjekte.

2.1 Transaktionsmotiv

Der Grund fur die Transaktionskassenhaltung ergibt sich aus dem Finanzierungsbedarf, um Zahlungseingänge und -ausgänge durchfDhren zu konnen. Mit steigendem gesamtwirtschaftlichem Einkommen Y der Wirtschaftssubjekte steigt mit den Ausgaben auch der Wunsch nach einer hoheren Geldhaltung in der Transaktionskasse LT. Demnach ist erkennbar, dass die Transaktionskasse positiv mit dem Einkommen korreliert.

Es gilt: LT = LT (Y+)•4

2.2 Vorsichtsmotiv

Das Motiv der Vorsichtskasse Lv dient den Wirtschaftssubjekten dazu, fiber die Transaktionskasse hinaus, liquide Zahlungsmittel zu halten, um unvorhersehbare Zahlungen tätigen zu können. Wie auch bei der Transaktionskasse steigt die Vorsichtskasse mit steigendem Einkommen, da die Erwartungen von höheren unvorhergesehenen Ausgaben steigen. Der Liquiditätsbedarf der Vorsichtskasse korreliert indes negativ zum Marktzins. Die durch die Haltung von Bar- und Giralgeld entstehenden Opportunitätskosten bestimmen sich durch das aktuelle Zinsniveau auf dem Markt. Folglich werden sich die Wirtschaftssubjekte mit steigendem Zins und den somit höheren Opportunitätskosten gegen die Geldhaltung entscheiden und ihre Vorsichtskasse abbauen.

Es gilt: Lv = Lv 0(+; )

2.3 Spekulationsmotiv

Das Spekulationsmotiv Ls muss im Vergleich zu den beiden anderen Motiven etwas ausfDhrlicher erklärt werden. Der Liquiditätsbedarf aus der Spekulationskasse ergibt sich aus den Geldmitteln, die weder fir die Transaktionskasse noch fir die Vorsichtskasse gebraucht werden. Somit haben die Wirtschaftssubjekte aufgrund eines Konsumverzichts die Option ihr Geld aus der Spekulationskasse auf dem Wertpapiermarkt zu investieren. Grundsätzlich gilt, dass die Entwicklung des Zinsniveaus gegenläufig zum Wertpapierkurs schwankt.5 Erklärt wird dieses durch die Effektivverzinsung, die sich aus der Relation vom Nominalzins des Wertpapiers zum Kurswert ermitteln lässt. Jeder einzelne wird sich im Hinblick auf einen Gewinn, dann für den Kauf von Wertpapieren am Markt entscheiden, wenn der steigende Kurs des Wertpapiers und der gegenläufige Zins, somit fallend, den Erwartungen entsprechen. Andersrum würde sich die Spekulationskasse wieder füllen, wenn der erwartete Kursverlust höher ausfällt als der Zinsertrag.6 Der Zins, bei dem ein Gleichgewicht zwischen erwartetem Kursverlust und Zinsgewinn besteht, bezeichnet man als kritischen Zins. Ist der kritische Zins überschritten, liegt der Zinsertrag über dem erwarteten Kursverlust und die Wirtschaftssubjekte werden ihre gesamte Spekulationskasse in Wertpapieren anlegen.7 Aufgrund differierender Erwartungen der Wirtschaftssubjekte über den zukünftigen Zinssatz wird der individuelle Indifferenzzinssatz bei jedem einzelnen unterschiedlich sein. Mit steigendem Zinssatz wird demzufolge jeder individuelle Indifferenzzinssatz erreicht, so dass nicht ein abrupter, sondern ein allmählicher Transfer von Spekulationskasse zu Wertpapieren erfolgt.8 Aus diesem allmählichen Transfer bildet sich die Spekulationskurve.

Es gilt: LS = LS (i -

2.4 Die gesamtwirtschaftliche Geldnachfrage

Die Liquiditätspräferenztheorie von Keynes erklärt sich nun aus den drei Motiven der Transaktions-, Vorsichts- und Spekulationskasse. Das Subsumieren der einzelnen Kassen ergibt die makrookonomische reale Geldnachfragefunktion: L = L(Y+;i -)

Aus dieser Funktion lässt sich erkennen, dass die Geldnachfrage positiv mit dem Einkommen und negativ mit dem Zins korreliert.

2.5 Bildung eines Gleichgewichts mit der LM- Gleichung

[...]


1 Vgl. Heine, Michael; Herr, Hansjorg, Volkswirtschaftslehre- paradigmenorientierte Einfthrung in die Mikro- und Makrookonomie, 3. vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage, Hrsg. R. Oldenbourg Verlag Mtinchen Wien 2003, S. 472

2 Vgl. Wesselmann, Carsten, Nickel, Ingo, Basiswissen VWL, der makrookonomische Geldmarkt im IS/LM Modell, in: WISU das Wirtschaftsstudium 8-9/06, S. 1041

3 Vgl. Felderer, Bernhard; Homburg, Stefan, Makrookonomik und neue Makro0okonomik, 9. Auflage 2005, Hrsg. Springer, Berlin Heidelberg 2005, S.121

4 Vgl. Wesselmann, Carsten, Nickel, Ingo, Basiswissen VWL, der makrookonomische Geldmarkt im IS/LM Modell, in: WISU das Wirtschaftsstudium 8-9/06, S. 1041

5 Vgl. Felderer, Bernhard; Homburg, Stefan, Makrookonomik und neue Makro0okonomik, 9. Auflage 2005, Hrsg. Springer, Berlin Heidelberg 2005, S. 121 ff.

6 Vgl. Wesselmann, Carsten, Nickel, Ingo, Basiswissen VWL, der makrookonomische Geldmarkt im IS/LM Modell, in: WISU das Wirtschaftsstudium 8-9/06,S. 1042

7 Vgl. Felderer, Bernhard; Homburg, Stefan, Makrookonomik und neue Makro0okonomik, 9. Auflage 2005, Hrsg. Springer, Berlin Heidelberg 2005, S. 123

8 Vgl. Heine, Michael; Herr, Hansjorg, Volkswirtschaftslehre- paradigmenorientierte Einführung in die Mikro- und Makrookonomie, 3. vollig überarbeitete und erweiterte Auflage, Hrsg. R. Oldenbourg Verlag München Wien 2003, S. 479

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Details

Titel
Das IS-LM Modell. Entstehung und Anwendung
Hochschule
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Note
1,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
13
Katalognummer
V138913
ISBN (eBook)
9783640486342
ISBN (Buch)
9783640486519
Dateigröße
429 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
LM Kurve, IS-Kurve, Entstehung des IS-LM Modells
Arbeit zitieren
Dennis Sauert (Autor:in), 2006, Das IS-LM Modell. Entstehung und Anwendung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138913

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