Rehabilitationstraining. Trainingsplan zum Thema Schulterluxation


Hausarbeit, 2012

34 Seiten, Note: 0,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Diagnose / Anamnese
1.1 Allgemeine Personendaten
1.2 Spezifische Anamnesedaten
1.3 Funktionsdiagnostik
1.3.1 Durchführungsmodalitäten für jedes der genannten Gelenke
1.3.2 Die Richtwerte für eine normale Gelenkbeweglichkeit im Vergleich zu den Testergebnissen für Herrn B. inklusive deren Bewertung
1.4 Bewertung der Diagnosedaten

2 Zielsetzung / Prognose

3 Trainingsplanung Makrozyklus

4 Trainingsplanung Mesozyklus

5 Literaturrecherche
5.1 Vergleich der Wirksamkeit von überwachtem Training und Cyriax Physiotherapie bei Patienten mit Tennisarm
5.2 Tennisarm: Vergleich der Therapiemethoden für Tennis- ellenbogen

6 Literaturverzeichnis

7 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
7.1 Tabellenverzeichnis
7.2 Abbildungsverzeichnis

8 Anhang
Anhang 1: Röntgenaufnahmen
Anhang 3: Borg-Skala
Anhang 4: Epicondylitis humeri radialis - Dauer der Symptome
Anhang 5: Schmerzempfinden im Ellenbogen vor und nach der Behandlung
Anhang 6: Funktionsskala des Ellenbogens vor und nach der Behandlung

1 Diagnose / Anamnese

Eine Erkenntnis der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitations­wissenschaften (DGRW) sagt aus, dass „[r]und ein Drittel aller Rehabilitations­verfahren […] den muskuloskelettalen Bereich [betrifft]. Hier vollzieht sich ein Wandel von […] eher passiven Behandlungs­verfahren zu aktivitäts- und verhaltensorientierten Konzepten“ (MAINTEUFFEL, 2012 aus Dt. Ärzteblatt Ausgabe 109, S.19).

Im folgenden Diagnosebild werden die Hauptgelenke, v.a. das Schultergelenk näher betrachtet. Als eines der flexibelsten Gelenke lässt es Bewegungen in allen Richtungen zu. Seine Stabilität erhält das Kugelgelenk vorwiegend über die gelenkumgebende Muskulatur, was gleichzeitig eine erhöhte Anfälligkeit für Störungen und Verletzungen mit sich bringt (vgl. BINGLER, 2012 aus Orthopress Ausgabe 1/2012). Allgemein treten Verletzungen nicht so häufig aufgrund verschleißbedingter Erkrankungen am Gelenkknorpel auf, wie es z. B. im Knie oder in der Hüfte vorkommt. Nachfolgend wird für ein Beschwerdebild der Schulter ein rehabilitatives Training konzipiert. Die betroffene Person ist ein 23-jähriger Automobilverkäufer. Bei einer Körpergröße von 1,83 m wiegt Herr B. 85 kg. Was die Belastungsgrößen angeht, verfügt er über Zeit und Motivation 2x pro Woche für ca. 1 ½ Std. trainieren zu können.

1.1 Allgemeine Personendaten

Tab. 1: Allgemeine Personendaten von Herrn B.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2: Allgemeine Personendaten von Herrn B.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auch in der Fitness- und Gesundheitsbranche sehen wir uns mit Beschwerden oder Krankheitsbildern konfrontiert. Aus diesem Grund ist es unbedingt erforderlich, die hierfür nötigen Kenntnisse zu besitzen, um ein gezieltes und erfolgreiches Rehabilitationstraining gestalten zu können. Dies erfolgt notwendigerweise in Absprache mit dem behandelnden Orthopäden und Physiotherapeuten.

1.2 Spezifische Anamnesedaten

Für den weiterbehandelnden Arzt bzw. für den weiteren rehabilitativen Trainingsverlauf folgt der Bericht über o.g. Patienten, der sich vom 27.06.2012 bis zum 03.07.2012 in stationärer Behandlung befand.

Tab. 3: Spezifische Daten zu Herr B. (vgl. PRIBYLLA, aus Kliniken Dr. Erler, 2012)

Ärztliche Diagnose (inkl. Ursache, Zeitpunkt, etc.)

Persistierende Schulterinstabilität nach traumatischer Schulterluxation nach vorne (rechts) und knöchernem Labrumabriss (Bankartläsion), d.h. eine Fraktur der vorderen Kante des Glenoids mit dem daran befestigten Labrum.

Tab. 4: Spezifische Daten zu Herr B. (vgl. PRIBYLLA, aus Kliniken Dr. Erler, 2012)

Bisherige Therapie ( Art und Dauer)

Arthroskopische Refixation des knöchernen Labrums des Kapsel-Labrumkomplexes mittels eines Juggerknot-Ankers 1,4 mm und zweier Bio Push-Lock-Anker je 2,9 mm am 29.06.2012.

Anamnese

Herr B. spielt aktiv Fußball in der Kreisliga und kam am 26.06.2012 in die Notfallambulanz. Er berichtete, dass er sich bei einem Zusammenstoß im Zweikampf während eines Fußballspieles die rechte Schulter luxiert habe. Dabei hat sich der Humeruskopf aus seiner normalen Stellung in der Muskel- und Gelenkführung herausgerissen.

Orthopädischer Befund

Rechte Schulter: Deutliche Prominenz des Humeruskopse ventral; keine Dysästhesien im Axillarisgebiet; kein peripher neurologisches Defizit; Schulterbeweglichkeit schmerzbedingt nicht prüfbar; Haut, periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität intakt;

Röntgen: (vgl. SCHUMPELICK et al., 1994, S. 845) s. Anhang 1

Schulter true a.p. und seitlich rechts vom 27.06.2012: Schulterluxation nach ventral caudal mit knöcherner Bankartläsion.

Schulter rechts a.p. postoperativ vom 02.07.2012: Hier zeigt sich eine regelrechte Artikulation im rechten Schultergelenk mit reponiertem Bankart-Fragment.

Bisherige medizinische Versorgung (26.06.-03.07.2012)

Nach üblicher präoperativer Vorbereitung erfolgte oben genannter Eingriff in komplikationsloser Intubationsnarkose mit Schmerzkatheteranlage.

Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos, die eingelegte Redondrainage konnte zeitgerecht gezogen werden.

Bereits während des stationären Aufenthaltes erfolgte eine physiotherapeutische Übungsbehandlung und Mobilisation des operierten Schultergelenks in Form von passiven und propriozeptiven Beweglichkeitsübungen bis ca. 60° Abduktion und Elevation unter Vermeidung von Rotationsbewegungen.

Dem Patienten wurde eine Push med. Bandage und eine SAS 15 – Schiene rezeptiert und angepasst.

Am 03.07.2012 konnte Herr B. mit reizlosen Wundverhältnissen aus der stationären Behandlung an die weiterführende Behandlung entlassen werden.

Nachbehandlungsprogramm bei vorbestehender Schultersteife (seit 03.07.2012)

Akutphase (Operation bis Entlassung): Bewegungsverbesserung über Abduktionslagerung, Außenrotation unterhalb der Schmerzgrenze, Bewegungsschiene; Schmerzreduktion und abschwellende Maßnahmen (z.B. Ibuprofen);

Weiterbehandlung Physiotherapie ambulant: größeres Bewegungsmaß anstreben über intensivere Krankengymnastik, medizinische Trainings- und Elektrotherapie; Schmerz- und Entzündungslinderung; Schmerzarme Lagerung über Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis, Scapulamobilisation;

Tab. 5: Spezifische Daten zu Herr B. (vgl. PRIBYLLA, aus Kliniken Dr. Erler, 2012)

Behandelnder Arzt/ Physiotherapeut

Fr. Dr. Irmtraud Pribylla/ zuständige Physiotherapie bzw. Rehatrainer: Bayer Anna

Medikation bei Entlassung:

Schmerzmittel sowie Schmerzsalben mit Hinweisen auf wirkstoffgleiche Alternativpräparate

Nach den ersten drei postoperativen Wochen kann die Schiene weggelassen werden.

1.3 Funktionsdiagnostik

Für die weitere Behandlung und Trainingsgestaltung von Herrn B. folgt als wesentlicher Bestandteil einer Anamnese ein ausführlicher Beweglichkeitstest (vgl. REIß/ ISRAEL, 2011, S. 73-89). In vorliegender Untersuchung verläuft die Überprüfung nach der Neutral-Null-Methode, wodurch aktiv endgradige Bewegungsausführungen in einer neutralen Stellung erfolgen und somit Bewegungsauffälligkeiten ermittelt und protokolliert werden können. Diese Funktionstestung umfasst die Gelenksysteme der Schulter, des Ellenbogens, der Brust (BWS)- sowie Lendenwirbelsäule (LWS), der Hüfte, des Knies und die der Sprunggelenke. Jedes der genannten Gelenke wird auf Hyper- und Hypomobilität getestet, woraus sich Konsequenzen für das Rehabilitationstraining ableiten lassen.

Ausgangshaltung der zu testenden Person ist ein hüftbreiter, aufrechter Stand mit paralleler Fußstellung, aufgerichteter Kopfhaltung und Blick in die Gerade. Die Arme hängen locker lateral des Rumpfes mit gestreckten Fingern und Daumen in die Frontalebene herab.

1.3.1 Durchführungsmodalitäten für jedes der genannten Gelenke

Zur Beurteilung der Gelenkbeweglichkeit und zur Sicherstellung eines signifikanten Testergebnisses, liegen einer Testung nach der Neutral-Null-Methode, und unter Berücksichtigung der muskulären, nervalen, knöchernen und Kapsel-Band-Hemmung, gewisse Standards zugrunde. Im Hinblick auf das rehabilitative Training werden nachfolgend die zu erreichenden Normen bzw. die Zustände, die auf eingeschränkte Beweglichkeit schließen lassen, aufgelistet.

(1) Herr B. begibt sich für die erste Testung im Bereich der BWS und LWS in die beschriebene Ausgangsstellung. In der Praxis gestaltet sich die Messung unter Beihilfe eines Maßbandes wie folgt:

Extensions-und Flexionsprüfung von BWS und LWS:

Fingerspitzen-Boden-Abstand (FBA): Beugung des Oberkörpers nach vorne und mit den Fingerspitzen in Richtung Fußspitzen (Defizit bei FBA > 35 cm)

Ott-Zeichen (BWS): Markierung des Dornfortsatzes am 7. Halswirbel und 30 cm weiter unten. BWS-Extensionsprüfun g über Oberkörperneigung nach hinten (Defizit bei nur unwesentlicher Verkleinerung des Markierungsabstandes um < 1cm). BWS-Flexionsprüfung über Oberkörperbeugung nach vorne (Defizit bei < 3cm Abstandsvergrößerung der Markierung)

Schober-Zeichen (LWS): Markierung des 1.Kreuzbeinwirbels und 10cm weiter oben. LWS-Extensionsprüfung: Oberkörperneigung nach hinten (Defizit bei nur < 1cm Abstandsverringerung der Markierung). LWS-Flexionsprüfung über Oberkörperbeugung nach vorne (Defizit bei ≤ 3cm Abstandsvergrößerung der Markierung)

Lateralflexionsprüfung von BWS und LWS: Im Stand Oberkörperneigung zur Seite (links/rechts) mit dem Ziel den äußeren Kniegelenkspalt zu berühren.

Rotationsprüfung von BWS und LWS: Im Stand Drehung im Oberkörper bei fixiertem Becken (links/rechts) nach hinten mit dem Ziel den hinteren oberen Darmbeinstachel (spina iliaca posterior superior) mit dem jeweils mitgeführten hinteren Arm zu berühren.

(2) Für die Beweglichkeitstestung im Schultergelenk werden die Bewegungen im Stand oder Sitz aus der Neutral-Null-Position ausgeführt.

Retroversionsprüfung des Schultergelenks: Arme möglichst bis 50 cm, aus der Neutral-Null-Stellung heraus, nach hinten führen.

Anteversionsprüfung des Schultergelenks: Arme möglichst bis zu den Ohren nach vorne anheben.

Abduktionsprüfung des Schultergelenks: Arme seitlich nach oben heben bis die Oberarme die Ohren berühren.

Adduktionsprüfung des Schultergelenks: Rechten/linken Arm vor dem Körper dicht vorbeiziehen bis das Ellenbogengelenk möglichst die Körpermittellinie erreicht.

Tiefenrotation mit Beugung im Ellenbogen bis auf 90°, Oberarm fixiert

Außenrotationsprüfung des Schultergelenks: Ziel ist, den Arm langsam nach außen zu drehen bis das Handgelenk auf Höhe des Rippenbogens ist.

Innenrotationsprüfung des Schultergelenks: Arme möglichst hinter dem Rücken zusammenführen und verschränken bis die Unterarme den Rücken berühren.

Hochrotation mit Beugung im Ellenbogen 90° und Abduktion seitlich 90°

Außenrotationsprüfung des Schultergelenks: Mit angehobenem Arm (rechts/links) den Unterarm langsam nach hinten oben führen bis die Finger nahezu gerade nach oben zeigen.

Innenrotationsprüfung des Schultergelenks: Mit angehobenem Arm (rechts/links) den Unterarm langsam nach unten führen bis sich die Finger nahezu auf Höhe des Rippenbogens befinden.

(3) Im Ellenbogengelenk sind physiologisch vier Bewegungen möglich, welche aus der Neutral-Null-Position im Sitz oder Stand getestet werden.

Extensionsprüfung des Ellenbogengelenks: Arm (rechts/links) ist um 90° nach vorne angehoben und durchgestreckt. Eine leichte Überstreckung wird gehalten.

Flexionsprüfung des Ellenbogengelenks: Arm (rechts/links) ist um 90° nach vorne angehoben und wird mit gestreckter Hand in Richtung Schulter gebeugt, bis die Hand möglichst das Ohrläppchen berührt.

Supinationsprüfung des Ellenbogengelenks: Arm mit 90°-Winkel im Ellenbogen auf einen Tisch ablegen und die Hand so weit wie möglich nach außen drehen bis die Handfläche nach oben zeigt und möglichst parallel zur Unterlage ist.

Pronationsprüfung des Ellenbogengelenks: Armhaltung s. Supinationsprüfung und die Hand so weit wie möglich nach innen drehe, sodass die Handfläche nach unten zeigt und sich möglichst parallel zum Boden befindet.

(4) Für die Testung im Hüftgelenk empfiehlt sich für die Neutral-Null-Position die Rücken- oder Seitlage.

Extensionsprüfung des Hüftgelenks: In Rückenlage. Ein Bein (rechts/links) wird maximal am Knie in Richtung Oberkörper herangezogen, wobei sich das Gesäß an der Kante der Liege oder des Tisches befindet und das andere Bein locker hängen gelassen wird. Der Oberschenkel des hängenden Beines sollte mindestens parallel zum Boden sein.

- des Hüftgelenks: In Rückenlage. Ein Bein ist gestreckt auf der Unterlage während das andere mit gebeugtem Kniegelenk zum Bauch gezogen wird (ohne nachzuhelfen!) bis der Oberschenkel möglichst den Bauch berührt.

Abduktionsprüfung des Hüftgelenks: Rückenlage am Boden oder auf einer Liege und ein Bein gestreckt seitlich nach außen führen bis das abgespreizte Bein mit der gegenüberliegenden Schulter eine imaginäre Linie ergibt ohne das sich das andere Bein mitbewegt.

Adduktionsprüfung des Hüftgelenks: Ausgangsposition s. Abduktionsprüfung und ein Bein am Boden entlang nach innen führen, während das andere Bein angewinkelt über das zu testende Bein abgestellt wird bis die Längsachse des adduzierten Beines eine imaginäre Linie mit der gleichseitigen Schulter bildet.

Außenrotationsprüfung des Hüftgelenks: Ein Bein im Knie-und Hüftgelenk auf 90° beugen und Drehung des Unterschenkels nach innen über das andere Bein bis sich die Ferse des zu testenden Beines über dem unteren Drittel des anderen Oberschenkels befindet.

Innenrotationsprüfung des Hüftgelenks: Ein Bein s. Außenrotationsprüfung und Drehung des Unterschenkels nach außen bis sich zusammen mit der gegenüberliegenden Schulter eine gedachte Linie ergibt.

Alternativ zu den beschriebenen Rotationsprüfungen ist diese Testung in der Bauchlage möglich, wobei ein Bein jeweils um 90° nach hinten gebeugt wird.

(5) Das Kniegelenk lässt neben Beugung und Streckung, bedingt auch eine Rotation zu, welche bei 90°-Beugung im Knie gemessen wird.

Extensionsprüfung des Kniegelenks: In Rückenlage bei gestreckt aufliegenden Knien die Ferse eines Beines vom Boden abheben und versuchen 1-2cm über der Auflage zu halten.

- des Kniegelenks: In Bauchlage ein Bein soweit beugen, dass die Ferse zum Gesäß einen Abstand von ca. 10-15 cm hat.

Außenrotationsprüfung des Kniegelenks: Im Sitz bei 90° Knieflexion den Fuß um ca. 40° nach außen drehen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 34 Seiten

Details

Titel
Rehabilitationstraining. Trainingsplan zum Thema Schulterluxation
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
0,5
Autor
Jahr
2012
Seiten
34
Katalognummer
V200411
ISBN (eBook)
9783656290162
ISBN (Buch)
9783656290605
Dateigröße
877 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Reha, Trainingsplan, Schulterluxation, Rehabilitation
Arbeit zitieren
Anna Bayer (Autor:in), 2012, Rehabilitationstraining. Trainingsplan zum Thema Schulterluxation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200411

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