Das globale Währungs- und Finanzsystem: Risikofaktor oder Stabilitätsanker für die Weltwirtschaft?


Bachelorarbeit, 2012

55 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Vorwort

1. Das globale Währungs- und Finanzsystem
1.1. Bretton Woods und der Aufstieg des Dollars
1.2. Entwicklungen nach der Bretton-Woods Ära
1.2.1. Das „non-system“ und die globale Währungspolitik
1.2.2. Financial Globalization
1.2.3. Financial Development

2. Schwachstellen des globalen Währungs- und Finanzsystems
2.1. Autonomie der Geldpolitik ?
2.2. Abbau der Dominanz des US-Dollars im globalen Währungssystem ?
2.3. Flexible Wechselkurse als automatischer Stabilisa tor ?
2.4. Ausgleichende Wirkung der Wechselkurse auf Leistungsbilanzen ?

3. Entstehung und Wirkung der Risikofaktoren
3.1. Die Asienkrise
3.1.1. Ursachen
3.1.2. Schutzmaßnahmen nach der Krise
3.2. US-Finanzkrise
3.2.1. Ein exorbitantes Privileg
3.2.2. Kapitalflüsse in die USA

Ausblick

Literaturverzeichnis

Appendix

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Vorwort

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise der letzten Jahre, reiht sich in eine Abfolge von Kri- sen ein, deren Ursprünge möglicherweise in der Architektur des globalen Währungs- und Fi- nanzsystem (GWFS) zu suchen sind. Die allgemeinen Diskussionen beherrschen zumeist Thesen über die alleinige Verantwortung des internationalen Banken- und Finanzsektors so- wie der Regulierungs- und Zentralbankpolitik großer Volkswirtschaften (VW) bei der Entste- hung der Krise. Dabei wird oftmals außer Acht gelassen, dass die Beschaffenheit des GWFS möglicherweise erst selbst den Grundstein für die Exzesse des Finanzsektors und die fehler- hafte Zentralbankpolitik gelegt hat.

Eine nach der Finanzkrise gebildete Expertenkommission der Vereinten Nationen (VN) stellte im Jahre 2009 diesbezüglich fest, dass „[...] the present crisis demonstrates failure at manylevels - of theory and philosophy, of institutions, policies and practices, and, less overtly, ofethics and accountability. [...] our multiple crises are not the result of a failure or failures ofthe system. Rather, the system itself - its organization and principles, and its distorted andflawed institutional mechanisms - is the cause of many these failures.[1]

Somit kann man die These aufstellen, dass die Beschaffenheit des GWFS speziell seit Anfang der 1990er Jahre massiv zum Aufbau von Krisen beigetragen hat.

Diese Arbeit soll auf Grundlage dieser These einen Beitrag dazu leisten, die Strukturen und Entwicklungen innerhalb des GWFS als einen maßgeblichen Krisenfaktor für das globale Wirtschaftssystem zu verstehen und wahrzunehmen. Dabei steht vor allem die Synthese verschiedener theoretischer Überlegungen bezüglich der Architektur des GWFS im Vordergrund, aus denen verschiedene Risikofaktoren zusammengetragen werden.

Die Basis für diese Untersuchung bildet das erste Kapitel der vorliegenden Arbeit. Hier wird zunächst die Entstehung des Bretton-Woods-System (BWS), dem Vorgänger des heutigen globalen Währungssystems, nach dem Zweiten Weltkrieg dargestellt. Aus der Analyse we- sentlicher Konstruktionsschwächen des BWS können sodann die Gründe für dessen Nieder- gang aufgearbeitet werden, um anschließend den Übergang zum sog. „non-systems“ [2] auf in- ternationaler Ebene erklären zu können. Dieses „non-systems“ aus zumeist flexiblen Wech- selkursen (WK) brachte grundlegende Veränderungen für das GWFS mit sich. Dabei gab und gibt es zwei Entwicklungsprozesse, die die Existenz dieses Systems in besonderem Maße ge- prägt, dadurch aber auch die Zahl möglicher Risiken innerhalb des Systems deutlich erhöht haben. Diese Prozesse sollen aus diesem Grund in ihrer Entwicklung und Wirkung genau untersucht werden.

Aufbauend auf dem ersten Kapitel überprüft das zweite Kapitel vier konkrete Annahmen über die positive Wirkung des Systems flexibler WK auf das Wachstum und die Stabilität der Weltwirtschaft. Aus dieser Überprüfung können sodann Faktoren abgeleitet werden, die diese positive Wirkung des Systems verhindern und massiv zum Aufbau von Ungleichgewichten beitragen. Diese Ungleichgewichte sind maßgeblich an der Entstehung von Währungs- und Bankenkrisen der letzten zwanzig Jahre beteiligt.

Aus diesem Grunde wird im dritten Kapitel die genaue Wirkung solcher Risikofaktoren, insbesondere die der Ungleichgewichte im GWFS anhand zweier aufeinander aufbauender Krisen untersucht. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern die Asienkrise 1997/98 den Grundstein für die US-Finanzkrise seit dem Jahre 2007 gelegt hat und welche Risikofaktoren des GWFS zu dieser Entwicklung geführt haben, bzw. durch die Asienkrise erst neu entstanden sind. Dabei wird deutlich, dass sich die Ungleichgewichte und damit Instabilität des GWFS in den letzten zwei Jahrzehnten signifikant erhöht hat.

Der Ausblick am Ende dieser Arbeit versucht abschließend kurz verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen, wie das GWFS dauerhaft stabilisiert werden könnte. Wichtig dabei ist es, sich bewusst zu werden, dass zusätzliche wirtschaftliche Wohlfahrt, basierend auf der Etablierung eines internationalen Systems, immer auch durch eine allgemein anerkannte Rahmenordnung geregelt werden sollte. Je weitreichender und verbindlicher diese Rahmenordnung gestaltet ist, desto stabiler wird ein internationales System in einer global-vernetzten Welt auch beste- hen können. Dabei geht es vor allem darum, dass große VW die aus ihrem großen Einfluss auf das GWFS erwachsende Verantwortung wahrnehmen und die internationale Kooperation stärken.

Alles in allem soll diese Arbeit mehr mit einer Wirkungs- bzw. Schadensanalyse für das GWFS befassen, um zu verstehen, wie Krisen in einem globalisierten Wirtschaftssystem un- tereinander verbunden sind. Dadurch soll die einseitig Perspektive in Bezug auf die Analyse von Krisen, die oftmals die Schuld allein bei den Finanzmärkten (FM) und dessen Akteuren sucht, durch einen weiteren wesentlichen Aspekt, nämlich dem der generellen Instabilität des GWFS, ergänzt werden.

1. Das globale Währungs- und Finanzsystem

Um das GWFS in seiner heutigen Form verstehen zu können, ist es notwendig, sich dessen Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg bewusst zu werden. Wie wurde das BWS konzipiert und welche Probleme ergaben sich aus der damaligen Finanzarchitektur? Welche Prozesse führten zum Ende des Systems fester WK und wie versuchte man das GWFS nach Bretton-Woods umzugestalten?

Fest steht, dass der Übergang zu einem System flexibler WK nach dem Ende des BWS eine der größten global-ökonomischen Veränderungen der Nachkriegszeit darstellte, dessen Impli- kationen für die Stabilität des GWFS keineswegs allesamt positiv waren und noch heute sind. Insbesondere der Aufstieg des US-Dollar (USD) zum zentralen Element des GWFS, der Pro- zess der „financial globalization“[3], sowie die rapide Entwicklung nationaler FM, einschließ- lich deren Vernetzung auf globaler Ebene sollen in diesem Kapitel analysiert und hinterfragt werden.

1.1. Bretton Woods und der Aufstieg des Dollars

Im Jahre 1944 kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges kamen die 44 wichtigsten Wirtschafts- nationen auf der „International Monetary and Financial Conference of the United and Associ- ated Nations“ von Bretton-Woods zusammen, um über die Zukunft des globalen Finanzsys- tems zu entscheiden. Die Nationen waren sich untereinander im Wesentlichen einig, dass das etablierte System nach dem Ersten Weltkrieg, welches die Entstehung der Great Depression maßgeblich begünstigt hatte, durch eine liberale und multilaterale Ordnung abgelöst werden sollte, die in der Lage war, Stabilität und Wachstum des Weltwirtschaftssystems dauerhaft zu gewährleisten.[4]

Maßgeblich geprägt wurde die Konferenz dabei von der Delegation der USA, die als einzige Nation wirtschaftlich und politisch gestärkt aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen war und der Delegation Großbritanniens. Grundsätzlich standen sich somit zwei Vorschläge zur Neugestaltung des GWFS gegenüber. Zum einen der Vorschlag der US-Delegation unter dem Vorsitz von Harry Dexter White, der für die Einführung eines Systems fester WK mit dem USD als dominierende Währung plädierte und zum anderen der Vorschlag der britischen Delegation, unter Vorsitz von John Maynard Keynes, sicherlich einer der bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, der die Gründung einer Internationalen Clearing Union mit einer Weltleit- und Reservewährung namens „Bancor“ vorsah.

Letztendlich setzte sich der amerikanische Vorschlag von White vor allem aufgrund der do-minanten Stellung der USA auf internationaler Ebene durch. Die internationale Gemeinschaft etablierte ein System, welches als „adjustable peg“ [5] bezeichnet wurde. Innerhalb dieses Sys- tems, wurden dabei alle Währungen in einem festen aber nicht auf alle Zeit unveränderlichen Verhältnis an den USD gekoppelt. Der USD wiederum war als Ankerwährung des neuen Sys- tems zu einem garantierten Verhältnis von 35$ je Unze in Gold konvertierbar. Insofern kann das BWS als Nachfolger des Goldstandards angesehen werden, welches darüber hinaus einen neuen und flexibleren Gold-Dollar-Standard[6] auf internationaler Ebene etablierte, der sowohl einzelstaatliche Autonomie als auch Stabilität im GWFS gewährleisten sollte.[7] Diese Stabilität basiert auf zwei wesentlichen Regeln.

Auf der einen Seite erlaubte das System lediglich eine sehr moderate Geldpolitik mit einer geringen Inflationsrate auf Seiten der USA, da diese zu jeder Zeit vorbereitet sein mussten, jede im Umlauf befindliche Dollarnote gegen Gold einzutauschen, auf der anderen Seite mussten die anderen Staaten ihren zuvor festgelegten WK zum USD mittels Devisenmarktin- terventionen der Zentralbank (ZB) aufrecht erhalten. Eine Wechselkursanpassung zum USD war durch vorherige Zustimmung des Internationalen Währungsfonds (IWF), einer im Zuge des „Bretton Woods Agreements“ neu gegründeten Organisation, die die Stabilität des neuen Finanz- und Währungssystems gewährleisten sollte, möglich.[8] Die Stellung des USD inner- halb des BWS wurde zusätzlich dadurch unterstützt, dass der Großteil internationaler Trans- aktionen und Währungsreserven (WR) dollardominiert war, sodass der USD letzten Endes den Status einer Weltreservewährung einnehmen konnte.

Eine wesentliche Schwachstelle des BWS beschrieb der Ökonom Robert Triffin im Jahre 1959 in seinem Buch „Gold and the Dollar Crisis“.[9] Demnach entsteht für die USA zwangs- läufig ein Dilemma, welches in letzter Konsequenz zum Zusammenbruch des internationalen Währungssystems führen muss. Weil der USD sowohl als nationale Währung als auch inter- nationale Reservewährung genutzt wird, sind die USA gezwungen, sowohl die Weltwirtschaft mit Reserve- bzw. Transaktionsliquidität zu versorgen, als auch das Vertrauen in die Konver- tierbarkeit des USD zu Gold aufrechtzuerhalten. Würde sich die USA dagegen für eine stren- ge Geldpolitik entscheiden und so dem Weltwirtschaftssystem die Möglichkeit verwehren Wenn die USA auf der anderen Seite dem GWFS unbegrenzt Dollarreserven zur Verfügung stellen würden, so kämen nach kurzer Zeit Zweifel darüber auf, ob die Goldreserven der USA überhaupt noch die großen Mengen an USD im internationalen Währungssystem abdecken könnten.[10] Im August 1971, ließ bspw. die französische Regierung verlauten, sie wolle Reser- ven im Umfang von 191 Millionen USD in Gold umtauschen. Da die USA dieser Forderung nicht nachkommen konnten bzw. wollten, bedeutete dies faktisch das Ende der BWS.

Letztendlich kam es so, wie Triffin es prophezeit hatte, am 15. August 1971 verkündete der US-Präsident Richard Nixon die vorübergehende Aussetzung der Konvertibilität des USD in Gold und leitete damit den Niedergang des BWS ein. Der Hauptgrund dieser Entwicklung war gemäß der Theorie von Triffin eine Abnahme des Vertrauens in den Wert des USD. Mas- sive Geldmengenerhöhungen[11] aufgrund intensiver Entwicklungshilfen für das vom Zweiten Weltkrieg gebeutelte Europa im Zuge des Marshall-Planes[12] und die teuren US-Kriege in Ko- rea und Vietnam lösten inflationäre Tendenzen innerhalb der USA aus, die eine Wertanpas- sung des USD gegenüber Gold notwendig erscheinen ließen. Die USA wollten dieser Wertanpassung jedoch zunächst nicht zustimmen. Auf der anderen Seite sahen sich die USA im internationalen Wettbewerb benachteiligt, da sie ihren WK nur schwer gegenüber den WK ihren Hauptwettbewerbern anpassen konnten, was sich wiederum negativ auf deren Exportin- dustrie auswirkte.[13] Gleichzeitig existierte für die restlichen Staaten des Währungssystems das Problem der „importierten Inflation“ aus den USA.[14] Aufgrund dieser Faktoren und der unter- schiedlichen wirtschaftspolitischen Ausrichtung der einzelnen VW, kam es letztendlich zum Zusammenbruch des BWS.

Anstrengungen der damaligen G10-Länder[15] im Zuge des „Smithsonian Agreements“ zur Etablierung eines neuen Währungssystem mit festen WK scheiterten bereits nach 15 Monaten aufgrund der wachsenden Kapitalmobilität im internationalen System und der grundlegenden Unterschiede in der wirtschafts- und währungspolitischen Ausrichtung der USA und Euro- pas.[16] Als Reaktion auf die gescheiterten Versuche nochmals ein System fester WK einzufüh- ren, ließen eine große Zahl von Ländern ab März 1973 endgültig ihre Währungen frei gegenüber dem USD floaten. Die meisten Experten waren sich einig, das sich ein System freifloatender WK und globaler Kapitalmobilität positiv auf die gesamte Weltwirtschaft auswirkt. Die Vorteile des Systems frei-floatender WK[17] wurden allgemein in den folgenden vier Hauptargumenten zusammengefasst:

1. Autonomie der Geldpolitik
2. Abbau des dominierenden Einflusses der USA auf das globale Währungssystem
3. WK als automatische Stabilisatoren
4. Ausgleichende Wirkung der WK auf die Leistungsbilanzen (LB)

Der Übergang zum System flexibler WK markierte ein grundlegende Veränderung in der Struktur des globalen Finanzsystems und den Beginn eines neuen Abschnittes, der von einer deutlichen Zunahme internationaler Kapitalbewegungen, relativ stark schwankenden WK und der unverändert dominanten Position des USD geprägt war.[18]

Letztendlich scheiterte das BWS zum einen an Konstruktionsfehlern, welche im Zuge der zunehmenden Vernetzungen und Interdependenzen der VW in einem globalen Wirtschaftssystem immer deutlicher zu Tage traten und zum anderen am Unwillen der USA das System durch tiefgreifende Reformen aufrechtzuerhalten.

1.2. Entwicklungen nach der Bretton-Woods Ära

Als man sich nach dem Ende des BWS für eine weitreichende Liberalisierung des GWFS entschied, legt man den Grundstein für drei wesentliche Entwicklungen, die das Weltwirtschaftssystem maßgeblich geprägt haben und nun deswegen in den folgenden Abschnitten näher analysiert werden sollen.

1.2.1. Das „non-system“ und die globale Währungspolitik

Als sich die wichtigsten Wirtschaftsmächte nach dem Zusammenbruch des BWS nicht auf eine umfassende Reform des globalen Währungssystem einigen konnten, ging man zu einer Praxis über, in der Staaten allein entscheiden konnten, ihre Währungen entweder frei floaten zu lassen oder sie ggf. zu managen bzw. fest an andere Währungen zu binden. Den einzelnen Nationen wurden somit keinerlei Regeln für deren Verhalten im GWFS auferlegt. Somit schuf man ein internationales Konstrukt, welches als „non-system“ bezeichnet werde kann, weil es auf keinerlei strukturellen oder institutionellen Regeln einer unabhängigen global agierenden Instanz wie beispielsweise dem IWF beruhte.[19] Innerhalb des BWS hatte der IWF noch eine grundlegende Überwachungs- und Kontrollfunktion inne. Mit der Abschaffung des Systems fester WK entfielen diese Aufgaben weitestgehend.[20]

Die Deregulierung des internationalen Währungssystems hin zu einem „non-system“ brachte zahlreiche Vorteile für die Weltwirtschaft[21] mit sich, stellte die einzelnen Akteure aber auch gleichzeitig vor neue Herausforderungen. So führte bspw. die Liberalisierung des globalen Währungssystems seit dem Jahre 1973, entgegen den Erwartungen der meisten Experten, meist nicht zu einer Erhöhung der geldpolitischen Autonomie einzelner Staaten. Dies zeigte sich deutlich, als Anfang der 1980er Jahre eine durch den massiven Anstieg des Ölpreises verursachte Inflation viele ölimportierende VW in Bedrängnis brachte. So sah sich beispielsweise die USA aufgrund zweistelliger Inflationsraten dazu gezwungen, seit dem Jah- re 1979 eine kontraktionäre Geldpolitik zu verfolgen, mit heftigen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.[22] Diese Geldpolitik hatte des Weiteren einen massiven Anstieg der Zinsen zur Folge, der wiederum einen enormen Aufwertungsdruck auf den USD verursachte.[23] Als der USD im Jahre 1985 auf ein Rekordhoch[24] gestiegen war, kamen die Zentralbanker und Fi- nanzminister der G5-Staaten[25] im New Yorker Plaza Hotel zusammen. Im sog. Plaza Agree- ment stellten die Zentralbanker fest, dass kollektive Devisenmarktinterventionen nötig seien, um den USD auf ein Niveau zu drücken, welches die damalige ökonomische Situation der Vereinigten Staaten real wiederspiegelte. Dieses Niveau wurde nach Meinung der Experten letztendlich Anfang des Jahres 1987 nach einer massiven Abwertung des USD erreicht.[26] Das Beispiel veranschaulicht, wie sich die Zentralbanker der wichtigsten VW immer mehr zu Managern des globalen Währungssystems entwickelten, die davon überzeugt waren, dass sich internationale Kapitalströme und damit die Stabilität des GWFS mit Hilfe einer konzertierten Geldpolitik dauerhaft steuern lassen würden.[27] Die Situation Anfang der 1980 Jahre zeigte aber gleichzeitig auch, dass im System flexibler WK Übertreibungen am Markt keine Selten- heit sind. Solche Übertreibungen aufgrund volatiler Kapitalströme, stellten vor allem für die Emerging Markets einen enormen Risikofaktor dar.

Nach dem Ende des Systems fester WK und der deutlichen Zunahme des internationalen Ka- pitalverkehrs, wollten auch die Emerging Markets von den Vorteilen eines globalen FM profi- tieren. Aus diesem Grund mussten Kapitalverkehrskontrollen weitestgehend abgebaut wer- den, um sich dem globalen Markt öffnen zu können.[28] Sozusagen als Schutz fixierten viele VW der Emerging Markets ihren WK an den eines anderen Landes, in der Hoffnung, ein stabiler WK könne die Volatilität internationaler Kapitalströme begrenzen und die Inflation kontrollierbar machen.[29] Die Kombination aus Öffnung der FM und Kontrolle der Währung sollte jedoch später zu Ungleichgewichten führen, die die Stabilität dieser VW, als auch des gesamten GWFS massiv in Gefahr brachten.

Der Übergang zum System flexibler WK stellte auch internationale Investoren vor neue Her- ausforderungen, wenngleich die Vorteile aus der Liberalisierung des globalen Finanzsystems für diese Gruppe deutlich überwogen. Nichtsdestotrotz mussten Investoren das nun bestehen- de Wechselkursrisiko mittels zusätzlicher Finanzkontrakte absichern oder ihr Portfolio inter- national so diversifizieren, dass sie im Stande waren, das Risiko von Wechselkursänderung zu minimieren.[30] Dies sollte vor allem durch eine stärkere Vernetzung und immer intensivere Entwicklung der nationalen FM ermöglicht werden. Diese Entwicklungen, die zusätzliche Risiken für die globale Finanzstabilität in sich bargen, sollen in den beiden nachfolgenden Abschnitten näher beleuchtet werden.

1.2.2. Financial Globalization

Die Liberalisierung des Währungssystems war eng mit dem Prozess der sog. „ Financial Glo- balization“ (FG) verbunden. Diese begann bereits in den frühen 1970er Jahren mit der allmäh- lichen Intensivierung internationaler Kapitalströme und der daraus resultierenden Vernetzung nationaler FM. Die Zunahme der internationalen Transaktionen[31] lässt sich vor allem auf den weitreichenden Abbau internationalen Kapitalverkehrskontrollen und die gesteigerte Innova- tionskraft der Finanzsysteme, sowie die Nutzung moderner Kommunikationsmittel zurückfüh-ren.[32]

Robert Gilpin beschrieb den Prozess der FG in seinem Buch “Global political economy” wie folgt,The most important change is the greatly increased mobility of capital movementsaround the world that has been encouraged by deregulation of capital markets, technological developments, and new financial instruments, all of which have also greatly limited governmental ability to contain market pressures.[33]

Abbildung 3 zeigt die enorme Entwicklung globaler Finanztransaktionen in drei einflussreichen VW und macht deutlich, dass das globale Finanzsystem in den 1990er Ausmaße erreicht hat, bei denen Fehlallokation bzw. spekulative Tendenzen innerhalb der Kapitalflüsse zu massiven realwirtschaftlichen Verwerfungen hätten führen können.

Die aus den internationalen Kapitalströmen erwachsende Vernetzung hin zu einem globalen Finanzsystem erzeugte Abhängigkeiten und Interdependenzen innerhalb der FM, die unter dem Begriff „Financial Market Integration“ (FMI)[34] zusammengefasst werden. Von FMI spricht man, wenn die Wirtschaftspolitik eines Landes, insbesondere deren Handels-, Geld- und Devisenmarkpolitik einen signifikanten Einfluss auf die ökonomische Wohlfahrt anderer Länder hat.[35] Die Entwicklungen im Zuge der FG bzw. FMI hatten also zur Folge, dass VW noch stärker als im BWS miteinander verknüpft wurden. Diese Vernetzung und Integration nationaler FM zu einem globalen Finanzsystem, brachte gemäß der Theorie offener Märkte große Vorteile, wie z.B. ein gesteigertes internationales Wachstumspotential[36], eine Steige- rung des intertemporalen Handel[37] und verbesserte Möglichkeiten der internationalen Risiko- diversifikation mit sich.[38] Unglücklicherweise haben diese internationalen Interdependenzen nach Meinung zahlreicher Experten, aber auch die Anfälligkeit des globalen Wirtschaftssystems bei ökonomischen Schocks und die Ansteckungsgefahr über Ländergrenzen hinweg deutlich erhöht.[39]

Ein weiterer wesentlicher Risikofaktor für die globale Finanzstabilität in Verbindung mit dem Prozess der FG sind dabei die zum Teil erheblichen Entwicklungsgefälle zwischen den FM der entwickelten VW und denen der Developing bzw. Emerging Markets. Demnach sind Spekulationen und volatile Kapitalströme oftmals auf unterentwickelte FM und ineffiziente regulatorische Rahmenbedingungen zurückzuführen.[40]

Aus diesem Grund soll der Prozess des Financial Development (FD) im folgenden Abschnitt erklärt und hinsichtlich seiner Implikationen für die globale Finanzstabilität überprüft werden.

1.2.3. Financial Development

Die rapide Entwicklung nationaler FM und deren internationale Ausrichtung, maßgeblich ausgelöst durch die Liberalisierung des GWFS nach Bretton-Woods, ist ein weiteres wesentli- ches Element der Stabilität des GWFS. Dabei ist wichtig zu erkennen, dass die FMI als ein globales Phänomen bezeichnet werden kann, es hingegen bei der Entwicklung der einzelnen FM erhebliche nationale Unterschiede gibt.[41] Analysiert man internationale Kapitalströmen und deren Einfluss auf die globale Finanzstabilität so fällt auf, dass deren Zusammensetzung, Richtung und Volatilität maßgeblich vom jeweiligen Entwicklungsgrad der nationalen FM bestimmt wird. Da Investitionsmittel in einem globalisierten Markt dorthin fließen, wo sie am produktivsten eingesetzt werden können, bestimmen die unterschiedlichen Entwicklungs- merkmale eines FM über den Zufluss von Kapital.[42] Aus diesem Grund ist es unerlässlich den Prozess des Financial Development (FD) auf nationaler und internationaler Ebene zu verste- hen, um daraus Implikationen für die Stabilität des GWFS ableiten zu können.

Das World Economic Forum definiert FD allgemein[...] as the factors, policies, and institu- tions that lead to effective financial intermediation and markets, as well as deep and broad access to capital and financial services.[43] Der Entwicklungsgrad eines FM kann grundsätz-lich an seine Breite und Tiefe bestimmt werden. Die Breite des FM ergibt sich dabei aus der Größe des Angebotes verschiedener Finanzprodukte innerhalb eines nationalen Finanzsektors.[44] Die Tiefe oder auch Liquidität des FM stellt hingegen die Fähigkeit des Finanzsektors dar, relativ große Marktorder ohne einen signifikanten Effekt auf den Preis umzusetzen, d.h. eine Markt mit großer Tiefe beinhaltet viele handelbare Vermögenswerte, ist also sehr liquide.[45] Abbildung 4 zeigt diesbezüglich das Volumen aller US-Vermögenwerte in Relation zum BIP der Vereinigten Staaten und somit die enorme Tiefe, die der US-Finanzsektor besitzt. Tiefe als auch Breite der FM haben dabei großen Einfluss auf die Volatilität, sowie das Risikoabsicherungs- und Diversifikationspotential[46] eines solchen Marktes.

Der internationale Handel von Finanzkontrakten wird von zwei Hauptmotiven maßgeblich geprägt. Die Anlageentscheidung internationaler Investoren wird zum einen von der Frage beeinflusst, inwieweit ein FM in der Lage ist, die Nachfrage nach sicheren Anlageprodukten zu befriedigen bzw. Möglichkeiten zur Diversifikation bereit zu stellen, um so das Risiko für Investoren beherrschbar zu machen.[47]

Bezüglich des zweiten Hauptmotives, der Ertragsmaximierung, prüfen Investoren anhand ihrer institutionellen Vorgaben, sowie ihrer Risikopräferenz, ob ein FM mit einem bestimmten Entwicklungsgrad in der Lage ist, einen höheren Ertrag gegenüber anderen Finanzstandorten zu erwirtschaften. Dabei werden Gelder auf der Suche nach Anlagen mit geringem Risiko oftmals in besonders hoch entwickelten FM angelegt, hingegen fließt spekulatives Kapital oftmals in weniger entwickelte FM, weil dort mit höheren Erträgen aufgrund größerer Risiko- aufschläge zu rechnen ist.[48]

[...]


[1] Commission of Experts of the President of the United Nations General Assembly (2009): Report of the Com- mission of Experts on Reforms of the International Monetary and Financial System. Hg. v. United Nations. Online verfügbar unter http://www.un.org/ga/econcrisissummit/docs/FinalReport_CoE.pdf, zuletzt aktualisiert am 19.09.2009, zuletzt geprüft am 22.07.2012 , S.8

[2] Mateos y Lago, Isabelle; Duttagupta, Rupa; Goyal, Rishi (2009): The Debate on the International Monetary System (IMF Staff Position Note, 09/26). Online verfügbar unter:http://www.imf.org/external/pubs/ft/spn/2009/spn0926.pdf, zuletzt geprüft am 22.07.2012, S.5

[3] Visser, Hans (Hg.) (2011): Financial globalization and economic performance. Elgar 9.Aufl. Pearson Education (The Pearson series in economics), S. 548f

[4] Krugman, Paul R.; Obstfeld, Maurice; Melitz, Marc J. (2012): International economics. Theory & policy.

[5] Gilpin, Robert (2001): Global political economy. Understanding the international economic order. Princeton Univ. Press (Princeton paperbacks), S. 253

[6] Ravenhill, John (Hg.) (2011): Global political economy. 3. Aufl. Oxford Univ. Press, S.221

[7] Gilpin 2001, S. 236

[8] Daniels, Joseph P.; VanHoose, David D. (2002): International monetary and financial economics. 2. Aufl. South-Western/Thompson Learning, S.76f

[9] Triffin, Robert (1960): Gold and the Dollar Crisis. The future of Convertibility. Yale University Press mehr dollar-dominierte Transaktionen durchzuführen bzw. Reserven anzulegen, hätte dies massive Auswirkungen auf globale Handelsströme und das Wirtschaftswachstum.

[10] Eichengreen, Barry J. (2011): Exorbitant privilege: the rise and fall of the dollar. Oxford Univ. Press, S.50f

[11] Vgl. Abbildung 1 Appendix: Entwicklung der Monetary Base in den USA

[12] 1948 hatte der Marshall-Plan ein Volumen von 10% des öffentlichen Budgets der USA.; Vgl. dazu Eichengreen 2011, S. 48

[13] Capie, Forrest; Goodhart, Charles (1994): The future of central banking. The tercentenary symposium of the Bank of England. Cambridge Univ. Press, S.27

[14] Im System fester WK spricht man von einer importierten Inflation, wenn ein Land A gezwungen ist, seine Geldmenge zu erhöhen, weil es seine Währung fest an die Währung des Landes B gebunden hat und dieses Land B seine Geldmenge inflationär erhöht. Wenn Land A also die Wechselkursbindung aufrechterhalten will, muss dieses theoretisch jede Geldmengenerhöhung des Landes B 1:1 nachvollziehen. ; Vgl. dazu Krug- man et al. 2012, S.558f

[15] Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Niederlande, Schweden, Großbritannien, USA

[16] Daniels und VanHoose 2002, S. 82

[17] Krugman et al. 2012, S. 559f

[18] Gem. dem „Trilemma“ internationaler Währungssysteme ist es unmöglich, die Faktoren nationale geldpoliti- schen Autonomie, Gewährleistung internationaler Kapitalmobilität und feste (stabile) WK gleichzeitig auf- rechtzuerhalten; Vgl. dazu Gilpin 2001, S. 248f

[19] Sog. „Jamaica Accords“ im Januar 1976 begründeten die Umgestaltung des IWF und die Freiheit eines jeden Staates individuelle Wechselkurspolitik zu betreiben; Vgl. dazu Daniels und VanHoose 2002, S. 83

[20] Im System flexibler WK nimmt der IWF lediglich die Position eines globalen Krisenmanager ein, der den Staaten nur im Krisenfall Vorschriften erteilen kann, wenn diese bspw. an Hilfsmaßnahmen gekoppelt sind.

[21] Annahme: Entwicklung eines allgemein größeren Wachstumspotential für die Weltwirtschaft aufgrund größe- rer Autonomie der nationalen Wirtschaftspolitik; Vgl. dazu Krugman et al. 2012, S. 559-563

[22] Siehe Abschnitt 2.2.

[23] Daniels und VanHoose 2002, S. 83f

[24] Vgl. Abbildung 2 Appendix: Index des nominalen USD-WK relativ zu sieben Hauptwährungen

[25] Frankreich, Deutschlands, Japan, USA, Großbritannien

[26] Daniels und VanHoose 2002, S. 84f

[27] Sog. “reference range” - System basierend auf dem Bestreben der amerikanischen Federal Reserve, der Deut- schen Bundesbank bzw. späteren Europäischen Zentralbank (EZB) und Bank of Japan, sowie den jeweiligen Finanzministern das GWFS durch gemeinsame Aktionen zu stabilisieren; Vgl. dazu Gilpin 2001, S. 251

[28] Fried, Jonathan T.; Haley, James A. (2010): Crisis Prevention. Lessons from Emerging Markets for Advanced Economies. S.73 In: Mario Giovanoli und Diego Devos (Hg.): International monetary and financial law. The global crisis. Oxford Univ. Press, S. 69-95

[29] Obstfeld, Maurice; Taylor, Alan M. (2004): Global capital markets. Integration, crisis, and growth. Cambridge University Press, S.39

[30] Levy, Haim; Sarnat, Marshall (1983): International Portfolio Diversification., S.115 In: Richard J. Herring (Hg.): Managing foreign exchange risks. Essays commissioned in honour of the centenary of the Wharton School: Cambridge University Press, S. 115-142

[31] Das Verhältnis von internationalen Kapitalverkehrsvolumen zum internationalen Handelsvolumen lag Ende der 1970er Jahre bei 25:1 ; Vgl. dazu Gilpin 2001, S. 240

[32] Whelan, Karl (2010): Global Imbalances and the Financial Crisis. Hg. v. European Parliament (Economic and Monetary Affairs), zuletzt geprüft am 27.04.2012, S.7

[33] Gilpin 2001, S. 254

[34] Ebd., S. 240

[35] Beispiel: Hebt beispielsweise die ZB eines Landes A die Leitzinsen um inflationäre Tendenzen im Land ein- zudämmen, so führen die höheren Zinsen in einem global integrierten FM zu ausländischen Kapitalzuflüssen in das Land A, weil globale Kapitalströme stets nach dem höchsten Ertrag suchen. Ein Land B müsste nun auf die veränderten Bedingungen entweder ebenfalls mit geldpolitischen Maßnahmen reagieren oder versuchen den Kapitalabfluss anderweitig auszugleichen. In der Realität sind die Vernetzungen innerhalb des globalen FM natürlich wesentlich komplizierter als in diesem vereinfachten Modellbeispiel, spezielle Faktoren wie Erwartungsbildung und das Vertrauen der Individuen in die Entwicklungen der VW sowie der Entwicklungs- grad nationaler FM spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Allokation von Kapitalströmen.

[36] Zahlreiche Cross-Country und Panel Regressionen belegen, dass ein hohes Maß an Integration nationaler FM in einem globalen FM vor allem in Hinblick auf ausländische FDI zu einem gesteigerten Wirtschaftswachs- tum führt; Vgl. dazu Dell ´Ariccia, Giovanni; u. a. (2010): Reaping the Benefits of Financial Globalization. In: Christopher Crowe und u.a. (Hg.): Macrofinancial linkages. Trends, crises, and policies. International Mo- netary Fund, S. 229-272

[37] Verbesserter intertemporaler Handel ermöglicht es VW den Konsum seiner Wirtschaftssubjekte zu glätten (consumption-smoothing), indem sie in Zeiten mit geringem Konsum auf dem internationalen Kapitalmarkt Kredite aufnehmen und mit Hilfe des zusätzlichen Geldes inländischen Konsum beispielweise durch Steuer- senkungen oder Sozialleistungen fördern. Somit ist es möglich die dynamische Konsumfunktion, die vom Einkommen des Wirtschaftssubjektes abhängt, zu stabilisieren.; Vgl. dazu Obstfeld und Taylor 2004, S. 8-9

[38] Je mehr eine VW in den internationalen FM integriert ist, desto größeres Risikodiversifikationspotential steht dieser VW zur Verfügung; Vgl. dazu Dell ´Ariccia und u. a. 2010, S. 245-247

[39] Commission of Experts of the President of the United Nations General Assembly 2009, S. 25

[40] Dell ´Ariccia; u. a. 2010, S. 248-252

[41] Mendoza et al. 2007, S. 1

[42] Gem. der Theorie von Feldstein-Horioka fließen nationale Ersparnisse in einer Welt mit perfekter Kapitalmo- bilität dorthin, wo sie den höchsten Ertrag erzielen können, unabhängig von der inländischen Nachfrage nach Investitionsmittel; Vgl. dazu Obstfeld und Taylor 2004, S. 62

[43] World Economic Forum (Hg.) (2011): The Financial The Financial Development Report 2011.

Online verfügbar unter: http://www3.weforum.org/docs/WEF_FinancialDevelopmentReport_2011.pdf , zuletzt geprüft am 22.07.2012, S.15

[44] Walter, Norbert (2009): Vom Segen der Finanzmärkte. Online verfügbar unter:http://www.kas.de/wf/doc/kas_15560-544-1-30.pdf?090227113323 , zuletzt aktualisiert am 27.01.2009, zuletzt geprüft am 22.07.2012, S.2

[45] Gem. der Definition von Kyle errechnet sich die Tiefe eines Marktes aus dem Verhältnis des Volumens aller Marktorder zur jeweiligen Marktpreissensivität; Vgl. dazu Marquardt, Dirk Steffen (1998): Financial markets performance. Theory and empirical evidence. Bern [etc.]: Bern, S.62

[46] Gem. der Portfolio-Theorie von Markowitz minimiert ein diversifiziertes Portfolio mit geringer Korrelation das bestehende Risiko; Vgl. dazu Markowitz, Harry (1952): Portfolio Selection. In:THE JOURNAL OF FI- NANCEVol. 7 (1), S. 77-91. Online verfügbar unter:http://www.jstor.org/stable/pdfplus/2975974.pdf?acceptTC=true , zuletzt geprüft am 22.07.2012

[47] Aus der Fähigkeit des Finanzsektors sichere Anlageprodukte zu produzieren bzw. diese Finanzkontrakte aus- reichende zu besichern, ergibt sich neben Breite und Tiefe ein drittes Maß für den Entwicklungsstand von FM. ; Vgl. dazu Mendoza, Enrique G.; Quadrini, Vincenzo; Rios-Rull, Jose-Victor (2007): Financial Integra- tion, Financial Deepness and Global Imbalances. Hg. v. National Bureau of Economic Research (NBER Working Paper Series 12909). Online verfügbar unter: http://www.nber.org/papers/w12909 , zuletzt geprüft am 22.07.2012, S.2

[48] Die höheren Risikoaufschläge ergeben sich beispielsweise aufgrund der Unsicherheit bezüglich der Tragfähig- keit politischer Rahmenbedingungen, spezieller Wechselkursrisiken, Liquidität des FM und diverser anderer potentieller Risiken.; Vgl. dazu Fried und Haley 2010, S. 74-75

Ende der Leseprobe aus 55 Seiten

Details

Titel
Das globale Währungs- und Finanzsystem: Risikofaktor oder Stabilitätsanker für die Weltwirtschaft?
Hochschule
Universität Erfurt
Veranstaltung
Internationale Ökonomie
Note
1,3
Autor
Jahr
2012
Seiten
55
Katalognummer
V201787
ISBN (eBook)
9783656301363
ISBN (Buch)
9783656302087
Dateigröße
2194 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Im Appendix sind 20 Grafiken enthalten, die die Untersuchungsergebnisse statistisch untermauern.
Schlagworte
Globale Finanz- und Wirtschaftskrise, Bretton-Woods-System, Emerging Markets, Zentralbankpolitik, Globales Währungs- und Finanzsystem, Subprime-Krise, Globale Integration, Wechselkursmanagement, Währungsreserven, Precautionary Savings, Globale Ungleichgewichte, Exorbitant Privilege, Non-System, Greenspan´s Conundrum, Securitization, Safe-Asset-Demand, Asienkrise, Financial Development, Financial Globalization, Financial Market Integration, Finanzmarkt, Asset Bubbles
Arbeit zitieren
Fabian Lippold (Autor:in), 2012, Das globale Währungs- und Finanzsystem: Risikofaktor oder Stabilitätsanker für die Weltwirtschaft?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201787

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