Stadtentwicklung in Deutschland - Die mittelalterliche Stadt


Seminararbeit, 2011

12 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Aufbau und Stadtentwicklung

3. Merkmale einer mittelalterlichen Stadt
3.1 Das Rathaus
3.2 Die Kirchenbauten
3.3 Der Marktplatz
3.4 Das Bürgerhaus
3.5 Die Stadtmauer
3.6 Die Landwirtschaft

4. Fazit

5. Literatur

1. Einleitung

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entstehung und Entwicklung der Stadt im Mittelalter. Primär möchten wir jedoch auf die typisch charakteristische Merkmale einer mittelalterlichen Stadt eingehen um so dem Leser das alltägliche Leben dieser Zeit näher zu bringen.

Das 11. Und 12. Jahrhundert prägt hinsichtlich des Städtebaus unser heutiges Leben enorm. Denn in dieser Zeit wurde die Grundlage für eine idealtypische Stadt, wie wir sie heute kennen, geschaffen.

Wie schon erwähnt, möchten wir zu Beginn dieser Arbeit auf die Entstehung und Entwicklung der Stadt im Mittelalter als auch auf die neue Lebensweise der einfachen Bürger eingehen in dem wir den Begriff „Stadtluft macht frei“ kurz erläutern. Anschließend möchten wir einige Merkmale einer mittelalterlichen Stadt, wie das Rathaus, die Kirchbauten, den Marktplatz, das Bürgerhaus usw. näher erläutern. Abschließend endet diese Darstellung mit einem kurzen Fazit.

2. Aufbau und Stadtentwicklung

Die alten Römerstädte waren die ersten Siedlungen in Deutschland welche die Merkmale und Funktionen einer Stadt hatten. Nach dem Untergang des römischen Reiches verfielen diese allmählich. Zurück blieben das antike Straßennetz, sowie zahlreiche Fundamente die sich später zu den großen Städten Deutschlands entwickelten. Wie z.B. Köln, Mainz, Worms, Passau und viele mehr.

Erst ab 1100 wurden diese großen Städte neu angelegt. Eine Phase des Städtebaubooms folgte und eine überwiegende Zahl der heutigen Städte geht auf diese mittelalterlichen Gründungen zurück.

Der Zusammenschluss von Stadtbewohnern zu einem rechtsfähigen Organ und das Streben der Kaufleute und Handwerkern nach mehr Autonomie spielte dabei eine wichtige Rolle.

Das 11. Und 12 Jahrhundert ist also gekennzeichnet durch eine Phase der Stadtgründungen.[1]

Auch verschob sich im 11. Jahrhundert der Handelsschwerpunkt. Städte wurden zu Wirtschaftszentren. Verkehrsgünstige Standorte waren von enormem Vorteil. Kaiser und Adel sicherten sich geeignete Gebiete an Grenzen und Flussübergangen. Für diese schnelle Entwicklung war auch der vom Kaiser verliehenen Münz-, Zoll- und Marktrecht verantwortlich. Auf diese Weise konnte eine geregelte Städtebauphase gelingen.

Bei der Erteilung von Stadtrechten griffen die Stadtherrn seit Ende des 10. Jahrhunderts oftmals auf Vorbilder zurück, so dass sich regelrechte Stadtrechtsfamilien erkennen lassen. Die Interessen der Stadtherren spielten beim Entstehen der Städte im 11. Und 12 Jahrhundert eine große Rolle. Städte und Burgen dienten als Befestigung und Verwaltungssitze einer noch sehr rudimentären Durchdringung der Herrschaftsbereiche. Dies gilt gleichermaßen auch für König, Herzöge und Erzbischöfe, Fürsten sowie Grafen. Die „Städtepolitik“ war also ein Instrument im Territorialisierungsprozess und ein Mittel der Herrschaftssicherung. Dabei spielte auch die Bevölkerungszunahme sowie der agrarische und gewerbliche Wachstum eine Rolle, da so der Zuzug in die vorstädtischen Siedlungen und entstehenden Städte gesichert war.

Den Menschen boten die Städte eine größere Sicherheit durch die Befestigung. Auch die Aussicht auf ein freieres und leichteres Lebens sowie die besseren wirtschaftlichen Chancen bildeten neben den Festen und Jahrmärkten eine Abwechslung des ansonsten eintönigen Lebens.[2]

Von besonderer Bedeutung war die Reglung des Zuzugs Unfreier vom Land. Nach der Regelung “Stadtluft macht frei” konnten diese Bürger der Stadt werden, meist nach “Jahr und Tag”. In der Stadt durfte man sich dann nicht nur den Ehepartner frei wählen, sondern war auch von der grundherrlichen Arbeitsverpflichtung frei. Jedem Bürger wurde Friede und Freiheit garantiert, es gab das freie Besitz- und Erbrecht, sowohl für Männer als auch für Frauen.

3. Merkmale einer mittelalterlichen Stadt

Das europäische Städtewesen wurde maßgeblich vom Mittelalter geprägt. Die Entwicklung der deutschen Stadt ist Mitte des 13. Jahrhunderts soweit fortgeschritten, dass sie als Grundlage für eine idealtypische Charakterisierung dienen kann. Die nachfolgenden Kennzeichen einer mittelalterlichen Stadt gelten aber nur als Orientierung.

3.1 Das Rathaus

Das Rathaus steht im Mittelalter als Symbol für das Bürgertum. Das Bedürfnis der Bürgergemeinde wuchs nach einem eigenem „Haus“. So wurde das Rathaus zu dem zentralen Gebäude einer Stadt. Dieses stand meist im Zentrum, naher der Hauptpfarrkirche. Es war meist ein repräsentatives aufwendig gestaltetes Gebäude, durch das das städtische Selbstbewusstsein demonstriert wurde. "Die Entstehung der Bauaufgabe Rathaus entsprang nicht einer funktionalen Notwendigkeit, sondern einem repräsentativen Willen zur Selbstdarstellung des Rates", so Albrecht.[3]

Es gab einen Saal für Rats- und Gerichtssitzungen sowie einen Raum für den Stadtschreiber, ein Geistlicher, der im Auftrag des Rates wichtige Verträge niederschrieb. Auch der Verwalter von Finanzen hatte im Rathaus seinen Platz. So war das Rathaus politischer Mittelpunkt als auch Sinnbild der bürgerlich-städtischen Identität, Freiheit, Demokratie und Mitbestimmung.[4]

3.2 Die Kirchenbauten

Mehrtürmige Bischofs-, Stifts- und Klosterkirchen beherrschten als monumentale Bauwerke das Stadtbild[5]. Immer häufiger übernahmen seit dem 13. Jahrhundert reiche Bürger und finanzstarke Kommunen die Baukosten, weshalb sie Einfluss auf die Verwaltung des Bauvermögens gewannen. Der Dombau in Regensburg z. B. scheint ausschließlich auf der Finanzkraft des städtischen Patriziats beruht zu haben. An der Wende zum 13. Jahrhundert folgten die ersten großen Pfarrkirchenbauten, vor allem in Form der Basilika und bürgerlichen Stadtkirchen. Basiliken wie beispielsweise in Lübeck, Freiburg i. Br. oder Ulm haben gewaltige Ausmaße. Kennzeichen dabei sind Hauptschiff mit untergeordnetem Seitenschiff. Bürgerliche Stadtkirchen sind die eintürmigen Hallenkirchen mit gleichhohen Seitenschiffen, die zusammen mit dem Mittelschiff von einem monumentalen Dach oder Paralleldächern über jedem Schiff zusammengefasst werden. Dabei entfällt das Querschiff und die Giebelfront wird zum Schaugiebel ausgestaltet.[6]

[...]


[1] Fuhrmann, Bernd: Die Stadt im Mittelalter. Konrad Theiss Verlag. Stuttgart, 2006. S. 14-19

[2] Fuhrmann, Bernd: Die Stadt im Mittelalter. Konrad Theiss Verlag. Stuttgart, 2006. S. 21-22

[3] Albrecht, Stephan: Mittelalterliche Rathäuser in Deutschland. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004. S. 14-18

[4] Brockmann, Hartmut: Die Stadt im späten Mittelalter. Verlag C.H. Beck München. München, 1986. S. 125-127

[5] Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart, 1988. S. 58

[6] Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart, 1988. S. 59

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Stadtentwicklung in Deutschland - Die mittelalterliche Stadt
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Note
2,3
Autor
Jahr
2011
Seiten
12
Katalognummer
V203406
ISBN (eBook)
9783656300175
ISBN (Buch)
9783656300922
Dateigröße
473 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
stadtentwicklung, deutschland, stadt
Arbeit zitieren
Julia Ossko (Autor:in), 2011, Stadtentwicklung in Deutschland - Die mittelalterliche Stadt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203406

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