Essay "Pop, Rock, New Age und Weltmusik mit deutlichen politischen Anklängen"

Peter Gabriel - Games without Frontiers


Essay, 2011

17 Seiten, Note: 1.3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biographie Peter Gabriel

3. Historischer Hintergrund

4. Hauptteil
4.1. Darstellung der Musikrichtungen Popmusik und Weltmusik
4.2. Interpretation des Liedes

5. Fazit

6. Literatur- und Quellenverzeichnis

7. Songtext

1. Einleitung:

In meinem Essay für das Seminar „Das politische Lied“ befasse ich mich mit dem im Jahre 1980 von Peter Gabriel veröffentlichten Lied „Games without Frontiers“. Die Ausarbeitung steht unter dem Thema „Peter Gabriel – Pop, Rock, New Age und Weltmusik mit deutlichen politischen Anklängen“. Beginnen werde ich mit einer kurzen Biographie von Peter Gabriel, die aufzeigen soll, welche tragende Rolle die Politik in seinem Leben vor und nach der Veröffentlichung von „Games without Frontiers“ spielte. Danach werde ich den historischen Hintergrund wiedergeben, vor welchem das Lied erschien. Einen besonderen Schwerpunkt lege ich hierbei auf den Vietnam-Krieg und den Kalten Krieg. Der Hauptteil, der nach dieser Darstellung beginnt, ist in zwei Teile gegliedert. Zum einen werde ich einleitend die Musikrichtungen Popmusik und Weltmusik vorstellen, um anschließend das Lied „Games without Frontiers“ zu interpretieren. Der Schwerpunkt bei der Interpretation liegt auf der Darstellung politischer Bemerkungen und Wertungen seitens Peter Gabriel. Daher lautet die Leitfrage anhand derer ich das Lied interpretieren werde:

„Inwieweit nutzt Peter Gabriel sein Lied „Games without Frontiers“ um politische Kritik zu üben und zu verbreiten?“

Abschließend werde ich die politischen Aussagen des Liedes zusammenfassen und bewerten. Als Literatur und Quellen ziehe ich größtenteils Lexika zu Rate, die in der Universitätsbibliothek zu finden sind. Des Weiteren benutzte ich Monographien zum Kalten Krieg und zum Vietnam-Krieg.

2. Biographie Peter Gabriel:

Peter Gabriel wurde am 13. Mai 1950 in London geboren und ist ein britischer Sänger und Songwriter. Gabriel begann seine Musikerlaufbahn als Sechzehnjähriger in einer Schulband. 1967 gründete sich, nach einer Umbenennung und einer Veränderungen in der Besetzung, daraus die Gruppe Genesis, deren unbestrittenes Zentrum Gabriel nicht nur als Sänger und Songwriter, sondern auch als Verkleidungs- und Bewegungskünstler bildete.[1]

Gabriel erschienen die in der Arbeit als Musikgruppe notwendigen Kompromisse allerdings schon bald als Einengung seiner künstlerischen Fähigkeiten, sodass er sich auf dem Höhepunkt des Erfolges von Genesis im Jahre 1975 von der Band trennte und eine Solokarriere begann.

Im Jahre 1977 erschien sein erstes Soloalbum, das schlicht den Titel „Peter Gabriel“ trug. Das für dieses Essay relevante Album, da es den Erfolgstitel „Games without Frontiers“ beinhaltete, erschien 1980 und hatte den Titel „Peter Gabriel (Melt)“.

Mit einem ebenso introvertierten wie experimentierfreudigen Musikkonzept, das in den beginnenden Jahren seiner Solokarriere charakteristisch für ihn wurde, verließ er die ausgetretenen und durch kommerziellen Erfolg ausgewiesenen Pfade des Popmusikgeschehens. Entsprechend groß waren die Schwierigkeiten mit der Musikindustrie, obwohl sich all seine Alben erfolgreich verkauften.

Gabriel verwirklichte sich als Musiker in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen, sowohl auf der Bühne als auch im Studio oder auch als Filmkomponist.[2]

Im Jahre 1982 schuf er mit der „World Of Music Arts And Dance Foundation“ (WOMAD) eine Organisation, welche dem Erhalt und der Förderung der Kulturen der Welt gewidmet ist und mit der Veranstaltung von Festivals und Workshops, vor allem mit Musikern und Musik aus den Ländern der Dritten Welt, eine kommerzielle Plattform bietet. Peter Gabriel gilt damit als einer der Wegbereiter der sogenannten Weltmusik, welche ich im Verlauf des Essays noch kurz erläutern werde. Allerdings war dieser Brückenschlag zwischen den Musikmärkten des Westens und dem kreativen Potential aus den Ländern der Dritten Welt umstritten.

1986 gelang ihm mit dem Titel „Sledgehammer“ aus seinem sechsten Album „So“ nicht nur sein bislang größter kommerzieller Erfolg, sondern das dazu von ihm konzipierte und gestaltete Video ist eines der Ersten, welches sich einer vom Film deutlich unterschiedenen Bildsprache bedient und damit den Promotionclips zu einer eigenständigen künstlerischen Form verholfen hat.

1989 schließlich gründete Gabriel mit Real World ein Unternehmen, das mit dem integrierten Label Real World Records sowohl für seine eigenen Projekte, als auch für die ihm wichtigen Gruppen und Musikern aus allen Teilen der Welt zur Basis wurde.[3]

Zusätzlich machte Peter Gabriel auch als politischer Aktivist von sich reden, was für mein Essay ein zentraler Aspekt sein wird. Schon 1980 setzte er mit der Single „Biko“, welches einem 1977 in Südafrika ermordeten Aktivisten des ANC gewidmet ist, ein Zeichen. Dieses Lied wurde zu einer Art Hymne der Antiapartheidbewegung. 1986 und 1988 unterstützte Gabriel Amnesty International auf den Benefizkonzerten „A Conspiracy Of Hope“ und auf der „Human Rights Now“ -Tour zusammen mit namhaften Künstlern, wie zum Beispiel Bruce Springsteen und Sting. Weiterhin spielte er 1988 und 1990 bei den „Free Nelson Mandela“ Konzerten im Wembley Stadion in London. Außerdem engagierte er sich für Amnesty International und gründete 1992 das Programm „Witness“, welches Menschenrechtsaktivisten in aller Welt mit Kommunikationsmitteln zur Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen ausstattet.[4]

Deutlich wird also schon an dieser Stelle Peter Gabriels Einstellung zur Einhaltung der Menschenrechte, welche er an vielen Fronten verteidigte. Einen Großteil seiner Kritik verarbeitete er in seinen Liedern, so auch in „Games without Frontiers“, was aus der Interpretation hervorgehen wird.

3. Historischer Hintergrund:

Die Erklärung und Darstellung des historischen Hintergrundes zur Zeit der Veröffentlichung von „Games without Frontiers“, sowie der Zeit davor, soll dazu dienen, Peter Gabriels politische Kommentare innerhalb des Textes besser nachvollziehen zu können. Unterteilen möchte ich diesen Punkt in den Vietnam-Krieg, den Kalten Krieg und weitere bemerkenswerte soziale, politische und wirtschaftliche Aspekte. Aus meiner Interpretation wird weiterhin hervorgehen, dass Peter Gabriel die beiden Weltkriege in seinem Lied thematisiert. Dieses möchte ich allerdings nicht in den historischen Kontext einfließen lassen, da es den Rahmen dieses Abschnittes übersteigen würde und ich mich daher nur den Umständen der letzten Dekade vor der Veröffentlichung widmen möchte. Zusätzlich zu den bereits oben angesprochenen Hauptpunkten dieses Themas, sind vor allem das Attentat palästinensischer Terroristen auf die israelische Olympiamannschaft während der Olympischen Spiele 1972 in München und die Ölkrise im Jahr 1973, welche massive wirtschaftliche Folgen nach sich zog, wichtig für die Geschichte dieser Zeit. Des Weiteren prägend für das Leben der Menschen in den siebziger Jahren waren die Watergate-Affäre in den Vereinigten Staaten im Jahr 1974 und der Terrorismus durch die Rote Armee Fraktion (RAF). Der Kalte Krieg ist aber ohne Frage gemeinsam mit dem Vietnam-Krieg, auch außerhalb der USA, das prägendste globale Moment zu dieser Zeit. Nachdem im Oktober 1962 die Kubakrise überstanden und der mögliche Atomkrieg abgewendet war, kam es in den späten siebziger Jahren, durch massiv verstärkte Aufrüstung des Warschauer Paktes (gemeint sind ein großes Flottenprogramm und der Bau neuer Bomber), zu einer erneuten Verschärfung des Kalten Krieges. Der NATO-Doppelbeschluss aus dem Jahre 1979[5], der das entstandene Übergewicht sowjetischer Militärraketen ausgleichen sollte und der sowjetische Einmarsch in Afghanistan im Zuge des sowjetisch-afghanischen Krieges (1979-1989), welcher auch strategische Interessen der USA (Erdölvorkommen im Nahen und Mittleren Osten) berührte, führten zu weiteren Verschärfungen des Konflikts.[6] Daraus resultierte unter anderem der Boykott der USA und der westlichen Mächte von den Olympischen Spielen in Moskau 1980. Des Weiteren belieferten die USA die afghanischen Mudschaheddin im Kampf gegen die Sowjets mit Waffen. Ein Wandel in diesem Konflikt fand erst Mitte der achtziger Jahre durch Michail Gorbatschow, mit seinen Reformprogrammen Perestroika und Glasnost, statt.[7]

[...]


[1]
Wicke, Peter, Gabriel, Peter, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Personenteil 7, 2002, Sp. 328.

[2] Ebd.

[3] Wicke, Peter, Gabriel, Peter, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Personenteil 7, 2002, Sp. 328.

[4] Wicke, Peter, Gabriel, Peter, in: MGG, Personenteil 7, 2002, Sp. 329.

[5] Gaddis, John Lewis, Der Kalte Krieg. Eine neue Geschichte. München 2007, S.260.

[6] Gaddis, Der Kalte Krieg, S. 262.

[7] Gaddis, Der Kalte Krieg, S. 315.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Essay "Pop, Rock, New Age und Weltmusik mit deutlichen politischen Anklängen"
Untertitel
Peter Gabriel - Games without Frontiers
Hochschule
Universität Bielefeld
Veranstaltung
Das politische Lied
Note
1.3
Autor
Jahr
2011
Seiten
17
Katalognummer
V208196
ISBN (eBook)
9783656356080
ISBN (Buch)
9783656356363
Dateigröße
462 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine ezellente Interpretation eines politischen Liedes
Schlagworte
Geschichte, politisches Lied, Lied, Politik, Peter Gabriel, Pop, Rock, New Age, Weltmusik
Arbeit zitieren
Julian Stasik (Autor:in), 2011, Essay "Pop, Rock, New Age und Weltmusik mit deutlichen politischen Anklängen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208196

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