Die Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Mömpelgard

Die Mutter aller europäischen Städtepartnerschaften


Facharbeit (Schule), 2013

35 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Vorwort

2. Die Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Mömpelgard
2.1. Eine historische Zeitreise
2.2. Ursachen des wechselhaften deutsch-französischen Verhältnisses
2.3. Aus „Feind“ wird „Freund“:
2.3.1. Die Entstehung der Städtepartnerschaft nach
2.3.2. Beispiele für gelungene Nachbarschaftsprojekte
2.3.3. Vergeben und Vergessen? Die Städtepartnerschaft „auf der Kippe“
2.3.4. Die Städtepartnerschaft seit der Wiedervereinigung
2.4. Die Städtepartnerschaft heute

3. Schluss

4. Materialanhang

5. Quellenverzeichnis

1. Einleitung und Vorwort

Lieber Leser, in der letzten Zeit ging ein Schlagwort die Nachrichten auf und ab: „Die deutsch- französische Freundschaft“. Doch was macht gerade die Freundschaft mit Frankreich einzelner deutscher Städte so besonders und welche Rolle spielt Ludwigsburg dabei? Was macht die Besonderheit des „deutsch – französischen Modells“ aus, jener besonders dichten bilateralen Zusammenarbeit im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Leben, die die Beziehung der für die Existenz dieses Modells verantwortlichen Faktoren so allgemein definiert, dass andere Konstellationen damit verglichen werden können?

Ludwigsburg ist eine Stadt in der Nähe von Stuttgart, einem Ort, an dem im September 1962 folgendes Zitat im Schlosshof des Barockschlosses gesprochen wurde: „Sie alle beglückwünsche ich! Ich beglückwünsche Sie zunächst, jung zu sein. Man braucht ja nur die Flamme in Ihren Augen zu beobachten, die Kraft Ihrer Kundgebungen zu hören, bei einem jeden von Ihnen die persönliche Leidenschaftlichkeit und in Ihrer Gruppe den gemeinsamen Aufschwung mitzuerleben, um überzeugt zu sein, dass diese Begeisterung Sie zu den Meistern des Lebens und der Zukunft auserkoren hat[1]. Genau: Charles de Gaulles Rede an die deutsche Jugend wurde in Ludwigsburg gehalten. Doch warum wurde damals ausgerechnet Ludwigsburg gewählt?

Seit 1950 existiert eine Städtepartnerschaft Ludwigsburgs mit Mömpelgard (auf französisch: Montbéliard) in Frankreich (Region Doubs), die erste Städtepartnerschaft Europas mit Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland war durch viele Tote der vorherrschenden Kriege erschüttert. Wer waren die, die sich „trauten“ nach all diesen Kriegen diese Städtepartnerschaft zu unterzeichnen und wer hält diese heute noch am Laufen? Was haben diese Städte, die mehr als 300 km voneinander entfernt sind, gemeinsam und was macht die Bürger zu „Nachbarn“?

Die Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Mömpelgard gilt als ein wichtiger Faktor für die Entstehung der europäischen Union und ist heute noch ein Bindeglied in der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Heute noch finden zwischen beiden Städten jährlich Treffen, Konferenzen, Sportveranstaltungen, Schüleraustausche oder gemeinsame Reisen statt.

Die Städtepartnerschaften entwickelten sich seit 1950 in drei Phasen: In der Ersten Phase (1950-1962) entstanden die ersten Städtepartnerschaften und Partnerschaftsbewegungen fanden ihre Ursprünge. In dieser Zeit entstanden 30 Prozent aller Partnerschaften und Charles de Gaulle hielt seine Rede an die deutsche Jugend in Ludwigsburg.

Im Januar 1963, fast 13 Jahre nach der Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Mömpelgard, wurde der Elysée – Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich unterzeichnet. Dieser ist auch als deutsch-französischer Freundschaftsvertrag bekannt, der zwischen dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) und dem französischen Staatschef Charles de Gaulle (1890-1970), einem General im Zweiten Weltkrieg und Widerstandskämpfer gegen die deutsche Besatzung, unterzeichnet wurde.

In der darauffolgenden Phase von 1963 bis 1975 entstanden über 650 neue Partnerschaften, sowie der Deutsch- Französische Vertrag und die Gründung des Deutsch-Französischen- Jugendwerks. In der dritten und letzten Phase der Städtepartnerschaften von 1976 bis heute gab es einen gewaltigen Rückgang der Neugründungen. Hier ging die Zahl der Gründungen zurück, da in Deutschland eine Gebietsreform stattfand. Hier begann die „Ära Schmidt“ und der Rückgang von Frankreichs Interesse an Deutschland.

Diese Arbeit wurde beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2012/2013 unter dem Thema „Vertraute Fremde – Nachbarn in der Geschichte“ mit einem Landessieg Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Beim Schreiben dieser Arbeit möchte ich mich bei Herrn StR Roman Büttner, meinem Geschichtslehrer, bedanken, der mich mit seinen Ideen und Tipps beim Schreiben dieser Arbeit unterstützt hat. Ein weiterer Dank geht an das Deutsch- Französische Institut (dfi) in Ludwigsburg, das mich mit ihrer Zeitungsartikelsammlung zum Thema „Ludwigsburg und Mömpelgard“ und ihrem Internetauftritt sehr unterstützen konnte.

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Lesen meiner Arbeit.

Freundliche Grüsse aus Ludwigsburg

Julius Schölkopf

2. Die Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Montbéliard

2.1. Eine historische Zeitreise

Zwischen den Städten Ludwigsburg und Mömpelgard (auf französisch: Montbéliard) besteht seit mehr als 600 Jahren eine enge Verbindung. Als am Ende des 14. Jahrhunderts Herzog Eberhard IV. von Württemberg (1388-1419) eine Prinzessin aus Mömpelgard, Prinzessin Henriette von Mömpelgard – Montfauçon, die Erbtochter des Grafen von Mömpelgard, heiratete, war dies der Grundstein für die Herrscherdynastie „Württemberg – Mömpelgard“, die bis zur französischen Revolution bestand. Prinzessin Henriette wurde später Gräfin von Württemberg und in dieser Zeit und noch mehr als 400 Jahre später war Mömpelgard Bestandteil des Württembergischen Reiches, das im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation eingegliedert war. Durch die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahre 1803 musste Württemberg seine Besitzungen in Burgund an Frankreich abgeben und erhielt dafür im eigenen Bereich neun Reichsstädte und viele geistliche Herrschaften.[2] Doch in der gemeinsamen Geschichte beider Länder wurde Mömpelgard gerne als Ausweichquartier von Württembergischen Fürsten verwendet. Die württembergischen Landesherren brachten auch die Reformation nach Frankreich mit.[3] Durch dieses Ereignis profitierte Mömpelgard von den deutschen „Neuerungenschaften“.[4]

Ludwigsburg war Anfang des 18. Jahrhunderts durch den Bau des größten Barockschlosses Deutschlands, dem „Ludwigsburger Residenzschloss“, entstanden. Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg plante und erbaute dieses Schloss und die Stadt Ludwigsburg erhielt dann auch 1718 ihr Stadtrecht. In den Wirren der Französischen Revolution wechselte die herzögliche Residenz mehrmals zwischen Stuttgart und Ludwigsburg.[5] Wie andere absolutistische Landesfürsten dieser Zeit, bekam auch Herzog Eberhard Ludwig zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine eigene Leibgarde. Es war sozusagen die erste ständige Truppe, die verhältnismäßig sehr klein war. Auf Dauer wuchs die Zahl der Soldaten an und und es wurde eine neue Lösung zur Unterbringung der Truppe gesucht. Auf Dauer konnte nur der Bau von Kasernen Abhilfe schaffen. Im Jahre 1800 wurde Württemberg dann zu einem Bündnis mit Frankreich gezwungen und Napoléon Bonaparte verlieh dem damaligen Kurfürsten Friedrich die Würde des Königs von Württemberg. Als Gegenleistung wurden in Napoléons Russlandfeldzug fast 16.000 Soldaten aus Württemberg aufgestellt.[6] Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Ludwigsburg Garnisonsstadt und erhielt die größte Garnison in Süddeutschland. Damit erhielt Ludwigsburg Gebäude für die Unterbringung von Soldaten, Depots und Magazine für Fahrzeuge, Ställe für Reit- und Zugtiere und Ausbildungsplätze für Soldaten und Ludwigsburg bekam den Beinamen „Schwäbisches Potsdam“. In der Garnisonsstadt Ludwigsburg war die allgemeine Aufrüstung schon früher zu spüren als in anderen deutschen Städten. Es entstanden mehrere neue Kasernen und die Zahl der rekrutierten Soldaten nahm stetig zu. Ludwigsburg wurde wieder zu einem Hauptwaffenplatz Deutschlands.[7] Die Machtergreifung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) im Januar 1933 führte auch in Württemberg, also in Ludwigsburg, zu einer stufenweisen „Gleichschaltung“ und der Ausbreitung der nationalsozialistischen Ideologie. In Ludwigsburg nahm die Entwicklung der NS-Gewaltherrschaft einen ähnlichen Verlauf wie in unzähligen Städten und Gemeinden des Deutschen Reiches.[8]

Dann 1939, begann der Zweite Weltkrieg. 1938 war bereits die Ludwigsburger Synagoge zerstört worden, und dann wurde das Ludwigsburger Schloss zum Zentralobjekt der Nationalsozialistischen Herrschaft erhoben. Bekannte Personen, wie der „Führer“ Adolf Hitler (20. April 1939), Reichsminister der Luftfahrt Hermann Göring (25. März 1936), oder Rudolf Hess, der Stellvertreter Hitlers (18. März 1936) statteten Ludwigsburg Besuche ab.
Der Schrecken des Zweiten Weltkrieges war auch in Ludwigsburg zu spüren. Seit 1942 wurden in Ludwigsburg systematisch, in immer kürzeren Abständen, Luftangriffe durchgeführt. 1944 wurde Stuttgart besonders heimgesucht und große Teile der Innenstadt wurden zerstört. Dagegen ging der Zweite Weltkrieg in Ludwigsburg ohne größere Zerstörung hinweg, trotz der Nähe zum Gegner Frankreich. Die Bomben, die Ludwigsburg trafen, landeten vor allem im Gebiet der Schwerindustrie in den nördlichen Randgebieten Stuttgarts und dem Landesgüterbahnhof in Kornwestheim.

„Dass Ludwigsburg den Luftkrieg relativ gut überstanden hat, lag aller Wahrscheinlichkeit daran, dass die Alliierten eine Stadt wie Ludwigsburg mit ihren vielen Kasernen für die Unterbringung von Truppen, befreiten Kriegsgefangenen, Heimatvertriebenen und ehemaligen Zwangs- und Fremdarbeitern sowie für die Einrichtung von Internierungslagern benötigten[9]. Ludwigsburg galt offiziell nicht als luftkriegsgefährdet (sogenannter Luftschutzort II. Ordnung). Die Rüstungsindustrie um Ludwigsburg herum fiel kaum ins Gewicht. Sofern es überhaupt möglich war, die Bevölkerung vor etwaigen Luftangriffen zu schützen, gab es Verdunklungsmaßnahmen und verschiedene Tarnanstriche- und Tarnnetze für Firmen. Ludwigsburg erhielt Luftschutzräume, Löschwasserbehälter und eine Flugabwehr. Es gab 1945 circa 20 bis 45 Fliegeralarme pro Monat, doch der Verlustreichste fand am 16. Dezember 1944 mit 69 Toten statt.[10]

Am 10. April 1945 wurde Ludwigsburg beim Einmarsch der französischen Truppen von französischen Truppen beschossen. Es gab auch hier wieder mehrere Tote. Nach dem Willen des Führers sollte Ludwigsburg auch bis zum Letzten verteidigt werden („Nero-Befehl“) und am 19. März 1945 forderte Hitler die Zerstörung aller Industrie- und Versorgungslagen im Reichsgebiet, auch in Ludwigsburg. Dann, am 21. April 1945, nahmen die ersten französischen Truppen Ludwigsburg unter ihre Besatzung. Diese ging nahezu gewaltlos vonstatten, da zuvor eine Art Friedensvertrag unterzeichnet wurde. Der Minister a.D. Wilhelm Keil schrieb über die Besetzung der Stadt: „Die Franzosen sind da! Sie fahren durch die Straßen der Stadt. Es wird also nicht gekämpft! Ein Aufatmen geht durch die Gesellschaft [...]. Wer nicht an den Einmarschstraßen wohnt, hat nichts davon bemerkt. Völlig ungehemmt waren die feindlichen Truppen in die Stadt eingezogen [...] Durch halbgeöffnete Haustüren und Fenster oder auch hinter den Fensterscheiben suchten einige zu beobachten, was draußen vorging. [...] Als mich ein Bekannter ansprach, konnte ich antworten ich sähe keinen Grund, mich zu vergeben. Auf dem Bahnhofsplatz hatten sich Soldaten und Fremdarbeiter, aber auch einige Einwohner in großer Zahl versammelt, es wurde gejohlt, aus Flaschen Wein, Bier oder Schnaps getrunken und hin- und hergerannt, als ob Befehle ausgeführt würden.[11]

Mit dem Einmarsch der Franzosen wurde auch der nationalsozialistische Gemeinderat und die Ludwigsburger Regierung außer Kraft gesetzt. Nach der Feindbesetzung wurde für den Oberbürgermeister die Anweisung der deutschen Regierung, sein Amt niederzulegen, ausgesprochen. Doch die Franzosen baten, Dr. Karl Frank (NSDAP), weiter als Oberbürgermeister zu amtieren.[12] Durch das Einsetzen einer französischen Militärregierung versuchten die Franzosen, Ludwigsburg zu entnazifizieren, indem zum Beispiel das Einsetzen französischer Gerichte oder die Stilllegung der Waffenindustrie und das Außerkraftsetzen der Nürnberger Rassengesetze vorangetrieben wurde.[13] [14]

Heinrich Kling, ein Kriegsrückkehrer, urteilt in seinem Buch „Zeit mit Wunden. Bilder aus dem Dritten Reich – Eine Ludwigsburger Jugend“:

Ich zog also meine Straße weiter: [...] Richtung Heimat. Überall begegneten mir französische und amerikanische Truppenverbände [...] als ich die Böschung herauf kam, standen etwa 8 französische Soldaten vor mir. [...] Mutig marschierte ich auf die Truppe zu. Einer rief: „Bon jour mon camérad!“ Ich antwortete freundlich: „Bon jour, bon jour“! [...] Unterwegs hingen überall Plakate mit einem Aufruf der französischen Kommandantur, dass sich bis spätestens 3. Mai alle zurückgekehrten deutschen Soldaten auf dem Rathaus zu melden hätten [...]. Ich begab mich am 3. Mai zum Ludwigsburger Rathaus. Ich war nicht der einzige. Eine ganze Anzahl Heimkehrer stand da und harrte der Dinge, die kommen sollten. Mittags erschien dann ein französischer Offizier. ,Sie können nach Hause gehen, morgen kommt der Amerikaner’. [...] Die Amerikaner, so stellte sich heraus, kümmerten sich nicht um uns. Wir waren ganz normale Menschen [...]“.[15]

Nach der Besetzung durch die Alliierten benötigten die Gemeindevorstände als Vertretung der Einwohnerschaft ein beratendes Gremium. In verschiedenen Gemeinden des Kreises entstanden deshalb Komitees, die sich mit kommunalen Fragen beschäftigten. Alle diese Ausschüsse hatten ein Ziel: Die Beseitigung des nationalsozialistischen Einflusses auf das öffentliche Leben und die Schaffung geordneter Rechtsverhältnisse. Diese Komitees, die keine gesetzlichen Grundlagen hatten, waren von der Besatzungsmacht nicht voll anerkannt, jedoch geduldet. Das anfängliche Misstrauen in die französische Militärregierung bestand weiter, wurde aber allmählich abgebaut. Minister a.D. Wilhelm Keil schreibt darüber: „Die kurze Gastrolle der Franzosen in Ludwigsburg ging zu Ende. Sie hatten dieses Gebiet besetzt entgegen den unter den Alliierten getroffenen Vereinbarungen und mussten wieder abziehen, um den Amerikanern Platz zu machen. Für den Kommandanten und für uns war das sicherlich nicht erfreulich.“ [16]

Es war nur das Vorspiel zu der zwei Monate später von den Amerikanern nach langen diplomatischen Komplikationen durchgesetzten Räumung der Stadt Stuttgart und der südlich und westlich angrenzenden Landkreise. Am 4. Mai 1945 hatte die amerikanische Militärregierung, nachdem der größte Teil des französischen Militärs auf Druck der Amerikaner nach und nach abgezogen worden war, im Stadtgebiet von Ludwigsburg die alleinige Befehlsgewalt inne. Durch ihr eigenmächtiges Vorgehen hatten die Franzosen, die ohne Zustimmung der Amerikaner Teile des Landkreises unter Einbeziehung der Stadt Ludwigsburg in ihre Gewalt gebracht hatten die ursprünglichen amerikanischen Träume der Gebietsverteilung übergangen. Der Einmarsch der französischen Truppen hatte für die Ludwigsburger das Ende des Krieges gebracht. Die Einwohner waren froh, den furchtbaren Krieg hinter sich zu haben, aber auch voller Sorge, was die ungewisse Zukunft mit den Amerikanern bringen würde. Dagegen hielt in weiteren Teilen Deutschlands das blutige Geschehen an und es gab noch weitere Opfer.

Die Gesamtkapitulation der Deutschen Wehrmacht erfolgte um den 8. Mai 1945. Vom Ende des Jahres bis zum 1. Oktober 1946 fanden dann die „Nürnberger Prozesse“ zur Verurteilung der Hauptkriegsverbrecher statt.[17]

Bis zum Jahre 1949, in dem die Bundesrepublik Deutschland nach der Besatzungszeit gegründet wurde, war Ludwigsburg wieder in „deutscher Hand“.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die beiden Städte seit 600 Jahren eine enge Verbindung haben und diese durch die französische Revolution und die Gründung des neuen Deutschlands, dem deutschen Bund, abrupt beendet wurde. Erst nach den beiden Weltkriegen konnte also Mitte des 20. Jahrhunderts diese Verbindung wieder hergestellt werden.

2.2. Ursachen des wechselhaften deutsch-französischem

Verhältnis

Im September 2012 fanden im Schlosshof von Ludwigsburg die deutsch-französischen Feierlichkeiten anlässlich einer Ausstellung des deutsch-französischen Instituts statt. Der Titel der Ausstellung lautete: „Konrad Adenauer und Charles des Gaulle. Von der deutsch-französischen Aussöhnung zur Partnerschaft“. Doch warum musste „ausgesöhnt“ werden und warum entstand eine Partnerschaft?

Im Zuge der französischen Revolution, die 1789 begann, besetzten 1794 französische Truppen das linke Rheinufer. Später wurden die sogenannten Rheinbundstaaten unter den Schutz Frankreichs gestellt. Durch Napoleons Russlandfeldzug 1812 rekrutierte dieser auch Soldaten u. a. aus Württemberg, da das Herzogtum Frankreich einverleibt wurde.

Nach der Ära Napoleon wurde Europa auf dem Wiener Kongress neu gestaltet und die Heilige Allianz zwischen Preußen, Russland und Österreich unterzeichnet. Des Weiteren verlor Frankreich annektierte Gebiete und war in keinem Bündnis mehr beteiligt.

[...]


[1] Aus: Europa nur mit uns: http://www.europa-nur-mit-uns.eu/charles-de-gaulle-die-rede.html, Letzer Besuch am 10. Februar 2013

[2] vgl. Ludwigsburger Kreiszeitung 28.04.1999, S.4

[3] vgl. Ludwigsburger Kreiszeitung 29.10.1997, S.4

[4] vgl. Ludwigsburger Kreiszeitung Nr. 102 05.05.1986, S.10

[5] vgl. Bolay, Theodor: Kreis Ludwigsburg. Ein Arbeitsmittel für Heimat- und Gemeinschaftskunde. 1965

[6] vgl. Beischner, Christian: Führer durch das Schloss in Ludwigsburg, 1934, S.6ff.

[7] vgl. Läpple Wolfgang: Schwäbisches Potsdam. Die Garnison Ludwigsburg von den Anfängen bis zur Auflösung. 2009, S. 7ff.

[8] vgl. Läpple, Wolfgang: Zwischen Diktatur und Demokratie. Das Kriegsende 1945 in Ludwigsburg. Dokumentation einer Ausstellung des Stadtarchivs 1995. Hausdruckerei der Stadt Ludwigsburg 1997, S.18ff.

[9] Aus: Wolfgang Läpple: Zwischen Diktatur und Demokratie. Das Kriegsende 1945 in Ludwigsburg. Dokumentation einer Ausstellung des Stadtarchivs 1995. Hausdruckerei der Stadt Ludwigsburg 1997, S. 24 f.

[10] vgl. Ludwigsburger Geschichtsblätter Nr. 48, 1994, S. 117ff.

[11] vgl. Läpple, Wolfgang: Zusammenbruch Besetzung Neubeginn. Ludwigsburg in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs. Hauptamt Ludwigsburg 1982, S.60

[12] vgl. Ludwigsburger Geschichtsblätter XIII, 1957, S.29ff.

[13] vgl. Läpple, Wolfgang: Zusammenbruch Besetzung Neubeginn. Ludwigsburg in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs. Hauptamt Ludwigsburg 1982

[14] vgl. Ludwigsburger Geschichtsblätter Heft 45, 1991, S.87

[15] Aus: Kling, Heinrich: Zeit mit Wunden. Bilder aus dem Dritten Reich. Eine Ludwigsburger Jugend. Ludwig Stark Verlag, S.151 ff.

[16] Aus: Läpple, Wolfgang: Zusammenbruch Besetzung Neubeginn. Ludwigsburg in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs. Hauptamt Ludwigsburg 1982, S. 80

[17] vgl. Läpple, Wolfgang: Zusammenbruch Besetzung Neubeginn. Ludwigburg in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs. Hauptamt Ludwigsburg 1982

Ende der Leseprobe aus 35 Seiten

Details

Titel
Die Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Mömpelgard
Untertitel
Die Mutter aller europäischen Städtepartnerschaften
Hochschule
Friedrich-Schiller-Gymnasium Marbach
Note
1,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
35
Katalognummer
V210582
ISBN (eBook)
9783656458036
ISBN (Buch)
9783656459750
Dateigröße
1661 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
städtepartnerschaft, ludwigsburg, mömpelgard, mutter, städtepartnerschaften
Arbeit zitieren
Julius Schölkopf (Autor:in), 2013, Die Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Mömpelgard, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210582

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