Nachhaltiger Konsum von Lebensmitteln? Chancen und Grenzen des schulischen Lernens in der Primarstufe


Hausarbeit, 2012

22 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Hauptteil:

1.0. Auswirkungen von Lebensmitteln, ihrer Produktion und ihrem Transport auf die Umwelt
1.1. Was ist nachhaltiger Lebensmittelkonsum und wann ist ein Lebensmittel nachhaltig?

2.0. Faktoren, die ein umweltbewusstes und nachhaltiges Handeln des Menschen beeinflussen können anhand verschiedener Modelle
2.1. Psychologische Modelle am Beispiel des Modells von Kollmuss & Agyeman
2.2. Soziologische Modelle am Beispiel der Sinus-Milieus

3.0. Gebiet Schule, Bildung nachhaltiger Entwicklung
3.1. Übergeordnete Lernziele des nachhaltigen Konsums von Lebensmitteln
3.2. Chancen und Möglichkeiten des schulischen Lernens in der Primarstufe
3.3. Grenzen des schulischen Lernens in der Primarstufe

Schluss

Literaturverzeichnis

Anhang

Einleitung

Die Begriffe Klimawandel und Hungersnot werden nicht nur in Deutschland immer wichtiger und bestimmen unser Leben. Viele Millionen Menschen haben nicht genug zu essen, andere Länder wie Deutschland haben mehr als genug davon. Länder wie Deutschland haben soviel Lebensmittel, dass jeder Bürger etwa 100 Euro im Jahr an Lebensmitteln wegwirft. Viele Lebensmittel tragen erheblich zum Klimawandel bei. Dies wissen viele Menschen nicht oder handeln trotz Wissen umweltschädlich. Wie wichtig es ist in der Schule einen nachhaltigen Konsum von Lebensmitteln zu fördern und zu ermöglichen, möchte mit dieser Hausarbeit herausfinden. Ich möchte wissen, ob ein nachhaltiger Konsum von Lebensmitteln überhaupt möglich ist und die Chancen und Grenzen des schulischen Lernens in der Primarstufe in Bezug auf nachhaltigen Konsum von Lebensmitteln herausfinden. Deshalb lautet meine Frage auch: Nachhaltiger Konsum von Lebensmitteln? Chancen und Grenzen des schulischen Lernens in der Primarstufe.

Dafür möchte ich im ersten Teil erst einmal die Fragen, was sind überhaupt die Auswirkungen von Lebensmitteln, ihrer Produktion und ihrem Transport auf die Umwelt und was ist überhaupt nachhaltiger Konsum von Lebensmitteln und wann ist ein Lebensmittel nachhaltig? Im zweiten Teil möchte ich verstehen, welche Faktoren für ein nachhaltiges oder kein nachhaltiges Verhalten wichtig sind. Dabei möchte ich einmal die psychologische Sichtweise und einmal die soziologische Sichtweise betrachten. Im dritten Teil werden ich dann in den Bereich der Schule und des schulischen Lernens gehen. Dabei möchte ich zuerst die Bildung für nachhaltige Entwicklung und die übergeordneten Lernziele des nachhaltigen Konsums von Lebensmittel genauer beschreiben. Am Ende des dritten Teils versuche die Chancen und Möglichkeiten sowie die Grenzen des schulischen Lernens in der Primarstufe zu erörtern. Am Ende meiner Arbeit möchte ich dann die anfängliche Frage meiner Arbeit so gut es geht beantworten.

1.0 Auswirkungen von Lebensmitteln, ihrer Produktion und ihrem Transport auf die Umwelt

Pro Jahr und Kopf landen in Deutschland Lebensmittel im Wert von 100 Euro im Müll. Während Zubereitungsreste bei der Speisezubereitung unter Verwendung von frischen Produkten kaum vermieden werden können, besteht bei den anderen Lebensmittelabfallarten ein theoretisches Vermeidungspotenzial durch sorgfältige Planung des Einkaufes, Lagerung, Verarbeitung und Verwendung. (vgl.Schneider, 2009, S.115)

Die Wegwerfgewohnheiten unterscheiden sich nach Personengruppen. Dabei werfen jüngere Menschen mehr Lebensmittel weg als ältere (ab 50 Jahren). Bei Personen mit hohem Ausbildungsniveau oder Vollzeitbeschäftigung landen mehr Lebensmittel im Müll, da diese Menschen für eine sorgfältige Planung weniger Zeit und Lust haben. Ein hohes Einkommen führt zu mehr Lebensmittelabfällen, da man es sich leisten kann. Wenn zu Hause wenig gegessen, seltener gekocht wird oder häufig konservierte, weniger frische Produkte verwendet werden, führt das zu einem häufigen Verderb der Lebensmittel und somit wiederum zu Abfällen. (vgl.Schneider, 2009, S.116f)

Der eigentlich so naheliegende Zusammenhang, was ein Lebensmittel mit der Umwelt zu tun hat, ist den meisten Menschen oft nicht bewusst. Im Supermarktregal sieht man schließlich meist nur das fertige, verpackte Produkt, welches keine Vorstellung mehr darüber zulässt, aus welchen Zutaten und unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde. Doch eines ist sicher, dass sich ein Lebensmittel aus jenen Ressourcen zusammensetzt, die uns die Umwelt bereit stellt. Darüber hinaus verbraucht ein Lebensmittel während seines Produktionsvorganges weitere Ressourcen, wie etwa Energie, Wasser oder nicht erneuerbare Rohstoffe. Während die verschiedenen Inhaltsstoffe erst zu einem Lebensmittel verarbeitet werden, durchläuft es eine Reihe von einzelnen Schritten – einen sogenannten Produktionslebenszyklus. Denn nicht nur jede Menge Inputs fließen in die Lebensmittel hinein, sondern auf der anderen Seite werden wiederum Outputs, wie Abfälle, Emissionen oder Abwasser, die die Umwelt stark belasten, produziert. Durch unser Konsumverhalten beeinflussen wir also unsere Umwelt. Etwa 30% der gesamten Umweltbelastungen werden dabei durch die Ernährung verursacht. (vgl.Junbluth et al., 2010, S.1)

Die Umweltbelastungen von Lebensmittel und ihrer Produktion kann sein: Energieverbrauch, Treibhausgase (wie Methan, Lachgas, oder Ammoniak aus der Landwirtschaft, Emissionen der Verbrennung von Treibstoffen), Belastung von Böden und Gewässern durch das Ausbringen von Pestiziden, Kunstdünger oder anderen Problemstoffen. In der Regel hat ein Lebensmittel einen langen Weg zu uns zu beschreiten. Dies kommt vor allem durch den Transport der Lebensmittel zustande. Hinter der Entwicklung, dass Lebensmittel, die Tausende Kilometer weit gereist sind, oft billiger sind als regionale Produkte, stecken meist billige Arbeitskräfte und staatliche Subventionen, sowohl in der Produktion als auch im Transport dahinter. Das alles geht zu Lasten von Menschen (zum Beispiel gesundheitliche Risiken für KonsumentInnen). Zusätzlich leidet unsere Umwelt darunter. Einerseits durch den hohen Energieaufwand und unmittelbare Schadstoffbelastungen sowie andererseits den damit verbundenen Beitrag zum Klimawandel. (vgl. We Feed The World, 2010, URL: http://www.we-feed-the-world.at/facts5.htm, 22.09.2012)

Dabei belasten besonders Fleischmahlzeiten die Umwelt stärker als vegetarische Mahlzeiten. Verursacht wird dieser Unterschied der Mahlzeiten durch die größeren Treibhausgas-Emissionen der Fleischproduktion. (vgl. Jungbluth, 2010, S.4)

Der enorme Fleischverbrauch ist nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit der Menschen bedenklich, da er viel Wasser, Energie und Landfläche verschlingt und zum Klimawandel beiträgt. Vergleicht man den Wasserverbrauch verschiedener Lebensmittel erkennt man, dass die Produktion von Rindfleisch deutlich mehr Wasser verbraucht als andere Grundnahrungsmittel. (vgl. Rattay, 2010, S.8)

Etwa 18 % der Treibhausgase stammen aus der Landwirtschaft und Tierhaltung. Verursacht werden diese Treibhausgase der Landwirtschaft größtenteils durch den Einsatz von Kunstdünger sowie durch Anbau und Transport von Futtermitteln. Vor allem in Süd – und Mittelamerika werden auf rund 350.000 Hektar Sojabohnen als Futtermittel für die deutsche Viehwirtschaft angebaut. Dabei trägt die Umwandlung großer Waldflächen in Felder (z.B. Sojabohnenfelder für Tierfutter) doppelt zum Klimawandel bei. (vgl. We Feed The World, 2010, URL: http://www.we-feed-the-world.at/facts5.htm, 22.09.2012)

Viel erschreckender ist die Tatsache, dass täglich 6.400 Fußballfelder Regenwälder in Brasilien gerodet werden, um auf diesen Flächen Futtermittel für die Intensivtierhaltung oder Pflanzen für Agrotreibstoffe anzubauen. Statt Menschennahrung wird Tierfutter für den Export angebaut, dabei boomt besonders der Export nach Europa. Etwa 60 % der Welt-Getreideernte landet in Tiermägen statt bei den 1 Milliarden Menschen, die akut unterernährt sind. Eine weitere Ursache für die Treibhausgase ist auf das Methan aus „Rinderfürzen“ zurückzuführen. (vgl. We Feed The World, 2010, URL: http://www.we-feed-the-world.at/facts5.htm, 22.09.2012)

1.2.Was ist nachhaltiger Lebensmittelkonsum und wann ist ein Lebensmittel nachhaltig?

Nur die wenigsten Menschen wissen, was unter nachhaltigem Lebensmittelkonsum gemeint oder wann ein Lebensmittel nachhaltig ist. Mit „nachhaltig“ werden meist die Begriffe „gerecht, umweltgerecht, ökologisch, zukunftsfähig, wirtschaftlich und langfristig“ in Verbindung gesetzt. (vgl. Duden online, Wort nachhaltig, URL: http://www.duden.de/rechtschreibung/nachhaltig, 19.09.2012)

Produkte sind immer dann nachhaltig, wenn ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen bzw. Kosten möglichst über den gesamten Lebenszyklus gering gehalten werden. „Nachhaltig konsumieren heißt, bewusst zu konsumieren und sich die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekte des Konsums bewusst zu machen.“ (Rat für nachhaltige Entwicklung, 2011, S.7). Die Vereinten Nationen (2008) haben in einer Studie die CO2-Emissionen verschiedener Lebensmittel ermittelt. Neben den CO2-Werten lassen sich Umweltauswirkungen mit dem ökologischen Rucksack oder auch anderen Messprogrammen ermitteln. Ich möchte den ökologischen Rucksack kurz darstellen.

Der „Ökologische Rucksack“ wurde 1944 von Schmidt-Bleek entwickelt. Er entwickelte diesen Begriff, um seine MIPS (=Material-Input pro Einheit Service) – Konzept zu erläutern. MIPS liegt der Gedanke zu Grunde, dass Güter meist für Dienstleistungen eingesetzt werden. Deshalb muss der „Rucksack“ auch für diese Dienstleistungen berechnet werden. Nach Schmidt-Bleek schleppt jedes Kilogramm Industrieprodukt bei uns im Durchschnitt etwa 30 Kilogramm Natur mit. Das bedeutet, dass heute weniger als zehn Prozent, der in der Natur bewegten Materialien, letztlich in nutzbringende Industrieprodukte verwandelt werden. Schmidt-Bleek sieht in der Dematerialisierung der Wirtschaft die Lösung. Dabei versteht er unter „radikaler“ Dematerialisierung, den Materialverbrauch weltweit auf ein Maß zu reduzieren, das zukunftsfähig und damit nachhaltig ist, dass also mit großer Wahrscheinlichkeit die Ökosphäre nicht langfristig schädigt, und das in einem Zeitraum von einigen Jahrzehnten. (vgl. Lexikon der Nachhaltigkeit, Ökologischer Rucksack, URL:

http://www.nachhaltigkeit.info/artikel/schmidt_bleek_mips_konzept_971.htm?sid=c02c7e8e030be50cf0b981cf7e644049, 20.09.2012)

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Nachhaltiger Konsum von Lebensmitteln? Chancen und Grenzen des schulischen Lernens in der Primarstufe
Hochschule
Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau
Veranstaltung
BNE - Nachhaltige Entwicklung
Note
2,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
22
Katalognummer
V215219
ISBN (eBook)
9783656431909
ISBN (Buch)
9783656435495
Dateigröße
686 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
lebensmittel, Konsum, Lebensmittelkonsum, BNE, Entwicklung, Bidung für nachhaltige Entwicklung
Arbeit zitieren
Eva Koch (Autor:in), 2012, Nachhaltiger Konsum von Lebensmitteln? Chancen und Grenzen des schulischen Lernens in der Primarstufe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215219

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