Emanuel Kant. Moralisierung durch Revolution der Denkungsart


Hausarbeit, 2011

13 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


1. Einleitung

In meiner Hausarbeit möchte ich auf die Moralität Kants eingehen, die eine Revolution der Denkungsart verursacht hat.

Zunächst sollte man die Legitimationsbasis der Moral mit ihren theoretischen Grundlagen bestimmen, bevor man später auf die Möglichkeit ihrer Vermittlung eingeht. Hierbei greife ich auf die zentralen Argumente der „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ zurück. Hier werden die obersten Prinzipien der Sittlichkeit festgelegt und analysiert. Außerdem unterscheidet Kant zwischen dem vollkommenen vernünftigen Wesen und dem sinnlich vernünftigen Wesen. Die Unterscheidung zwischen dem vollkommen und dem unvollkommenen Wesen spielt bei der Frage der moralischen Erziehung eine wichtige Rolle. Ein Wesen kommt nicht als Erwachsener auf die Welt und ist nicht nur vernünftig, sondern auch sinnlich. Daher ist die moralische Erziehung als notwendiges Mittel zur moralischen Autonomie von großer Bedeutung.

2. Biographie von Immanuel Kant

Am 22. April 1724 wurde Immanuel Kant in Königsberg geboren. Er war das vierte von elf Kindern. Nur vier seiner Geschwister erreichten das Erwachsenenalter. Sein Elternhaus war stark pietistisch geprägt. Sein Vater war ein Sattler- und Riemermeister und kam gebürtig aus Memel. Seine Mutter war der Geisteswissenschaft zugewandt und für die Bildung aufgeschlossen. So wurde Kant auf eine höhere Schule geschickt. 1732 besuchte er das Gymnasium Fridericianum in Königsberg und förderte dort sein Können in den klassischen Sprachen. Ab 1740 begann er sein Studium an der Königsberger Universität Albertina. Er studierte Philosophie, Mathematik, Physik und Naturwissenschaften. Immanuel war als einziger seiner Geschwister kein Handwerker. Martin Knutzen, sein Professor für Logik und Metaphysik, machte ihn mit den Lehren von Leibniz und Newton vertraut.

Von 1746 bis ca. 1750 unterbrach Kant sein Studium auf Grund des Todes seines Vaters und der Nicht-Anerkennung seiner Abschlussarbeit und arbeitete in Ostpreußen als Hauslehrer (Hoflehrer) bei dem reformierten Prediger Daniel Ernst Andersch. Später war er als Hauslehrer auf dem Gut des Majors Bernhard Friedrich von Hülsen auf Groß-Arnsdorf bei Mohrungen angestellt. Außerdem arbeitete er bei der Familie Keyserlingk auf dem Schloß Waldburg-Capustigall, wodurch er Kontakt zur höheren Gesellschaft Königsbergs bekam.

Nachdem Professor Knutzen verstorben war, kehrte er 1754 nach Königsberg zurück und nahm sein Studium wieder auf. Er veröffentlichte 1755 sein Werk „Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels“ und habilitierte mit dem Werk „Die ersten Grundsätze der metaphysischen Erkenntnis. Im gleichen Jahr wurde er Privatdozent in Königsberg und lehrte die Fächer Logik, Metaphysik, Anthropologie, Moralphilosophie, Natürliche Theologie, Mathematik, Physik, Mechanik, Geographie, Pädagogik und Naturrecht.

Seine erste feste Anstellung bekam er 1766 als Unterbibliothekar an der königlichen Schloßbibliothek, wo er 6 Jahre arbeitete. Bis 1770 schlug er verschiedene Lehrstühle aus bis er schließlich im Alter von 46 Jahren die Stelle eines Professors für Logik und Metaphysik erhielt, die er immer anstrebte. Von 1786-1788 war er Rektor an der Universität in Königsberg und wurde 1787 in der Berliner Akademie der Wissenschaft aufgenommen.

Kant wurde gebeten keine religiösen Schriften mehr zu veröffentlichen. Diese seien mit deistischen[1] und sozinianischen[2] Gedankengut ausgestattet, was nicht mit der Bibel vereinbar ist.

1788 kam sein Werk „ Kritik der praktischen Vernunft“ heraus und 1790 das Buch „Kritik der Urteilskraft“

1794 wurde Kant die „Herabwürdigkeit mancher Haupt- und Grundlehren der Heiligen Schrift und des Christentums“ zur Last gelegt.

Kant hielt nicht viel von Reisen und verbrachte fast sein ganzes Leben in Königsberg. Am 12.02.1804 starb er mit fast 80 Jahren in Königsberg.

3. Die vier Stufen der Erziehung

Kant sagt, dass Erziehung nicht nur darin besteht, „Kinder auf das Leben in der Welt vorzubereiten“[3]. Es geht vielmehr darum eine Welt zu schaffen, wie sie sein könnte oder sollte. Die gesellschaftlichen Lebensbedingungen sollen aktiv gestaltet und verändert werden.

Kant hat den Erziehungsprozess in vier Stufen eingeteilt. Er nennt sie

Disziplinierung

Kultivierung

Zivilisierung

Moralisierung

Die erste Stufe ist die Disziplinierung. Kant beschreibt sie als „versuchen zu verhüten, dass die Tierheit nicht der Menschheit, in dem einzelnen sowohl, als gesellschaftlichen Menschen, zum Schaden gereiche“[4]. Damit es eine „proportionierliche“ Entfaltung gibt, darf die tierische Natur des Menschen nicht im Wege stehen. Kant hält nicht alle natürlichen Eigenschaften des Menschen für wichtig. Die Eigenschaften, die zur „Tierheit“ gehören, schaden der Entfaltung.

„Verschaffung der Geschicklichkeit, desjenigen Vermögens, welches zu allen beliebigen Zwecken zureichend ist“[5] nennt Kant Kultivierung. Hierbei geht es um sachbezogene Fähigkeiten. Die zweite Stufe besagt also, dass einem Kind alle notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten gegeben werden müssen, damit dieses seine Zwecke erreichen kann. Besonders wichtig sind Belehrung und Unterweisung, wie Schreiben und Lesen.

[...]


[1] Mit Deismus bezeichnet man den Glauben an einen Gott aus Verstandesgründen im Gegensatz zum Gottesverständnis der Offenbarungsreligionen mit heiligen Schriften. (Wikipedia)

[2] Der Ausdruck Sozinianismus (Socianismus, Sozzianismus) bezeichnet eine antitrinitarische Bewegung, die sich im 16. und 17. Jahrhundert in Europa ausbreitete und nach ihrem bedeutendsten Vertreter, dem italienischen Antitrinitarier Lelio Sozzini und seinem Neffen Fausto Sozzini (1539–1604), benannt wurde. (Wikipedia)

[3] Kant 1803/1983, S. 702

[4] Kant 1803/1983, S. 706

[5] Kant 1803/1983, S. 706

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Emanuel Kant. Moralisierung durch Revolution der Denkungsart
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Note
1,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
13
Katalognummer
V231282
ISBN (eBook)
9783656477945
ISBN (Buch)
9783656479086
Dateigröße
515 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
emanuel, kant, moralisierung, revolution, denkungsart
Arbeit zitieren
Christina Schnee (Autor:in), 2011, Emanuel Kant. Moralisierung durch Revolution der Denkungsart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231282

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