Die Bedeutung der kulturellen Bildung für Senioren


Hausarbeit, 2013

12 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


1. Einleitung:

„Kultur braucht Zeit“ – Das war das Motto, unter dem circa 2000 Bamberger Bürger Anfang Juli durch die Sandstraße bis zum Gabelmann zogen. Sie demonstrierten gegen den kulturellen Missstand in Bamberg und forderten eine Verlängerung der Sperrzeit. Die größtenteils aus Studenten bestehenden Demonstranten verlangten ebenfalls, dass kleinere kulturelle Veranstaltungen, wie Open-Airs im Hainpark in Zukunft leichter genehmigt werden und dass die Fördermittel für kulturelle Veranstaltungen generell anders verteilt werden. Der Auslöser dieser Demonstration war vor allem die Absage des traditionellen Uni-Fests, das sich wegen der hohen Auflagen der Stadt nicht mehr selbst finanzieren konnte. Die Beteiligten konnten sich auf einen Kompromiss einigen: Junge Kulturreferenten sollen von nun an einmal im Monat die Chance haben, eine Gesprächsrunde mit den Verantwortlichen zum Thema „Junge Kultur“ zu führen.

Aufgrund dieser Diskussionen um Kultur habe ich mir die Frage gestellt: Welche Bedeutung haben Kultur und kulturelle Bildung in unserer Gesellschaft eigentlich? Ich möchte diese Frage gern auf eine Gesellschaftsgruppe beziehen und aufgrund des demographischen Wandels habe ich mich für Senioren entschieden. Unsere Gesellschaft wird immer älter, es gibt immer mehr ältere Menschen und immer weniger junge Leute und Kinder. Im Alter arbeitet man meist nicht mehr und hat viel Zeit sich mit Kultur zu beschäftigen. Deshalb habe ich als Thema für meine Hausarbeit die Frage „Welche Bedeutung hat kulturelle Bildung, besonders für ältere Menschen?“ ausgewählt.

2. Definition kulturelle Bildung:

Kulturelle Bildung ist ein weites Begriffsfeld, das schwer einzugrenzen ist. Es ist ein „Sammelbegriff für Prozesse und Aktivitäten in unterschiedlichen Sparten“ [Deutscher Kulturrat: Kulturelle Bildung: Aufgaben im Wandel. Berlin 2009. S. 8], wobei die Aktivitäten sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich stattfinden und immer wieder erweitert werden können. Das Feld der Aktivitäten der kulturellen Bildung ist weit, sie gehen von Theater- oder Musikkursen über Künstlergruppen bis hin zu Film, Fotografie oder Architektur.

Soziologen oder Anthropologen, die vor allem auf die Wechselwirkung von Individuum und Gesellschaft achten, definieren kulturelle Bildung als lebenslanges Lernen. Man lernt von der Kindheit bis ins hohe Alter und in jeder Lebenslage, ob schulisch oder außerschulisch, öffentlich oder privat. Dabei ist es wichtig, dass man lernt, den Alltag zu meistern, seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln, sich in das soziale Miteinander einer Gesellschaft integriert und den Stellenwert von Bildung zu schätzen lernt. [Vgl.: http://www.bpb.de/gesellschaft/kultur/kulturelle-bildung/59927/kulturelle-bildung-fuer-erwachsene 25.08.13 11:53 Uhr]. Auch in der Politik vertritt man ein eher weit gefasstes Verständnis von kultureller Bildung, je nach politischem Ressort. In der Familienpolitik wird kulturelle Bildung beispielsweise als Aufgabe der Familie, Kinder ins kulturelle Leben einzuführen, verstanden. In der Innenpolitik werden stattdessen die Medien für die kulturelle Bildung (oder das Fehlen solcher) verantwortlich gemacht. In der Schule wird kulturelle Bildung dagegen als konkretes kulturelles Bildungsangebot und der Teilhabe an diesem verstanden, also die musischen Fächer wie Kunst und Musik oder Theater-, Tanz-, Debattier- und Literaturgruppen. [Vgl.: http://www.bibliotheksverband.de/dbv/themen/kulturelle-bildung.html 03.07.13 14:25 Uhr] Man kann auch sagen, dass Kultur „Kunst plus Lebensweise ist“. [http://www.kulturrat.de/dokumente/studien/kulturelle-bildung-aufgaben-im-wandel.pdf 25.08.13 12:12 Uhr]

„Kulturelle Bildung bedeutet Bildung zur kulturellen Teilhabe. Kulturelle Teilhabe bedeutet Partizipation am künstlerisch kulturellen Geschehen einer Gesellschaft im Besonderen und an ihren Lebens- und Handlungsvollzügen im Allgemeinen. Kulturelle Bildung gehört zu den Voraussetzungen für ein geglücktes Leben in seiner personalen wie in seiner gesellschaftlichen Dimension.“ [http://www.bpb.de/gesellschaft/kultur/kulturelle-bildung/59910/was-ist-kulturelle-bildung 25.8.13 10:50 Uhr] Jeder sollte also die Möglichkeit haben, an kultureller Bildung teilhaben zu können, um sein eigenes Leben und das Leben in der Gesellschaft meistern zu können. Kulturelle Bildung ist ein wichtiger Teil der Allgemeinbildung, der aber im Rahmen der PISA-Studien in Schulen ein zu niedriger Stellenwert zugeschrieben wird. Dabei ist Kreativität eine sehr wichtige und arbeitsmarktrelevante Kompetenz sowohl in schulischer, beruflicher als auch in allgemeiner Hinsicht, um Probleme zu lösen und eigene Arbeitswege zu finden. Weiterhin wird durch kulturelle Bildung Kommunikationsfähigkeit, die ebenfalls als wichtige Schlüsselkompetenz für die Lebensbewältigung dient, und Integrationsfähigkeit gestärkt, um auch mit interkulturellen Sachverhalten umgehen zu können. Den Teilnehmern an kultureller Bildung sollte allerdings die Freiheit gewährt werden, ihre Tätigkeiten und Künste selbst auszuwählen und auf ihre persönliche Weise ausführen zu dürfen. „Daher muss kulturelle Bildung auch in ihrem Eigen-Wert angemessen wahrgenommen werden“ [http://www.bpb.de/gesellschaft/kultur/kulturelle-bildung/59910/was-ist-kulturelle-bildung?p=2 25.08.13 11:20 Uhr] und die Mitglieder müssen den Zugang zu kultureller Bildung durch die Gesellschaft ermöglicht bekommen. [Vgl.: http://www.bpb.de/gesellschaft/kultur/kulturelle-bildung/59910/was-ist-kulturelle-bildung?p=2 25.08.13 11:26 Uhr]

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Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung der kulturellen Bildung für Senioren
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Note
2,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
12
Katalognummer
V272307
ISBN (eBook)
9783656639800
ISBN (Buch)
9783656639794
Dateigröße
402 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erwachsenenbildung, Seniorenbildung, Kulturelle Bildung
Arbeit zitieren
Lorena Rüppel (Autor:in), 2013, Die Bedeutung der kulturellen Bildung für Senioren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272307

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