Motivierende Gesprächsführung und Gewaltfreie Kommunikation. Ein Vergleich


Hausarbeit, 2013

14 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1 Grundannahmen
2.2 Zielsetzungen
2.3 Ethik
2.4 Umsetzungen

3. Fazit

4. Abstract

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Methoden der Gesprächsführung spielen eine zentrale Rolle als Werkzeug in der Praxis der sozialen Arbeit“ (Dt. Verein für öffentliche und private Fürsorge 2007: 401). Oft liegen sozialen Problemen Austauschprobleme zugrunde. Methoden der Gesprächsführung können diese verändern oder lösen (vgl. Dt. Verein für öffentliche und private Fürsorge 2007: 401).

Die Gewaltfreie Kommunikation und die Motivierende Gesprächsführung als Methoden der Gesprächsführung gewinnen in den letzten Jahren zunehmend an Bekanntheit. „Die Gewaltfreie Kommunikation hat in der Zeit von Carl Rogers ihre Wurzeln als eine wertschätzende, kooperative Praxis, die eine deutliche Verwandtschaft hat zu Thomas Gordon (Familienkonferenz) und zur Mediation, der Vermittlung in Konflikten durch einen allparteilichen Moderator.“ (Gens 2009: 7) Die Motivierende Gesprächsführung, auch als motivationale Gesprächsführung bekannt, beruht ebenfalls auf der klientenzentrierten Therapie nach Carl Rogers (vgl. Arkowitz, et al. 2010: 3). Trotz der gemeinsamen Wurzeln unterscheiden sich beide Gesprächsführungstechniken auch deutlich.

Ziel der Arbeit ist es, durch den Vergleich zweier Gesprächsführungstechniken aufzuzeigen, welche spezifischen Eigenarten diese jeweils aufweisen. Bei den Gesprächsführungstechniken handelt es sich um die Motivierende Gesprächsführung und die Gewaltfreien Kommunikation. In der Arbeit werden im Folgenden relevante Eckpunkte der Gesprächsführungstechniken aufgeführt und dann miteinander verglichen.

2. Hauptteil

2.1 Grundannahmen

2.1.1 Gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation versteht sich nicht nur als Gesprächsführungstechnik. „Sie ist vielmehr eine Haltung von Respekt, Wertschätzung, Achtung und klarer Selbstvertretung [Hervorhebung im Original] (Gens 2009: 7).

Es gibt mehrere Grundannahmen in der Gewaltfreien Kommunikation. So stehen die Bedürfnisse des Menschen Mittelpunkt, diese sind nie negativ. Weiterhin ist jede Handlung inklusive des sprachlichen Ausdrucks der Versuch, ein Bedürfnis zu befriedigen. Menschen handeln für sich bzw. ihr Bedürfnis und nicht gegen andere (vgl. Gens 2009: 11). Gens stellt demnach fest: „Menschen tun das ihnen Mögliche“ (Gens 2009: 11).

2.1.2 Motivierende Gesprächsführung

Auch die Motivierende Gesprächsführung kennt Grundannahmen. So werden die Kenntnisse und Standpunkte des Klienten partnerschaftlich gewürdigt. Es wird angenommen, dass Ressourcen und Motivation zur Veränderung im Klienten vorhanden sind und diese durch Einbeziehung von Wahrnehmung, Zielen und Werten verstärkt werden können. Der Klient wird bei seiner Entscheidungsfindung unterstützt und sein Recht auf Selbstbestimmung gewahrt (vgl. Miller und Rollnick 2004: 55).

2.1.3 Vergleich

Im Gegensatz zur Gewaltfreien Kommunikation versteht sich die Motivierende Gesprächsführung jedoch als Methode bzw. als Therapieansatz (vgl. Arkowitz, et al. 2010: 2). Die Vergleichbarkeit dieser zwei Gesprächsführungstechniken gestaltet sich vom Selbstverständnis der Techniken aus also als sehr schwer. Dennoch ist die beschriebene Haltung der Gewaltfreien Kommunikation auch Grundlage der Motivierenden Gesprächsführung. Die gemeinsamen Wurzeln der beiden Methoden (s.o.) werden hier also deutlich sichtbar. Autonomie und Partnerschaftlichkeit sind zentrale Werte beider Methoden.

2.2 Zielsetzungen

2.2.1 Gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation soll Verbindung schaffen und Trennung z.B. durch Sprache überwinden (vgl. Gens 2009: 5). Trennende Sprache sind Vorwürfe, Angriffe, Beleidigungen, Unterstellungen, Übertreibungen, Schuldzuweisungen, Ratschläge und Kritik mit dem Blick auf das negative sowie eisiges Schweigen und Weggehen (vgl. Gens, 2009: 8). „Ein Anlass ist immer eine destruktive Situation“ (Gens 2009: 20). „Gewaltfreie Kommunikation ist ein Kommunikationsmodell und keine Therapieform [Hervorhebung im Original]. Sie hat auch kein Therapiekonzept vorzuweisen.“ (Gens 2009: 62) Allerdings können therapeutische Effekte erzielt werden, dabei kann eine Therapie in aller Regel nicht ersetzen, nur begleiten werden (vgl. Gens 2009: 63). Gewaltfreie Kommunikation kann in der Mediation eingesetzt werden (vgl. Gens 2009: 64f) sowie in Beratung und Therapie (vgl. Rosenberg 2002: 173).

2.2.2 Motivierende Gesprächsführung

Motivierende Gesprächsführung als Therapieansatz soll Menschen in scheinbar festgefahrenen Situationen unterstützten (vgl. Arkowitz, et al. 2010: 1). Diese Situationen sind durch einen sogenannten Ambivalenzkonflikt gekennzeichnet, also einen Konflikt, der zwei Motivationen eines Menschen umfasst. Ambivalenz wird als natürliches menschliches Verhalten aufgefasst, das jedoch nicht geeignet ist, als Dauerzustand zu fungieren (vgl. Arkowitz, et al. 2010: 31f). Motivierende Gesprächsführung kann Menschen unterstützen, diesen Spannungszustand aufzulösen.

2.2.3 Vergleich

Beide Methoden nehmen für sich in Anspruch, Menschen in Konfliktsituationen zu unterstützen. Gewaltfreie Kommunikation fasst dabei den Begriff des Konflikts bzw. der Trennung sehr weit. Da grundsätzlich Verbindung als Ziel der Kommunikation angesehen wird, kann sie jederzeit im Alltag eingesetzt werden. Motivierende Gesprächsführung sieht den Einsatzbereich als wesentlich begrenzter an. Dabei kommt diese Gesprächsführungstechnik zum bei intrapersonalen Konflikten zum Einsatz. Auch die Gewaltfreie Kommunikation nimmt für sich in Anspruch, bei intrapersonalen Konflikten hilfreiche Techniken, z.B. durch die Anwendung der Techniken nach innen, anbieten zu können (s.u.), dies ist aber nur ein Einsatzbereich unter vielen möglichen. Dennoch postuliert sie therapeutische Effekte und sogar ihre Einsatzfähigkeit im therapeutischen Kontext, auch wenn sie sich von therapeutischen Methoden wie der Motivierenden Gesprächsführung abgrenzt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Motivierende Gesprächsführung und Gewaltfreie Kommunikation. Ein Vergleich
Hochschule
Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz)
Veranstaltung
P5
Note
2,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
14
Katalognummer
V278857
ISBN (eBook)
9783656718123
ISBN (Buch)
9783656718116
Dateigröße
380 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
motivierende, gesprächsführung, gewaltfreie, kommunikation, vergleich
Arbeit zitieren
Ulrike Grimm (Autor:in), 2013, Motivierende Gesprächsführung und Gewaltfreie Kommunikation. Ein Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278857

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