Gründe und Faktoren der unterschiedlichen Popularität von A-Capella- und Instrumentalbands


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2014

44 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung 3

2 A-Capella: Eine Begriffseingrenzung 4

2.1 Die Geschichte und Entwicklung der Musikgattung A-Capella 4

2.2 Die Comedian Harmonists als erste A-Capella-Gruppe im deutschsprachigen Raum 8

3 Der deutsche Musikmarkt als Popularitätsfaktor 10

3.1 Die Präsenz von A-Capella-Musik 10

3.2 Schlagzeugimitation mit dem Mund – Beatboxing 15

3.3 Imitation von Instrumenten mit der menschlichen Stimme anhand des Notenbeispiels „Fieber“ 18

4 Vergleich zwischen populären A-Capella- und Instrumentalbands 21

5 Fazit 26

6 Literaturverzeichnis 28

Einleitung

„Wir sind die unbekannteste erfolgreiche Band Deutschlands.“

Daniel Dickopf – Wise Guys

Diese Meinung äußerte Daniel Dickopf, der Frontmann und Liedschreiber der Kölner A-Capella-Band Wise Guys, in mehreren TV-Interviews 2011 sowie als Einleitungssatz auf der offiziellen Homepage der Wise Guys.[1] Damit gibt er Einblick in einen Sachverhalt, welcher für die deutsche A-Capella-Szene präsenter ist als er scheint: der fehlende Sprung von populärer A-Capella-Musik hin zur Gleichberechtigung mit vergleichbaren bekannten Instrumental-Gruppen.

Diese Arbeit soll Einblicke in die Faktoren und Gründe der unterschiedlichen Popularität von A-Capella- und Instrumentalbands im deutschsprachigen Raum geben. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Vokalmusik.

Um verschiedene Prozesse nachvollziehen zu können, ist die Geschichte und Entwicklung der Musikgattung a capella zu beleuchten. Hinzu soll die erste erfolgreiche deutschsprachige A-Capella-Gruppe, die Comedian Harmonists, charakterisiert werden. Da Popularität heutzutage hauptsächlich von qualitativ hochwertigen Marketing- und Vertriebsformen abhängig ist, sollen anhand des Musikmediums Radio, Gründe für das Interesse des Publikums an bestimmter Musik durch Major- und Indie-Labels aufgezeigt werden.

Durch die Erläuterungen von musikalischen Prozessen und dem grundlegenden Aufbau von A-Capella-Bands wird auf gesellschaftliche Faktoren in Verbindung mit musikalischer Früherziehung und lokal unterschiedlichen Interessengemeinschaften eingegangen.

Um einen Vergleich zwischen Instrumental- und A-Capella-Musik zu ziehen, dient die auszugsweise Analyse des sowohl als Instrumental- als auch Vokalstück arrangierten Titels Fieber der Instrumentalband Tele. Hierbei soll die Imitation von Instrumenten, der Aufbau eines A-Capella-Arrangements und die damit verbundenen Interpretationsmöglichkeiten von vorheriger Instrumentalmusik, sowie die hohe Transparenz zwischen beiden Musikgattungen erkennbar werden.

Es handelt sich bei der Thematik dieser Arbeit um ein bisher wenig untersuchtes Feld mit gebündelten Informationen. Dennoch ist es möglich, einen Abriss über die Problematik mit einer Sensibilisierung der Musikgattung a-capella zu geben. Inwieweit eine Abhängigkeit zwischen dieser Art von Musik und deren erfolgreicher Vermarktung für eine größere Popularität besteht, ist zu hinterfragen.

2 A-Capella: Eine Begriffseingrenzung

2.1 Die Geschichte und Entwicklung der Musikgattung a-capella

Die Bezeichnung a capella ist auf das italienische alla capella zurückzuführen und bedeutet ursprünglich Musik nach Art der Kapelle. Damit wird ausgedrückt, dass der Gesang wie eine Kapelle, also ohne Instrumente intoniert wird. [2]

Folgende Definitionen lassen sich finden: „A capella (ital.) heißet: wenn Vocal- und Instrumental-Stimmen sich miteinander zugleich, und zwar dergestalt hören lassen, dass diese eben dasjenige, was jene haben, exekutieren.“[3]

„A capella, alla capella, das heißt im Kapellstile, bedeutet in älteren Kirchenmusiken die Bewegung der Singstimmen ohne Instrumente, oder, wenn ja solche den Gesang begleiten, das Fortgehen der Instrumente im Unisono mit den Singstimmen.“[4]

Bei der Wiederentdeckung alter Chormusik im 19. Jahrhundert prägte sich das Missverständnis des Begriffes a capella. Von da an wurde darunter Musik verstanden, die vollständig auf Instrumente verzichtet und allein auf der menschlichen Stimme beruht.

Noch bevor der Mensch der Urzeit lernte, Klangkörper in seiner Umgebung, wie beispielsweise hohle Baumstämme, Steine oder getrocknete Früchte (beispielsweise Flaschenkürbisse) für die Erzeugung von Tönen zu verwenden, nutzte er mit Sicherheit das ihm von der Natur gegebene Instrument, nämlich seine Stimme.[5]

Aus der Tatsache, dass sich die Fähigkeit des Singens der Menschen über Jahrmillionen der Evolution erhalten hat und bekannt ist, dass Eigenschaften die der Entwicklung nicht dienen, ganz schnell verkümmern, lässt sich durchaus eine positive Wirkung des Gesanges auf die menschliche Entwicklung postulieren.

Über den Zusammenhang zwischen Psyche und Gesang hatte sich bereits Platon (427 bis 347 n. Chr.) Gedanken gemacht. Er vermutete, dass es Gefühle wie Aggression oder die Sehnsucht nach sozialer Harmonie seien, die uns das Singen lieben gelernt haben.[6]

Professor David Huron von der Ohio State University sieht ursächlich die sozialen Gründe, als Antriebskraft für die Entwicklung und den Erhalt des Singens an. Zum Großteil unbekannt ist heute immer noch, ob die Menschen sich zuerst mit Worten oder mit gesangsähnlichen Lauten verständigt haben.[7]

Bereits in der Spätantike wurden Teile der lateinischen Messe nicht nur vorgetragen sondern auch gemeinsam gesungen. Zahlreiche Autoren geben die Choralmusik der Renaissance als Ursprung der heutigen A-Capella-Musik an.[8] Damals traten kleine Chorgruppen in Kirchen oder Kapellen auf und trugen religiöse Lieder vor. Diese Musik entwickelte sich fort und ist in organisierter Form heute allgemein als Gregorianischer Choral bekannt.[9]

In der fünfteiligen Liedsammlung „Frische teutsche Liedlein“ (1539-1556), die von dem Komponisten und Liedersammler Georg Forsters [10] herausgegeben wurde, finden sich erstmals mehrstimmige A-Capella-Sätze.

Der Begriff a capella bedeutete in der Renaissance nur, dass alle Stimmen vollständig textiert wurden, so dass Instrumente nicht unbedingt erforderlich waren. Die ältesten Kirchenkompositionen waren bis zum 17. Jahrhundert nur für Singstimmen ohne jede Instrumentalbegleitung geschrieben. [11]

Die Aufführungspraxis der Sixtinischen Kapelle stellte schon im 18. Jahrhundert einen Sonderfall dar: „Indessen ist die Päpstliche Music darinnen von anderen unterschieden, dass man dabey keiner Orgel oder anderer Instrumenten brauchet, sondern die Stücke nur hersinget.“ [12]

Ab dem 19. Jahrhundert versteht man unter a capella nicht mehr nur Werke im Palestrina-Stil des gleichnamigen italienischen Komponisten des 16. Jahrhunderts, der auf selbstständige Stimmen und sangliche Melodik setzte und dessen Kompositionen zum Vorbild der Kirchenmusik wurden, sondern vor allem „funktionalharmonische Vokalsätze, serielle Kompositionen und avantgardistische Klangexperimente als A-Capella-Musik“. [13]

Während des Konzils von Trient (1545-1564) forderten die Konzilsväter einen Musikstil unter Ausschaltung aller profanen Elemente mit der Forderung nach Würde und Textverständlichkeit. Damit wurde der A-Capella-Stil definiert.[14]

Allerdings verlor er am Ende des 16. Jahrhunderts seine Bedeutung in der Kirchenmusik, nahm jedoch im 17. und 18. Jahrhundert mit der Lehre vom strengen Kontrapunkt erneut einen gewichtigen Platz in der Musiktheorie ein und blieb dadurch die hohe Schule der Komposition. [15]

Im 19. und 20. Jahrhundert rückte die Musik der Gottesdienste, vor allem a-capella Polyphonie in das Interesse einer breiten und gebildeten Öffentlichkeit. [16]

Der Einfluss des A-Capella-Stils machte sich seit der Generation Felix Mendelssohn Bartholdys zunehmend auch im Schaffen fast aller bedeutenden Komponisten wie Richard Wagner, Johannes Brahms und Giuseppe Verdi bemerkbar.

Als reiner Besetzungsbegriff ist a capella relativ jung.[17] Seit dem Anfang des 19. Jahrhundert versteht man darunter die chorische Besetzung eines mehrstimmigen, nicht instrumental begleiteten Vokalstücks. [18]

Im italienischen Sprachgebrauch hat sich der Begriff tempo a cappella verbreitet und meint damit die Verwendung des alla-breve-Takts (tempus imperfectum diminutum), der schon vorher mit der A-Capella-Musik assoziiert wurde. Oft ist mit diesem Terminus aber nur ein getragenes Zeitmaß verbunden.[19]

In den 70´iger und 80´iger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die A-Capella-Musik stetig weiter. Heutzutage gibt es im deutschsprachigen Raum rund 300 Gruppen, wobei die musikalischen Genres weit gefächert sind und sich so unter ihnen auch verschiedene Arten des Sprechgesangs vertreten durch Rap- und Hip-Hop-Sänger finden lassen.

Nach dem zeitgenössischen Komponisten Markus Schönewolf stellt der A-Capella-Gesang „die Königsdisziplin des Chorgesangs dar und ist gleichzeitig auch die größte Herausforderung, liegt der Vokalklang doch nackt, ungeschminkt und bloß dar, dabei jeglicher instrumental-intonatorischer Stütze entbehrend.“[20] Die heutige A-Capella-Musik ist zum Großteil Unterhaltungsmusik mit teilweise kritischen oder komisch satirischen Texten und dazu passenden Bühnenshows.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand unter anderem in den USA ein neues Genre von vokalen Kleingruppen. [21] Dabei wurde in Barbershop-Manier in Close-Harmony gesungen.

1927 bildete sich nach dem amerikanischen Vorbild der Vocal-Gruppe The Revelers in Deutschland die Comedian Harmonists. Sie feierten große Erfolge im Bereich der Musik und des Films in den 30iger Jahren und sangen mehrere Lieder, welche bis heute bekannt sind. [22]

Weitere Einflüsse nahm die A-Capella-Musik aus dem Doo Wop der 1950´iger Jahre. So wird populäre A-Capella-Musik heutzutage vor allem durch Vokalensembles mit vier bis sechs Personen aufgeführt. Neben vielen, rein männlichen und gemischten Ensembles gibt es nur wenige rein weibliche Bands. Als Liedrepertoire werden zum Einen Lieder aus dem Pop- und Rock-Bereich als Cover verwendet, welche dann für die Aufführung ohne Instrumente neu arrangiert werden. Zum Anderen wird das Repertoire durch eine Reihe, speziell für A-Capella-Gesang geschriebene und arrangierte Lieder, ergänzt.

Bei den Kompositionen können die einzelnen Stimmen in Melodie und Text gleichberechtigt nebeneinander stehen. Häufig aber übernehmen eine oder mehrere Stimmen die Hauptstimme im Sinne einer Solostimme oder einer Leadstimme, während die anderen Stimmen als Begleitung dienen. Dabei ahmen die einzelnen Stimmen, oft durch elektronische Hilfsmittel und Studiotechnik verstärkt, einzelne Instrumente nach. Dieser Umgang mit der Stimme zeigt sich für den Zuhörer besonders beeindruckend bei der Imitation des Schlagzeugs durch die sogenannte Vocal Percussion oder Beatboxing, gelegentlich unterstützt durch Händeklatschen oder Fingerschnipsen. Vereinzelt benutzen A-Capella-Gruppen hinzu auch Eggshaker oder kleine Perkussionsinstrumenten für die rhythmische Begleitung.[23]

Seit 1997 findet in Leipzig jährlich das internationale A-Capella-Festival für Vokalmusik statt, das seit 2007 im Rahmen eines Wettbewerbs auch Nachwuchsensembles fördert. Weitere bedeutende Wettbewerbe für A-Capella-Ensembles sind im deutschsprachigen Raum unter anderen die International A- Capella-Competition in Graz, der A-Capella-Award Ulm sowie der Förderpreis Jugend kulturell.

2.2 Die Comedian Harmonists als erste A-Capella-Gruppe im deutschsprachigen Raum

Es war das amerikanische Vokal-Quartett The Revelers (dt. Die Nachtschwärmer), das den Berliner Sänger Harry Frommermann (1906 – 1975) auf die Idee brachte am 18. Dezember 1927 im Berliner Lokalanzeiger folgende Anzeige zu schalten:

„Achtung. Selten. Tenor, Bass (Berufssänger, nicht über 25), sehr musikalisch, schönklingende Stimmen, für einzig dastehendes Ensemble unter Angabe der täglich verfügbaren Zeit gesucht.“[24]

Der 21-jährige Frommermann hatte keine Gesangs- oder auch Musikausbildung. Auf die Anzeige hin meldeten sich rund 70 Männer. [25] Darunter war Roberto Biberti mit einer beeindruckenden Bassstimme, welcher als Einziger das „Casting“ bestand. Er kam wieder und brachte zwei Kollegen mit, den polnischen Sänger Roman Cycowski und den Bulgaren Ari Leschnikoff. 1928 kam dann noch der mit Leschnikoff befreundete Erwin Bootz hinzu. Er hatte Musik studiert, spielte Klavier und war der Einzige, der damals ein festes Einkommen hatte. Der sechste Sänger der Band war zunächst Walter Nußbaum, den jedoch im März 1929 Erich Collin ablöste.

Die erste Probe fand im Januar 1928 statt und es folgte eine für alle anstrengende Probenzeit nahezu ohne finanzielle Einnahmen. Ab April 1928 nannten sich die Sänger dann Melody Makers. Der Berliner Varietébesitzer Erik Charell buchte sie nach einigen Verhandlungen für seine Show und begründete damit den ersten Auftritt im September 1928 für eine Gage von 16 Reichsmark, was in etwa 60 Euro entspricht.

Im Januar 1930 gastierte die Gruppe im Leipziger Schauspielhaus, wo ihnen mit ausverkauften Vorstellungen und begeisterten Kritiken der Durchbruch gelang. Als die Musiker sich 1935 trennten hatten sie rund 70 Platten aufgenommen. Nach der durch das Nationalsozialistische-Regime erzwungenen Trennung im Jahr 1935 existierte die Gruppe ohne ihre jüdischen Sänger unter dem Namen Meistersextett noch bis 1941.

Den musikalischen Stil der Comedian Harmonists beschreiben Peter Czada und Günter Große, welche als Biografen für die Gruppe tätig waren:

„Hot- und Swingelemente treten bei den Comedian Harmonists gegenüber einer an Wohlklang und Melodik orientierten Stimmführung zurück. Dies erlaubte es ihnen, auch Volkslieder und sogar Weihnachtslieder ganz schlicht in vollendeter, inniger Harmonie zu singen. Ihre Interpretation von Schlagern und Tanzmusik war äußerst flott, rhythmisch präzise und vielfach von parodistischem Witz geprägt, zugleich aber stets so gehalten, dass selbst banale Melodien „veredelt“ wurden.“[26]

Trotz Klavierbegleitung gehören die Comedian Harmonists zur Gattung der A-Capella-Vokalgruppen und waren gewissermaßen die erste Boygroup. Ihre Darbietungen basierten auf Close-Harmony-Effekten.[27] Es handelt sich dabei um ein in der Popmusik und Jazz weit verbreitetes Ausdrucks- und Stilmittel, meistens aus gleichzeitig gesungenen parallelen Terzen. Bei den Arrangements der Comedian Harmonists entstand so ein dichter Satzgesang, welcher als Erkennungsmerkmal der Gruppe galt. In geringen Tonabständen geschriebene Stimmen begünstigen die Verschmelzung einzelner Töne auch bei komplizierten harmonischen Zusammenhängen. Sie werden ebenfalls heute als Begleitung in der Mittellage eingesetzt. Das führt zusätzlich zu einer Abgrenzung zur Basslinie und bildet die harmonische Grundlage für gegebenenfalls Solopartien beziehungsweise für die Hauptstimme eines Titels.


[1] Wise Guys : Offizielle Homepage der A-Capella-Band Wise Guys. Online unter: http://wiseguys.de/inhalt/ueber_uns/ . Stand: 19.6.2014.

[2] Janz , Bernhard: Art. ‚a capella‘. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 2. Kassel 1999. Band 1. S. 26f.

[3] Walther , Johann Gottfried : Art. ‚a capella‘ IN: Musikalisches Lexikon. Kassel 1732.

[4] Brockhaus , F. A.: Allgemeine Deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. Leipzig 1851. 1. Band, S. 85.

[5] Brandl , Franz: Die Kunst der Stimmbildung auf physiologischer Grundlage. München 2002.

[6] So schreibt bereits Platon in seinen Nomoi (Gesetzen) über die grundlegende Bedeutung von Musik auf den Menschen und seinem gesellschaftlichen Umfeld:

„Fast jedes junge Lebewesen ist von Natur aus aktiv, es will sich mit Tönen und Bewegungen wie Hüpfen und Springen äußern. Bei den Tieren verläuft das chaotisch, nur dem Menschen ist der Sinn für Rhythmus und Harmonie gegeben. Musik kann den jugendlichen Bewegungsdrang in eine zuträgliche Bahn lenken. Wenn jemand gut erzogen ist, ist die Tugend und damit die Schönheit in seiner Seele und er erfreut sich am Schönen. Das zeigt sich körperlich, indem er schön singt und tanzt. An der schönen Körperhaltung und Melodie, am schönen Gesang und Tanz kann man erkennen, wie jemand erzogen ist. Bei den Chorreigen anlässlich der Feste wird das vorgeführt. Wer tugendhaft ist und daher am Schönen Freude hat, der singt und tanzt anders als jemand, der charakterlich missraten ist, ebenso wie die Körperhaltung und Stimme eines Tapferen in der Bedrängnis anders ist als die eines Feiglings.“ (Platon, Nomoi 652c–656b)

„Die Harmonie von Seele und Körper erfordert, dass der Tugendhafte und seelisch Schöne nur mit angemessenen Melodien und Rhythmen im Chorreigen auftritt, also mit solchen, die eine tugendhafte Haltung ausdrücken. Damit werden die noch weichen Seelen der Kinder bezaubert und für die Tugend gewonnen. Die musische Betätigung soll aber nicht mit der Jugend enden, sondern bis ins hohe Alter fortdauern.“ (Platon, Nomoi 656b–674c)

Eigler , Gunther (Hrsg.) / Platon : Werke in acht Bänden. Darmstadt 1990.

[7] Schramke, Theresa : Warum singt der Mensch? Online unter: http://www.planet-wissen.de/kultur_medien/musik/singstimme/warum_singt_der_mensch.jsp . Stand: 17.06.2014.

[8] In der frühen Epoche der franco-flämischen Musik schrieb beispielsweise Guillaume Du Fay (1397 – 1474) dreistimmige Sätze, die so textiert waren, dass keine Instrumente benötigt wurden.

Valentin, Erich : Handbuch der Chormusik. Berichtigte Neuauflage (zuerst erschienen 1953, 1958). 2 Bände. Gustav Bosse. Regensburg 1968.

[9] Gebhard , Hans (Hrsg.): Harenberg Chormusikführer. Vom Kammerchor bis zum Oratorium. 2. Auflage. Harenberg, Dortmund 2001.

[10] Forsters , Georg: Frische Teutsche Liedlein. Nach Abdruck der ersten Ausgabe 1539. Hrsg. von M. Elizabeth Marriage. Halle 1903.

[11] Meyers Konversations-Lexikon : Art. ‚a capella‘. 9. Band. Leipzig, Wien 1896. S. 512.

[12] Walther , Johann Gottfried : Art. ‚a capella‘ IN: Musikalisches Lexikon. Kassel 1732.

[13] Janz , Bernhard : Art. ‚a capella‘. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 2: S. 24ff

[14] ebenda: S. 25.

[15] ebenda: S. 25f.

[16] Janz, Bernhard : Art. ‚a capella‘. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 2: S. 26.

[17] ebenda: S. 27, Nägeli.

[18] F. A. Brockhaus : Allgemeine Deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. 1. Band. S. 85.

Bei der Wiederentdeckung der alten Chormusik im 19. Jahrhundert durch Laienchöre kam es zu einem Missverständnis des Begriffes a cappella, aus dem eine Bedeutungsveränderung resultierte: Im allgemeinen Sprachgebrauch wurde nun darunter eine Musik verstanden, die vollständig auf Instrumente verzichtet und allein auf der menschlichen Stimme beruht.

[19] ebenda 15: S. 28.

[20] Schönewolf , Markus: Schriftliche Mitteilung des Verfassers vom 19.5.2014.

[21] Hierbei meine ich beispielsweise The Yale Whiffenpoofs 1909 oder The Swingle Singers 1962 in Paris.

[22] Veronika, der Lenz ist da (1930) , Mein kleiner grüner Kaktus (1934)

[23] Beispielsweise The Flying Pickets (Pretty Woman) oder The King’s Singers (Fifty ways to leave your lover).

[24] Fechner , Eberhard: Die Comedian Harmonists, Quadriga, Weinheim 1988.

[25] ebenda.

[26] Czada , Peter / Große, Günter : Comedian Harmonists. Ein Vokalensemble erobert die Welt. Berlin 1993.

[27] Douglas A. Friedman : The Comedian Harmonists. The Last Great Jewish Performers in Nazi Germany. West Long Branch, New Jork 2010.

Ende der Leseprobe aus 44 Seiten

Details

Titel
Gründe und Faktoren der unterschiedlichen Popularität von A-Capella- und Instrumentalbands
Hochschule
Technische Universität Dresden
Autor
Jahr
2014
Seiten
44
Katalognummer
V288347
ISBN (eBook)
9783656904182
ISBN (Buch)
9783656904199
Dateigröße
3095 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
A-Capella, Instrumental, Comedian Harmonists
Arbeit zitieren
Tim Gernitz (Autor:in), 2014, Gründe und Faktoren der unterschiedlichen Popularität von A-Capella- und Instrumentalbands, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288347

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