Globalisierung der Weltwirtschaft. Chancen und Risiken


Hausarbeit, 2002

21 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Globalisierung der Weltwirtschaft
2.1 Geschichtliche Entwicklung
2.2 Globalisierungsprozess
2.3 Waren und Dienstleistungen
2.4 Finanzmärkte
2.5 TNC´S – multinationale Unternehmen

3 Chancen der Globalisierung
3.1 Globale Kommunikation
3.2 Entstehen einer neuen Zivilgesellschaft
3.3 Friedenssicherung und Demokratisierung

4 Risiken der Globalisierung
4.1 Bedeutungsverlust des Nationalstaates
4.2 Triadisierung der Welt – Folgen für die Entwicklungsländer
4.3 Umweltzerstörung

5. Ausblick

6. Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Es ist für uns zur Selbstverständlichkeit geworden, dass die globale Welt unseren Tisch deckt, Lebensmittel aus aller Welt stehen unseren Tischen. So gibt es den Kaffee aus Südamerika, Nudelgerichte aus Italien oder Kiwi aus Australien. Wir leben in einer globalisierten Welt, in der die Wirtschaft mit dem Credo angetreten ist, immer wettbewerbsfähiger zu werden. Die Auswirkungen dieses globalen Wettbewerbs betreffen mittlerweile neben der Wirtschaft auch die Gesellschaft, unsere Umwelt und die Einflussmöglichkeiten des Nationalstaates. Im Kontext zum Studiengang Umweltwissenschaften ist ein Einblick in die Mechanismen der Globalisierung deshalb erforderlich, weil die Auswirkungen der Globalisierung das Ökosystem Erde in Zukunft zu weiteren Schädigung der Umwelt führen können. Eine Beschreibung des Globalisierungsprozesses, sowie eine Darstellung der Chancen und Risiken diese Prozesses, sollen dem Leser einen Einblick in die Globalisierung des Wettbewerbs geben und die daraus resultierenden Fragen unter anderem in Anlehnung an die Aussagen der Gruppe von Lissabon (1997) beantworten.

2 Globalisierung

2.1 Geschichtliche Entwicklung

Bereits in der Antike wurde überregional mit Gewürzen, Edelmetallen oder Stoffen gehandelt. Ein in sich isolierter Markt war also schon damals die Ausnahme. Der Grad des zwischenstaatlichen Handels war auch schon damals von der entsprechenden Wirtschaftsphilosophie der herrschenden Klasse abhängig.

Zum Beispiel führten die wirtschaftspolitischen Lenkungsmaßnahmen im 16. bis 18. Jahrhundert dazu, dass Staaten wie Frankreich, Preußen oder England darin bestrebt waren ihren Export zu maximieren, um möglichst viel Geld zu erwirtschaften. Im Gegenzug wurden die Aufwendungen für den Import reduziert, was letztendlich dazu führte, dass auf Grund der mangelnden Importbereitschaft der andern Staaten das Exportvolumen insgesamt nicht vergrößert werden konnte. Nach FRANZMEYER (2000, S.8) führte dieser Sachverhalt dazu, dass sich der internationale Handel nicht entfalten konnte, da die Ausgaben des einen Landes die Einnahmen des anderen Landes darstellen. Diese Form des Wirtschaftens wird als Merkantilismus bezeichnet.

Mit der verstärkten Kolonialisierung von rohstoffreichen Gebieten Afrikas, Lateinamerikas und Asiens durch die europäischen Großmächte kam es zu einer verstärkten Entwicklung des Handels, die durch die Theorie des Wirtschaftsliberalismus, der Arbeitsteilung und des Freihandels begünstigt wurde.

Maßgebliche Vertreter und Begründer dieser Wirtschaftstheorien waren der britische Nationalökonom ADAM SMITH (1723 -1790) und DAVID RICARDO (1772 – 1823). Demnach ging RICARDO in seiner Theorie „der komparativen Kosten“ davon aus, dass internationaler Handel und Arbeitsteilung selbst für jene Länder vorteilhaft ist, die Güter kostengünstiger produzieren können als das Ausland: „Sie müssen sich nur auf die Produktion jener Güter spezialisieren, die sie relativ (komparativ) am günstigsten herstellen können.“ FRANZMEYER (2000, S.8).

Mit der Idee der Wirtschaftsliberalismus, die besagt, dass der Staat nur die Rahmenbedingungen setzt und Zölle sowie Handelschranken beseitigt werden sollen, begann das Zeitalter der globalisierten Weltwirtschaft, die im 19. Jahrhundert auf Grund des Abbaus von Handelshemmnissen (z.B. Zollschranken), relativen Friedens (nach den napoleonischen Kriegen), verbesserter Produktionstechniken und besserer Transportmöglichkeiten ihre erste Blüte erreichte. Ferner wurde zwischen den Handelsnationen das Gold als Standard für den internationalen Zahlungsverkehr eingeführt.

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde der Aufschwung des internationalen Handels durch den 1. und 2. Weltkrieg, sowie die Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren gebremst, doch schon im Jahre 1944 würden mit der Gründung des „internationalen Währungsfonds“ (IWF) und der Weltbank die Vorraussetzungen für eine weitere Liberalisierung des Welthandels geschaffen. Im Jahr 1948 wurde das „Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen“ (GATT) verabschiedet, woraus seitdem acht Zollsenkungsrunden über die mengenmäßigen Handelsbeschränkungen und Zölle resultieren. In Zahlen ausgedrückt heißt dies, das der Zoll auf importierte Güter 1950 durchschnittlich 40 % betrug, heute 5 %. Des weiteren ist die weltweite Güterproduktion seit dem Jahr 1950 um das 5,5fache gestiegen, der Warenhandel jedoch um mehr als das 16fache. In der letzten GATT-Runde (1986 – 1993) wurde eine gravierende Ausweitung der Handelsfreiheit auf den Agrar-, Textil- und Dienstleistungsbereich erwirkt. Zudem wurden Handelsbegleitende Investitionen begünstigt und Urheberrecht an geistigem Eigentum verbessert. Ferner wurde im Jahr 1995 das GATT durch die WTO ( World Trade Organization) abgelöst, die als eigenständige „Behörde der UN-Familie“ FRANZMEYER (2000, S.9) formiert und die durch transparente und wirksame Streitschlichtungsverfahren nicht ausschließlich die wirtschaftlich stärkeren Staaten bevorteilt. Zusammenfassend resümiert HELMUT SCHMIDT (1998, S. 58), dass wir „eine zusätzliche Liberalisierung“ erlebt haben.

2.2 Globalisierungsprozess

Globalisierung umfasst sowohl wirtschaftliche als auch kulturelle, soziale, ökologische und technologische Aspekte. So definieren PERRATON et al. (1998, S.136) Globalisierung als :

„... einen historischen Prozeß, in dessen Verlauf die Netzwerke und Systeme gesellschaftlicher Beziehungen sich räumlich ausdehnen und die menschlichen Verhaltensweisen, Aktivitäten sowie die Ausübung gesellschaftlicher Macht transkontinentalen (oder interregionalen) Charakter annehmen.“ .

Hiermit wird einen allumfassende Definition von Globalisierung gegeben, die Fragestellung dieser Arbeit wird sich aber insbesondere mit den Auswirkungen wirtschaftlicher Globalisierung beschäftigen.

Die Gründe für den wirtschaftlichen Globalisierungsprozess sind ursprünglich auf die Arbeitsteilung zurückzuführen. Diese führt zu Tausch- bzw. Geldgeschäften zwischen den Marktteilnehmern, die sich heute durch eine massive Ausweitung des Welthandels zwischen den unterschiedlichen Volkswirtschaften manifestiert. Natürliche Vorraussetzungen für den Welthandel sind das unterschiedliche Potential von Ländern an Rohstoffen, Energieträgern, Arbeitskraft oder Kapital.

Des weiteren sind als weitere Triebkräfte der Globalisierung der technische Fortschritt, insbesondere bei der Verringerung der Tarnsport- und Kommunikationskosten (vgl. Abbildung Nr.1), aber auch vermehrt politische Entscheidungen, wie der Aufbau von Freihandelszonen zwischen Staaten (Beispiel EU), und die Liberalisierung des Welthandels durch das GATT , anzusehen. Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Transport- und Kommunikationskosten (aus: Beck, Ulrich: Politik der Globalisierung, Seite 143)

Des weiteren sehen die Autoren des BERICHTS VON LISSABON (1997, S.68) die Privatisierung (z.B. von Staatsbetrieben) und die Deregulierung, d.h. Entbürokratisierung und eine geringere Rolle des Staates, als weitere begünstigende Faktoren für die Globalisierung an.

PERRATON et al. (1998, S.134 – S.168) unterteilen die Globalisierung der Wirtschaft in drei Bereiche : Zum ersten die Ausweitung des Handels sowohl von Waren, als auch von Dienstleistungen, zum zweiten die Ausweitung der Finanzmärkte und zum dritten die Aktivitäten der TNC´S (transnational coperations).

2.3 Waren und Dienstleistungen

Der Handel mit Gütern ist in zwei Kategorien zu differenzieren, zum einem in den Bereich mit Bergbaugütern und Nahrungsmitteln, der sich u.a. auf Grund der Erdölpreiskrise von 1979 unterdurchschnittlich entwickelte und zum anderen in den Bereich der Fertigprodukte, insbesondere mit „ Maschinen, Fahrzeugen, chemischen und pharmazeutischen Produkten, elektrotechnischem und elektronischem Gerät sowie mit anderen Erzeugnissen des verarbeitenden Gewerbes.“ FRANZMEYER (2000, S.9).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung Nr.2 : Import von Fertigprodukten (aus: Beck, Ulrich: Politik der Globalisierung, Seite 147)

Abbildung Nr.2 belegt die Steigerung des Imports von Fertigprodukten der sechs aufgezählten Länder.

Generell lässt sich feststellen, dass im Industriegüterhandel die Art der gehandelten Waren vom Entwicklungsstand der beteiligten Länder abhängt. Demnach treiben ungleich entwickelte Länder eher „interindustriellen Handel“ , z. z.B. Maschinen gegen Bekleidung und gleich entwickelte Länder mehr „intraindustriellen Handel“ , also Maschinen gegen Maschinen. Da in den hoch entwickelten Industrieländern die Kundenwünsche differenzierter und anspruchsvoller sind, ist bei dem Handel mit Industriegütern eine erhöhte Spezialisierung bei einzelnen Produkten zu beobachten. So wird im intraindustriellen Handel beispielweise Airbus gegen Boing oder Volvo gegen Mercedes ex- bzw. importiert. Nach FRANZMEYER (2000, S.10) macht der intraindustrielle Handel zwischen den Industrieländern drei Viertel des Weltgesamthandels aus.

Im Dienstleistungsbereich sind insbesondere elektronische Dienste auf Grund der weltweit vereinfachten Kommunikation über das Internet nicht mehr Standortgebunden. So wird heutzutage die Softwareentwicklung von amerikanischen oder deutschen Unternehmen in Indien geleistet und über die Datenautobahn zurück zum Auftraggeber geschickt. Ebenso sind Bank- und Versicherungsdienstleistungen allgegenwärtig, so ist z.B. der Allianzkonzern in mittlerweile 50 Ländern vertreten, die Deutsche Bank in 64 Ländern (Quelle: http://group.deutsche-bank.de/ghp/index.htm).

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Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Globalisierung der Weltwirtschaft. Chancen und Risiken
Hochschule
Universität Vechta; früher Hochschule Vechta  (Studiengang Umweltwissenschaften)
Note
1,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
21
Katalognummer
V28993
ISBN (eBook)
9783638306294
ISBN (Buch)
9783668105065
Dateigröße
1646 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Globalisierung, Weltwirtschaft
Arbeit zitieren
Daniel Tomowski (Autor:in), 2002, Globalisierung der Weltwirtschaft. Chancen und Risiken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28993

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