Martin Luther King und Malcolm X

Eine vergleichende Darstellung im Kontext der US-Bürgerrechtsbewegung


Bachelorarbeit, 2014

55 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1) Einleitung

2) Bürgerrechtliche Entwicklungen bis 1955 – Erwachen des afroamerikanischen Selbstbewusstseins

3) Kindheit und Elternhaus – Erste Tendenzen

4) Der Weg in die Bürgerrechtsbewegung – Erste Wahrnehmung von King und X als Führungspersonen
4.1) Martin Luther King und der Montgomery Bus Boykott
4.2) Malcolm X und die Nation of Islam:

5) Arbeit als Bürgerrechtler
5.1) 1957-1963: Gewaltloser Wiederstand und „Black Power“ - von den „Freedom Rides“ bis zum „March on Washington“
5.2) „I Have a Dream“ vs. „Message to the Grassroots”

6) Von Bürgerrechten zu Menschenrechten:
6.1) Malcolm X‘ letzte Jahre – Austritt aus der Nation of Islam, Neuorientierung und Ermordung:
6.2) 1964-1966: Wahlrecht in Selma und Menschenrechte in Chicago
6.3) Kings letzte Jahre – Kritik an der Südostasienpolitik und Memphis als letzte Station

7) Fazit

8) Literaturverzeichnis

1) Einleitung

„I have a dream that one day, […] right there in Alabama, little black boys and black girls will be able to join hands with little white boys and white girls as sisters and brothers. I have a dream today!”1

Nach unzähligen Jahren der Unterdrückung und Diskriminierung schenkte Martin Luther King den Afroamerikanern 1963 vor dem Lincoln Memorial mit diesen Worten Mut und Hoffnung. Er glaubte daran, dass die rassistischen Barrieren Amerikas überwunden werden könnten und widmete sein Leben diesem Ziel. Diese Zuversicht teilten allerdings nicht alle Afroamerikaner. Der Bürgerrechtler Malcolm X gilt als Kontrahent von Martin Luther King, denn er vertrat einen separatistischen Ansatz und strebte eine Abspaltung von der „wicked white race“2 an. Doch auch er widmete sein Leben auf seine Weise der Bewegung und wurde in diesem Kontext wie King gleichermaßen zu einer charismatischen Figur3. Zwar gilt King als die bekanntere und erfolgreichere Führungspersönlichkeit im Kontext der Bewegung, jedoch beruht diese Einschätzung auf subjektiver Wahrnehmung, da Malcolm X beispielsweise das Selbstverständnis der Afroamerikaner revolutionierte und ihr Selbstvertrauen massiv stärkte4. Nichtsdestotrotz erhielt King mehr Rückhalt in der schwarzen und weißen Gesellschaft, da er einen friedvollen, gemäßigten Weg beschritt, während Malcolm X einen radikalen Kurs einschlug5. Letztlich endete ihr jeweiliger Weg dennoch in ihrem Tod.

Die vorliegende Arbeit stellt das Leben und Handeln der beiden wohl bekanntesten Bürgerrechtler in einem vergleichenden Rahmen dar und setzt dabei den Schwerpunkt auf die jeweiligen Ideologien sowie die Gründe, die für die ungleichen Ansätze beider Männer maßgeblich gewesen sein könnten. Zudem sind einige Historiker der Auffassung, dass King und X sich zuletzt in ihren bürgerrechtlichen Bestrebungen angenähert haben und möglicherweise sogar eine Zusammenarbeit zustande gekommen wäre, wenn X nicht bereits 1965 umgekommen wäre6. Auch dieser These soll nachgegangen werden. Es sei angemerkt, dass die Bürgerrechtsbewegung in der vorliegenden Arbeit lediglich den Rahmen für die Vergleichsebenen im Handeln und Denken beider Männer bildet, sodass eine vollständige und detaillierte Beschreibung der Ereignisse der Bewegung nicht zielführend ist und somit nicht gegeben wird.

Auch wenn Malcolm X in der Forschung gemessen an der Vielfalt der Literatur nicht annähernd so viel Beachtung geschenkt wurde wie King, so kann man die Forschung über ihn dennoch als komplex und vielseitig bezeichnen. Das Forschungsinteresse an Malcolm X begann zeitgleich mit seinem Eintritt in die Nation of Islam7. Zum einen wurden seine zahlreichen Reden, Fernseh- und Radiointerviews, Briefe und Ähnliches gesammelt und editiert8. Zum anderen bildete seine Autobiographie die Grundlage für weiterführende Forschung wie beispielsweise unter psychologischen Aspekten, zudem wurde unter anderem Malcolms Einfluss auf verschiedene Alters- und Gesinnungsgruppen untersucht sowie seine Repräsentation in Kunst und Musik9. Des Weiteren existieren Werke von Zeitzeugen sowie von seinen Kindern, die Malcolm X in verschiedenen Facetten darstellen und jeweils andere Schwerpunkte in seiner Beschreibung setzen10.

Die Forschung zu Martin Luther King zeigt sich bedeutend vielfältiger, denn besonders in der letzten Dekade ist die Zahl von historischen Essays über King und die Bewegung angestiegen11. Eine gute Grundlage bilden die von King zur Zeit der Bürgerrechtsbewegung selbst verfassten Werke12 sowie die Autobiographie seiner Frau, Coretta Scott King, die in dieser ihr Leben mit ihm beschreibt13. Darüber hinaus basiert die Forschung wie bei Malcolm X auch auf Zeitzeugenberichten und medialen Aufzeichnungen wie Fernsehauftritte und Briefen14. Es zeichnete sich jedoch auch ein Wandel in der Forschung ab. Stellten ältere Werke Martin Luther King als „Kopf der aus unterschiedlichen Organisationen mit verschiedenen Interessen bestehenden Bewegung heraus“, so betont gerade die neuere Forschung, dass die Organisationen auch ohne Kings charismatische Figur selbstbewusst und eigenständig für ihre Ziele kämpften15. Somit wurde die Figur Kings auf gewisse Weise entmythologisiert und rationaler betrachtet als zuvor.

In der vorliegenden Arbeit wird dem Leser zu Beginn eine grobe Skizzierung der Ereignisse von der „Reconstruction“16 bis zum Eintritt Martin Luther Kings und Malcolm X‘ in die Bürgerrechtsbewegung gegeben, da bereits in dieser Zeit einige Bürgerrechtler agierten, die ihre späteren Ideologien prägen sollten. Im Anschluss daran wird die Herkunft beider Männer untersucht, denn obwohl beide als Söhne schwarzer Baptistenprediger aufgewachsen sind17, hätten ihre Kindheit, Jugend und Bildung kaum verschiedenartiger gewesen sein können. Es lassen sich also hier durch den Einfluss der Eltern und frühkindliche Erlebnisse mit Weißen erste Hinweise finden, in welche Richtung sich ihre jeweilige Haltung zum Thema Bürgerrechte entwickeln sollte. In Kapitel 4 werden der Weg in die Bewegung und die ersten Aktivitäten von Martin Luther King und Malcolm X thematisiert, sowie ihre ersten methodischen Tendenzen, die besonders von ihrer jeweiligen Glaubensrichtung dominiert wurden. Im Anschluss daran werden markante Ereignisse von 1957-1963 in Bezug auf ihr Agieren als Bürgerrechtler geschildert. In dieser Zeit hatten sich ihre Methoden und Ziele bereits geformt und gefestigt und können an diversen Aussagen und Verhaltensmustern exemplarisch aufgezeigt werden. Zudem werden Kings Rede „I Have a Dream“ und X‘ Rede „Message to the Grassroots“ analysiert und verglichen, da diese zum Höhepunkt der Bewegung gegeben wurden und besonders anschaulich die Differenzen beider Männer in Bezug auf das Verständnis von Bürgerrechten und erstrebenswerte Ziele in der Bewegung aufzeigen. In Kapitel 6 geht es um die Zeit von 1964 bis 1968, in welcher sich eine Umstrukturierung in den Haltungen beider Männer bezüglich der Bewegung abzeichnete und beide eine Art Neuorientierung durchlebten. Diese Neuorientierung war der Nährboden für oben genannte These, dass Kings und X‘ Ideologien sich zuletzt angenähert hätten, daher wird dieser Aspekt ebenfalls diesbezüglich untersucht. Abschließend wird dem Leser ein Fazit gegeben, in welcher die Ergebnisse der diversen Vergleichsebenen aufgezeigt werden und eine Beurteilung zu oben genannter These gegeben wird.

Die Quellenbasis der vorliegenden Arbeit bilden hauptsächlich die Autobiographie von Malcolm X sowie die Werke „Wohin führt unser Weg?“ und „Warum wir nicht warten können“ von Martin Luther King und „Mein Leben mit Martin Luther King“ von Coretta Scott King, sowie diverse schriftlich fixierte Reden beider Männer wie „I Have a Dream“ und „Message to the Grassroots“. Als Literaturbasis dienen zahlreiche Werke zu Malcolm X und Martin Luther King, die ihr Wirken, ihre Arbeit, ihre Werte und Ideale analysieren wie beispielsweise Waldschmidt-Nelsons „Gegenspieler“18, Branchs Trilogie über Martin Luther King19 und Clarks Zeitzeugenbericht über X‘ Wirken in der Nation of Islam „Malcolm X. The Man and His Times“20. Um einen möglichst differenzierten Blick auf den Gegenstand der vorliegenden Arbeit liefern zu können, werden jedoch noch zahlreiche weitere Werke herangezogen.

2) Bürgerrechtliche Entwicklungen bis 1955 – Erwachen des afroamerikanischen Selbstbewusstseins

Nach der Zeit der „Reconstruction“ begannen die ersten Regungen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die ihre Höhepunkte in den 1950er und 1960er Jahren erlebte. Einer der ersten namenhaften Bürgerrechtler war Booker T. Washington, der zwar Rechte für Schwarze anstrebte, jedoch auf gemäßigtem Wege, durch die Demonstration von Zivilisiertheit und Intelligenz der afroamerikanischen Gesellschaft21. Er war der Auffassung, dass weiße Amerikaner Schwarze dadurch als vollwertige Menschen akzeptieren würden und ihnen Bürgerrechte somit von selbst gewähren würden22. Dafür wurde er schon bald vom Integrationisten23 W. E. B. DuBois kritisiert, der keineswegs daran glaubte, dass Afroamerikanern ohne progressive Vorgehensweisen Bürgerrechte zugesprochen werden würden24. Daher gründete DuBois 1909 gemeinsam mit weiteren Verbündeten die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP), die erste und bis heute größte Bürgerrechtsorganisation der USA, die sich besonders auf Gerichtsverfahren und Aufklärungsarbeit für die Rechte der Schwarzen konzentrierte25. Einer ihrer bedeutsamsten Siege war die Entscheidung, dass die Großvatergesetze als verfassungswidrig erklärt wurden26. Der bekannteste Separatist27 zu jener Zeit war Marcus Garvey, der 1916 in New York die United Negro Improvement Association (UNIA) gründete28. Garvey strebte eine Rückführung der schwarzen Rasse nach Afrika als ursprüngliches Heimatland an und er lehrte, dass Schwarze nur noch bei Schwarzen einkaufen sollten, damit das Geld der Afroamerikaner nicht in die Hände von Weißen fallen könne und die schwarze Gesellschaft durch finanziellen Wohlstand gestärkt werden würde29. Er betonte zudem den schwarzen Rassenstolz, denn er glaubte daran, dass die Afroamerikaner niemals den Respekt der Weißen bekommen würden, wenn sie nicht Stärke und Stolz demonstrierten30. Die UNIA gewann schnell an Einfluss in der afroamerikanischen Gesellschaft, sodass die Regierung wie auch schwarze Integrationisten bald eine Gefahr in der Organisation sahen31. Garvey wurde 1923 wegen eines Betrugsvorwurfes festgenommen und nach 2 Jahren Gefängnis in seine Heimat Jamaika deportiert, dennoch bildeten seine Lehren die Basis für zahlreiche weitere separatistische Organisationen wie der späteren Nation of Islam (NoI)32. Die NoI wurde 1930 von Wallace D. Fard in Detroit gegründet33. Den Hauptsitz der Organisation nannte er „Erster Tempel des Islams“ und ernannte Elijah Poole, später Elijah Muhammad, zu seinem engsten Vertrauten34. 1934 verschwand Fard plötzlich spurlos – es existieren Theorien, die von Mord sprechen – und Elijah Muhammad übernahm das Regiment der NoI35. Er verbreitete, dass Fard Allah in Menschengestalt gewesen sei, womit er dessen plötzliches Verschwinden erklären konnte, und er sei sein Prophet36. Dadurch konnte er zugleich seine Autorität untermauern. Er führte den Brauch ein, dass alle Mitglieder ein X anstelle von ihrem „weißen“ Familiennamen trugen, bis der ursprüngliche afrikanische Name ermittelt wurde37. Die NoI glaubte an den Grundsatz, dass Schwarze die ursprünglichen Menschen und somit gut und göttlich seien, wohingegen die Weißen durch Experimente erschaffene Teufel und somit von Natur aus schlecht seien38. Zudem glaubten sie an ein Armageddon, in dem der schwarze Gott Allah ihnen im Kampf gegen die weißen Teufel beistehen und diese vernichten würde39.

Der zweite Weltkrieg spielte ebenfalls eine entscheidende Rolle für die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung, denn gerade ethnische Minderheiten wollten für sich auch jene Rechte in Anspruch nehmen, für die sie im Krieg gekämpft hatten40. Die Vereinigten Staaten führten einen Krieg gegen den Nationalsozialismus, obwohl im eigenen Land selbst Rassismus praktiziert und häufig von Rechtswegen legalisiert wurde, z.B. durch die Segregationsgesetze. Somit wurde es immer schwieriger für die Regierung, dieses Paradoxon zu rechtfertigen und es formierte sich allmählich immer mehr Widerstand seitens der Afroamerikaner41.

1941 erreichte der Bürgerrechtler A. Philip Randolph unter Androhung eines Protestmarsches in Washington, dass der damalige Präsident Franklin D. Roosevelt Rassendiskriminierung im Bereich der Regierungsarbeit und den dazugehörigen Industriezweigen verbot42. 1942 gründete sich der Congress of Racial Equality – CORE –, der sich aus schwarzen und weißen Studenten zusammensetzte43. Im Jahr darauf wandte die Gruppe erstmalig Sitzstreiks als Protestmittel an und gewann so die Aufmerksamkeit vieler weiterer Schwarzer, die sich den Protesten gegen die Segregationsgesetze anschlossen44. 1946 setzte Präsident Truman eine gemischtrassige Kommission zur Untersuchung der Lebensbedingungen schwarzer Bürger in Amerika ein, um einen Eindruck vom Ausmaß der Rassenprobleme zu erlangen45. 1947 veröffentlichte die Kommission ihren äußerst kritischen Untersuchungsbericht, der Präsident Truman dermaßen erschütterte, dass er dem Kongress einen ersten Gesetzesentwurf zum Thema Bürgerrechte seit dem Ende der „Reconstruction“ vorlegte46. Allerdings war eine Verabschiedung nicht in Sicht, da man die Abgeordneten aus dem Süden nicht verärgern wollte und zudem die nötige Mehrheit fehlte47. Im Jahr 1954 fiel die „Brown vs. Board of Education of Topeca“-Entscheidung durch den Obersten Gerichtshof, die die Rassentrennung in Bildungseinrichtungen für gesetzeswidrig erklärte und somit die „Separate but Equal“-Doktrin48 von 1896 aufhob. Dies wiederum sorgte für Besorgnis bei den weißen Südstaatlern, die in dem Urteil eine Gefahr für die übrigen Segregationsgesetze sahen49. Ein Jahr später wurden die Hoffnungen der Afroamerikaner auf baldige Besserung erneut enttäuscht, denn der Oberste Gerichtshof fügte dem Urteil eine Zusatzentscheidung hinzu, die besagte, dass die einzelnen Bundesstaaten die Geschwindigkeit der Integration selbst festlegen dürften50. Die Folge war, dass bis 1964 weniger als 5% aller Kinder in den südlichen USA integrierte Schulen besuchten51. Im August 1955 sorgte die Ermordung des 14-jährigen Emmett Till aus Chicago, der den Sommer bei Verwandten im Süden verbrachte und mit den dortigen „Verhaltensregeln“ nicht vertraut war, für internationales Aufsehen52. Er sprach eine weiße Verkäuferin zweideutig an, woraufhin er von deren Freund und Halbbruder schwer misshandelt, mit einem Kopfschuss hingerichtet und an einen Ventilator gefesselt im Fluss versenkt wurde53. Die Täter wurden gefasst, jedoch für den Mord an einem Schwarzen freigesprochen, was im Süden der USA gängige Praxis war54. Der Mordfall gilt unter Historikern als einer der zündenden Augenblicke der Bürgerrechtsbewegung, da die Afroamerikaner im Süden solch offensichtliche Ungerechtigkeiten nicht mehr länger dulden wollten55. Zudem kam dem Vorfall durch die Medien landesweite Aufmerksamkeit zu und besonders Jugendliche konnten sich mit Emmett Till identifizieren56. All diese Ereignisse stärkten den Wunsch der afroamerikanischen Bevölkerung nach vollständigen Bürgerrechten und Akzeptanz als Menschen.

3) Kindheit und Elternhaus – Erste Tendenzen

Bereits in frühester Kindheit kamen Martin Luther King und Malcolm X mit dem Thema Rassismus in Berührung, doch wie sich später zeigte, nahmen sie zwei völlig unterschiedliche Positionen ein. Während King den gemäßigten, friedlichen Weg nach dem Vorbild Mahatma Gandhis einschlug, folgte Malcolm X einem radikaleren Weg57. Doch wie konnte es zu solch unterschiedlichen Herangehensweisen kommen? Erste Ansätze und Vermutungen darüber lassen sich in der Herkunft und Kindheit beider Männer finden, die im Folgenden skizziert werden.

Martin Luther King wurde am 15. Januar 1929 in Atlanta als zweites von insgesamt drei Kindern von Martin Luther King, Sr., und Alberta King geboren58. Sein Vater wie auch sein Großvater waren Pfarrer in der Ebenezer-Baptistenkirche von Atlanta und die Familie gehörte der schwarzen Mittelschicht an, sodass er in seiner Kindheit keine finanziellen Nöte leiden musste59. In der Schule erbrachte er ausgezeichnete Leistungen, weshalb er insgesamt zwei Klassen überspringen konnte, und in seiner Freizeit trieb er Sport und spielte Violine60. Dies erweckt den Eindruck einer erfüllten, glücklichen Kindheit, denn Martin hatte weder finanzielle noch schulische Sorgen, er konnte sich beim Sport austoben sowie durch die Musik seine Kreativität fördern. Jedoch war die Beziehung zu seinem Vater nicht immer unbeschwert, denn dieser hatte einen fundamentalistischen Glauben und erzog seine Kinder auch in diesem Sinne, weshalb es einige Verbote und Vorschriften für diese gab61. Gerade in Martins früher Jugend reagierte dieser häufig rebellisch und versuchte, seinen Willen durchzusetzen, was zu etwaigen Spannungen zwischen den beiden Männern führte62.

King wurde im Alter von sechs Jahren erstmals mit der Problematik von schwarz und weiß konfrontiert, indem der Vater seines hellhäutigen Freundes ihm den Umgang mit seinem Sohn verbot63. Obwohl er nun verstand, dass die Gesellschaft offenbar dunkelhäutige Menschen als minderwertig betrachtete, lehrten seine Eltern ihn, dass Schwarze genauso wertvoll und ehrbar sind wie Weiße64. Zudem solle er keinen Hass auf rassistische Weiße entwickeln, sondern ihnen mit Freundlichkeit und Respekt begegnen65. Seine Eltern brachten ihm somit bei, dass die Anerkennung und Verweigerung menschlicher Rechte und Würde aufgrund der Hautfarbe lediglich ein künstliches, von der Gesellschaft erschaffenes Konstrukt sei. Doch nachdem Martin einige Male die Erniedrigungen seiner weißen Mitbürger erdulden musste, viel es ihm zunehmend schwerer, die Peinigungen weiterhin ohne Gegenwehr hinzunehmen, beispielsweise als er sich in der elften Klasse zunächst weigerte, seinen Sitzplatz im Bus für einen Weißen freizumachen, der vorher bereits seine schwarzen Mitfahrer lautstark beschimpft hatte66. Wie sich noch zeigen wird entschied Martin Luther King sich einige Jahre später jedoch gegen den aufkeimenden Hass gegen Weiße und für den Weg der Integration und des Miteinanders mit friedlichen Mitteln. Somit trat er gewissermaßen in die Fußstapfen seiner Vorfahren, denn bereits sein Großvater, Adam Daniel Williams, trat in frühen Jahren der NAACP, bei und leitete einen Boykott gegen ein rassenfeindliches Magazin67. Sein Sohn, Martin Luther King, Sr., wurde in den 1930er Jahren sogar Vorstandsmitglied und organisierte diverse Protestaktionen gegen die ungleiche Behandlung von Afroamerikanern68. Martin erlebte also seit frühester Kindheit, wie seine Familie sich für die Rechte der Schwarzen einsetzte und ihm wurde beigebracht, dass er keinen Hass auf Weiße entwickeln sollte, aber auch, dass er sich den Erniedrigungen durch Weiße nicht beugen sollte. Martin wurde also schon von Kindesbeinen an eingeprägt, seine Hautfarbe nicht zu verleugnen, stolz auf sie zu sein und das Selbstbewusstsein und die innere Stärke zu entwickeln, für seine Rechte mit friedlichen Methoden zu kämpfen.

Malcolm X‘ Kindheit gestaltete sich hingegen grundlegend anders als die durchweg glückliche und unbeschwerte Jugend von Martin Luther King. Malcolm wurde am 19. Mai 1925 in Omaha als viertes Kind von Earl und Louise Little geboren, insgesamt hatte Malcolm 7 weitere Geschwister und drei Halbgeschwister aus erster Ehe seines Vaters69. Die Familie musste häufig mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen70, vermutlich nicht zuletzt aufgrund der hohen Personenanzahl im Hause Little. Hinzu kam auch, dass Earl Little zwar wie Martin Luther King, Sr., ein Baptistenprediger war, jedoch hatte er keine feste Anstellung, sondern predigte aushilfsweise in verschiedenen Kirchen71. Dies belastete die Harmonie in der Familie stark und es soll auch des Öfteren zu Handgreiflichkeiten zwischen den Eltern, aber auch gegen die Kinder gekommen sein72. Malcolm selbst erfuhr nur Prügel durch seine Mutter, was er darauf bezog, dass er der Hellhäutigste in der Familie war und er vermutete, dass er seine Mutter an die Vergewaltigung ihrer Mutter durch einen Schotten erinnerte, aus der sie hervorgegangen war73. Sein Vater hatte ihn hingegen nicht geschlagen: „I actually believe that as anti-white as my father was, he was subconsciously so afflicted with the white man’s brainwashing of Negroes that he inclined to favor the light ones, and I was his lightst child.”74 Dass Malcolm nicht von einer natürlich begründeten Liebe seines Vaters zu ihm ausging, zeigt, dass er zu diesem Zeitpunkt noch kein ausgeprägtes Selbstwertgefühl besaß, weshalb er sich möglicherweise später in die neue Identität als Malcolm X flüchtete.

Obwohl Malcolms Vater Baptist war, war er auch Separatist und ein überzeugter Anhänger von Marcus Garvey75, somit verfolgte auch er auf lange Sicht das Ziel einer Rückführung der schwarzen Bevölkerung nach Afrika. Er war zudem Präsident der Ortsgruppe der UNIA in Omaha und nahm Malcolm des Öfteren mit zu den Versammlungen, auf denen er Vorträge über die „Würde der Schwarzen“ und von den „tyrannischen Weißen“ sprach76. Die ablehnende Haltung Earl Littles zog rasch den Zorn weißer Rassisten, insbesondere die des Ku-Klux-Klans, auf die Familie, sodass sie durch diverse Überfälle und Morddrohungen gezwungen waren, kontinuierlich ihren Wohnort zu wechseln77. Dies bedeutet zum einen, dass Malcolm schon von klein auf Rassenhass seitens der Weißen erfuhr, verglichen mit Martin Luther Kings Erfahrungen in weitaus extremerem Maße. Zum anderen wurde Malcolm durch die ständigen Umzüge die Stabilität genommen und er war gezwungen, seine sozialen Kontakte immer wieder aufzugeben. Im Alter von vier Jahren verlor Malcolm dann auch sein Heim, denn eine Gruppe von Rassisten hatte das Haus niedergebrannt und die Familie Little entkam nur knapp dem Tod78. Zwei Jahre später wurde Earl Little tot auf den Gleisen der Straßenbahn aufgefunden und obwohl Zeugen und die Polizei von einem tragischen Unfall sprachen, gab es Gerüchte, die von Mord ausgingen79. Die Unfalltheorie gilt in der Forschung als plausibel, Malcolm selbst jedoch blieb überzeugt, dass es sich um Mord handelte80. Es ist somit naheliegend, dass besonders durch diese Erlebnisse und durch den Einfluss seines Vaters sein Hass auf Weiße geschürt wurde und sein Wunsch nach Separation bereits in diesen Ereignissen keimte.

Nach dem Tod seines Vaters wurde die Situation für Malcolm und seine Familie noch verfahrener, da dessen Verdienst nun ausblieb und in den kommenden Jahren die Weltwirtschaftskrise um sich griff81. Die Familie erhielt Sozialhilfe und Essensspenden, dennoch veranlasste das Sozialamt 1937 Malcolms Unterbringung in einer Pflegefamilie82. Daraufhin erlitt Louise Little einen Nervenzusammenbruch und verbrachte die nächsten 26 Jahre in einer Nervenheilanstalt83. Malcolm sah die Schuld am Gesundheitszustand seiner Mutter bei den weißen Beamten, die ihm zufolge zu viel Druck auf seine Mutter ausgeübt hätten84. Er selbst wurde nach ihrer Einlieferung der Schule verwiesen und in ein Heim für schwer erziehbare Kinder in Mason gebracht, während seine Geschwister auf verschiedene Pflegefamilien aufgeteilt wurden85. Im Heim gewann Malcolm für eine kurze Zeit an Stabilität. Malcolm wurde zu einem ausgezeichneten Schüler, er spielte im Basketballteam der Schule und wurde sogar zum Klassensprecher gewählt – dies ist besonders herausragend unter dem Aspekt, dass er der einzige Schwarze in der Klasse war86. Jedoch kam es so, dass er im Alter von 15 Jahren seine Halbschwester Ella in Boston besuchte und ungemein beeindruckt von der hohen Anzahl Schwarzer war, die dort lebten, und von dem Gefühl, ein Schwarzer unter vielen zu sein87. Zudem wurde er von einem seiner Lehrer bezüglich seiner beruflichen Aussichten demotiviert, indem er ihm sagte, dass er den Wunsch Jurist zu werden verwerfen solle und lieber einen reellen Beruf wie Schreiner in Betracht ziehen solle – aufgrund seiner Hautfarbe88. Somit wurde Malcolm erneut damit konfrontiert, dass er aufgrund seiner Hautfarbe von der Gesellschaft degradiert wurde, obwohl seine Leistungen in der Schule ausgezeichnet waren. Anders als Martin Luther King wurde Malcolm nicht beigebracht, dass er auf seine Hautfarbe stolz sein und für seine Rechte einstehen soll, denn er lebte schon früh alleine unter Weißen und sah sich demnach als andersartig im Vergleich zu seinen Mitschülern.

Insgesamt zeichnen sich also gravierende Unterschiede in den Kindheiten beider Bürgerrechtler ab. Kings Kindheit verlief durchweg positiv und harmonisch, während Malcolm einige negative Erfahrungen sammelte und Gewalt innerhalb und außerhalb der Familie erfuhr. Bemerkenswert ist jedoch, dass beide Männer eine Zeit durchlebten, in der sich ihre Einstellung zu Weißen veränderte. Martin Luther King verspürte trotz seiner guten Erziehung eine Zeit lang zunehmende Wut gegen Weiße. Malcolm X hingegen, der mit dieser Wut sein ganzes bisheriges Leben aufgewachsen war, wurde plötzlich in der Schule von seinen weißen Mitschülern integriert und war beliebt. Es ist zwar anzunehmen, dass die Kindheit einen extrem prägenden Einfluss auf die spätere Gesinnung beider Männer hatte, jedoch zeigt dieses Beispiel auch, dass sie leicht von ihren bisherigen Einstellungen abweichen und neue Wege hätten einschlagen können.

4) Der Weg in die Bürgerrechtsbewegung – Erste Wahrnehmung von King und X als Führungspersonen

4.1) Martin Luther King und der Montgomery Bus Boykott

Martin Luther King nahm 1944 im Alter von 15 Jahren sein Theologiestudium am Morehouse College in Atlanta auf, das allein Afroamerikanern offen stand89. Obwohl er zunächst eine Karriere als Arzt oder Rechtsanwalt in Betracht zog, entschloss er sich 1947 dazu wie sein Vater und auch sein Großvater, Pfarrer zu werden90. Im Folgenden Jahr erhielt er die Ordination und wurde zum zweiten Pfarrer der Ebenezer-Kirche ernannt91. Zudem engagierte er sich im Atlanta Intercollegiate Council, einer Gruppe von schwarzen und weißen Studenten, die sich gemeinsam für eine Abschaffung der Segregationsgesetze einsetzten92. In dieser Zeit verbesserte sich Martins lange Zeit skeptische und ablehnende Haltung gegenüber Weißen wieder93, vermutlich weil er nun sah, dass es auch Weiße gab, die Afroamerikaner als gleichwertig betrachteten und sie nicht aufgrund ihrer Hautfarbe herabstuften.

1948 beendete King sein Grundstudium am Morehouse College und entschied sich dazu, den Magister in Theologie am gemischtrassigen Crozer-Theologieseminar in Chester zu machen94. Dort kam es zu einem Angriff eines Weißen auf Martin, der ihn beschuldigte, sein Zimmer durchwühlt zu haben und ihn mit einer Waffe bedrohte95. Martin begegnete ihm gelassen und versuchte, ihn von seiner Unschuld zu überzeugen, sodass weitere Studenten ihn dazu überreden konnten, die Waffe niederzulegen96. Im Anschluss an dieses Ereignis verklagte Martin den Mann nicht, sondern akzeptierte seine Entschuldigung – dies brachte ihm viel Anerkennung von seinen Mitstudenten ein97.

King schloss als Jahrgangsbester seinen Magister ab und erhielt ein Promotionsstipendium für die Boston University, wo er 1955 den Titel „Doktor der Theologie“ erhielt98. Zwei Jahre zuvor, am 18. Juni 1953, heiratete er Coretta Scott, eine Musikstudentin aus Alabama, die in den kommenden Jahren ihre eigenen Berufswünsche aufgab, um ihren Mann in seinem kirchlichen Amt und seiner Arbeit als Bürgerrechtler zu unterstützen und sich um Haus und Kinder zu kümmern99.

Während seiner Studienzeit setzte Martin sich besonders mit Texten von Henry David Thoreau auseinander, die das Prinzip des individuellen bürgerlichen Ungehorsams thematisierten100. Mahatma Gandhi hatte dieses Prinzip vom Individuum auf eine ganze Gruppe ausgeweitet und war mit Boykotten und Protesten gegen die britische Herrschaft in Indien vorgegangen101. Gandhi wurde zu Martins großem Vorbild in seiner Karriere als Bürgerrechtler, ebenso wie dessen Überzeugung, dass „Liebe und Wahrheit die beiden mächtigsten Waffen der Welt seien“102. Gandhi wird durch diese Methode die indische Unabhängigkeit von der englischen Krone zugeschrieben103. Martin war tief beeindruckt und inspiriert von Gandhi und begann nach einer Reise nach Indien mit dem Gedanken zu spielen, dieses Prinzip auch auf die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung anzuwenden104. Des Weiteren beschäftigte King sich mit den Arbeiten des Theologen Reinhold Niebuhr (1892-1971) und des Kirchenhistorikers Walter Rauschenbach (1861-1918), welche ihn zu der Erkenntnis führten, dass Gleichberechtigung ein natürliches, gottgegebenes Recht des Menschen ist, da jeder Mensch unabhängig von seiner Hautfarbe ein Kind Gottes sei105

Gegen Ende seiner Studienzeit formte sich allmählich auch Martin Luther Kings Gottesbild. Er glaubte an einen Gott, der alle Menschen ohne Berücksichtigung der Hautfarbe liebt und der stets den Schwachen und Unterdrückten hilft, was grundlegend dem traditionellen baptistischen Glauben entsprach106. Aus diesen Grundgedanken resultierte außerdem, dass Rassismus und der Glaube an Gott unvereinbar miteinander sind, wenn Gott selbst nicht zwischen den verschiedenen Hautfarben unterscheidet. Diesen Glauben verband er später mit seiner Arbeit als Bürgerrechtler.

Trotz zahlreicher lukrativer Jobangebote aus dem akademischen Bereich, entschied Martin Luther King sich für den aktiven Kirchendienst, da er sich intensiv mit den Segregationsproblemen auseinandersetzen wollte107. Die Familie King zog zurück in den Süden und im Frühjahr 1954 nahm King eine Stelle in der Dexter Avenue Baptist Church in Montgomery, Alabama, an, die mit etwa 300 Gemeindemitgliedern relativ klein war, doch die wohlhabendsten und gebildetsten Schwarzen der Umgebung zu ihren Mitgliedern zählte108. Kurze Zeit nach seinem Amtsantritt wurde Martin Luther King in den Kampf für Bürgerrechte involviert und hatte nun die Möglichkeit, seine Bestrebungen gegen Segregation aktiv umzusetzen.

Rosa Parks, eine 41-jährige Näherin und Mitglied der NAACP, wurde am 1. Dezember 1955 verhaftet, weil sie sich geweigert hatte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Mann freizumachen109. Infolgedessen wurde Rosa Parks inhaftiert und zu einer Geldbuße verurteilt, denn die Segregationsgesetze besagten, dass schwarze Fahrgäste verpflichtet sind, ihre Plätze für Weiße zu räumen110. Jedoch weigerte Parks sich auch, diese zu bezahlen111. Der Leiter der NAACP Ortsgruppe in Montgomery, E. D. Nixon, wollte Parks Fall öffentlich machen und kontaktierte die Leiterin des Women’s Political Council (WPC), Jo Ann Robinson, die schon lange die Idee eines Boykotts gegen Rassentrennung in Bussen hatte112. Schwarze waren die Hauptkunden der Busgesellschaften, da die meisten weißen Amerikaner Autos besaßen113. Sie druckten etwa 50.000 Flugblätter, die alle schwarzen Bürger Montgomerys dazu aufriefen, am kommenden Montag nicht die Busse zu benutzen, um gegen die Inhaftierung Rosa Parks und die Rassentrennung in Bussen zu protestieren114.

Nixon rief am 2. Dezember auch die schwarzen Pfarrer der Umgebung an, um diese für den 5. Dezember geplanten Busboykott zu gewinnen115. King sagte zu und stellte seine Kirche auch für ein Treffen aller interessierten Pfarrer zur Verfügung, auf dem sie beschlossen, die Gemeindemitglieder in den Sonntagspredigten nochmals für den Boykott anzuwerben116. Tatsächlich blieben die Busse am 5. Dezember menschenleer und etliche Afroamerikaner gingen zu Fuß zur Arbeit oder bildeten Fahrgemeinschaften - dies war die erste öffentliche Protestaktion der gesamten schwarzen Gesellschaft einer Stadt117. Am Abend des gleichen Tages sollte aufgrund des Erfolges über eine Verlängerung der Aktion entschieden werden, daher versammelten sich rund 3500 Menschen in der Kirche der Holt Street, so wie rund 4000 Menschen vor der Kirche, die das Geschehen über Lautsprecher verfolgten118. King selbst hielt die Rede, die er in nur 20 Minuten vorbereitet hatte und ohne Notizen vortrug, und begeisterte das Publikum, welches er dazu aufrief, sich nicht von Hass leiten zu lassen119. Des Weiteren wurde am selbigen Abend eine Organisation zur Strukturierung des verlängerten Boykotts gegründet, die Montgomery Improvement Association (MIA), und King wurde dank seines Redetalents zu deren Oberhaupt erklärt120. „So wurde der erst 26 Jahre alte Martin Luther King, Jr., zum offiziellen Anführer des schwarzen Widerstandes in Montgomery“121. Der Boykott erlangte schon bald internationale Aufmerksamkeit und King wurde in der ganzen Welt als „charismatische Führungspersönlichkeit“ wahrgenommen, die die Interessen der Afroamerikaner repräsentierte122. Die Popularität des Boykotts schürte jedoch auch den Hass der weißen Rassisten auf die schwarzen Protestler, die von ihnen daraufhin schikaniert oder gar verprügelt wurden123. Besonders King als Repräsentant des Boykotts wurde nun zu ihrem Ziel und erhielt täglich rund 40 Drohungen124. Tatsächlich wurde am 30. Januar 1956 das Haus der Familie King durch eine Bombenexplosion zerstört während King eine Rede für die MIA hielt125. Seine Frau und die inzwischen geborene erste Tochter Yolanda befanden sich zwar im Haus, blieben jedoch unverletzt126. Es versammelten sich eine wütende Schar von Afroamerikanern vor den Ruinen des Hauses, die Rache forderten, King jedoch rief sie erneut dazu auf, sich nicht von Hass leiten zu lassen, was die Menge in Anbetracht der Ereignisse enorm beeindruckte127.

Am 13. November 1956 entschied der Oberste Gerichtshof schließlich, dass Rassentrennung in den öffentlichen Verkehrsmitteln verfassungswidrig sei. Am 21. Dezember endete der Montgomery Bus Boykott schließlich nach 382 Tagen und Rosa Parks und Martin Luther King fuhren bejubelt von der afroamerikanischen Bevölkerung in der ersten Reihe eines Busses durch die Stadt128.

Der Montgomery Bus Boykott war zwar nicht von Martin Luther King selbst initiiert, jedoch kam ihm der Erfolg durch seine Repräsentationsrolle der streikenden schwarzen Bevölkerung zu. Der Boykott kann als Beginn von Kings Karriere als Bürgerrechtler gewertet werden und wird häufig auch mit dem Beginn der Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 60er Jahre gleichgesetzt129. Coretta S. King bezeichnete den Boykott in ihrer Autobiographie als „Boden, in dem eine neue Theorie sozialer Aktion Wurzeln schlug“130. Etwa 50.000 Afroamerikaner hatten an dem Streik von Montgomery teilgenommen und waren den Worten Martin Luther Kings gefolgt131. Besonders die schwarze und weiße Mittelklasse, Linksliberale und zu einem gewissen Teil auch konservative Schwarze der älteren Generationen sollten in den kommenden Jahren zu Kings Anhängerschaft zählen132. Zu seinen Gegnern zählten besonders rassistische Südstaatler, die Rechten und Konservativen im Kongress, sowie schwarze Nationalisten, die seine Integrationspolitik vehement ablehnten133.

4.2) Malcolm X und die Nation of Islam:

Malcolm X Weg in die Bürgerrechtsbewegung verlief weniger gradlinig als der von Martin Luther King. Er zog nach der Schule im Herbst 1940 zu seiner Halbschwester Ella nach Boston, wo er einen Job als Schuhputzer vor einem Tanzlokal annahm, in welchem er auch einige Kriminelle kennenlernte134. Kurz darauf putzte Malcolm nicht mehr Schuhe, sondern verkaufte und konsumierte Drogen und vermittelte Prostituierte an potenzielle Freier135. Er verbrachte seine Freizeit mit Spielen, Tanzen und Alkohol, sodass er immer weiter in die kriminelle Szene abrutschte, zudem trug er nun auffällige Anzüge, ließ sich die Haare mittels Chemikalien glätten und hatte eine weiße Freundin136. All dies steht in Konflikt mit seinem Motiv, weshalb er ursprünglich nach Boston gezogen war: Anonymität – das Gefühl, ein Schwarzer unter vielen zu sein. Dies spricht dafür, dass Malcolm X in dieser Phase seines Lebens Identitätskrise durchlebt haben könnte, denn seit frühester Kindheit wollte Malcolm sich von den Weißen abgrenzen, doch nun pflegte er eine Beziehung zu einer Weißen und wollte sich ihnen optisch annähern.

1942 besuchte Malcolm erstmals New York und war beeindruckt von seinen schwarzen Bewohnern137. 1943 nahm er eine Stelle als Kellner in einem Nachtclub an, die er aber schnell wieder verlor und von da an widmete er sich ausschließlich kriminellen Geschäften, zu denen Zuhälterei, illegales Glücksspiel, Drogenhandel, Diebstähle und bewaffnete Raubüberfälle gehörten138. 1945 kehrte Malcolm nach Boston zurück und organisierte einen neuen Einbrecherring, unter anderem mit seiner weißen Freundin und deren Schwester139. Im Januar 1946 wurden sie schließlich verhaftet und während seine Freundin Bea und ihre Schwester mit einer Bewährungsstrafe von jeweils 5 Jahren davonkamen, wurde Malcolm zu 10 Jahren Haft verurteilt140. Bezüglich dieser hohen Haftstrafe gab es Vermutungen, dass die Richter Malcolm nicht in erster Linie für den Einbruch, sondern für die Beziehung zu einer Weißen in diesem Maße bestraften141.

Malcolm wurde ins Charlestown State Prison überführt, wo er 1947 einen Mitgefangenen namens Bimbi kennenlernte, der im Gefängnis für sein ausgeprägtes Wissen in den verschiedensten Bereichen bekannt war und die Ansicht vertrat, dass Wissen Macht und Unabhängigkeit bedeute142. Dies inspirierte Malcolm und so begann auch er, sich durch das Lesen von Büchern autodidaktisch fortzubilden143. Besonders intensiv setzte Malcolm sich mit Texten schwarzer Bürgerrechtler wie W. E. B. DuBois und europäischer Philosophen wie Kant auseinander, zudem interessierte er sich sehr für die Geschichte der Versklavung von Schwarzen in Amerika und die Unterdrückung durch Weiße144.

Eines Tages erhielt Malcolm einen Brief seines Bruders Reginald, der ihm von der Nation of Islam berichtete, deren Mitglied er selbst bereits war145. Er berichtete von Allah als einzig wahrem Gott, von Elijah Muhammad, der als dessen Prophet zu ihnen spräche und davon, dass die Weißen in Wirklichkeit allesamt Teufel seien, die die Schwarzen unterdrücken wollten146. 1948 konvertierte Malcolm zum Islam und trat der NoI bei, woraufhin ein reger Briefwechsel mit Elijah Muhammad begann und er seine Studien über Rassenprobleme intensivierte147. Der Eintritt Malcolms in die Nation of Islam wird in der Forschung gemeinhin als Beginn seiner Karriere angesehen148, da sein Leben vorher recht unstrukturiert verlief und sich nun eine gewisse Ordnung und vor allem eine Festigkeit seines Glaubens manifestierte.

Nach siebeneinhalb Jahren wurde Malcolm im August 1952 vorzeitig entlassen und zog zu seinem Bruder Wilbert nach Detroit, wo er das Leben einer streng gläubigen muslimischen Familie kennenlernte149. Er fand Gefallen daran und fuhr kurze Zeit später nach Chicago in den Tempel Nr. 2, wo er erstmals Elijah Muhammad persönlich sprechen hörte150. Im September 1952 wurde er dann von Malcolm Little zu Malcolm X - als Zeichen seiner Mitgliedschaft in der NoI151. Er stellte seine Freizeit komplett in den Dienst der NoI und wurde bereits im Juni 1953 zum Hilfspriester des Tempels Nr. 1 in Detroit ernannt, woraufhin er sogar seinen Job bei Ford kündigte, um seine gesamte Zeit der Organisation zu widmen152.

Malcolms Predigten waren sehr beliebt, denn auch er besaß wie Martin Luther King ein überdurchschnittliches Redetalent und galt als witzig und dynamisch153. Malcolm konnte besonders junge Afroamerikaner für die NoI gewinnen und schon bald war Elijah Muhammad von ihm derart überzeugt, dass er ihm im Juni 1954 die Leitung des Tempels Nr. 7 in New York übertrug154. Der Tempel in Harlem verbuchte sehr niedrige Mitgliedszahlen, obwohl in New York über eine Millionen Afroamerikaner lebten, und Elijah Muhammad setzte alle seine Hoffnungen darauf, dass Malcolm X mit seiner inspirierenden Rhetorik dieses Problem lösen würde155. Malcolm versuchte inständig, die Mitgliederzahlen zu steigern, jedoch ging dies zunächst eher schleppend voran, da zu jener Zeit viele verschiedene Glaubensgemeinden in Harlem existierten und die NoI weitestgehend unbekannt war156. Er begann daraufhin, Flugblätter zu drucken und in der Stadt zu verteilen157. Dies zeigt, dass er innovative Wege beschritt und sehr ambitioniert und ehrgeizig war.

In seinen Predigten nutzte er sein angeeignetes Wissen über die Herrschaft der Weißen über Schwarze und versuchte, seine Zuhörer mit dargebrachten Fakten und logischen Schlussfolgerungen von den Lehren der NoI zu überzeugen158. Malcolm vertrat den schwarzen Nationalismus und zählte sich selbst nach dem Vorbild Garveys zu den Separatisten. Wie Garvey strebte auch Malcolm in erster Linie eine Rückführung der Schwarzen nach Afrika an, die von der amerikanischen Regierung finanziert werden sollte159. Wenn Amerika dies nicht wolle, dann sollte es ein fruchtbares Territorium zur Neuansiedlung zur Verfügung stellen, sowie Geld, Kleidung, Maschinen und Nahrung, bis die Afroamerikaner sich selbst würden versorgen können160. Er bezeichnete diese Forderungen als Schuldbegleichung nach der Sklaverei: „After four hundred years of slave labor, we have some back pay coming. A bill that is owed to us and must be collected.”161 Obwohl er Sohn eines Baptistenpredigers war, bezeichnete Malcolm beispielsweise das Christentum als die Religion der weißen Teufel und die Bibel als „weapon that white people use to enslave nonwhite people“162. Vermutlich hatten ihn die negativen Erlebnisse mit Weißen in seiner Kindheit und Jugend derart geprägt, dass er sich für ein Leben in Abgrenzung von der weißen Gesellschaft entschied163. Zudem schienen zu diesem Zeitpunkt, Bürgerrechte und Islam für ihn untrennbar ineinanderzugreifen164, da er die Notwendigkeit der Bewegung neben historischen Fakten auch stets mit dem Glauben der NoI, dass Weiße die unnatürliche Rasse und Teufel seien, begründete.

Bald schon stiegen die Mitgliederzahlen und es konnten zwei Zweigstellen des Tempels Nr. 7 in Brooklyn und Queens eröffnet werden165. Aufgrund dieser Erfolge wurde Malcolm schon bald auch in andere Städte geschickt, um dort zu predigen166. Die Mitgliederzahlen stiegen daraufhin auch in diesen Städten derart rapide an, dass die NoI zahlreiche weitere Tempel in Großstädten der USA eröffnen konnte167. Nur zwei Jahre nach seinem Gefängnisaufenthalt galt Malcolm X bereits als das charismatischste Mitglied der NoI und auch seine Beziehung zu Elijah Muhammad festigte sich immer mehr, sodass schon bald von einer Vater-Sohn-Beziehung gesprochen wurde168.

1957 lernt er Betty Sanders kennen, eine 23-jährige Krankenschwester, die den Frauen im Tempel Nr. 7 in Harlem kostenfrei Unterricht in Krankenpflege erteilte169. Malcolm fand schnell Gefallen an ihrem Einsatz für die NoI und ihrem tiefen muslimischen Glauben, sodass bereits am 14. Januar 1958 die Heirat stattfand. Im April 1957 gewann nun auch Malcolm X an nationaler Popularität als ein Mitglied der NoI, Johnson Hinton, zusammengeschlagen und inhaftiert wurde, weil er einem schwarzen Opfer von Polizeibrutalität helfen wollte. Kurze Zeit später versammelten sich rund 100 Mitglieder der „Fruit of Islam“170, unter ihnen auch Malcolm X. Während sich immer mehr Mitglieder der NoI vor der Polizeiwache versammelten, forderte Malcolm, zu Hinton gebracht zu werden. Die Polizei lehnte dies zunächst ab, jedoch wurde die Menge immer unruhiger und war offenkundig bereit, die Wache zu stürmen, sodass man ihn schließlich doch passieren ließ. Hinton war noch immer bewusstlos und blutüberströmt, woraufhin Malcolm die Überführung in ein Krankenhaus sowie die Bestrafung der Täter forderte. Der Polizeichef ging vermutlich aus Furcht auf Malcolms Forderungen ein, da sich mittlerweile rund 2000 Afroamerikaner vor der Wache versammelt hatten. Er forderte im Gegenzug von Malcolm, auf die Menge einzuwirken. Malcolm ging hinaus, hob wortlos einen Arm, die Menge verstummte und begann, sich zu zerstreuen. Die beeindruckende Rettung Hintons verbreitete sich bis über die Grenzen New Yorks hinaus und sorgte für ein weiteres Anwachsen der Mitgliederzahlen der NoI auf über 20.000. Elijah Muhammad ernannte Malcolm nach diesem Ereignis zum nationalen Repräsentanten der Organisation.

Malcolm X wurde durch diesen Vorfall zum Gesicht der schwarz-islamistischen Vereinigung und wurde vermutlich durch sein Redetalent wie auch durch sein selbstsicheres Auftreten zum Vorbild für viele Afroamerikaner. Im Vergleich zu Martin Luther Kings Bus Boykott ist Malcolms Erfolg jedoch geringer einzuschätzen. Zum einen dauerte Kings Maßnahme über ein Jahr an und demonstrierte somit Durchhaltevermögen und einen starken Freiheitswillen der schwarzen Bevölkerung. Zum anderen erlangte der Boykott internationale Aufmerksamkeit. Malcolms Auftritt war jedoch situativ und seine Popularität beschränkte sich auch nach dieser Aktion auf New York und Umgebung171. Jedoch ist der Rückhalt, den er aus den Reihen der Mitglieder der NoI erhielt, nicht zu unterschätzen, ebenso wie sein Verdienst, dass die Zahlen derart rapide in die Höhe schnellten.

5) Arbeit als Bürgerrechtler

5.1) 1957-1963: Gewaltloser Wiederstand und „Black Power“ - von den „Freedom Rides“ bis zum „March on Washington“

Der Montgomery Bus Boykott hatte Martin Luther King zu internationaler Popularität verholfen. Die NAACP verlieh ihm im Juni 1957 die Ehrenmedaille und viele namenhafte Zeitungen widmeten ihm Titelgeschichten, brachten Interviews mit ihm und 1957 wurde er sogar als Ehrengast zur ghanaischen Unabhängigkeitsfeier geladen172. Malcolm X hingegen blieb bis zum Ende der 1950er Jahre weitestgehend unbekannt.

Am 10. Januar 1957 wurde die Southern Christian Leadership Conference (SCLC) gegründet, eine Art Dachverband für alle kirchlichen Bürgerrechtsgruppen im amerikanischen Süden, zu deren Präsident erneut King ernannt wurde173. Das Hauptanliegen der SCLC lag darin, die afroamerikanische Bevölkerung zur Eintragung ins Wahlregister zu ermutigen und sie über ihre verfassungsmäßigen Rechte als Bürger der USA aufzuklären, jedoch sollte es noch lange Zeit dauern, bis ein messbarer Anstieg der Wählerregistrierung zu verbuchen war174.

Anlässlich des 3-jährigen Jubiläums der Brown-Entscheidung veranstaltete King zusammen mit anderen Bürgerrechtlern eine Gebetswallfahrt nach Washington, D.C. und hielt dort seine erste öffentliche Rede vor rund 25.000 Teilnehmern175. In dieser forderte er die Regierung dazu auf, sich für die 1954 vom Obersten Gerichtshof rechtlich festgelegte Integration von Schwarzen in den Bildungsstädten im Süden einzusetzen, ebenso für das Wahlrecht176. Daraufhin verabschiedete der Kongress am 9. September 1957 den Civil Rights Act und es wurde eine neue Kommission im Justizministerium gegründet, die die verschiedenen Bereiche und Formen von Bürgerrechtsverletzungen untersuchen sollte177. Präsident Eisenhower schickte sogar Bundestruppen zum Schutz der afroamerikanischen Schüler, die die Little Rock Central Highschool in Arkansas besuchen wollten, eine ehemalige Schule für Weiße, deren Besuch Schwarzen trotz der Brown-Entscheidung bis dato verwehrt worden war178. King erkannte dadurch, wie schwierig die von ihm angestrebte Integration besonders im Süden werden würde, daher reiste er durch das ganze Land, um finanzielle und moralische Unterstützung für seine Arbeit als Bürgerrechtler zu bekommen179. Im Herbst 1958 erschien sein erstes Buch „Stride Toward Freedom: The Montgomery Story“, das den Bus Boykott und somit auch Kings Eintritt in die Bürgerrechtsbewegung thematisierte180. Durch die Verschriftlichung seiner Arbeit als Bürgerrechtler konnte King andere Afroamerikaner und weiße Nichtrassisten von seinen Idealen und Ideen überzeugen und weitere Unterstützer im Kampf um Gleichberechtigung gewinnen, sowie weitere Finanzmittel für die Bewegung erwirtschaften181. Die zahlreichen Verkäufe seiner Bücher an schwarze wie weiße Käufer könnten die „zeitgenössische Akzeptanz und Glaubwürdigkeit der publizierten Gedanken“182 Kings repräsentiert haben.

Ab 1959 widmete King seine Aufmerksamkeit voll und ganz der Bürgerrechtsbewegung und kündigte seine Stelle als Pfarrer in Montgomery183. Anlass dafür war eine vierwöchige Indienreise zu Beginn des Jahres mit seiner Frau als Gäste des indischen Präsidenten Nehrus, auf welcher er sich auf direktem Weg mit Mahatma Gandhi und seiner Methode des friedlichen Widerstandes identifizieren konnte - er war nun mehr denn je überzeugt davon, dass er seine Ziele in der Bürgerrechtsbewegung mit den richtigen Methoden verfolgt184. Allerdings hatte Nehru King erklärt, dass er nicht wüsste, wie Mahatma Gandhi mit den Problemen umgegangen wäre, die King in Amerika zu bewältigen versuchte185. Dies zeigt, dass Präsident Nehru nicht gänzlich davon überzeugt war, dass die Methode des gewaltlosen Widerstandes in Amerika ebenso erfolgreich sein würde wie in Indien zu Zeiten Gandhis. Mit dieser Kritik musste King sich im Laufe der Jahre noch häufiger auseinander setzen. Malcolm X formulierte das Problem mit der Umsetzung des gewaltlosen Widerstandes in Amerika wie folgt: „Gandhi war ein großer dunkler Elefant, der auf einer kleinen weißen Maus saß. King ist eine kleine schwarze Maus, die ganz oben auf einem großen weißen Elefanten sitzt.“186 Damit spielte er auf die zahlenmäßige Unterlegenheit der Schwarzen in Amerika an, wohingegen hinter Mahatma Gandhi eine ganze Nation für die Massenproteste gegen die Briten stand. King allerdings glaubte wiederum nicht, dass Gewalt als Strategie im rassistischen Amerika funktionieren würde, ebenfalls mit der Begründung der zahlenmäßigen Unterlegenheit187. In seinen Predigten argumentierte King, dass seine Methode auch vor Gott Bestand habe, denn unverdientes Leid zu ertragen sei sowohl lehrreich als auch eine Veredelung des Geistes und es erneuere die Seele188. Er verband somit seine Bestrebungen in der Bewegung, wie Malcolm X auch, mit seinem göttlichen Glauben. In Kings Augen war der gewaltlose Widerstand ein aktives Bemühen um Bekehrung und Veränderung in Bezug auf rassistische Strukturen, d.h. die Aktionen richteten sich nicht gegen Einzelpersonen wie Rassisten, sondern gegen rassistische Praktiken und Gegebenheiten189. Coretta S. King bezeichnete die Widerständler sogar als „militante Organisation, die Gewaltlosigkeit für die stärkste verfügbare Waffe hielt.“190 Somit schienen sie voll und ganz von der Effektivität ihrer Methode überzeugt gewesen zu sein.

Daher zog die Familie King im Januar 1960 zurück nach Atlanta, um im Hauptsitz der SCLC vor Ort zu sein191. Auch Malcolm X stellte sein Privatleben hinter seine Arbeit und unternahm im Auftrag Elijah Muhammads im Juli 1959 einige Reisen als Botschafter der NoI, beispielsweise im Iran, Ägypten, Syrien und Ghana192. Zudem erlangte er zur gleichen Zeit durch eine fünfteilige Reportage über die NoI mit dem Titel „The Hate That Hate Produced“ im Fernsehen nationale Berühmtheit193. Die weiße Öffentlichkeit, die zuvor noch nie von der NoI gehört hatte, erfuhr nun durch Malcolm X als Repräsentant der Organisation, dass es eine schwarze Gruppierung mit paramilitärischem Zweig in den USA gab, die von Hass auf Weiße angetrieben wurde194. Diese schockierende Erkenntnis wurde in sämtlichen Medien des Landes thematisiert, Malcolm X wurde zum gefragten Interviewpartner und wurde von renommieren Universitäten zu Diskussionsveranstaltungen eingeladen195. Er schürte die Angst der weißen Amerikaner noch mehr, indem er in einem Interview den Hass der Schwarzen auf Weiße explizit benannte: „How can anybody ask us do we hate the man who kidnapped us four hundred years ago, brought us here and stripped us of our history, […] our culture, […] our language, stripped us of everything that you could use today to prove that you were ever part of the human family […].“196

[...]


1 King, Martin L./Washington, James M (ed.): I Have a Dream. Writings and Speeches That Changed the World, San Francisco 2007, S. 105.

2 Goodman, Benjamin (ed.)/X, Malcolm: The End of White World Supremacy, New York 1971, S. 72.

3 Vgl. Hart, William D.: Black Religion. Malcolm X, Julius Lester, and Jan Willis, New York (u.a.) 2008, S. 61.

4 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, Frankfurt am Main 2000, S. 155f.

5 Vgl. ebd., S. 149ff.

6 Vgl. Kirk, John A.: Martin Luther King, Jr., and the Civil Rights Movement. Controversies and Debates, Basingstoke (u.a.) 2007, S. 111; Lawson, Steven F./Payne, Charles: Debating the Civil Rights Movement, 1945-1968 (Debating 20th Century America), New York (u.a.) 1998, S. 133; Jackson, Thomas F.: From Civil Rights to Human Rights. Martin Luther King, Jr., and the Struggle for Economic Justice (Politics and Culture in Modern America), Pennsylvania 2007, S. 216; Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 154ff.

7 Vgl. Terrill, Robert: The Cambridge Companion to Malcolm X, Cambridge (u.a.) 2011, S. 1f.

8 Vgl. ebd.

9 Vgl. ebd.

10 Vgl. ebd.

11 Vgl. Dietrich, Tobias: Martin Luther King (UTB Profile, Bd. 3023), Paderborn 2008, S. 12.

12 Vgl. ebd.

13 Vgl. King, Coretta S.: Mein Leben mit Martin Luther King, Stuttgart 1970.

14 Vgl. Dietrich, Tobias: Martin Luther King, S. 13f.

15 Vgl. ebd., S. 41.

16 Unter „Reconstruction“ wird der Zeitraum des Wiederaufbaus nach dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) verstanden.

17 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 13.

18 Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, Frankfurt am Main 2000.

19 Branch, Taylor: Parting the Waters. Martin Luther King and the Civil Rights Movement, 1954-63, London 1990; Branch, Taylor: Pillar of Fire. America in the King Years 1963-65, New York (u.a.) 1998; Branch, Taylor: At Canaan’s Edge. America in the King Years 1965-68, New York (u.a.) 2006.

20 Clarke, John H.: Malcolm X. The Man and His Times, Toronto 1969.

21 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 26.

22 Vgl. Kirk, John A.: Martin Luther King, Jr., and the Civil Rights Movement. Controversies and Debates, S. 112.

23 Schwarze Integrationisten forderten eine Eingliederung in die weiße Gesellschaft und glaubten daran, dass die afrikanische Kultur parallel zu amerikanischen Werten existieren kann.

24 Vgl. Dietrich, Tobias: Martin Luther King, S. 32.

25 Vgl. Lawson, Steven F./Payne, Charles: Debating the Civil Rights Movement, 1945-1968, S. 3.

26 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, Stuttgart 2004, S. 14.

27 Schwarze Separatisten glaubten nach Jahren der Sklaverei und Unterdrückung nicht mehr daran, dass eine Integration in die weiße Gesellschaft möglich wäre, ohne ihre ursprüngliche Kultur vollständig abzulegen. Daher strebten sie eine Rückführung nach Afrika oder eine schwarze Parallelgesellschaft mit Selbstverwaltung an.

28 Vgl. Hart, William D.: Black Religion. Malcolm X, Julius Lester, and Jan Willis, S. 24ff.

29 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 29f.

30 Vgl. Cone, James H.: Martin and Malcolm and America: A Dream or a Nightmare?, in: Martin Luther King, Jr., and the Civil Rights Movement. Controversies and Debates, hrsg. v. Kirk, John A., Basingstoke (u.a.) 2007, S. 125.

31 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 30.

32 Vgl. ebd.

33 Vgl. ebd., S. 55.

34 Vgl. ebd.

35 Vgl. ebd.

36 Vgl. Kämpfer, Heinz/Zips, Werner: Nation X. Schwarzer Nationalismus, Black Exodus & Hip-Hop, Wien 2001, S. 221.

37 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 56.

38 Vgl. Hart, William D.: Black Religion. Malcolm X, Julius Lester, and Jan Willis, S. 42ff.

39 Vgl. ebd.

40 Vgl. Franklin, John H./Moss, Alfred A. Jr.: From Slavery to Freedom. A History of African Americans, New York 1994, S. 456.

41 Vgl. Zhang, Aimin: The Origins of the African American Civil Rights Movement, 1865-1956 (Studies in African American History and Culture), New York (u.a.) 2002, S. 108.

42 Vgl. Lawson, Steven F./Payne, Charles: Debating the Civil Rights Movement, 1945-1968, S. 5.

43 Vgl. ebd., S. 21.

44 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 167.

45 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 12.

46 Vgl. ebd.

47 Vgl. Cooper, William J. Jr./Terrill, Thomas E.: The American South. A History, New York 1990, S. 705.

48 Die Doktrin besagte, dass Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen legal sei, solange die Anlagen gleichwertig gestaltet wurden. Die Institutionen für die afroamerikanische Bevölkerung waren jedoch häufig von minderwertiger Qualität.

49 Vgl. Flamm, Michael W./Steigerwald, David: Debating the 1960s. Liberal, Conservative, and Radical Perspectives (Debating 20th Century America), New York (u.a.) 2008, S. 132.

50 Vgl. ebd.

51 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 29.

52 Vgl. Sundquist, Eric J.: King’s Dream (Icons of America, Bd. 7), New Haven (u.a.) 2009, S. 81.

53 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 30

54 Vgl. ebd.

55 Vgl. Lewis, George: Massive Resistance. The White Response to the Civil Rights Movement, London 2006, S. 48.

56 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 31.

57 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 13.

58 Vgl. ebd., S. 35.

59 Vgl. ebd.

60 Vgl. ebd.

61 Vgl. ebd., S. 36.

62 Vgl. ebd.

63 Vgl. ebd.

64 Vgl. ebd., S. 36f.

65 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 57.

66 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 37.

67 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 58.

68 Vgl. ebd.

69 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 39f.

70 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 125.

71 Vgl. Haley, Alex/X, Malcolm: The Autobiography of Malcolm X, New York 1992, S. 7.

72 Vgl. Dyson, Michael Eric: Reflecting Black: African-American Cultural Criticism, in: Martin Luther King, Jr., and the Civil Rights Movement. Controversies and Debates, hrsg. v. Kirk, John A., Basingstoke (u.a.) 2007, S. 136.

73 Vgl. Clarke, John H.: Malcolm X. The Man and His Times, S. XIV.

74 Haley, Alex/X, Malcolm: The Autobiography of Malcolm X, S. 6f.

75 Vgl. Hart, William D.: Black Religion. Malcolm X, Julius Lester, and Jan Willis, S. 24.

76 Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 41.

77 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 125.

78 Vgl. Clarke, John H.: Malcolm X. The Man and His Times, S. XIV.

79 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 41.

80 Vgl. ebd., S. 181.

81 Vgl. Haley, Alex/X, Malcolm: The Autobiography of Malcolm X, S. 14f.

82 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 125f.

83 Vgl. Haley, Alex/X, Malcolm: The Autobiography of Malcolm X, S. 24.

84 Vgl. ebd.

85 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 126.

86 Vgl. Clarke, John H.: Malcolm X. The Man and His Times, S. XIV.

87 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 43.

88 Vgl. Marable, Manning: Malcolm X. A Life of Reinvention, London (u.a.) 2011, S. 38.

89 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 39.

90 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 59.

91 Vgl. ebd.

92 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 47.

93 Vgl. Dyson, Michael Eric: Reflecting Black: African-American Cultural Criticism, in: Martin Luther King, Jr., and the Civil Rights Movement. Controversies and Debates, hrsg. v. Kirk, John A., S. 135.

94 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 60.

95 Vgl. ebd.

96 Vgl. ebd.

97 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 48.

98 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 60.

99 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 58f.

100 Vgl. ebd., S. 48f.

101 Vgl. ebd., S. 49.

102 Ebd.

103 Vgl. ebd.

104 Vgl. King, Coretta S.: Mein Leben mit Martin Luther King, S. 145.

105 Vgl. Dietrich, Tobias: Martin Luther King, S. 44.

106 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 50f.

107 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 61.

108 Vgl. ebd.

109 Vgl. Isserman, Maurice/Kazin, Michael: America Divided. The Civil War of the 1960s, New York (u.a.) 2004, S. 30.

110 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 42.

111 Vgl. ebd.

112 Vgl. Lawson, Steven F./Payne, Charles: Debating the Civil Rights Movement, 1945-1968, S. 14.

113 Vgl. Isserman, Maurice/Kazin, Michael: America Divided. The Civil War of the 1960s, S. 30.

114 Vgl. ebd.

115 Vgl. Lawson, Steven F./Payne, Charles: Debating the Civil Rights Movement, 1945-1968, S. 14.

116 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 67.

117 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 43.

118 Vgl. Isserman, Maurice/Kazin, Michael: America Divided. The Civil War of the 1960s, S. 30.

119 Vgl. Hansen, Drew D.: The Dream. Martin Luther King, Jr., and the Speech That Inspired a Nation, New York 2003, S. 7ff.

120 Vgl. Isserman, Maurice/Kazin, Michael: America Divided. The Civil War of the 1960s, S. 30.

121 Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 69.

122 Vgl. Berg, Manfred: Geschichte der USA (Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 42), München 2013, S. 74.

123 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 69.

124 Vgl. ebd.

125 Vgl. Isserman, Maurice/Kazin, Michael: America Divided. The Civil War of the 1960s, S. 31.

126 Vgl. ebd.

127 Vgl. Jackson, Thomas F.: From Civil Rights to Human Rights. Martin Luther King, Jr., and the Struggle for Economic Justice, S. 60ff.

128 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 70f.

129 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 42.

130 King, Coretta S.: Mein Leben mit Martin Luther King, S. 123.

131 Vgl. Jackson, Thomas F.: From Civil Rights to Human Rights. Martin Luther King, Jr., and the Struggle for Economic Justice, S. 6.

132 Vgl. ebd.

133 Vgl. ebd., S. 135.

134 Vgl. Clarke, John H.: Malcolm X. The Man and His Times, S. XIV.

135 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 44.

136 Vgl. ebd.

137 Vgl. Hart, William D.: Black Religion. Malcolm X, Julius Lester, and Jan Willis, S. 30.

138 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 44f.

139 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 127.

140 Vgl. ebd.

141 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 45.

142 Vgl. Ensslen, Klaus: „The Autobiography of Malcolm X“. Schwarzes Bewusstsein in Amerika (Text und Geschichte: Modellanalysen zur englischen und amerikanischen Literatur, Bd. 5), München 1983, S. 57.

143 Vgl. ebd.

144 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 51f.

145 Vgl. Clarke, John H.: Malcolm X. The Man and His Times, S. XV.

146 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 53f.

147 Vgl. ebd., S. 56f.

148 Vgl. Asante, Molefi K.: Malcolm X As Cultural Hero & Other Afrocentric Essays, Trenton 1993, S. 26.

149 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 57.

150 Vgl. ebd.

151 Vgl. ebd.

152 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 130.

153 Vgl. Isserman, Maurice/Kazin, Michael: America Divided. The Civil War of the 1960s, S. 44.

154 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 130.

155 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 58.

156 Vgl. ebd., S. 71.

157 Vgl. ebd., S. 71f.

158 Vgl. ebd., S. 72.

159 Vgl. Goodman, Benjamin(ed.)/X, Malcolm: The End of White World Supremacy, S. 74.

160 Vgl. ebd.

161 Vgl. ebd., S. 75.

162 Hart, William D.: Black Religion. Malcolm X, Julius Lester, and Jan Willis, S. 63.

163 Vgl. Dyson, Michael Eric: Reflecting Black: African-American Cultural Criticism, in: Martin Luther King, Jr., and the Civil Rights Movement. Controversies and Debates, hrsg. v. Kirk, John A., S. 136.

164 Vgl. Leader, Edward R.: Understanding Malcolm X. The Controversial Changes in His Political Philosophy, New York 1993, S. 69f.

165 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 130.

166 Vgl. Clegg, Claude: Malcolm X and Elijah Muhammad, in: The Cambridge Companion to Malcolm X, hrsg. v. Terrill, Robert, Cambridge (u.a.) 2011, S. 15.

167 Vgl. Moosbrugger, Daniel: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. „Schwarze Revolution“ in den 1950er und 60er Jahren, S. 130.

168 Vgl. Hart, William D.: Black Religion. Malcolm X, Julius Lester, and Jan Willis, S. 61.

169 Der gesamte Abschnitt bezieht sich auf: Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 73-75.

170 Die „Fruit of Islam“ war eine paramilitärische Organisation schwarzer junger Männer innerhalb der NoI.

171 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 74.

172 Vgl. ebd., S. 76.

173 Vgl. Isserman, Maurice/Kazin, Michael: America Divided. The Civil War of the 1960s, S. 32.

174 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 77.

175 Vgl. Dietrich, Tobias: Martin Luther King, S. 57.

176 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 77.

177 Vgl. Lawson, Steven F./Payne, Charles: Debating the Civil Rights Movement, 1945-1968, S. 13f.

178 Vgl. ebd.

179 Vgl. King, Coretta S.: Mein Leben mit Martin Luther King, S. 115.

180 Vgl. Dietrich, Tobias: Martin Luther King, S. 12f.

181 Vgl. ebd., S. 13.

182 Ebd., S. 44.

183 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 80.

184 Vgl. ebd., S. 45f.

185 Vgl. Branch, Taylor: Parting the Waters. Martin Luther King and the Civil Rights Movement, 1954-63, S. 251.

186 Vgl. Perry, Bruce: Malcolm X. Ein Mann verändert Amerika, Hamburg 1993, S. 332.

187 Vgl. Dyson, Michael Eric: Reflecting Black: African-American Cultural Criticism, in: Martin Luther King, Jr., and the Civil Rights Movement. Controversies and Debates, hrsg. v. Kirk, John A., S. 137.

188 Vgl. Burns, Stewart: To the Mountaintop. Martin Luther King Jr.’s Sacred Mission to Save America: 1955-1968, New York 2004, S. 125.

189 Vgl. Dietrich, Tobias: Martin Luther King, S. 49.

190 Vgl. King, Coretta S.: Mein Leben mit Martin Luther King, S. 126.

191 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 80.

192 Vgl. ebd., S. 75.

193 Vgl. Hansen, Drew D.: The Dream. Martin Luther King, Jr., and the Speech That Inspired a Nation, S. 147.

194 Vgl. Clarke, John H.: Malcolm X. The Man and His Times, S. XVII.

195 Vgl. Waldschmidt-Nelson, Britta: Gegenspieler. Martin Luther King, Malcolm X, S. 82.

196 Goodman, Benjamin(ed.)/X, Malcolm: The End of White World Supremacy, S. 79f.

Ende der Leseprobe aus 55 Seiten

Details

Titel
Martin Luther King und Malcolm X
Untertitel
Eine vergleichende Darstellung im Kontext der US-Bürgerrechtsbewegung
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  (Institut für Geschichtswissenschaften)
Note
2,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
55
Katalognummer
V293747
ISBN (eBook)
9783656913023
ISBN (Buch)
9783656913030
Dateigröße
734 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
martin, luther, king, malcolm, eine, darstellung, kontext, us-bürgerrechtsbewegung
Arbeit zitieren
Deborah Heinen (Autor:in), 2014, Martin Luther King und Malcolm X, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293747

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