Die Übertragbarkeit des Höhlengleichnisses von Platon auf den Film "Die Truman Show"


Referat / Aufsatz (Schule), 2013

3 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Platons Höhlengleichnis –Die Truman Show

Inwiefern ist das Höhlengleichnis von Platon auf den Film „Die Truman Show“ übertragbar und macht es überhaupt Sinn,einen Vergleich zwischen der These eines berühmten Philosophen der Antike und einem amerikanischen Film der Moderne anzustellen?In der folgenden Ausarbeitung werde ich, bevor ich einzeln die Gemeinsamkeiten und Unterschiede benenne, den Film und das Höhlengleichnis näher erläutern. Am Ende werde ich zu einem Urteil gelangen beziehungsweise meine erarbeiteten Ergebnisse zusammenfassen.

„Die Truman Show“

Die Truman Show“ ist ein amerikanischer Film von Peter Weir, der 1998 erstmals in den Kinos erschien. Die beiden Hauptrollen werden von den Schauspielern Jim Carrey (als Truman Burbank) und Ed Harris (in der Rolle von dem Regisseur der Show „Christof“) verkörpert.

Das eigentliche Geschehen setzt an einem ganz normalen Morgen des 30 jährigen Mannes Truman Burbank ein, der in dem friedlichen und idyllischen Städtchen Seahaven lebt. Er ahnt nicht einmal, dass er seit seiner Geburt Star einer 24-Stunden am Tag (endlos)laufenden Reality Show ist. Die Ganze Stadt wurde nur für diese Sendung erbaut und alle Menschen um ihn herum sind Schauspieler, selbst seine Frau Meryl. Auf diese Weise wird sein ganzes Leben durch über 5000 versteckte Kameras an die Öffentlichkeit gesendet. Damit dies aber nicht unkontrolliert abläuft gestaltet der Regisseur und gleichzeitig der Schöpfer der Sendung „Christof“ sein Leben. Nach einiger Zeit entdeckt Trumanallerdings immer mehr Zeichen, die auf die Künstlichkeit seiner Welt hindeuten. So erwischt er beispielsweise den Regiefunk im Radio und sieht hinter einer Fahrstuhltür Menschen (die einem Regieteam täuschend ähnlich sehen) essen. Truman gerät in Panik und versucht daraufhin Seahaven zum ersten Mal in seinem Leben zu verlassen.Da aber wie durch Zauberhand alle Verkehrswege verstopft sind entschließt er sich, seine Angst vor dem Wasser überwindend mit seinem Schiff davon zu segeln.Schließlich gelingt es ihm durch eine Tür in die fremde Realität zu entkommen.

Der Film lässt viel Spielraum für Interpretationen. So ist es bestimmt kein Zufall, dass Trumans Schiff, mit dem er auf etwas Neues zu, nämlich in die Freiheit segelt, genau wie das eine Schiff von Christoph Columbus „Santa Maria“ heißt. Auch ist der Regisseur Christof eine Anspielung auf Gott, da er alles geschaffen hat und alles (bis auf Trumans Gedanken) sehen und kontrollieren kann. Deshalb ist es wohl auch kein Zufall, dass in seinem Namen das Wort Christ enthalten ist. Weiterhin fällt einem sofort auf, dass sich der Name Truman aus „true“ und „man“ zusammensetzt, was soviel bedeutet wie „wahrer Mann“. Dies trifft zu, da Truman der einzige wahre Mensch in der Show ist, der nicht spielt sondern sein ganz natürlich verhält. Obwohl der Film eindeutig Zeichen einer Satire aufweist, kann man ihn durchaus auch als philosophischen Film ansehen.

Das Höhlengleichnis

Der im Jahre 427 v. Chr. in Athen geborene Platon stammte aus einer adligen und wohlhabenden Familie. Er war Schüler des Großen Philosophen Sokrates und gilt heute noch als einer der bedeutendsten Denker der Antike. In seinem bekanntesten und wichtigsten Werk „Der Staat“ schrieb er (in Dialogform) neben zwei anderen Gleichnissen auch das Höhlengleichnis nieder. In diesem versuchter, den Erkenntniszustand des Menschen bildlich darzustellen.

Er beschreibt Menschen, die in einer dunklen Höhle leben und so mit dem Rücken zum Höhleneingang festgebunden sind, dass sie nur auf eine Wand blicken und sich sonst nicht bewegen können. Auf diese Wand werden Schatten von Gegenständen geworfen, die von Menschenhinter einer Mauer hochgehalten werden. Da die Menschen in der Höhle seit ihrer Geburt nichts anderes zu sehen bekommen beziehungsweisenichts anderes kennen, akzeptieren sie die verschwommenen Schattenbilder als die einzig wahre Realität. Würde man einen von diesenMenschen zwingen aus der Höhle zu klettern, sowürde er sich heftig dagegen wehren, da er überzeugt ist, dass es nichts anderes gibt, als die Schattenbilder. Würde er trotzdem die richtige Welt vor der Höhle sehen, so wäre er erst vomLicht, aber auch vom Schmerz geblendet, da in ihm eine Welt zusammenbrechen würde und er die Sinnlosigkeit seines bisherigen Lebens erkennen müsste. Wenn er aber dann die Schönheit er richtigen Welt sehen würde, wäre ihm bewusst, dass alles was er bisher kannte nur eine schwache Kopie der Realität war. Doch sobald er diesen Punkt erreicht hat, bleibt er nicht dort, sondern kehrt zu seinen Brüdern in die Höhle zurück um das bekommene Wissen weiterzugeben. Doch die Übrigen würden ihm nicht glauben, da sie denken, dass nur das, was sie sehen, der Realität entspricht. Laut Platon würden sie ihn letzten Endes sogar töten.

In Platons Gleichnis symbolisiert das Licht, das der Höhlenbewohner an der Oberfläche entdeckt, die Wahrheit und das Wissen, während die Dunkelheit der Höhle die Unwissenheit darstellt. So beschreibt Platon in seinem Höhlengleichnis auch den Weg des Menschen zur Erleuchtung.

Vergleich

Das Geschehen in dem Film „Die Truman Show“ basiert Großteils auf dem Höhlengleichnis von Platon, auch wenn es einige Unterschiede zum Original aufweist. Die wohl wichtigste Gemeinsamkeit zwischen dem Höhlengleichnis und dem Film ist, dass sowohl Truman als auch die Menschen in der Höhle in einer Scheinwelt leben und diese,da sie nichts anderes kennen, zunächst als die Realität akzeptieren, bis sie die Wahrheit entdecken. Allerdings will dies der Mensch aus der Höhle nicht, sodass er gezwungen werden muss, die Wahrheit zu finden.Bei Truman ist eher das Gegenteil der Fall: er muss daran gehindert werden, da er sie unbedingt erfahren will. Genau wie in der Höhle bestimmen andere Menschen (in diesem Fall hauptsächlich „Christof“) was Truman sieht. Allerdings geht es in der Höhle allen Bewohnern so, während in der Truman Show Truman selbst der Einzige ist, der die Wahrheit nicht kennt. Sonst sind alle anderen Personen mit der Wahrheit vertraut. EineGemeinsamkeit ist noch die Grundidee, nämlich, dass bei beiden Fällen die Betreffenden durch eine Mauerbeziehungsweise durch eine Kuppel von der Außenwelt abgetrennt sind. Auf diese Weise werden sie vom Sonnenlicht, welches Platon mit der Erkenntnis der Wahrheit gleichsetzt, ferngehalten. Weiterhin ist es interessant, dass sowohl Truman als auch der Höhlenmensch Angst vor der Wahrheit bekunden, aber ihr schließlich ins Auge sehen. Hierin ist eine weitere Gemeinsamkeit zu erkennen.

Fazit

Das Höhengleichnis Platons ist s

ehr wohl auf die heutige Welt übertragbar, was verwunderlich erscheinen mag. Jedoch regt es uns heute noch zum Nachdenken über unser jetziges Dasein an (…). Sie bildet nicht nur die Grundidee der „Truman Show“. Weiterhin wird sie in anderen Werken (auch Filmen wie z.B. Matrix) aufgegriffen und oft noch weiterentwickelt.

Quellen

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Truman_Show

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlengleichnis

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Die Übertragbarkeit des Höhlengleichnisses von Platon auf den Film "Die Truman Show"
Note
1,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
3
Katalognummer
V300069
ISBN (eBook)
9783656976424
ISBN (Buch)
9783656976431
Dateigröße
344 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
übertragbarkeit, höhlengleichnisses, platon, film, truman, show
Arbeit zitieren
Robert Somogyi (Autor:in), 2013, Die Übertragbarkeit des Höhlengleichnisses von Platon auf den Film "Die Truman Show", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300069

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