Leseprobe
Vita
- Abstammung: angesehenen Glauchauer Kaufmannsfamilie [20]
- Drittes von vier Kindern des Kaufmanns Emil Lossow und Marie Emilie Albertine Lossow, geborene Walther [1] S. 7
- 3. Juli 1880 in Glauchau: Eheschließung mit Johanna Maria Gertrud Kratz 1 S. 7
- Kinder: Tochter Hanna (Geburt 2. Mai 1881), Wilhelm, Herbert [1] S. 7
- Wohnort: Leibnizstrasse 25 in Dresden
- 21.04.1914: Erliegt seinem Nierenleiden in Heidelberger Klinik [24] S. IX.
Ausbildung:
- Abschluss an der Bürgerschule in Glauchau [1] S. 7
- Technisch orientierte Ausbildung an der Chemnitzer Höheren Gewerbeschule [20]
- Ausbildungsbeginn als Ingenieur am Polytechnikum der Königlichen Technischen Hochschule in Dresden [1] S. 7
- Wechsel Architekturausbildung (große Leidenschaft für das Fach) [1] S. 7
- 1878: Abschluss seine Ausbildung im Büro des Geheimen Hofrates Prof. Karl Weißbach [1] S. 4
- Weißbach prägt Lossow im Sinne eines historisierenden Baustils [20]
Reisen:
- 1879: Vollendung Ausbildung mit einjähriger Studienreise nach Italien [1] S. 7
Berufliche Tätigkeit:
- 1867-1914: Allgemeine Schaffenszeit in Deutschland [7]
- 1875 ca.: erster Kontakt Lossow mit Viehweger in Karl Weißbachs Atelier [24] S. III
- 7. Januar 1880: Gewerbeanmeldung [1] S. 7
- 1880: Gründung Dresdner Firma Lossow & Viehweger zusammen mit sechs Jahre älterem Baumeister und Architekten Ferdinand Hermann Viehweger [24] S. III
- Künstlerische Auffassung ist geprägt durch Ausbildung in Weißbachs Atelier, der Neurenaissance der Dresdener Akademie unter Georg Hermann Nicolai, lehrt [1] S. 8
- 1891: Bekanntheit durch Auftrag zum Bau des Geschäftshauses von Heinrich Mai [1] S. 8
- um 1900: Lossow & Viehweger neben Schilling & Graebner das erfolgreichste und meistbeschäftigte Dresdner Architektenbüro [20]
- Arbeiten der beiden Architekturbüros stehen unter Berliner Einfluss [27] S. 111
- Lossow stellt im beruflichen Umfeld die Kontakte für die Firma her [1] S. 425
- Teilnahmen an Wettbewerben und Ausstellungen prägen das Arbeitsleben der Firma [1] S. 425
- Weit gefasstes Arbeitsspektrum der Firma lässt auf Vielzahl von Mitarbeitern schließen (z.B. Rudolf Bitzan und Heine Otto) [1] S. 425
- Meist Zusammenarbeit mit renommierten Handwerksbetrieben und Fachleuten zur Ausführung der Aufträge [1] S. 425
- Sind Mitglieder des „Dresdner Architektenvereins“ [1] S. 425
- 1906: Lossow wird erster Vorsitzender des Ausstellungsdirektoriums für die epochemachende III. deutsche Kunstgewerbeausstellung Dresden [9] S. 74
- 1906, 12. Mai: Eröffnung der Ausstellung. Erfolg und Organisation v.a. auf Lossow zurückzuführen
- 1906: Übernahme Leitung Dresdner Kunstgewerbeschule (in Nachfolge von Theodor Graff als Professor) und der Landesstelle für Kunstgewerbe in Sachsen [19]
- Gestaltung des Gegenstands (insbesondere Industriebauten) als auch ganzer Räume steht bei seiner Arbeit als Direktor im Vordergrund [24] S. V
- 1906 Trennung von Geschäftspartner Viehweger
- 1906: Gründung Firma Lossow & Kühne mit Schwiegersohn Max Hans Kühne [24] S. I
- Gemeinsame Arbeit prägt ca. fünfzig Jahre das Baugeschehen in Sachsen [1] S. 419
- Altersunterschied prägt Zusammenarbeit durch unterschiedliche Einflüsse [1] S. 419
- Lossow eher konservative Arbeit, Kühne (1874–1942) kreativ und modern [25]
- Lossow übernimmt v.a. Repräsentation der Firma nach außen [1] S. 426
- Lossows künstlerische Arbeit ist geprägt durch Karl Weißenbach [1] S. 419
- Lossows derzeitige Ämter: z.B Königlichen Sachverständigenkommission für Gewerbe, der Königlichen Sachverständigenkommission für Kunstgewerbe und Architektur und der Königlichen Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler à Kontakte für Firma [20]
- Aufträge entstehen v.a. aus zahlreichen Wettbewerben und Ausstellungen [1] S. 421
- Erwähnungen in Bildbänden & Kunstzeitschriften, steigern Bekanntheitsgrad [1] S. 427
- Firma beschäftigt eine Vielzahl von Mitarbeitern [1] S. 426
- Zusammenarbeit mit renommierten Handwerksbetrieben, Fachleuten und bildenden Künstlern [1] S. 426
- Praktizierte Gestaltungsart: „Materialästhetik“ [1] S. 452
- Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Konstruktionen und Materialien, dennoch keine übermäßige Anwendung in gemeinsamen Entwürfen [1] S. 452
- 1942 bis: Kühne führte Firma unter dem Namen Lossow & Kühne weiter [20]
Werksverzeichnis Lossow & Viehweger:
- Arbeitsspektrum: öffentliche Bauten, Geschäftshäuser, Bildungsbauten, Sakralbauten, Industrie- und Gewerbebauten sowie Wohn-und Herrenhäuser (inkl. Ausstattung). Zu den kleineren Arbeiten zählen Entwürfe für Grabmäler und Brunnen Auftraggeber der genannten Bauwerke sind meist wohlhabende öffentliche als auch private Bauherren [1] S. 425 & 429
- Bedeutendste Bauwerke: Viktoria Haus & Garnisonskirche & Kunstgewerbemuseum
- 1890-1892: Wettbewerb Viktoria Haus, in Dresden in Waisenhausstrasse, Bauherr: Juwelier Heinrich Mau, Zweck: Geschäftshaus inkl. Restaurant, Varietésalon, Bauart: Stattliches Geschäftshaus im deutschen Renaissancestil in Anlehnung an Braunschweiger Gewandhaus (Geschoss- und Achsenanzahl übernommen), Besonderheiten: Dekorativer Reichtum der Hauptfront, zerstört Februar 1945 [1] S. 8. & [15] & [24] S. III. & [27] S. 95, 191 & [12] S. 246
- 1893-1894: Wettbewerb 1892, Rathaus, Dresden-Plauen, Bauherr: Stadtrat von Plauen, Eckgebäude 18m langer Flügel, 25m lange und ca. 14m tiefe Seitenflügel, Zweck: Rathaus mit neuen Unterkünften, Kosten: ca. 130.000 Mark, Bauart: Dreigeschossigen Flügel im deutschen Renaissancestil, Sparsamkeitsprinzip, reiche Beschlagwerkornamentik [1] S. 9-10 & [20] & [27] S. 171
- 1894: Kreishaus, in Liebenwerda, Kosten: 169.500 Mark, Bauherr: Kreisausschuss Zweck: Kreishaus und Villa für den Landrat Besonderheiten: Renaissancefassade, Untergeschoss Betonwanne wegen Hochwassergefahr [1] S. 11-12.
- 1895-1900: Wettbewerb 1893, Garnisonskirche (heute Martinskirche), in Dresden Carolaallee, Bauherr: Königlich-Sächsisches Kriegsministerium, Zweck: evangelische und katholische Garnisonskirche, Bauart: Entwurf: Renaissanceformen mit „romanisch angehauchten Elementen“, Besonderheiten: zwei getrennte Kirchenräume unter einem Dach mit gemeinschaftlichem Kirchturm (ca. 90m), letzter Sakralbau des Historismus in Dresden [1] S. 15-16 & [15] & [27] S.107
- 1896-1897: Wettbewerb 1895, Geschäftshaus Ilgen, in Dresden, Bauherr: Apotheker und Kulturmäzen Hermann Ilgen, Besonderheiten: Erstes Haus im Neobarockstil in Dresden, erste Dresdner American Bar, zerstört 1945. [21] S. 4
- 1896-1897: Villa Kommerzienrat, Dresden, Kosten: ca. 144.000 Mark, Bauherr: Kommerzienrat E. Kreller, Zweck: Bürgerliches Familienwohnhaus, Bauart: Elemente der Gotik und Renaissance, Auswahl renommierter Dresdner Firmen zur Ausführung des Baus [1] S. 11-14. & [15] S. III
- 1897-1900: Zentraltheater Dresden, in Dresden in der Waisenhausstrasse, Zweck: Errichtung ganzer Gebäudekomplex, Besonderheiten: Opulente rokokoartige Gestaltung der Straßenfassade mit barockisierender Dekoration und Jugendstilelementen, modernste technische Ausstattung, Berücksichtigung der funktionellen Aspekte, zerstört 1945 [20] & [1] S. 18-19. & [26] S. 471 & [27] S. 184
- 1899-1901: 1899 Wettbewerb, Staatliches Fernheiz- und Lichtwerk, in Dresden, Bauherr: Königlich Sächsisches Finanzministerium Zweck: Beheizung von 18 Hof- und Staatsgebäuden Besonderheiten: Fernwärme-Versorgung in der Größe und räumlichen Ausdehnung war technisches Neuland in Europa, Fassade aus Elbsandstein technische Funktion des Gebäudes nicht ablesbar, zerstört Februar 1945 [15] & [1] S. 20
- 1901–1902: Evang. Auferstehungskirche, in Dresden-Plauen, Kosten: 300.000 Reichsmark Bauherr: Evang. Kirchengemeinde Dresden-Plauen, Zweck: Umbau, Erweiterung des Sakralbaus Baustil: deutsche Neorenaissance, Besonderheiten: Holzschnitzerei im Jugendstil im Inneren der Kirche, elektrische Beleuchtung [15]
- 1901: Warenhaus Herzfeld, in Dresden am Altmarkt, Bauherr: Herzfeld, Besonderheiten: Weites Stützenraster mit Glasflächen, Verzicht auf historisierende Elemente, Fassade in Glas und Beton aufgelöst mit üppigem Jugendstilelementen, geringe Anlehnung an historische Stile, zerstört 1945 [1] S.21 & [20] & [27] S. 118.
- 1901: Villa Lossow, Dresden-Strehlen, Zweck: Eigenes Wohnhaus, Besonderheit: Großer Einfluss des Jugendstils, Innenausstattung Schwiegersohn Kühne [1] S. 22.
- 1901-1902: Zentraltheater Chemnitz, in Chemnitz, Bauherr: Chemnitzer Zentraltheaterverein, Besonderheiten: Auf Symmetrie bedacht - flankiert von zwei Geschäftshäusern ebenfalls von Lossow & Viehweger entworfen [1] & [22]
[...]
- Arbeit zitieren
- Theresa Hayessen (Autor:in), 2014, Vita und Arbeiten von Prof. Walther William Lossow, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300197
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