Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung
Definition Epidemiologie
Aufgaben und Methoden der Epidemiologie
Gesundheitsberichterstattung (Begriffsbestimmung und Aufgaben)
Die Gesundheitssituation älterer Menschen
Körperliche Erkrankungen
Psychische Störungen (Demenzen, Depressionen) Demenzen:
Die Versorgungssituation älterer Menschen
Allgemeine Versorgungssituation
Pflegebedarf und pflegerische Versorgung
Ambulante Pflege
Stationäre Pflege
Die Ernährungssituation älterer Menschen
Ernährungsverhalten und Energiezufuhr
Nähstoffversorgung
Schlussbetrachtungen
Literaturverzeichnis
Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung
Die Gesundheitswissenschaft hat zur Aufgabe, den Gesundheitszustand und die Förderung der Gesundheit der Gesamtbevölkerung zu deskribieren. Die Epidemiologie ist hier als grundlegende Disziplin der Gesundheitswissenschaft zu sehen.
Definition Epidemiologie
Brand et al. definiert Epidemiologie wie folgt: „Epidemiologie ist die Bearbeitung von Fragen aus dem Bereich der Medizin, der Gesundheitssystemforschung und der Gesundheitswissenschaft mit Methoden der empirischen Sozialforschung und der Statistik.“ (Brand et al. 2006:257). Man unterscheidet deskriptive und analytische Epidemiologie. Die deskriptive Epidemiologie beschreibt das Auftreten von bestimmten Krankheiten in der Bevölkerung in Verbindung mit demographischen Größen wie z.B. Alter und/oder Geschlecht. Die deskriptive Epidemiologie ist Voraussetzung für die analytische Epidemiologie, die Hintergründe von Krankheiten auf Basis der Daten der deskriptiven Epidemiologie zu eruieren versucht. Darauf aufbauend entwickelt die analytische Epidemiologie Hypothesen und überprüft sie. (Vgl. Beaglehole et al. 2008:21; Bartholomeyczik, S. et al. 2005:18f.; Brand et al. 2002:99ff.)
Aufgaben und Methoden der Epidemiologie
Die Epidemiologie beschäftigt sich u.a. mit negativen Gesundheitszuständen wie z.B. Krankheit und Mortalität. In der heutigen Zeit ist aber nicht nur das Auftreten von bestimmten Krankheiten in bestimmten Populationen von Bedeutung, vielmehr sind die Möglichkeiten zur Verbesserung der Gesundheit relevant. Hieraus lassen sich folgende Aufgaben und Ziele der Epidemiologie ableiten:
- „Identifikation von Risikofaktoren und Ursachen von Krankheiten (Krankheitsätiologie) bzw. Identifikation von gesundheitsförderlichen (salutogenen) Faktoren.
- Erklärung von geographischen/regionalen Unterschieden und von zeitlichen Veränderungen in der Häufigkeit bestimmter Erkrankungen.
- Beschreibung des natürlichen Verlaufs (Spontanverlaufes) von Erkrankungen.
- Beurteilung der Wirksamkeit und der Effizienz von medikamentöser Therapie, Präventionsmaßnahmen und medizinischen, rehabilitativen und psychosozialen Versorgungsmaßnahmen.“ (Guggenmoos-Holzmann, I. et al. 2003:394).
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Beobachtungsstudien und experimentelle Studien.
Beobachtungsstudien:
Beobachtungsstudien dienen lediglich der Beobachtung. Hier werden keine Experimente oder Untersuchungen durchgeführt. Man nutzt Beobachtungsstudien z. B. zur Erstellung von Hypothesen.
Experimentelle Studien:
Experimentelle Studien versuchen z. B. den Fortgang von Krankheiten durch eine therapeutische Maßnahme aktiv zu beeinflussen.
Zu der Gruppe der Beobachtungsstudien gehören:
- ökologische Studien,
- versuchen Exposition und Erkrankungen in bestimmten Regionen und Bevölkerungsgruppen zu vergleichen.
- Querschnittstudien,
- „Messen die Prävalenz von Krankheiten“ (Beaglehole et al. 2008:77).
- Fall-Kontroll-Studien,
- hier wird rückblickend versucht, mögliche Ursachen für Erkrankungen darzustellen
- Kohortenstudien
- Hier werden bestimmte Personengruppen über einen festgelegten Zeitraum beobachtet. Zu Beginn der Untersuchung sind die Personen in Bezug auf die zu untersuchende Krankheit gesund. Ein Beispiel wäre Lungenkrebs. Hier vergleicht man dann z.B. Raucher (Risikofaktor: rauchen) mit Nichtrauchern und erhält dadurch die Inzidenz.
Zu den experimentelle Studien zählen:
- Randomisierte, kontrollierte Studien,
- Sie soll zeigen welche Wirkungen eine bestimmte Intervention hatte. Hier werden Individuen untersucht.
- Cluster-randomisierte, kontrollierte Studien,
- Sie soll zeigen welche Wirkungen eine bestimmte Intervention hatte. Hier werden Gruppen untersucht.
- Felduntersuchungen,
- Hier wird mit Probanden gearbeitet, die gefährdet, aber nicht erkrankt sind. (Vgl. Beaglehole et al. 2008:72ff.; Guggenmoos-Holzmann, I. et al. 2003:409ff; Kolip et al. 2002:99ff.; Hurrelmann, K. et al 2006:255ff.)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Typen von epidemiologischen Studien.-Quelle: Beaglehole et al. 2008:72
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- Arbeit zitieren
- Florian Flügge (Autor:in), 2008, Die Gesundheitssituation älterer Menschen. Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300981
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