Systemische Beratung und Verfahren im Kontext Sucht


Seminararbeit, 2015

16 Seiten

Anonym


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung

2. Systeme und Systemische Beratung
2.1 Begriffserklärung System
2.2 Begriffserklärung systemische Beratung
2.3 Geschichte der systemischen Beratung / Familientherapie
2.4 Möglicher Ablauf einer systemischen Beratung

3. Systemische Verfahren
3.1 Zirkuläres Fragen
3.2 Umdeutung ( Refraiming)
3.3 Reflecting Team
3.4 Familienskulptur
3.5 Familienaufstellung:

4. Suchterkrankung
4.1 Begriffserklärung Sucht
4.2 Sucht und systemisches Denken
4.3 Beziehung zwischen Beratenden und Ratsuchenden

5. Fazit

1. Einleitung

In der hier vorliegenden Arbeit wird über die Systemische Beratung berichtet. Der Schwerpunkt der Studienarbeit liegt auf den Systemischen Beratungsansätzen. Zuerst geht es darum, was ein System überhaupt ist und was man unter einer Systemischen Beratung versteht. Danach wird auf die verschiedenen Beratungsmethoden eingegangen. Zuerst geht es um das Zirkuläre Fragen, bei dem es vor allem darum geht, Informationen zu gewinnen und andere Wahrnehmungen zu sehen. Danach geht es um die Umdeutung, die auch Refraiming genannt wird. Hier geht es vor allem darum, Dinge anders zu deuten. Anschließend wird kurz über das Reflecting- Team berichtet, bei dem die Betroffenen ihr eigenes Verhalten und ihre Handlungen sehen können. Des Weiteren wird auf die Methode Familienskulptur eingegangen. Hier sollen die Familienmitglieder in Form von Skulpturen die Wahrnehmung der anderen Familienmitglieder sehen und Lösungen suchen. Als letztes geht es ausführlich um die Methode Familienaufstellung. Nach den systemischen Methoden wird darauf eingegangen, was Sucht überhaupt ist und wie Systemisch an eine Suchtberatung herangegangen werden kann. Das Ziel der Studienarbeit ist es, der systemischen Denkweise näher zu kommen und zu verstehen, wieso sie sich bei vielen Problemen eignet.

2. Systeme und Systemische Beratung

2.1 Begriffserklärung System

Systeme sind nicht vorhanden, Systeme müssen ausgedacht werden. Bei der systemischen Beratung muss sich das erfundene System als sinnvoll erweisen. Das bedeutet, dass der Berater oder die Beraterin damit gut und erfolgreich arbeiten kann. Wenn dies nicht passiert, muss sich ein neues System ausgedacht werden. Wir können uns die Welt in Systemen anschauen, oder auch nicht. Jedoch erscheint es den meisten als relativ hilfreich. Es kann mit einer Landkarte verglichen werden. Wir können dort einen Berg einzeichnen, aber er darf nicht mit dem realen Berg verwechselt werden. Systeme sind Konstruktionen die von unserem Wahrnehmungsapparat abhängig sind. Das heißt, dass unsere Wahrnehmung nicht unbedingt real ist. Für soziale Systeme gibt es einige Eigenschaften die hier kurz aufgeführt werden:

- Ganzheit: Wenn in einem System eine Veränderung geschieht, betrifft es meistens alle. Das bedeutet, dass in einem System alle miteinander verbunden sind.  Übersummativität: Heißt, dass ein System mehr als der einzelne kann.  Zirkuläre Kausalität: Die Vorgänge in Systemen sind Wechselwirkungsprozesse.  Offenes System: Systeme haben einen ständigen Austausch. Hier steht das System auch im Austausch mit der Umwelt.

- Homöostase: Homöostase bedeutet die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren. Im sozialen System sind Homöostase Vorgänge sehr wichtig, damit das System weiter bestehen kann.
- Anforderungsvielfalt: Die inneren Regulationsmechanismen müssen in einem System vielfältig sein.
- Systemrevolution: Systeme haben die Fähigkeit sich zu verändern.
- Beobachtersysteme: Es gibt kein System ohne Beobachter, da es immer von jemand erfunden wird.

(Schwing und Fryszer 2015)

2.2 Begriffserklärung systemische Beratung

Die Systemische Therapie und Beratung wurde in den 1930 er Jahren in der USA entwickelt. Heutzutage ist diese Art der Beratung weltweit stark verbreitet und sehr beliebt. Bei der systemischen Beratung geht es darum, nicht nur die Klienten zu sehen, sondern das ganze Umfeld zu betrachten. Bei den Systemikern nennt man diesen ganzheitlichen Blick „ Kontext“. ( Schwing und Fryszer 2015: 8-9)

Demnach heißt es, dass Systemiker davon ausgehen, dass ein Verhalten nur im Kontext erklärbar und vor allem veränderbar ist. Beispielweise kann es mit einem Obstbauer verglichen werden: Es benötigt nicht nur einen guten Boden, damit alles reibungslos funktioniert. Es benötigt auch Sonne und viele andere Dinge. Bei der systemischen Beratung hängt es also auch vom Umfeld ab, wie es dem Klient geht.

2.3 Geschichte der systemischen Beratung / Familientherapie

Die Familientherapie ist etwa zeitgleich an vielen verschiedenen Orten der Welt entstanden. Damals wurde nach einem Ansatz gesucht, der Menschen mit sehr komplizierten Problemen helfen könnte. Es ging vor allem um Menschen, denen bisher keine andere Therapie- oder Beratungsform geholfen haben. Von vielen Ärzten und Psychologen wurde dieser neue Ansatz ausprobiert und Sie stellten fest, dass die Probleme viel besser bewältigt werden konnten. Es entwickelten sich immer mehr Methoden der Familienberatung, welche aber alle auf den gleichen Grundsätzen aufbauten ( Schwing und Fryszer 2015: 14-17). Nach einiger Zeit der systemischen Familientherapie wurde zwischen 1960 und 1980 auch systemische Einzeltherapie weiterentwickelt. Ab 1950 wurde der Systemische Ansatz außerdem in die soziale Arbeit miteingeführt ( Schlippe und Schweitzer 2013: 32).

2.4 Möglicher Ablauf einer systemischen Beratung

Wenn man mit Systemen arbeitet, muss man eine Handlung einnehmen, welche einem bewusst macht, dass es in der Beratung viele Sichtweisen gibt. Oft ist es schwer zu unterscheiden, welche Sichtweise die „ richtige“ ist. Es kann für den Berater oder die Beraterin hilfreich sein, Daten und Fakten zu unterscheiden. Fakten: Bevor Betroffene aktiv befragt werden, ist es sinnvoll Fakten zu sammeln. Es können Fragen gestellt werden um andere Sichtweisen kennenzulernen. Zuerst sollte das Familiensystem erfasst werden, also wer alles dazu gehört und wie die einzelnen Familienmitglieder zueinander stehen. Danach ist auch eine Familienanamnese von großem Vorteil. Hier soll viel über die Vergangenheit der Familie gesammelt werden. Speziell Informationen über Höhen und Tiefen der Familie können für die weitere Beratung sehr wertvoll sein. Des Weiteren wird eine Problemanamnese durchgeführt. Hier ist es wichtig das der Berater oder die Beraterin erfährt, was genau das Problem darstellt und wie lange es schon vorhanden ist. Als letzter Punkt ist es wichtig, zu erfassen, wer der Familie aktuell hilft und welche Lösungsansätze schon ausprobiert worden sind. Der ganze Ablauf gibt dem Berater oder der Beraterin eine Orientierungshilfe und dient um sich gegenseitig zu beschnuppern. Dennoch gibt es auch bei Fakten keine objektive Sicht. Denn Fakten entstehen durch Wahrnehmungen- und die sind bei jedem Mensch verschieden. Für den Berater oder die Beraterin ist es wichtig, dass ihm klar ist, dass alle Aussagen subjektiv zu sehen sind. Weiterhin nützt es nichts, darüber zu diskutieren, welche Aussagen der Wahrheit entsprechen. Sichtweisen: Nach der Befragung von Fakten, kann auf die verschiedenen Sichtweisen eingegangen werden. Zuerst sollten die Sichtweisen zum Thema Problem im Mittelpunkt stehen. Es ist wichtig und interessant, zu sehen wie die andern das Problem sehen und was sie als mögliche Ursache sehen. Danach kann nach möglichen Ideen zur Lösung des Problems gefragt werden. Die Sichtweisen sind meistens sehr unterschiedlich, deshalb braucht der Berater oder die Beraterin eine eigene innere Überzeugung, welche besagt, dass alle Sichtweisen gelten. Der Berater oder die Beraterin sollte von Anfang an deutlich machen, dass jeder eine andere Sichtweise haben darf. Systemiker haben den Grundsatz, dass jede Information wertvoll ist und Verstanden werden muss. Dies kann laut Systemikern die Systeme dazu anregen, dass sie beginnen etwas zu verändern. Soziale Systeme können sich nur ändern, wenn die Familienmitglieder etwas anders als bisher machen. Die Beratung soll den Familienmitglieder also neue Sichtweisen aufzeigen, damit sie selbst mit der Veränderung beginnen können. Wenn der erste Schritt gemacht ist, können zur weiteren Beratung und zur Lösung des Problems systemische Verfahren eingesetzt werden ( Schwing und Fryszer 2015).

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Systemische Beratung und Verfahren im Kontext Sucht
Jahr
2015
Seiten
16
Katalognummer
V304223
ISBN (eBook)
9783668025585
ISBN (Buch)
9783668025592
Dateigröße
635 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
systemische, beratung, verfahren, kontext, sucht
Arbeit zitieren
Anonym, 2015, Systemische Beratung und Verfahren im Kontext Sucht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304223

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