Untersuchung der literarischen Medienreflexion des Fernsehens. "Ich glotz TV" und "Die Talkshow-Familie" aus "Oberkanakengeil" von Osman Engin


Hausarbeit, 2013

18 Seiten, Note: 2,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Literarische Medienreflexion
2.1 Intermedialität

3. Analyse
3.1 Fernsehen als Droge
3.2 Fehlendes Zeitgefühl - Kein wirkliches Leben
3.3 Kommunikation
3.4 Ironische Darstellungsweise
3.5 Motiv des Problems
3.6 Intermedialität

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Medien Buch und Fernsehen gehören zu den vielen Medien, welche uns tagtäglich begleiten. Man kann sich den Medien nicht mehr entziehen, denn sie umgeben uns überall. Das Fernsehen hat heutzutage einen enormen medialen Stellenwert eingenommen. Fast jeder besitzt heutzutage einen Fernseher. Gerade weil dieses Massenmedium einen hohen Stellenwert in unserer heutigen Gesellschaft hat, ist es interessant die Darstellung des Mediums Fernsehen in einem anderen Medium zu betrachten, der Literatur. In dieser Hausarbeit soll die Reflexion des Mediums Fernsehen in der Literatur an einem Beispiel exemplarisch dargestellt werden. Dies geschieht am Beispiel zweier Kurzgeschichten von Osman Engin aus dem Buch "Oberkanakengeil". Das Fernsehen etablierte sich in den 60er Jahren als Leit- und Massenmedium. Zuvor galt der Fernseher als Luxusartikel. (vgl. http://www.zeit.de/2007/01/Kurze_Geschichte_des_Fernsehens/seite-1). In unserer heutigen Gesellschaft hat es einen sehr hohen Stellenwert. Auch außerhalb der eigenen vier Wände ist man von Fernsehen umgeben. Egal, ob in der Kneipe, der Universität, der U- Bahnstation etc. . Früher war es häufig so, dass es einen Fernsehapparat pro Familie gab. Dieser stand im Wohnzimmer und zu bestimmten Sendezeiten versammelte sich die gesamte Familie um ihn. Durch die heutige vielfältige Programmauswahl zerstreut sich die Familie und der Fernseher steht häufig nicht mehr im Wohnzimmer, dafür aber in jedem anderen Raum des Hauses, wie Schlafzimmer, Kinderzimmer etc. (vgl. Sichtermann 1994: 15). Seit der Einführung des Fernsehens hat sich also der Umgang mit dem Medium stark verändert. Vom Luxusartikel ist das Fernsehen zu einem Massenmedium geworden, welches uns tagtäglich begleitet und ständig konsumiert wird. Auch das Familienleben wurde durch das Fernsehen beeinflusst. Ein Familienleben, welches sich nur um das Fernsehen dreht, werde ich im weiteren Verlauf der Arbeit analysieren.

Die Hausarbeit umfasst insgesamt 4 inhaltliche Kapitel. Als erstes werden die Begriffe "Medium" und "Reflexion" definiert, um auf der Grundlage dieser Definitionen genauer auf die literarische Medienreflexion einzugehen. Darauf folgt eine kurzer Abschnitt zur Intermedialität, da diese eng mit der literarischen Medienreflexion zusammenhängt. In Kapitel 3 folgt die Analyse der Texte "Ich glotz TV" und "Die Talkshow-Familie" aus dem Buch "Oberkanakengeil" von Osman Engin. Die Analyse ist in 6 Unterkapitel gegliedert, in welchen auf verschiedene Aspekte der Analyse eingegangen wird. Diese sind: Fernsehen als Droge, Fehlendes Zeitgefühl-Kein wirkliches Leben, Kommunikation, ironische Darstellungsweise, Motiv des Problems und intermediale Bezüge. Zum Schluss gibt es ein Fazit, in welchem die Ergebnisse noch einmal reflektiert werden

2. Literarische Medienreflexion

Wenn es um die literarische Reflexion eines Mediums geht, sollte zunächst nochmal kurz geklärt werden, was genau mit dem Begriff "Medium" gemeint ist. Bisher gibt es keine als verbindlich angesehene Definition des Begriffs. Die gebräuchlichste stammt von Werner Wolf und beschreibt ein Medium als ""ein konventionell als distinkt angesehenes Kommunikationsmittel" [...] , "durch das ein Zeichensystem (oder mehrere) in bestimmten Kanälen übertragen wird"" (Poppe/Seiler 2008: 12).

"Der Begriff Reflexion meint ganz allgemein das prüfende und vergleichende Nachdenken über einen bestimmten Gegenstand. Dieses Nachdenken ist in das literarische Werk integriert" (Poppe/Seiler 2008: 15).

Schon immer wurden verschiedene Medien aufeinander bezogen und haben sich gegenseitig beeinflusst. Die Literatur war häufig der Stoffgeber, welche sich von der bildenden Kunst oder vom Theater hat inspirieren und beeinflussen lassen. Durch das Medium Sprache kann Literatur andere Künste thematisieren. Durch die Sprache können bestimmte Dinge benannt, thematisiert und nachvollzogen werden. Daher bietet die Sprache den Menschen die Möglichkeit der Reflexion (vgl. Poppe/Seiler 2008: 9). Filmische und musikalische Schreibweisen sind die bekanntesten ästhetischen Mittel der literarischen Medienreflexion. Aber auch Künste, wie Tanz und Theater wurden rezipiert. Durch die Bezugnahmen auf andere Künste in der Literatur gibt es vielfältige Übergänge zwischen Film, Theater, Videokunst und Literatur. Bei der literarischen Medienreflexion gilt es auch zu beachten, dass ein Text, welcher ein anderes Medium reflektiert bereits als intermedial angesehen werden kann (vgl. Poppe/Seiler 2008: 7).

Literatur hat sich schon immer mit der bildenden Kunst, der Musik und dem Theater beschäftigt. Seit der Erfindung der Fotografie und des Films gibt es große Bewegung im Verhältnis zwischen der Literatur und den anderen Künsten. Durch die neuen Medien wird die Literatur immer wieder dazu herausgefordert sich mit den eigenen Darstellungsmitteln des Mediums Literatur auseinanderzusetzen. Dies kann auch zu einer Erweiterung des eigenen Spektrums führen, beispielsweise zu neuen literarischen Schreibweisen. Die ersten Auseinandersetzungen von Literatur mit neuen Künsten waren häufig negativer Art. Beispielsweise Baudelaire hat die Fotografie kritisiert, denn er sah in ihr die Gefahr, dass Kunst nur noch Wirklichkeit abbilde und das Künstlerische verloren ginge. Neben der negativen Kritik gab es auch positive Stimmen zu den neuen Medien, neuen Künsten.

Tolstoi sah die Künste als positive Herausforderung der Literatur an. Durch die schnellen Szenenwechsel auf der Leinwand empfand er es als viel lebensnaher und besser als etwas einfach nur aufzuschreiben. Die Akzeptanz der neuen Medien wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts immer größer. Jedoch gab es früher, wie auch heute Befürworter und auch Gegner bestimmter Medien. Abschließend lässt sich also festhalten, dass sich schon früh mit anderen Medien literarisch auseinandergesetzt wurde, egal ob in positiver oder negativer Form (vgl. Poppe/Seiler 2008: 9 ff.).

2.1 Intermedialität

Im Folgenden werde ich kurz darauf eingehen was Intermedialität nach Rajewsky bedeutet und welche drei Formen der Intermedialität es nach Rajewsky gibt. Laut Rajewsky liegt Intermedialität vor, wenn es ein Zusammenspiel zwischen unterschiedlichen Medien gibt. Sie unterscheidet zwischen drei Formen der Intermedialität: Medienkombination, Medienwechsel und intermediale Bezüge. Medienkombination bedeutet ein Zusammenspiel mehrerer Medien, die innerhalb eines Werks präsent sind. Medienwechsel bedeutet die Transformation eines medienspezifisch fixierten Inhalts in ein anderes Medium. Intermediale Bezüge liegen vor, wenn sich ein Werk mit den eigenen medialen Mitteln auf ein Werk in einem anderen Medium bezieht (vgl. Rajewsky 2004: 8 ff.). Die zuletzt genannte Form, die intermedialen Bezüge hängen meines Erachtens eng mit der literarischen Medienreflexion zusammen, da sie Bezüge innerhalb verschiedener Medien darstellen. Ein mediales Produkt nimmt Bezug auf ein anderes mediales Produkt. Es wird entweder auf ein einzelnes Produkt Bezug genommen (Einzelreferenz) oder auf das gesamte System (Systemreferenz) (vgl. Rajewsky 2004: 20).

[...]

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Details

Titel
Untersuchung der literarischen Medienreflexion des Fernsehens. "Ich glotz TV" und "Die Talkshow-Familie" aus "Oberkanakengeil" von Osman Engin
Note
2,3
Jahr
2013
Seiten
18
Katalognummer
V333981
ISBN (eBook)
9783668236363
ISBN (Buch)
9783668236370
Dateigröße
488 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
untersuchung, medienreflexion, fernsehens, talkshow-familie, oberkanakengeil, osman, engin
Arbeit zitieren
Anonym, 2013, Untersuchung der literarischen Medienreflexion des Fernsehens. "Ich glotz TV" und "Die Talkshow-Familie" aus "Oberkanakengeil" von Osman Engin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/333981

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