Kennzahlensysteme für das IT-Controlling


Hausarbeit, 2016

17 Seiten, Note: 1,0

Georg Wolters (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Ziel und Aufbau der Arbeit

2. Grundlegende Begriffe

3. Kennzahlensysteme
3.1. Betriebswirtschaftliche Kennzahlensysteme
3.2. IT-Kennzahlensysteme

4. Analyse der Kennzahlensysteme
4.1. Anforderungen an Automobilzulieferer
4.2. Abgrenzung von betriebswirtschaftlichen Kennzahlensystemen
4.3. Bewertung der IT-Kennzahlensysteme
4.3.1. Diebold-Kennzahlensystem
4.3.2. SVD
4.3.3. Balanced Scorecard

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Integration einer Balanced Scorecard

Abbildung 2: Wirkungskette der Balanced Scorecard

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

1.1. Problemstellung

Bislang hat sich in der IT-Controlling Praxis noch kein Standard-IT-Kennzahlensystem etabliert (Gadatsch und Mayer 2010, S. 188). Die Anforderungen durch Unternehmen sind sehr individuell. Viele etablierte Kennzahlensysteme legen den Fokus auf finanzielle Kennzahlen. Hiermit wird jedoch der IT als Wertschöpfungsfaktor nicht genügend Rechnung getragen. Eine einseitige Betrachtung der Kosten führt zu einer verzerrten Wahrnehmung des Unternehmens bzw. der IT. Idealerweise wird das IT-Controlling durch ein ganzheitliches Kennzahlensystem unterstützt, welches umfassende Informationen zur Steuerung und Ausrichtung des Unternehmens und der IT bereitstellt. In dieser Ausarbeitung stehen die Anforderungen eines Automobilzulieferers an das IT-Controlling im Vordergrund. Durch die International Organization for Standardization (ISO) wurden mehrere Standards veröffentlicht (ISO 16949, ISO 9000), die je nach Automobilhersteller durch die Zulieferer eingehalten sollten oder gar müssen. Sie thematisieren in erster Linie Anforderungen an das Qualitätsmanagement und damit einhergehend Prozesse, Kundenzufriedenheit und die kontinuierliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Für die Automobilzulieferer ergeben sich daher hohe Anforderungen an die IT, die es bestmöglich zu unterstützen gilt mit einem IT-Kennzahlensystem.

1.2. Ziel und Aufbau der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Auswahl eines Kennzahlensystems, welches Automobilzulieferer und ihr IT-Controlling ideal unterstützt. Dafür sollen im zweiten Kapitel nach einer grundlegenden Einleitung in die Thematik einige Grundbegriffe eingeführt und ihre Bedeutung für die vorliegende Arbeit dargestellt werden. Darauf aufbauend soll im dritten Kapitel kurz aufgezeigt werden, welche Kennzahlensysteme existieren und wie diese grundlegend funktionieren. Dabei bildet ein wesentliches Teilziel die Herausstellung von Alleinstellungsmerkmalen der Systeme. Im vierten Kapitel werden zunächst die Anforderungen an ein Kennzahlensystem für Automobilzulieferer dargestellt. Dann werden die Kennzahlensysteme gegeneinander abgewogen. Ein wesentliches Teilziel bildet die Abgrenzung von Kennzahlensystemen, die vordergründig finanzielle Kennzahlen aufarbeiten. Zudem soll herausgestellt werden, inwiefern die dargestellten Systeme den festgelegten Anforderungen entsprechen. Zuletzt wird im fünften Kapitel der Inhalt der Arbeit strukturiert zusammengefasst und auf Grundlage der erarbeiteten Ergebnisse kritisch reflektiert.

2. Grundlegende Begriffe

IT-Controlling wird als das Controlling der IT im Unternehmen bezeichnet. Das IT-Controlling soll die effiziente und effektive Informationsverarbeitung sicherstellen unter Berücksichtigung der Sachziele Qualität, Funktionalität und Termintreue (Krcmar 2015, S. 498). Dabei wird IT-Controlling nicht nur als Überwachungs- und Kontrollfunktion verstanden, sondern auch als Koordinationsfunktion für das Informationsmanagement. Dementsprechend gestalten und unterstützen IT-Controller den Managementprozess der betrieblichen Informationsverarbeitung und tragen damit eine Mitverantwortung für die Zielerreichung des Informationsmanagements (Barth et al. 2009, S. 3).

Kennzahlen sind quantitativ zusammengefasste Informationen zur Abbildung betrieblicher Sachverhalte, Strukturen und Prozesse. Sie ermöglichen einen umfassenden Überblick und unterstützen Führungskräfte in der laufenden Planung, Durchsetzung und Kontrolle (Gladen 2011, S. 11). Abgeleitet von Kennzahlen können IT-Kennzahlen als zusammengefasste Informationen zur Abbildung betrieblicher Sachverhalte, Strukturen und Prozesse, die schnell und prägnant über ein Aufgabenfeld der IT informieren sollen, dargestellt werden. Ein wesentliches Abgrenzungsmerkmal von Kennzahlen gegenüber Basiszahlen des Rechnungswesens ist die Informationsverdichtung durch die Zusammenfassung von Informationen in eine Kennzahl. Kennzahlen können in drei Arten unterschieden werden: Absolute Zahlen, relative Zahlen und Gliederungszahlen. Absolute Kennzahlen geben an, aus wie vielen Elementen eine näher bezeichnete Menge besteht (z.B. der durchschnittliche Endbestand eines Lagers). Relative Zahlen werden gebildet, indem Sachverhalte in Form eines Quotienten verknüpft werden (z.B. Rentabilität als Verhältniszahl von Gewinn/Kapital). Bei Gliederungszahlen wird ein Teil des Ganzen zum Ganzen in ein Verhältnis gesetzt (z.B. Eigenkapital vom Gesamtkapital) (Gladen 2011, S. 16).

Durch die begrenzte Aussagefähigkeit von einzelnen Kennzahlen werden sie in Kennzahlensysteme eingebunden. Durch das Zusammenspiel von Kennzahlen wird die Konsistenz der gewünschten Wirkungen der Einzelkennzahlen sichergestellt und kann so als wesentliches Führungsinstrument des Managements eingesetzt werden. (Gadatsch und Mayer 2010, S. 186). Gladen nennt folgende Anforderungen an Kennzahlensysteme (Gladen 2011, 93f.):

Objektivität und Widerspruchsfreiheit: Eine systematische Struktur schränkt die Beliebigkeit und die Möglichkeit widersprüchlicher Aussagen ein.

Einfach und Klarheit: Je klarer ein System ist, desto mehr Kennzahlen kann es umfassen, ohne dass Einfachheit und Durchsichtigkeit eingebüßt werden.

Informationsverdichtung: Es wird eine hierarchische Struktur der Kennzahlen vorgesehen, um sich bei der Analyse mit wenig Aufwand auf wenige Zahlen der oberen Ebene konzentrieren zu müssen. Bei Bedarf kann auf die Zahlen der unteren Ebene zurückgegriffen werden, um die Basisinformationen zu prüfen.

Multikausale Analyse: Die hierarchisch angeordneten Ebenen der Kennzahlen erlauben eine multikausale Analyse, in dem übergeordnete Kennzahlen in darunter liegenden Ebenen aufgespalten werden können.

3. Kennzahlensysteme

3.1. Betriebswirtschaftliche Kennzahlensysteme

Das DuPont - Schema gilt als ältestes Kennzahlensystem und bildet daher eine Grundlage für weitere Kennzahlensysteme (Gladen 2011, S. 83–88). Das DuPont-Kennzahlensystem sieht als Spitzenkennzahl den Return on Investment (ROI) vor. Dabei werden in einer pyramidenartigen Struktur Kennzahlen mathematisch verknüpft. Der ROI wird in die Kennzahlen Kapitalumschlagshäufigkeit und Umsatzrentabilität aufgeteilt. Diese wiederum werden unterteilt in Kapitalgewinn und Umsatz (Umsatzrentabilität) sowie Umsatz und Gesamtkapital (Kapitalumschlag). Die Umsatzrentabilität zeigt die verschiedenen Kosteneinflussfaktoren. Eine Auflösung des Kapitalumschlags gibt Aufschluss über das Anlage- und Umlaufvermögen.

Auf der Grundlage des DuPont - Schemas wurde das Kennzahlensystem des Zentralverbands der elektronischen Industrie (ZVEI) gebildet (Gladen 2011, S. 88–90). Es ergänzt den Ansatz des DuPont-Systems um liquiditätswirksame Kennzahlen. Die Spitzenkennzahl bildet die Eigenkapitalrentabilität. Der Aufbau sieht eine Unterteilung in Strukturanalyse (Vergleich von Relativzahlen für die Effizienzanalyse) und Wachstumsanalyse (Vergleich der Kennzahlen zur Vorperiode) vor. Die Wachstumsanalyse ermöglicht eine Analyse des Geschäftsvolumens, des Personals und des Erfolgs mit absoluten Kennzahlen, die isoliert nebeneinander stehen (z.B. Umsatz, Periodenergebnis, Cash Flow). Die Strukturanalyse, die den Kern des ZVEI-Schemas darstellt, bewertet die Effizienz eines Unternehmens. Darin ermöglichen mathematisch verknüpfte Kennzahlen die Analyse von Rentabilität und Kapitalstruktur. Das ZVEI-Kennzahlensystem eignet sich insbesondere für Betriebsvergleiche.

Für das Rentabilitäts-Liquiditätskonzept stehen das ordentliche Ergebnis und die Liquidität im Vordergrund, sie bilden die Spitzenkennzahlen (ordentliches Ergebnis, liquide Mittel) (Lachnit und Müller 2012, S. 297–300). Dabei werden die Kennzahlen durch Zugehörigkeitslogik organisiert. Das Kennzahlensystem wird in einen allgemeinen Bereich und in einen Sonderbereich unterschieden. Der allgemeine Bereich enthält Kennzahlen zu Erfolg und Liquidität. Sie dienen der permanenten Kontrolle, Steuerung und Planung. Der Sonderbereich wird in unternehmensspezifisch auszugestaltende Felder aufgeteilt. Dabei handelt es sich z.B. um produktpolitische Kennzahlen oder Kennzahlen zur Liquiditätsanalyse im Rahmen von Finanzplänen. Er stellt dar, welche Einflussfaktoren auf die Rentabilität und Liquidität existieren. Das Rentabilitäts-Liquiditäts-Kennzahlensystem eignet sich sowohl zur externen Analyse, als auch zur internen Planung und Kontrolle einschließlich zwischenbetrieblicher Vergleiche.

3.2. IT-Kennzahlensysteme

Ein weiteres auf die IT zugeschnittenes Kennzahlensystem ist das Diebold-Kennzahlensystem. Als Spitzenkennzahl sieht es IT-Kosten in Prozent des Umsatzes vor (Gadatsch und Mayer 2010, S. 187). Es wird in zwei Bereiche unterschieden: Wirkung des IT-Einsatzes auf die Unternehmensleistung und Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung der IT. Das Diebold-Kennzahlensystem soll das Management bei Planung, Steuerung und Kontrolle der IT unterstützen.

Das Kennzahlensystem der Schweizerischen Vereinigung für Datenverarbeitung (SVD) sieht keine Spitzenkennzahl vor (Gadatsch und Mayer 2010, S. 187–189). Das Ziel des Systems ist die Unterstützung der Planung, Steuerung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit von IT-Anwendungen unter der Einbindung des Managements, der Benutzer und der Informationsverarbeitung. Etwa 30 Kennzahlen werden in Leistungs-, Kosten-, Struktur- und Nutzenkennzahlen unterschieden. Die Kennzahlen sind pyramidenartig nach Interessensebenen sortiert, da für verschiedene Nutzer unterschiedliche Kennzahlen von Bedeutung sind. So werden die Ebenen ‚Management‘, ‚Benutzer‘ und ‚Informationsverarbeitung‘ unterschieden. Der Nutzen einer IT-Lösung wird dabei mit dem Nutzen verglichen, der ohne die IT-Lösung vorliegt. Durch die Nutzung diverser Kennzahlen für verschiedene Anwendungen entsteht ein sehr umfassendes Kennzahlensystem.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Kennzahlensysteme für das IT-Controlling
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
1,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
17
Katalognummer
V351675
ISBN (eBook)
9783668381278
ISBN (Buch)
9783668381285
Dateigröße
691 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
IT-Kennzahlensystem, IT-Controlling, ISO 16949, ISO 9000, Automobilzulieferer
Arbeit zitieren
Georg Wolters (Autor:in), 2016, Kennzahlensysteme für das IT-Controlling, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351675

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Kennzahlensysteme für das IT-Controlling



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden