Der Stellenwert der Bibel in unserer Gesellschaft. Wie kann die "alte" Bibel junge Menschen erreichen?


Hausarbeit, 2015

21 Seiten, Note: 2,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2.. Bezugsrahmen
2.1 Lernen, eine Definition
2.1.1 Lerntheorien
2.1.2 Behaviorismus - Lernen durch Verstärkung / operantes Konditionieren
2.1.3 Kognitivismus - Lernen durch Einsicht und Erkenntnis
2.1.4 Lernen am Modell (A. Bandura)
2.1.5 Lernen durch Einsicht (W. Köhler/ M. Wertheimer)
2.1.6 Theorie der kognitiven Entwicklung / Entwicklungsstufenmodell (J. Piaget)
2.1.7 Konstruktivismus - Lernen durch Erfahrungen
2.2 Heterogenität der Gruppe
2.3 Biblisches Lernen

3. Begründung
3.1 Theologische Begründung
3.2 Religionspädagogische Begründung
3.3 Bildungstheoretische Begründung

4. Bibeldidaktische Konzepte
4.1 Ingo Baldermann
4.2 Horst Klaus Berg
4.3 Franz W. Niehl

5. Die Bibel im Religionsunterricht
5.1 Methodische Zugänge
5.2 Bibliodrama
5.3 Textarbeit

6. Rolle der Lehrenden und Lernenden

7. Fazit

8 Quellenverzeichnis
8.1 Literaturquellen
8.2 Internetquellen

Das Wort Gottes - Samenkorn im Boden des Lebens

Das Ziel der Bibelarbeit ist einfach: Alle, die sich damit beschäftigen, sollen ein Gespür dafür bekommen, dass Gott durch die Bibel ein lebendiges, wichtiges Gespräch mit uns anknüpfen will, ein Gespräch, das nichts mit schwierigen Worten zu tun hat, sondern mit dem Leben, dasja schon schwierig genug ist. Die Worte der Bibel verlieren ihren Sinn, wenn ihr vergesst, dass sie Worte eines Gespräches sind. So sehr ihr auch den Sinn suchen mögt, ihr werdet ihn nicht finden.

Die Worte der Bibel sind wie ein Samenkorn: Den Sinn, den sie für uns haben, offenbaren sie nur wenn sie in den Boden des Lebens gesät worden sind. Dort verwandelt sie das Leben, und die Blüte erscheint. An der Blüte erkennt ihr den Sinn des Samenkorns.

Carlos Mestres

1. Einleitung

Über den Stellenwert der Bibel in unserer Gesellschaft

„Schon in der Bibel heißt es über die Bibel: „Und weil du von Kind auf die heilige Schrift kennst, kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Jesus Christus. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nützlich zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit.“ (2.Timotheus 3,15-16) Trotz dass die Verfassung der Bibel 2.000 Jahre her ist, haben diese Worte für viele gläubige Christen bis heute nichts an ihrer Bedeutung verloren. Die Bibel ist heute noch genauso fester Bestandteil des christlichen Glaubens, wie vor Hunderten von Jahren und ihre Aussagen, für jene die daran glauben, nicht weniger wahr als damals. Die biblischen Geschichten sind zwischen 2.000 und 3.000 Jahre alt, oftmals erst aufgeschrieben als schon niemand der Beteiligten mehr lebte. Durch das Kopieren, Übertragen, Übersetzen und Interpretieren konnten sie Jahrtausende überdauern. Zu allen Zeiten fanden die Menschen darin das, was sie suchten: Trost, Kraft, Stärke, Zuversicht und Regeln, die einem chaotischen Leben eine gewisse Ordnung verleihen, Tragödien einen Sinn gaben und das menschliche Zusammenleben strukturierten.1 Auch noch im 21. Jahrhundert bilden Religion und Glauben die definitiv größten gesellschaftlichen Themen. Den heutigen Stellenwert der Bibel in unserer Gesellschaft auszumachen ist sehr schwer. Fakt ist jedoch, dass die Bibel zu den am meistverkauften Büchern gehört. Dabei sind die Bemühungen, die Bibel in einer jeden sprachlichen Form und „Übersetzung“ anzubieten, sehr groß. Kinderbibeln versuchen die Erzählungen möglichst vereinfacht und durch eine noch ausgeprägtere bildhafte Sprache verständlich zu machen. Jugendbibeln versuchen auf einer Ebene der Gleichgesinntheit und Coolness zu agieren und bedienen sich der Jugendsprache, wodurch die Botschaft, wenn auch in etwas abgewandelter Art, dennoch zum Tragen kommt. In wiederum anderen Exemplaren wird die Bibel in vereinfachter sprachlicher Form übersetzt, sodass die Texte leichter zu lesen und besser verständlich. Zwar findet die Bibel Verwendung in der Gemeinde und in Gottesdiensten, jedoch außerhalb davon begegnet sie uns recht selten und verliert vor allem bei den Jugendlichen an Relevanz im alltäglichen Leben.

Hieraus ergibt sich für mich die Frage, wie kann die „alte“ Bibel junge Menschen erreichen?

2. Bezugsrahmen

2.1 Lernen, eine Definition

Lernen ist ein absichtlicher, oder beiläufiger Erwerb von körperlichen und sozialen Kenntnissen und Fertigkeiten. Lernen bewirkt aus lernpsychologischer Sicht eine relativ stabile Veränderung von Verhalten, Denken und Wahrnehmung.

2.1.1 Lerntheorien

Lerntheorien versuchen zu klären, wie ein Lernvorgang vonstatten gehen kann und welche Rollen dabei der Lernende und der Lehrende spielen.

2.1.2 Behaviorismus - Lernen durch Verstärkung / operantes Konditionieren

Der behavioristische Ansatz stellt das Verhalten (=behavior) des Subjekts in den Mittelpunkt. So wird davon ausgegangen, dass das Individuum durch die Konsequenz, auf ein von ihm gezeigtes Verhalten reagiert, mit Auswirkung auf das kommende Verhalten. Dadurch bildet sich eine Reiz-Reaktionskette, ein Reiz geht voraus, woraufhin das Subjekt eine Reaktion zeigt, welche wiederum eine Konsequenz nach sich zieht, welche das kommende Verhalten des Subjekts eventuell wieder beeinflusst. Das kann auf vier Weisen geschehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Verhaltenskonsequenzen, welche die Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens erhöhen, werden Verstärker genannt. Verstärker sind jedoch relativ und abhängig von den Bedürfnissen, der Situation/ Umgebung und der Persönlichkeit des Individuums.2

2.1.3 Kognitivismus - Lernen durch Einsicht und Erkenntnis

Der Kognitivismus bezieht sich auf die Prozesse, welche zwischen der Reizaufnahme, bis zum resultierenden Verhalten geschehen. Diese können auf verschiedene Weise beeinflusst werden. Hierzu gibt es drei Haupttheorien, die diesen Vorgang zwischen In- und Output untersuchen und beschreiben.

2.1.4 Lernen am Modell (A. Bandura)

Menschen lernen eine Vielzahl von Verhaltensweisen, durch die Beobachtung anderer Personen. Diese Vorbilder sind in der Psychologie die sogenannten Modelle. ln der sozial-kognitiven Theorie wird Verhalten als aktiver, kognitiv gesteuerter Verarbeitungsprozess von gemachten Erfahrungen verstanden, bei dem Motivation, emotionale Empfindung und Denkprozesse eine entscheidende Rolle spielen. Das Individuum wird hierbei als handelndes Wesen, das bewusst und überlegt Absichten und Ziele verfolgt, betrachtet. Die Aufmerksamkeit wird auf eine Verhaltensweise gelenkt, von dessen Übernahme sich das Subjekt Erfolg verspricht. Das Modelllernen vollzieht sich in zwei Schritten, der Aneignungs- und der Ausführungsphase.

Aufmerksamkeitsprozesse

Der Beobachter wählt die für ihn wichtigsten Informationen des Verhaltens seines Vorbildes aus. Ausschlaggebend ist hierbei die Beziehung zwischen Beobachter und Modell, sowie die Situationsbedingungen.

1. Aneignungsphase

Gedächtnisprozesse

Das Beobachten wird in Form von bildlichen oder sprachlichen Symbolen im Gehirn gespeichert, bis man sich einen Nutzen von dem gezeigten Verhalten verspricht. (Symbolische Repräsentation)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Reproduktionsprozesse

für das beabsichtigte Verhalten werden relevante Kodierungen ausgewählt und organisiert. (Lassen sich beim ersten Mal jedoch schwer umsetzen)

2. Ausführungsphase

Motivationsprozesse

Ob ein Verhalten überhaupt gezeigt wird hängt von der Motivation ab, ob man sich einen Erfolg von dem gezeigten Verhalten verspricht.3

2.1.5 Lernen durch Einsicht (W. Köhler/ M. Wertheimer)

Lernen durch Einsicht geschieht durch die Lösung eines Problems. Das Individuum befindet sich vor einem Problem, was den IST-Zustand kennzeichnet, welcher zu einem SOLL-Zustand und somit zur Problemlösung geführt werden soll. Die Lösung soll durch Nachdenken erreicht werden. Das Problem fordert eine Umstrukturierung und Verbindung von kognitiven Elementen, welche zu einer Einsicht und dadurch zu einem veränderten Erleben und Verhalten führen soll.

2.1.6 Theorie der kognitiven Entwicklung I Entwicklungsstufenmodell (J. Piaget)

Das Individuum besitzt die Tendenz zur Organisation. Das bedeutet, dass neue, unbekannte Dinge (Schemata) in bereits existierende Schemata eingeordnet werden, um so ein Gleichgewicht von Umwelt und Organismus herzustellen. Trifft das Subjekt nun auf solch ein neues, unbekanntes Schemata, erzeugt dies ein Ungleichgewicht. Die Assimilation = das Einordnen in bereits bestehende Schemata, führt wieder zu einem Gleichgewicht. Die Umwelt wird durch das Einordnen in ein vorhandenes Schema an den Organismus angepasst. Das bewirkt, dass auch der Organismus eine Änderung der bestehenden kognitiven Schemata vornehmen muss = Akkommodation. Das Anpassen des Organismus an seine Umwelt führt zu neuen, erweiterten Schemata, wodurch wiederum ein Gleichgewicht erzeugt wird und die Gehirnstrukturen des Individuum verändert werden.4

2.1.7 Konstruktivismus - Lernen durch Erfahrungen

Im Konstruktivismus wird Lernen als aktiver Konstruktionsprozess verstanden, bei dem die Reize der Außenwelt nicht einfach auf das Individuum einwirken, sondern von diesem selektiert, ausgewählt werden und somit dessen eigene, subjektive Realität erschaffen. Das bedeutet auch, dass Wissen stets neu und selbst konstruiert wird. Wenn beispielsweise eine Lehrperson Informationen an Schüler weitergibt, so werden diese nicht einfach aufgenommen, sondern die Schülerinnen und Schüler konstruieren mit Hilfe der gegebenen Informationen und abhängig von Vorwissen, Einstellungen und der Lernsituation, ein persönliches, individuelles Abbild der Realität. Demnach ist Lernen kein passives Aufnehmen und Speichern von Informationen, sondern ein aktives Konstruieren von Wissen.5

2.2 Heterogenität derGruppe

Die Mitglieder einer Gruppe, wie beispielsweise einer Schulklasse, sind sehr unterschiedlich was die Voraussetzungen, Bereitschaften und Erwartungen angeht.

[...]


1 Vgl. http://www.literaturtipps.de/topthema/thema/die-bibel-der-ewige-bestseller.html

2 Vgl.Hobmair (2012)

3 Vgl.Hobmair (2012)

4 Vgl. Altenthan, Betscher-Ott, Gotthardt, Hobmair, Höhlein, Ott, Pöll

5 Vgl. http://www.lernpsychologie.net/lerntheorien/konstruktivismus

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Der Stellenwert der Bibel in unserer Gesellschaft. Wie kann die "alte" Bibel junge Menschen erreichen?
Note
2,5
Autor
Jahr
2015
Seiten
21
Katalognummer
V358953
ISBN (eBook)
9783668433670
ISBN (Buch)
9783668433687
Dateigröße
481 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
stellenwert, bibel, gesellschaft, menschen
Arbeit zitieren
Ilona Goedel (Autor:in), 2015, Der Stellenwert der Bibel in unserer Gesellschaft. Wie kann die "alte" Bibel junge Menschen erreichen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358953

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