Unternehmensfinanzierung. Gründung des fiktiven Unternehmens "Burgerfabrik GmbH"


Hausarbeit, 2016

67 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Aufbau der Arbeit

2. Das Unternehmen Burgerfabrik GmbH
2.1 Markt-, Standort- und Kostenanalyse
2.2 Makroanalyse
2.3 Mikroanalyse
2.4 Entwicklung, Prognosen und Chancen im Burgergeschäft
2.5 Der Kapitalbedarf für die Expansion

3. Kennzahlenmanagement
3.1 Eigenkapitalquote
3.2 Return on Investment
3.3 Umsatzrentabilität
3.4 Liquiditätskennzahlen

4. Finanzierung
4.1 Überblick zum Thema Finanzierung
4.2 Mezzanine Kapital
4.2.1 Formen von Mezzanine Kapital
4.2.2 Anwendung Mezzanine Kapital auf die Burgerfabrik GmbH
4.3 Darlehen
4.3.1 Bankdarlehen allgemein
4.3.2 Anwendung Darlehen auf die Burgerfabrik GmbH
4.4 Venture Capital
4.4.1 Vor- und Nachteile von Venture Capital
4.4.2 Anwendung Venture Capital auf die Burgerfabrik GmbH
4.5 Crowdfunding
4.5.1 Formen des Crowdfunding
4.5.2 Anwendung Crowdfunding auf die Burgerfabrik GmbH
4.6 Franchising
4.6.1 Chancen und Risiken des Franchising
4.6.2 Rechte und Pflichten beim Franchising
4.6.3 Anwendung Franchising auf die Burgerfabrik GmbH

5. Finanzierungsentscheidung

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Kaufkraft von Frankfurt am Main

Abbildung 2: Entwicklung der Stadt Frankfurt am Main

Abbildung 3: Pachtkosten für gewerbliche Immobilien in Frankfurt am Main

Abbildung 4: Mögliche Finanzierungsstrukturen

Abbildung 5: Mezzanine Finanzierungsinstrumente

Abbildung 6: Veranschaulichung der Mezzanine-Finanzierung

Abbildung 7: Die verschiedenen Formen des Crowdfunding

Abbildung 8: Anmeldung auf der auxmoney-Crowdfundig-Plattform

Abbildung 9: Prognostizierte Kosten des Franchisenehmers

Abbildung 10: Prognostizierte Einnahmen des Franchisenehmers

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bilanz der Burgerfabrik GmbH zum Stichtag 31.12.2015

Tabelle 2: Gewinn- und Verlustrechnung der Burgerfabrik GmbH Jahr 2015

Tabelle 3: Pachtkosten der einzelnen Standorte

Tabelle 4: Kapitalbedarfsplanung der Burgerfabrik GmbH

Tabelle 5: Überblick der laufenden Kosten

Tabelle 6: Diverse Finanzkennzahlen

Tabelle 7: Alternative Finanzierungsinstrumente

Tabelle 8: Beispielrechnung Annuitätendarlehen

Tabelle 9: Crowdfunding-Beispielrechnung

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Einer der ersten Schritte einesjeden unternehmerischen Vorhabens ist es, sich Gedanken über die für die Umsetzung benötigten flüssigen Mittel zu machen. Oft reicht das vorhandene Kapital nicht aus, um das Vorhaben komplett selbst zu stemmen. An dieser Stelle kommt das Stichwort Finanzierung ins Spiel.

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

Fastjeder Unternehmer wird während seiner Unternehmertätigkeit einmal in die Situation kommen, an der er für den Auf- bzw. Ausbau seines Unternehmens, neue Maschinen, Technologien oder für Forschung & Entwicklung, Geld investieren muss. Andernfalls wird langfristig gesehen kein Wachstum möglich sein. Besonders in der Anfangsphase einer Gründung fallen zumeist enorme Kosten an, die oft durch fehlende Umsätze nicht gedeckt werden können. In jedem Fall stehen die Unternehmer in diesem Moment vor einem nicht unerheblichen Problem, nämlich der Auswahl der richtigen Finanzierungsform bzw. -art. Diese ist allerdings abhängig von Faktoren wie dem Kapitalbedarf oder der Art des Vorhabens, welches finanziert werden soll. Des Weiteren gibt es heutzutage immer mehr Finanzierungsmöglichkeiten, die unter Umständen ebenfalls eine attraktive Alternative zum klassischen Bankdarlehen darstellen können. Jeder Unternehmer muss sich also individuell und jedes Mal aufs Neue mit der Frage nach der optimalen Finanzierungsform für sein Vorhaben beschäftigen.

Ziel dieser wissenschaftlichen Ausarbeitung ist es, verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung aufzuzeigen und ausgewählte Formen bzw. Arten anhand einem von uns ausgewählten Praxisszenario, der Burgerfabrik GmbH, anzuwenden. Am Ende soll dann anhand der vorliegenden Erkenntnisse eine Entscheidung für die Finanzierung unseres Vorhabens, der Expansion der Burgerfabrik GmbH, getroffen werden.

1.2 Aufbau der Arbeit

Der Aufbau der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit gliedert sich wie folgt. Nach einer Einleitung und der Feststellung der Ziele dieser Arbeit wird in Kapitel 2 das von uns ausgewählte Praxisszenario erläutert und eine genaue Markt-, Standort- und Kostenanalyse durchgeführt. Kapitel 3 befasst sich ausführlich mit dem Kennzahlenmanagement. Hier wird das Thema zunächst theoretisch beleuchtet und verschiedene Finanzkennzahlen aufgezeigt. Anschließend werden die für unser Unternehmen am relevantesten erachteten Kennzahlen, Return on Investment, die Umsatzrentabilität sowie die verschiedenen Liquiditätsgrade, vorgestellt undjeweils ein von uns angestrebter Prozentwert definiert. In Kapitel 4 erfolgt zunächst ein Überblick zum Thema Finanzierung. Anschließend wird eine genaue Analyse ausgewählter Finanzierungsformen und -arten inkl. Berechnungen, anhand der von uns in Kapitel 2 und 3 definierten Werte, durchgeführt Dazu zählen die Mezzanine-Finanzierung, Bankdarlehen, Crowdfunding, Franchising sowie Venture Capital. Aufgrund der vorliegenden Berechnungen wird nun in Kapitel 5 eine Finanzierungsentscheidung getroffen. Dabei wird berücksichtigt, welche Finanzierungsform bzw. -art unser Vorhaben am ehesten und mit kleinstmöglicher Risikobehaftung ermöglicht. Letztendlich wird in Kapitel 6 das Fazit gezogen.

2. Das Unternehmen Burgerfabrik GmbH

Gegründet wurde das Unternehmen Burgerfabrik GmbH im Jahr 2014. Die Geschäftsidee hinter der Burgerfabrik ist es, das innovativste, gesündeste und trendigste Burger Lokal der Stadt Frankfurt am Main zu werden. Den Kunden soll hier die Möglichkeit geben werden, einen individuell kreierten Burger zu verspeisen. So entwickelte sich der Grundgedanke ein Burger Lokal zu eröffnen, in dem sich Kunden ihre Burger selbst erstellen können. Als Unternehmensname wurde dafür die Burgerfabrik gewählt.

Das Konzept des Unternehmens beinhaltet einen Standort, aufgemacht im amerikanischen Stil, mit einer smarten und modernen Einrichtung. Jeder Tisch ist mit einem installierten Tablet ausgestattet. Mit einer Berührung auf den Sensor wird dieser betätigt und der Tisch wird zum großen Touchscreen. Nun kann der Kunde per Konfigurator seinen individuellen Burger kreieren. Das Tablet lässt sich nach der Bestellung jederzeit ausschalten und die Kunden sehen wieder einen ganz normalen Glastisch vor sich. Auf Wunsch kann der Kunde das Tablet jederzeit einschalten und so bei der Zubereitung seines Burgers zusehen. Das Lokal bietet den Kunden auch eine frische Salattheke an. Hier dürfen sich die Gäste ihre Salatbeilage selbst zusammenstellen. Zudem werden auch vegetarische Burger Variationen angeboten. Die Zutaten für die Burger werden von einem regionalen Lieferanten täglich frisch geliefert. Die Burgerfabrik GmbH bietet kein tiefgefrorenes Fleisch an. Die Obst- und Gemüsezutaten werden täglich bei einem Gemüsehändler der Stadt Langen beschafft. Nach dem Essen kann der Kunde zwischen verschiedenen Zahlungsoptionen entscheiden. Hierbei hat er die Möglichkeit die Rechnung bequem per Kredit- oder EC-Karte zu bezahlen. Alternativ wird auch die Bezahlung mit Bargeld angeboten. In der Burgerfabrik GmbH sind insg. neun Vollzeitkräfte für die Bedienung und Organisation angestellt. An Wochenenden oder besonders stark frequentierten Zeiten werden zusätzlich Teilzeit- und Aushilfskräfte eingesetzt. Bei der Burgerfabrik GmbH sind aktuell sechs Teilzeitkräfte beschäftigt. Des Weiteren sind drei Köche unter Vertrag. Die Putzkräfte werden durch einen externen Dienstleister bereitgestellt. Das Unternehmen wird von zwei Geschäftsführer, die auch die Gründer des Unternehmens sind, geführt.

Das Unternehmen firmiert als GmbH. Eine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ist eine rechtlich selbstständige juristische Person. Eine GmbH besitzt somit eigene Rechte und Pflichten. Im Gegensatz zur anderen Rechtsformen (z. B. Einzelunternehmen) ist die Haftung der Gesellschafter hier beschränkt. Das bedeutet, dass die Gesellschafter nicht mit ihrem Privatvermögen haften.[1]

Die geforderte Mindesteinlage von 25.000,00 Euro wurde aus eigenen Mitteln der Gründer zur Verfügung gestellt. Die Einlage jedes Gesellschafters betrug jeweils 100.0, 00 Euro. Zusätzlich wurde ein Bankdarlehen in Höhe von 600.000,00 Euro aufgenommen. Die GmbH wurde als Rechtsform gewählt, da die Gestaltungsmöglichkeiten des Gesellschaftervertrages viele Individualanforderungen vorausgesetzt haben.[2]

Im folgenden Absatz wird die Begründung für die Auswahl des bisherigen Standortes beschrieben. Die Filiale wurde passend zum Konzept im trendigen Frankfurter Stadtteil Bockenheim angesiedelt. Die infrastrukturellen Bedingungen sind hervorragend, da sich das Unternehmen ganz in der Nähe der Frankfurter Universität und in einer sehr lebendigen Umgebung befindet. Dieser Standort wurde gewählt, weil eine hohe Passanten Frequenz für Fast Food Lokale von großem Vorteil ist. Alleine durch die Studenten wird tagsüber eine hohe Besucher Frequenz erreicht. Da an diesem Standort ebenfalls viele Bars und Pubs angesiedelt sind, ist auch eine hohe Frequenz an Wochenenden gegeben.[3]

Im nächsten Schritt werden die bisherige Bilanz, die Umsätze und der Ertrag des Unternehmens erläutert.

Gründungsinformationen:

Rechtsform: GmbH Gründungsdatum: 01.01.2014 Letzter Bilanzstichtag: 31.12.2015 Anzahl Gesellschafter: 2 Mitarbeiteranzahl: 16

Für die Prüfung der Sinnhaftigkeit einer Expansion und den damit anfallenden Finanzierungskosten werden die Bilanz und die GuV aus dem Jahr 2015 zugrunde gelegt. Zudem werden in diesem Kapitel die bisherigen Umsatzerlöse, Kosten und Erträge aufgelistet. Im Businessplan aus dem Gründungsjahr wurde mit einer durchschnittlichen Auslastung von 50 % am Tag gerechnet. Insgesamt stehen 25 Tische, mit Platz für bis zu 50 Personen gleichzeitig, bereit. Bei einer durchschnittlichen Belegung von ca. 1 Stunde pro Tisch würden das Lokal am Tag 300 Gäste besuchen. Der im Jahr 2014 ermittelte durchschnittliche Umsatzbetrag pro Kunde betrug 13,00 Euro. Laut Businessplan sollte also ein Jahresumsatz von ca. 1.150.000,00 Euro erzielt werden.

Anhand des Jahresabschlusses 2015 hat sich herausgestellt, dass ein starker Zuwachs der Besucherquote erzielt worden ist. Die Auslastung lag im Jahr 2015 bei 80 %. Die durchschnittlichen Einnahmen einem pro Kunde/Tag blieben unverändert bei 13,00 Euro. So konnte im Jahr 2015 ein Umsatz von knapp 1.800.000,00 Euro generiert werden. Gemäß § 264 Absatz 1 Satz 2 HGB sind kleine GmbHs zur Aufstellung eines Jahresabschlusses verpflichtet. Die Burgerfabrik GmbH fällt unter diese Regelung der kleinen GmbH. Diese müssen einige der detaillierten Vorschriften nicht bzw. nicht umfangreich erfüllen.[4]

Die Bilanz der Burgerfabrik GmbH zum Stichtag 31.12.2015 gestaltet sich daraus wie folgt.

Tabelle 1: Bilanz der Burgerfabrik GmbH zum Stichtag 31.12.2015

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung

Die Gewinn- und Verlustrechnung der Burgerfabrik GmbH für das Jahr 2015 sieht wie folgt aus.

Tabelle 2: Gewinn- und Verlustrechnung der Burgerfabrik GmbH Jahr 2015

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung

Zusammengefasst lässt sich aus der Bilanz und der GuV des Jahres 2015 entnehmen, dass das sich das Eigenkapital des Unternehmens im Vergleich zum Gründungsjahr 2014 um 155.0. 00 Euro gesteigert hat. Das Unternehmen konnte einen Jahresüberschuss von 250.0. 00 Euro nach Steuern erzielen. Anhand erster Analysen der Ergebnisse ist die Investition in eine Vergrößerung des Unternehmens sinnvoll. Die genauen Ertrags- und Finanzkennzahlenberechnungen für eine Expansion der Burgerfabrik GmbH werden in Kapitel 3 näher erläutert.

2.1 Markt-, Standort- und Kostenanalyse

Bevor die Sinnhaftigkeit einer Investition in eine Expansion berechnet werden kann, ist eine Markt- Standort, und Kostenanalyse notwendig. Um ein Projekt, eine Untemehmensgründung oder eine Untemehmensvergrößerung erfolgreich gestalten zu können, ist die Bestimmung einer Zielgruppe äußerst wichtig.[5]

Das angebotene Produkt oder die Dienstleistung muss sich an die Bedürfnisse der Zielgruppe anpassen. Kriterien für die Bestimmung einer Zielgruppe können verschiedene Merkmale wie z. B. Altersgruppe, Familienstand, Höhe des Einkommens, Wohnort, regionale Vorlieben oder Geschmäcker sein. Bei einer solchen Analyse bestehen grundsätzlich mehrere Möglichkeiten um eine Zielgruppe ermitteln zu können.[6]

Im Rahmen einer Analyse werden Marktforschungen veranlasst. Es gibt die primäre und sekundäre Marktforschung. Bei der primären Marktforschung werden Daten und Informationen von der direkten Quelle erfasst. Die Gewinnung erfolgt durch Befragungen, Erhebungen, Tests oder Beobachtung der Zielgruppen. Bei der sekundären Marktforschung werden die Informationen durch Auswertung aus bereits vorhandenem Datenmaterial entnommen.[7]

In Falle dieser Fallstudie spielt das Thema Marktforschung eine untergeordnete Rolle, da die Burger Fabrik GmbH ein bereits bestehendes Unternehmen ist. Die Werte Marktforschungen und Zielgruppen wurden bereits im Businessplan aus dem Gründungsjahr festgelegt. Diese könnten bei einer Expansion aufgegriffen werden. Durch die Expansion der Burgerfabrik GmbH, auf insgesamt vier neue Standorte, wird der Punkt Standortanalyse (Makroanalyse) hier eine sehr wichtige Rolle einnehmen.

2.2 Makroanalyse

Die Makroanalyse fällt in den Bereich der Standortanalyse, mit deren Hilfe kann ein bestehender oder potenzieller zukünftiger Standort bewertet werden. Dabei wird überprüft, welche Art von Immobilie für denjeweiligen Standort geeignet ist.[8]

Die Makroanalyse ist zuständig für die Analyse des größeren Umfeldes eines Standortes. Als Beispiel gelten z. B. Städte und Regionen, soweit diese für den in Betracht kommenden Standort relevant sind. Folgende Punkte können im Rahmen einer Makroanalyse untersucht werden.9

➔ Infrastruktur

➔ Wirtschaftslage

➔ Landesplanung und Regionalplanung

➔ politische, rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen

Seit dem Jahr 2014 betreibt die Burgerfabrik GmbH einen Burger Laden im Stadtteil Frank furt Bockenheim. Die Expansion der Burgerfabrik soll zunächst weitere Stadtgebiete Frankfurts abdecken.

Für Unternehmen, Restaurants und sonstige Dienstleistungen bietet der Raum Frankfurt perfekte infrastrukturelle und wirtschaftliche Bedingungen an. Das Rhein-Main-Gebiet besitzt in Hessen und Deutschland eine starke Finanz- und Wirtschaftsstruktur. Frank furt am Main zählt zu den wichtigsten europäischen Finanzzentren. Mit dem größten deutschen Flughafen und dem Frankfurter Hauptbahnhof ist die Stadt einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas.10

Die guten Bedingungen lassen sich im Rahmen einer Makroanalyse durch die Betrachtung und Bewertung der Kaufkraft ermitteln. Die Kaufkraft ist der Maßstab für den Wert des Geldes. Die Kaufkraft des Geldes gibt an, welche Gütermenge mit einer Geldeinheit oder einem bestimmten Geldbetrag gekauft werden kann. Die Preise der Güter verändern sich jedoch ständig.11 Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet man auch das verfügbare Einkommen, nach Abzug aller wiederkehrenden Zahlungs­verpflichtungen einer Person oder Personengruppe, als Kaufkraft.12

Um die Sinnhaftigkeit einer Expansion der Burger Fabrik GmbH zu ermitteln, wurde die Kaufkraft von Frank furt am Main untersucht. Solche Statistiken werden durch die IHKs, Städte oder das statistischen Bundesamtes bereitgestellt.[9] [10] [11] [12]

In der folgenden Übersicht erkennt man die starke Kaufkraft Frankfurts in einem deutschlandweitenVergleich.

Abbildung 1: Kaufkraft von Frankfurt am Main

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.acxiom.de/kaufkraft-deutschland-2015-gestiegen/. Abruf am 15.12.2016

Die Kaufkraftkennziffer von Frankfurt am Main liegt bei 115,4. Landesweit gibt es lediglich drei Städte, die eine noch stärkere Kaufkraft als Frankfurt besitzen.[13]

Im Allgemeinen lässt sich daraus schließen, dass die Kaufkraft in Frankfurt am Main deutlich über dem Durchschnitt der Bundesrepublik und Hessen liegt. Durch die Kaufkraftkennziffern lässt sich das Absatzpotential ermitteln. Aus dieser Erkenntnis wird festgestellt, dass in Frank furt ein relativ hohes Absatzpotential herrscht.[14]

Im Rahmen der Makroanalyse werden auch die Bevölkerungsentwicklung und -struktur untersucht. Ein hoher Bevölkerungszuwachs ist ein wichtiges Kriterium im Falle einer Untersuchung zur Standorterweiterung. Die Bevölkerungsentwicklung gibt dabei die Entwicklung der Zahl der Menschen auf einer geografischen Fläche wieder.[15]

Da die Expansion im Raum Frankfurt stattfinden soll, wurde dieser näher betrachtet. Anhand der folgenden Übersicht erkennt man die Entwicklung der Stadt Frankfurt am Main.

Abbildung 2: Entwicklung der Stadt Frankfurt am Main

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Quelle:https://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2912& ffmparr id inhalt1=7524 , Abruf am 15.12.2016

Die Einwohnerzahl Frankfurts steigt tendenziell deutlich nach oben. Im Vergleich der Jahre 1990 bis 2016 stieg diese um über 100.000 Menschen. Statistiker der Stadt Frank furt am Main haben errechnet, dass die Einwohneranzahl in Frankfurt jährlich um 15.000 Menschen steigt. Bis zum Jahr 2030 sollen so weitere 100.000 Menschen hinzukommen.[16]

Ist eine steigende Quote erkennbar kann davon ausgegangen werden, dass die Stadt ein gutes Image besitzt und in Zukunft noch mehr Menschen in die Stadt ziehen werden. Eine positive Bevölkerungsentwicklung ist wichtig für die zukünftigen Absatzrechnungen.[17]

Für die Burgerfabrik GmbH ist es daher wichtig, der strategischen Entwicklung der Stadt zu folgen. Eine Expansion in beliebte Stadtteile und ein Lokal direkt in der Innenstadt von Frankfurt am Main würde eine große Chance für das Unternehmen bedeuten.

2.3 Mikroanalyse

Jeder Ort auf der Erde besitzt entweder selbst oder in mehr oder weniger geringer Entfernung spezielle Nutzungsmöglichkeiten und Voraussetzungen für bestimmte Tätigkeiten. Hierdurch gewinnt eine detaillierte Standortanalyse, insbesondere im Bereich der Gastronomie, zunehmend an Bedeutung.[18]

Die Standortanalyse obliegt dem Bereich der Mikroanalyse. Bei der Mikroanalyse wird das direkte Standortumfeld und dessen Rahmenbedingungen untersucht. Zur Erhöhung der Erfolgswahrscheinlichkeit der Investition ist eine präzise Untersuchung des Standorts und seines Umfeldes notwendig.[19] [20] Eine Standortanalyse umfasst das Sammeln, Kategorisieren und Interpretieren von Informationen, welche im Zusammenhang mit der Investition stehen. Solche Informationen können z. B. der Nutzermarkt, der Immobilienmarkt, das Marktumfeld und dessen geschätzter oder vorhandener Umsatz • 20 sein.

In der Mikroanalyse erfolgt eine detaillierte Abgrenzung. Diese Analyse bedient sich mehrerer Verfahren, es können einfache Checklistentechniken oder schwierige mathematische Verfahren angewandt werden.[21] Bei der Analyse der Standorte für die Burgerfabrik GmbH wurde die Checklisten-Technik angewandt.[22]

Dabei wurden folgende Faktoren berücksichtigt:

➔ Ortsgröße

➔ Einzugsgebiet (Großstadt)

➔ Räumliche Lage der neuen Standorte Gebietstyp

➔ Immobilienpreise (Mietspiegel)

➔ Infrastruktur und öffentliche Einrichtungen

➔ Konkurrenzverhältnisse

➔ Standortimage

➔ Konsumverhalten

➔ Kosten- und erlöswirtschaftliche Verhalten

➔ Störfaktoren

➔ Lohnkosten

Für die Fallstudie Unternehmensfinanzierung wird davon ausgegangen, dass sich die Burgerfabrik GmbH, anhand der Vorgaben aus dem Businessplan und der Unternehmensphilosophie, bei der Erweiterung des Unternehmens auf aufstrebende Stadtteile konzentriert. Zudem wird wegen der Laufkundschaft ein Standort in der Innenstadt und im Bahnhofsviertel angestrebt. Für Gastronomen ist es wichtig, eine große Außenfläche zur Verfügung zu haben, um vor allem im Sommer gute Umsätze zu erzielen. Bei den ausgewählten Standorten würden sich genügend Außenflächen, welche ein hohes Konsumverhalten im Raum Frankfurt am Main beinhalten, bieten.[23]

In den Bereichen Kosten- und Erlös-Wirtschaftliche-Verfahren wurden die Umsätze der umliegenden Lokale untersucht und auf vorhandene eigene Unternehmenswerte projiziert. Da die Burgerfabrik GmbH bereits einen Standort in Frankfurt besitzt, können auch die voraussichtlichen Lohnkosten ermittelt werden. Der für die Unternehmensfinanzierung wichtigste Teil ist die Kostenanalyse der Standorte. Auf die Lohnkosten wurde im vorherigen Absatz hingewiesen. Zudem sind die Immobilien, Miet­oder Pachtpreise ein sehr wichtiges Kriterium bei der Standortauswahl.[24]

Aufgrund der oben angewandten Checklistentechnik wurden vier Standorte ermittelt. Im folgenden Absatz werden nun die genauen Pachtkosten dargestellt.

Folgende Frankfurter Stadtteile wurden für die Expansion ausgewählt:

➔ Innenstadt (130 qm)

➔ Sachsenhausen (140 qm)

➔ Bahnhofsviertel (140 qm)

➔ Bornheim (140 qm)

Aufgrund der Bilanzen und des bei der Gründung erstellten Businessplanes muss die Burgerfabrik GmbH aus Kostengründen die Räumlichkeiten pachten. Ein Kauf von gewerblichen Immobilien kann im Vorfeld ausgeschlossen werden. Die errechneten

Immobilen Kosten würden die im Kapitel 2.5 beschriebenen Investitionskosten sonst deutlich überschreiten. In den vier oben genannten Gebieten wurden die Kosten für einen Kauf der Immobilien auf über 10.000.000,00 Euro geschätzt.[25] Zudem fehlt es dem Unternehmen an Erfahrungen im Bereich des Immobilienerwerbs. Auch das Eigenkapital der Burgerfabrik GmbH ist für einen Kauf von Immobilien nicht ausreichend.[26]

Nachdem feststeht, dass nur eine Pachtung möglich ist, müssen die Kosten dafür ermittelt und berechnet werden. In der folgenden Abbildung werden die durchschnittlichen Pachtkosten für gewerbliche Immobilien in Frankfurt am Main aufgezeigt.

Abbildung 3: Pachtkosten für gewerbliche Immobilien in Frankfurt am Main

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.frm-united.com/uploads/media/Gewerbemieten- FrankfurlRheinMain 2014-data.pdf, Abruf am 11.12.2016

Aufgrund des Businessplanes, der Unternehmensphilosophie und der Ergebnisse der Mikroanalyse, entscheidet sich die Burgerfabrik GmbH für die Pachtung von 1A-Lage Standorten mit einer hohen Passanten Frequenz. Die Frankfurter Zeil zählt zu den meist frequentiertesten Straßen Deutschlands. Im Schnitt besuchen 14.250 Menschen pro Stunde diese Straße.[27] Diese Kostenermittlung ist für die Expansion und für die spätere Finanzierungsberechnung von entscheidender Bedeutung. Die Pachtkosten müssen unabhängig vom Umsatz monatlich gezahlt werden. Somit ist dies ein Kostenpunkt, der immer gedeckt sein muss. Die Verpächter prüfen in der Regel die Bonität des potenziellen Betreibers genau. Oftmals wird eine Bankgarantie für sechs bis zwölf Monate der Pacht vereinbart.[28]

Die Pachtkosten der einzelnen Filialstandorte Innenstadt, Sachsenhausen, Bahnhofsviertel und Bornheim wurden anhand der oben genannten Werte wie folgt errechnet und mit den Kosten des jetzigen Standortes in Frankfurt Bockenheim verglichen.

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung

Für den aktuellen Standort in Frankfurt Bockenheim fallt eine jährliche Pacht von 120.000,00 Euro an. Zwei der neuen Standorte liegen weit über den aktuellen Kosten des Standortes Bockenheim. Diese Mehrkosten können aber aufgrund der 1A-Lage in der Innenstadt und der deutlich zunehmenden Laufkundschaft refinanziert werden. An diesem Standort wird mit einer deutlichen höheren Auslastungsquote gerechnet.[29]

Die neuen Standorte in Bornheim und Sachsenhausen liegen bei identischen Kosten wie der bisherige Standort. Der gesamte Kapitalbedarf für die Eröffnung der neuen Standorte und die Umsatzprognosen werden in Kapitel 2.5 detailliert beschrieben.

2.4 Entwicklung, Prognosen und Chancen im Burgergeschäft

„Der Burger boomt, aber nicht mehr als Fastfood. Die Ketten straucheln, sie symbolisieren schlechte Ernährung. Der Burger hat sich davon befreit, er gilt jetzt als edel, gesund und regional.“[30]

Im Jahre 2016 ist Essen nicht mehr nur eine Nahrungsaufnahme. Vielmehr geht es um Lifestyle und eine Lebenseinstellung. Heutzutage legen die Kunden viel Wert auf eine qualitativ hochwertige Mahlzeit, die zudem fett- und kalorienarm sein sollte. Man kann sagen, dass Konzept der kleineren bis mittelgroßen innovativen Burger Läden befindet sich im Boom.[31]

[...]


[1] Vgl. http://www.iuraforum.de/lexikon/gesellschaft-mit-beschraenkter-haftung. Abruf am 03.12.2016

[2] Vgl. http://www.existxchange.de/gmbh/checkliste-die-vor-und-nachteile-einer-gmbh.html. Abruf am

17.12.2016

[3] Vgl. http://www.abseits.de/standort.htm, Abruf am 14.12.2016

[4] Vgl. Hierl, S., Huber, S., Rechtsformen und Rechtsformwahl, 2008, S. 9

[5] Vgl. Kohlert, H., Faszination Selbstständigkeit, 2002, S. 54

[6] Vgl. https://www.gruenderlexikon.de/checkliste/informieren/marktanalvse/zielgruppenanalvse/. Abruf am 10.12.2016

[7] Vgl. Pott, O., Entrepreneurship, 2002, S. 95 - 96

[8] Vgl. http://www.architektur-lexikon.de/cms/lexikon/46-lexikon-m/86-makroanalvse.html. Abruf am

14.11.2016

[9] Vgl. http://www.e-hausaufgaben.de/Hausaufgaben/D2251-Wirtschaftsraeume-Wirtschaftsraum- Frankfurt.php, Abruf am 16.12.2016

[10] Vgl. http://www.e-hausaufgaben.de/Hausaufgaben/D2251-Wirtschaftsraeume-Wirtschaftsraum- Frankfurt.php, Abruf 16.12.2016

[11] Vgl. Fürst, G., Messung der Kaufkraft des Geldes, 1976, S. 24

[12] Vgl. http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19958/kaufkraft. Abruf am

08.12.2016

[13] Vgl. http://www.gfk.com/de/insights/press-release/kaufkraft-der-deutschen-steigt-2016-um-2-prozent/. Abruf am 11.12.2016

[14] Vgl.

http://www.daswirtschaftslexikon.com/d/kaufkraft und kaufkraftkennziffern/kaufkraft und kaufkraftke nnziffern.htm. Abruf am 14.12.2016

[15] Vgl. https://derwirtschaftsinformatiker.de/2012/11/15/corporate-management/analyse-der- makroumwelt-anhand-von-sechs-relevanten-komponenten/.15.12.2016. Abruf am 15.12.2016

[16] Vgl. https://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/2015-3 Bev%C3%B6lkerungsprognose.pdf. Abruf am 17.12.2016

[17] Vgl. http://www.zeit.de/2015/13/immobilien-kaufen-beliebte-staedte. Abruf am 14.12.2016

[18] Vgl. Bartels, D., Wirtschafts- und Sozialgeographie, 1988, S. 44

[19] Vgl. http://blog.fairpreis-immobilien.com/immobilienlexikon/mikroanalvse/. Abruf am 06.12.2016

[20] Vgl. Standort- und Marktanalysen, Das Buch mit sieben Siegeln, Immobilienzeitung, Ausgabe vom 10.08.2000, S. 11

[21] Vgl. Fortmann, K. M., Kallweit, A, Logistik, 2007, S. 134

[22] Vgl. Zimmermann, M., Standortplanung für Dienstleistungsunternehmen, 2002, S. 46

[23] Vgl. http://www.starting-up.de/gruenden/standort/standortanalvse.html. 15.12.2016

[24] Vgl. http://www.businessplan.org/standortbeschreibung/· Abruf am 15.12.2016

[25] Vgl. https://www.immobilienscout24.de/gewerbe/hessen.frankfurtammain/laden.html. Abruf am 17.12.2016

[26] Vgl. http://www.rmc-medien.de/media/publikationen%20kino/finanzierung%20pacht.pdf· Abruf am 15.12.2016

[27] Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5582/umfrage/top-25-einkaufsmeilen-deutschland/. Abruf am 17.12.2016

[28] Vgl. http://www.kohl.at/de/magazin/fallstricke-aus-der-praxis-bei-pachtvertr%C3%A4gen-in-der- ferienhotellerie/95-23631,html. Abruf am 15.12.2016

[29] Vgl. http://www.abseits.de/standort.htm. Abruf am 14.12.2016

[30] Zitat: http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/burger-boom-mcdonald-s-und-co-haben-das- nachsehen--102848050.html. Abruf am 11.12.2016

[31] Vgl. http://www.hr- online.de/website/femsehen/sendungen/index.isp?mbrik:=55353&kev=standard document 59659382, Abruf am 11.12.2016

Ende der Leseprobe aus 67 Seiten

Details

Titel
Unternehmensfinanzierung. Gründung des fiktiven Unternehmens "Burgerfabrik GmbH"
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule
Note
1,7
Autor
Jahr
2016
Seiten
67
Katalognummer
V364545
ISBN (eBook)
9783668444393
ISBN (Buch)
9783668444409
Dateigröße
1207 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unternehmensfinanzierung, Unternehmensexpansion, Fiktiv gegründetes Unternehmen, Finanzierungsmethoden, BWL, FOM
Arbeit zitieren
Vladislav Lobanov (Autor:in), 2016, Unternehmensfinanzierung. Gründung des fiktiven Unternehmens "Burgerfabrik GmbH", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/364545

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