Globalisierung in der Automobilindustrie


Hausarbeit, 2007

22 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1) Einleitung

2) Die Globalisierung am Beispiel von VW

3) Gründe für die Verlagerung von Produktion oder Teilproduktion ins Ausland

4) Gründe für die Standortwahl

5) Die Top-Standorte China und Osteuropa im Vergleich
5.1) Standort Osteuropa
5.2) Standort China

6) Fazit und Ausblick

7) Literaturangaben

1) Einleitung

„Die Automobilindustrie gilt seit über zwanzig Jahren als Vorreiter der Globalisierung.“ Diese Aussage kann man in der Fachliteratur über das Thema Globalisierung finden (vgl. Ernst & Young 2004: S.4; Depner 2006: S.87, Spatz, J./Nunnenkamp, P. 2002: S. 7).

Ich werde mich in meiner Arbeit mit der Frage beschäftigen, warum sich immer mehr Automobilhersteller (= Original Equipment Manufacturer, OEM) und Zulieferbetriebe ins Ausland orientieren und Produktionsstätten verlagern. Als Erstes werde ich einen Überblick über die Geschichte der Internationalisierung des Automobilkonzerns Volkswagen geben, da der Konzern weltweit eines der ersten Autounternehmen war, der Produktionsstätten im Ausland errichtet hat, um Kosten zu senken und neue Märkte zu erschließen. Anschließend werde ich auf die Gründe für Auslandsverlagerungen und die besonderen Standortfaktoren eingehen. Dabei werde ich ein besonderes Augenmerk auf die Topstandorte Osteuropa und China legen. In einem abschließenden Fazit gehe ich kurz auf die Chancen des Standorts Deutschland ein.

In meiner Arbeit beziehe ich mich v.a. auf eine von der Prüfungs- und Beratergesellschaft Ernst & Young AG erhobene Studie „Automobilstandort Deutschland in Gefahr? Automobilbranche auf dem Weg nach Osteuropa und China“ aus dem Jahr 2004. In der Studie wurden 200 deutsche Zulieferbetriebe über ihre Auslandsaktivitäten befragt.

2) Die Globalisierung am Beispiel von VW

Die Entwicklung der Globalisierung kann auch am Weg der Internationalisierung des 1937 gegründeten Autokonzerns Volkswagen (VW) deutlich gemacht werden. Volkswagen ist der größte Automobilproduzent Europas und einer der größten Hersteller der Welt.

Schon im Jahr 1952 wird mit der Verkaufsgesellschaft „Volkswagen Canada Ltd.“ in Toronto der Grundstein für die Internationalisierung gelegt. Ein Jahr später folgt die Gründung von „Volkswagen do Brasil Ltda.“, das 1959 der größte brasilianische Automobilhersteller wird. 1955 wird in Englewood Cliffs, New Jersey „Volkswagen of America, Inc.“ gegründet. Wiederum nur ein Jahr später kauft VW Aktien von “South African Motor Assemblers und Distributors Ltd. (SAMAD)", welches 1966 in „Volkswagen of South Africa Ltd.“ umbenannt wird. Mit der Gründung von „Volkwagen de Mexico, S.A. de C.V." beginnt VW 1964 mit der Eigenproduktion in Mexiko, wo das Unternehmen bereits vier Jahre später einen Marktanteil von 21,8 Prozent erreicht. 1968 beginnt mit der Gründung der „Svenska Volkswagen AB“ die Erschließung des schwedischen Marktes. Spätestens hier zeigt sich die Strategie des Konzerns, auf allen wichtigen Märkten Europas und der Welt präsent zu sein. Drei Jahre später steigt VW auch in den belgischen Markt ein, indem die „Volkswagen Bruxelles S.A.“ gegründet wird. 1986 folgt die Erschließung des iberischen Marktes, als VW den spanischen Hersteller SEAT übernimmt. Auch die Märkte Mittel- und Osteuropas folgen kurze Zeit später: 1990 bekommt der Konzern von der tschechischen Regierung den Zuschlag zur Übernahme des Herstellers SKODA. Seit 2001 wird mit der „Volkswagen Group Australia Pty. Ltd." der australische Markt von VW erweitert.

1982 beginnt für den Volkswagen Konzern die absolute Internationalisierung, als er einen Probemontagevertrag mit der „Shanghai Tractor & Automobil Corporation“ abschließt, aus der 1985 die „Shanghai-Volkswagen Automotive Company, Ltd." wird. Sechs Jahre später geht ein weiteres Joint-Venture aus der deutsch-chinesischen Partnerschaft hervor: „FAW-Volkswagen Automotive Company, Ltd."

in Changchun. 2003 wird ein weiteres Werk in Changchun errichtet. Damit untermauert der Konzern seinen Anspruch, sich auch langfristig die führende Marktposition in China zu sichern (Volkswagen 2006). Einen aktuellen Stand der weltweiten Aktivitäten der Volkswagen AG liefert die folgende Grafik.

Abb.1:Produktions- und Montagestandorte der Volkswagen AG

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.volkswagen-ir.de/ Zugriff am 4.1.2007

3) Gründe für die Verlagerung von Produktion oder Teilproduktion ins Ausland

Die Verlagerung bzw. Teilverlagerung von Produktionsstätten der Automobilhersteller und ihren Zulieferern zieht einen großen Zeit- und Kostenaufwand mit sich. Dennoch entscheiden sich immer mehr Unternehmen zu diesem Schritt. Dies kann mehrere Gründe haben.

Die Verkaufszahlen auf dem heimischen Absatzmarkt in Deutschland gehen zurück, was unter anderem an der Sparsamkeit der Deutschen liegt. In Zeiten einer schwachen Konjunktur, stagnierenden Einkommen und der Angst vor Arbeitslosigkeit wird das verfügbare Einkommen nicht für den Kauf eines Neuwagens verwendet, sondern das alte Auto wird länger gefahren (Becker 2005). Außerdem verlängert die immer besser werdende Qualität der Autos die PKW-Haltbarkeit. Dies wird auch durch die Zunahme des Durchschnittsalters der PKW in Deutschland belegt, so stieg deren Alter etwa von 1995 mit 6,8 Jahren auf heute durchschnittliche 11,9 Jahre an (VDA 2006).

In der Automobilbranche herrschen global gesehen ein starker Konkurrenzkampf und ein hoher Wettbewerbsdruck zwischen den einzelnen Unternehmen. Dies wird durch das Angebot asiatischer Autos auf dem deutschen Markt noch verstärkt, da diese zu deutlich billigeren Preisen angeboten werden. So kostet der chinesische Geländewagen „Landwind“ von Jiangling nur etwa 15.000 € (Depner 2006: S.88), der Preis des baugleichen Opel Frontera (produziert von 1991 – 2003) hat bei knapp 20.000 € begonnen (Opel 2007).

Da der heimische Markt nicht mehr so gewinnbringend ist, müssen sich die Automobilhersteller neue Märkte erschließen. Hierbei sind vor allem die aufstrebenden Wirtschaften Asiens, v.a. China, und der Standort Osteuropa zu beachten (Ernst & Young 2004: S.5).

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Globalisierung in der Automobilindustrie
Hochschule
Philipps-Universität Marburg  (Fachbereich 19: Geographie)
Veranstaltung
US Wirtschaftsgeographie
Note
1,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
22
Katalognummer
V68180
ISBN (eBook)
9783638608909
ISBN (Buch)
9783638903264
Dateigröße
1171 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Globalisierung, Beispiel, Automobilindustrie, Wirtschaftsgeographie
Arbeit zitieren
Katrin Blatt (Autor:in), 2007, Globalisierung in der Automobilindustrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68180

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