Jane Addams Theorie im Kontext ihrer Zeit und ihre Settlementarbeit


Seminararbeit, 2006

36 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Historischer Kontext

3 Biographischer Kontext

4 Hull House

5 Entstehungsgeschichte ihrer Theorie

6 Forschungsgegenstand und –interesse

7 Wissenschaftsverständnis

8 Gegenstandsbereich der Theorie

9 Erklärungslinien sozialer Probleme
9.1 Ökologisch-territoriale Aufspaltung der Klassen bzw. Schichten
9.2 Die männlich-militaristische Organisation der Städte
9.3 Das Geschäftsinteresse internationaler Wirtschaftskonzerne

10 Ziele Sozialer Arbeit

11 Friedens- und Gesellschaftstheorie

12 Schlussbetrachtung

13 Literaturverzeichnis

14 Anhang

1 Einleitung

Silvia Staub-Bernasconis Abhandlung über Jane Addams trägt den Titel „Das sanfte Entschwinden einer Nobelpreisträgerin“ (Staub-Bernasconi 1995, 25). Während meiner Materialsuche stieß ich auf einige Schwierigkeiten, da es in der deutschen Literatur nur wenige Autoren gab bzw. gibt, welche sich mit dem Leben und dem Wirken von Jane Addams befassten. Sofort wurde mein Interesse nach dem ‚Warum’ geweckt. Waren ihre Gedanken und Theorien unrealistisch oder ließen sie sich ausschließlich auf den damaligen Kontext bzw. die damalige Zeit beziehen? Sind sie auf unsere aktuelle Situation nicht übertragbar bzw. anwendbar?

Auch wenn es etwas mehr Zeit in Anspruch nahm geeignete Literatur ausfindig zu machen, wollte ich Antworten auf diese Fragen finden. Im Seminar „Wissenschaft der Sozialen Arbeit“ wurde das Leben und Wirken Jane Addams mittels einer Präsentation bereits grob angerissen. Es erschien mir auf den ersten Blick nicht so als ob ihre Theorie unrealistisch, abstrakt und nicht mehr zeitgemäß wäre. Ändert sich dieser erste Eindruck bei genauerem hinsehen oder was könnte sonst verantwortlich dafür sein, dass Jane Addams hierzulande kaum bekannt ist? Diese Frage war ausschlaggebend und weckte mein Interesse, mich durch meine Hausarbeit intensiv mit der Frau aus dem amerikanischen Bundesstaat Illinois zu befassen.

Sowohl ihre Arbeit in Hull House, als auch ihre Theorie stellt eine Reaktion auf die Situation in Chicago zur Zeit der Industrialisierung dar und ist somit stark durch den historischen Kontext geprägt worden. Auf Grund dessen werde ich mich zu Beginn mit der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Lage im damaligen Amerika befassen, um danach genauer auf die Person Jane Addams einzugehen, die in diesen Kontext hineingeboren wurde. In ihrer Biographie möchte ich zahlreiche Ereignisse bzw. Wegbereiter aufzeigen, die sich später für ihr soziales und pazifistisches Engagement und letztlich für die Entwicklung ihrer Theorie als ausschlaggebend herausstellen werden.

Mir ist es wichtig, sowohl den historischen Kontext als auch ihre Biographie nicht nur anzureißen, sondern mich detaillierter damit zu befassen, da ich diese beiden Punkte als Ursache für ihr späteres Wirken betrachte. Ich bin der Ansicht, dass man ihre Tätigkeit, sei es im sozialen, politischen oder pazifistischen Bereich nur dann wirklich verstehen kann, wenn man sich zuvor mit der geschichtlichen Situation und ihrem Leben auseinandergesetzt hat.

Des Weiteren werde ich die Entstehungsgeschichte ihres Settlements und ihre Arbeit in Hull House beleuchten. Dabei ist es mir wichtig, die Gründe, welche sie dazu veranlassten Hull House zu gründen; die Angebote, welche dort stattfanden; ihre Ziele, die sie verfolgte und die Methoden mittels denen sie die Ziele versuchte zu erreichen aufzeigen.

Da Addams ihre Friedens- und Gesellschaftstheorie auf der Grundlage ihrer praktischen Tätigkeit entwickelte, habe ich die Auseinandersetzung mit ihrer Theorie an das Ende meiner Hausarbeit gestellt. Hier möchte ich mich mit der genaueren Betrachtung der sozialen Probleme, welche den Gegenstandsbereich ihrer Theorie darstellen, als auch mit ihrem Erklärungsansatz für das Entstehen dieser Probleme befassen. Weiterhin werde ich ihr Verständnis Sozialer Arbeit und letztlich ihre Theorie des Friedens erläutern.

Während meiner gesamten Hausarbeit, ist es mir ein besonderes Anliegen, nicht ausschließlich objektive Fakten aufzulisten, sondern meine subjektive Sichtweise der Dinge mit einzubeziehen.

2 Historischer Kontext

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, muss man sowohl Jane Addams Engagement in Hull House, als auch ihre Friedens- und Gesellschaftstheorie vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Situation sehen in der sie lebte.

Die Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts war geprägt von tief greifenden Veränderungen im sozialen, politischen, wirtschaftlichen und demographischen Sinne. Innerhalb von siebzig Jahren wuchs die Bevölkerung bis 1914 auf das dreifache an. Entscheidend beteiligt an dieser gewaltigen Bevölkerungsexplosion waren die Massen an Einwanderern, welche vor allem aus Europa auf der Suche nach Arbeit in die USA strömten. Zunächst einmal machte es den Anschein, als hätten die Immigranten in Amerika ihr Glück gefunden. Die Industrialisierung brachte eine enorme Produktivitätssteigerung und damit auch ein immenses Wirtschaftswachstum und ein umfassendes Angebot an Arbeitsplätzen in den neu entstandenen Riesenkonzernen mit sich. Folglich drängten die Menschen auf der Suche nach Arbeit in die Städte (vgl. Engelke 2002, 144; Kerner 1990, 42).

Begründet durch die Landflucht und die zunehmende Verstädterung entwickelte sich Chicago in diesen Jahren zur zweitgrößten Stadt Amerikas. Allgemein lässt sich bemerken, dass die Stadt in der Addams später ihr Hull House eröffnete, sich in einer für amerikanische Städte typischen Art und Weise entwickelte (vgl. Schüler 2004, 74-75). Einhergehend mit dem Aufstieg Amerikas zur Weltmacht wurde Chicago „zur bedeutendsten Stadt des Wilden-Westens“ (Engelke 2002, 145). Durch die Fertigstellung der Pacific Union Railway 1869 wurde Chicago zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt der USA. Die in den Fabriken hergestellten Produkte, vor allem Textil- und Glaswaren sowie Maschinen, konnten so schneller und mit geringerem Aufwand im gesamten Land sowie zum Export angeboten werden (vgl. Müller 1999, 65).

Trotz des Wirtschaftswachstums und den dadurch entstandenen Arbeitsplätzen konnte nur ein kleiner Teil der Bevölkerung vom zunehmenden Reichtum profitieren, weshalb die Unterschiede zwischen Arm und Reich deutlicher denn je wurden. Wie die gesamte USA, war auch Chicago auf die im Zuge dieser Entwicklung entstandenen Probleme in keiner Weise vorbereitet. Gemäß dem Motto „vom Tellerwäscher zum Millionär“, ging man in Amerika davon aus, dass jeder in der Lage sei, Erfolg zu haben. Demnach gab es kein soziales Netzwerk, das den Menschen ein Existenzminimum sicherte und keine Arbeitsschutzmaßnahmen. Zwei Drittel der Bewohner waren Einwanderer, die auf Grund der Wohnungsnot unter katastrophalen Bedingungen auf engstem Raum in Ghettos zusammengepfercht, wohnten. Die hygienischen Zustände in den Vierteln waren gravierend. Jane Addams schilderte in ihrer Forschungsarbeit ‚Hull House Maps and Papers’, dass die Straßen dreckig, viele Häuser nicht and die Kanalisation angeschlossen waren und der Müll oft wochenlang nicht abgeholt wurde (vgl. Kunstreich 1997, 91).

Was die Arbeitsmarktsituation betraf, gab es zwar Arbeit, jedoch unter menschenunwürdigen Bedingungen. So war das Durchschnittseinkommen eines Fabrikarbeiters so gering, dass es einer Familie bei weitem nicht zum Überleben reichte. 1880 sank es von 400 auf 300 Dollar, wobei eine Familie mindestens 720 Dollar benötigte. Frauen und Kinder waren durch diese niedrigen Löhne gezwungen mitzuarbeiten, damit es der Familie überhaupt möglich wurde ihre Existenz sicherzustellen.

Auf der anderen Seite waren die Arbeitstage lang und die Arbeitsverhältnisse nicht nur unerträglich, sondern oft sogar lebensgefährlich. Als Beispiel wäre hier zu nennen, dass Fabrikanten ihre Arbeiter häufig in engen, schmutzigen und dunklen Kellerräumen arbeiten ließen, um sich die Mietkosten für teurere Fabrikhallen sparen zu können.

Doch die Arbeiter waren der Ausbeutung, der Korruption und der Diskriminierung durch die Fabrikanten schutzlos ausgeliefert. Sie benötigten die Arbeitsstellen um überhaupt überleben zu können und durch das Fehlen von Gewerkschaften war es ihnen nicht möglich, Verbesserungen herbeizuführen. Es existierten zwar Arbeiterorganisationen, diese blieben jedoch auf Grund der fehlenden Organisation wenig erfolgreich. Unter den Immigranten befand sich eine Vielzahl von Anarchisten, welche sich mit ihren politischen Forderungen nach einem Acht-Stunden-Tag, sowie für angemessene Löhne für eine Veränderung der Situation zugunsten der Arbeiter einsetzten. Die von ihnen organisierten Arbeiterversammlungen endeten jedoch häufig blutig. Hier wäre der ‚Haymarket Riot’ zu erwähnen, der im Mai 1886 stattfand und bei dem ein Unbekannter eine Bombe in die Versammlung warf. Ohne dass man es ihnen nachweisen konnte, wurde die Schuld am Vorfall den Anarchisten gegeben.

Solche Vorfälle ließen die bereits äußerst angespannte Lage zwischen den unterschiedlichen Klassen eskalieren. Die wohlhabenden Bürger hatten zunehmend Angst vor den in den Elendsvierteln lebenden Armen. Wie weit die Klassenauseinandersetzungen gingen, macht die Aussage der Chicagoer Tribune deutlich:

„ Der einfachste Plan ist, den Arbeitslosen anstatt Butter Arsen aufs Brot zu streuen. Das bewirkt in kürzester Frist den Tod und ist den anderen Bettlern eine Warnung, sich in respektvoller Entfernung zu halten“ (Stratenwerth 1990 in Engelke 2002, 145).

Diese Angst des wohlhabenden Bürgertums, das den Frieden in Chicago gefährdet sah, war ein Grund, weshalb die Idee Addams, ein Armenhaus in den Slums zu eröffnen, begrüßt wurde.

(vgl. Engelke 2002, 144-145; Kerner 1990, 41-42; Kunstreich 1997, 91)

Wie bereits erwähnt befand sich die USA auf dem Weg zu einer Weltmacht. Dank des Ersten Weltkrieges florierte die Wirtschaft des Landes in diesen Jahren, da der Krieg die Exportmöglichkeiten immens in die Höhe steigen ließ. Dadurch wurde die USA zum reichsten Staat der Welt.

Anfangs verhielt sich Amerika gegenüber dem Kriegsgeschehen neutral. Nach dem von Deutschland erklärten U-Boot-Krieg schritten sie jedoch aktiv in den Krieg ein. Für Pazifistinnen, wie Jane Addams, war das der Auslöser, eine Gegenbewegung ins Leben zu rufen (vgl. Engelke 2002, 145).

3 Biographischer Kontext

Laura Jane Addams wurde am 06. September in dem kleinen Dorf Cedarville im amerikanischen Bundesstaat Illinois geboren. Ihre Mutter starb bereits als Jane zwei Jahre alt war. Vermutlich auch deshalb wurde ihr Vater für sie zu ihrem großen Vorbild. Er arbeitete sich vom Müller zum Landbesitzer, bis hin zum Bankpräsidenten und bedeutenden republikanischen Regionalpolitiker empor. Durch seine Zugehörigkeit zu den ‚Quäkern’, welche sich als christliche aber antikirchliche Bewegung verstanden, engagierte er sich selbst auch für deren Forderungen nach einem Verbot der Sklavenhaltung und dem Kriegsdienst, für die Rechte der Frauen und letztlich für eine bessere Bildung des gesamten Volkes (Kerner 1990, 34-35).

Meiner Meinung nach legte die Erziehung des Vaters, die Jane bereits in ihrer frühesten Kindheit mit den sozialen Problemen des Landes konfrontierte, den ersten Grundstein für ihren weiteren Lebensweg, sowohl als Begründerin des Hull Houses, als auch für ihre pazifistische Einstellung. Durch seine Erzählungen weckte er in dem Kind demokratische Überzeugungen und sein Interesse für das öffentliche Leben.

Vermutlich waren es exakt diese sozialen Ungerechtigkeiten, welche Jane Addams in demselben immer wiederkehrenden Traum versuchte zu verarbeiten. Darin war sie die einzige Überlebende in der ausgestorbenen Welt. Bei ihr lag die schwierige Aufgabe, die Welt wieder in Bewegung zu versetzen. Addams selbst nannte es später das „merkwürdige Verantwortungsgefühl, die Welt ein Stück weiterbringen zu müssen“ (Kerner 1990, 34).

Dieses Gefühl hatte sie meiner Meinung nach ihr gesamtes Leben hindurch und versuchte ihm mittels ihres Engagements in Hull House und ihres Kampfes für den Frieden gerecht zu werden.

Hier ist wohl auch ihr Kindertraum begründet „in einer großen Stadt mit vielen kleinen Häusern ein großes Haus zu haben, das den armen Nachbarn offen steht“ (Müller 1999, 62).

Auf Wunsch ihres Vaters begann sie mit siebzehn Jahren am ‚Rockford Female Seminary’ zu studieren. Anzumerken ist, dass Addams zur ersten Generation Frauen gehörte, denen es möglich war, eine akademische Ausbildung zu genießen, wenn auch ihre spätere Berufswahl - sie konnte Lehrerin, Missionarin oder Ärztin werden - recht eingeschränkt war. Addams beschäftigte sich in diesen Jahren mit der gesellschaftlichen Rolle der Frauen in Amerika und nahm ihre Zeit am ‚Rockford Seminary’ als Gelegenheit, zu beweisen, dass Frauen ebenfalls fähig waren zu studieren. Nachdem sie 1881 ihr Studium mit dem Bachelor-Grad abschloss, begann sie Medizin zu studieren, um so ihrem Ziel „als Ärztin unter den Armen zu leben“ (Engelke 2002, 146) ein Stück näher zu kommen.

(vgl. Engelke 2002, 146; Kerner 1990, 36-37; Müller 1999, 60-62; Schüler 2004, 39-41)

Kurz darauf gab sie ihr Studium jedoch auf Grund einer Rückenerkrankung, welche sie ihr gesamtes Leben hindurch begleiten sollte, und letztlich auch wegen dem Tod ihres Vaters auf. Ihr Vater hinterließ ihr zwar 50.000 Dollar, durch die sie angemessen leben konnte, doch bewegte es sie tief, ihren Vater nicht mehr um sich zu wissen. Die folgende Zeit war gekennzeichnet durch eine gewisse Ziellosigkeit. Ihr Einkommen war zwar gesichert, so dass es auf Grund dessen nicht dringend notwendig war, dass Addams einen Beruf ergriff, doch hegte sie, wie bereits erwähnt den Wunsch „die Welt zu verändern“ (Schüler 2004, 44).

Um sich von ihrer Krankheit zu erholen, machte sie sich auf zu einer Bildungsreise nach Europa, was für Frauen aus wohlhabenden Familien zur damaligen Zeit keine Seltenheit darstellte. Bereits bei ihrer ersten Reise fühlte sie sich von den städtischen Armenvierteln angezogen. Nach ihrer Rückkehr wurde ihr bei ihrer Arbeit im Altersheim und im Waisenhaus klar, „wie sehr soziales Engagement ihr körperliches und seelisches Befinden besserte“ (Schüler 2004, 49). Auf ihrer zweiten Bildungsreise entfernte sie sich in London von ihren Freundinnen, um mit eigenen Augen zu sehen, wie die Engländer mit der Armut in ihrem Land umgingen. So besuchte sie an einem Tag das erste Settlement ‚Toynbee Hall’, gegründet von Samuel Barnett in London. Diese Erfahrung bestätigte sie in ihrem bereits vage gefassten Plan, ein Haus in einem Elendsviertel zu mieten, um so der großen Not entgegenzuwirken und dadurch gleichzeitig Frauen, welche ein Studium hinter sich hatten, in der praktischen Arbeit die Gelegenheit zu geben,

„einen Ausgleich zu finden und durch das Leben des Lebens Nöte kennen zu lernen; wo sie einiges von dem was man sie gelehrt hatte, erproben könnten und durch die Tat beweisen, >zu welcher Lebensführung sie sich berufen oder begeistert fühlten< “ (Müller 1990, 62).

Nachdem ihre Freundin Ellen Starr begeistert von Addams Vorhaben war, zogen sie am 18. September 1889 in das, im Chicagoer Elendsviertel liegende Hull House ein.

(vgl. Engelke 2002, 146-147; Müller 1990, 62; Schüler 2004, 43-53)

Mit dem Leben und Arbeiten in Hull House werde ich mich im folgenden Kapitel genauer befassen.

Aus ihrer Arbeit in den Elendsvierteln von Chicago heraus, entwickelte Jane Addams ihre pazifistische Grundhaltung. Dort hatte sie am eigenen Leib erfahren können, dass Menschen unterschiedlicher Nationalitäten auf friedliche Art zusammen leben können. Somit lehnte sie Kriege entschieden ab, da sie Menschenleben, Kulturen und demokratische Grundlagen zerstören und letztlich auch eine Zusammenarbeit der Nationen verhindern. Sie verstand sich selbst zwar nicht als radikale Feministin, ließ jedoch den Frauen die entscheidende Rolle zukommen, was die Sicherung des Friedens betraf. Sie begründete diese Einstellung damit, dass Frauen sich „von jeher besonders für das Leben einsetzten“ (Kerner 1990, 49). Diese Ansicht war ein Grund, weshalb Addams sich für das Wahlrecht für Frauen stark machte.

Bereits vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs organisierte sie Friedenskongresse, um die „Notwendigkeit eines weltweiten «dynamischen Friedens» “ (Tenorth 2003, 218) kundzutun. Der Beginn des Krieges erschütterte sie schwer. Sie zweifelte an der Nützlichkeit ihrer Arbeit in Hull House bezüglich ihres Ziels, die Welt damit ein Stück weitergebracht zu haben. Denn sie sah sich nun mit der Frage konfrontiert, was ihre Arbeit nützte, wenn tagtäglich unzählige Menschen in den Krieg geschickt wurden.

In der Zeit, in der Amerika noch nicht am Krieg beteiligt war, versuchte sie mit ganzer Kraft vergeblich den Präsidenten dazu zu mobilisieren, vermittelnd zwischen den sich bekriegenden Ländern tätig zu werden. Später versuchte sie dann notgedrungen wenigstens zu verhindern, dass die USA in den Krieg eintritt. Wie wir alle wissen, scheiterten beide Versuche.

[...]

Ende der Leseprobe aus 36 Seiten

Details

Titel
Jane Addams Theorie im Kontext ihrer Zeit und ihre Settlementarbeit
Hochschule
Fachhochschule Esslingen Hochschule für Technik Esslingen
Veranstaltung
Einführung in Theorien der Sozialen Arbeit
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
36
Katalognummer
V90088
ISBN (eBook)
9783638044240
Dateigröße
4503 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jane, Addams, Einführung, Theorien, Sozialen, Arbeit
Arbeit zitieren
Stefanie Steckroth (Autor:in), 2006, Jane Addams Theorie im Kontext ihrer Zeit und ihre Settlementarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90088

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