Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Was ist Abgrenzung? Was ist das Abgrenzungsproblem?
2.1. Abgrenzung:
2.2. Abgrenzungsproblem:
3. Entwicklung des Abgrenzungsproblems
3.1. Erste Abgrenzungsversuche
3.2. Rationalismus
3.3. Empirismus
3.4. Popper
4. Auswirkungen auf die Betriebswirtschaftslehre
Literaturverzeichnis:
1. Einleitung
Die Wissenschaftstheorie beruht auf einer langen Entwicklung. Viele Philosophen, angefangen von PLATON (428 – 348 v.Chr.) und ARISTOTELES (384 – 322 v.Chr.) über BACON (1561 – 1626) bis hin zum Wiener Kreis und K. POPPER (1902 – 1994), um nur einige Personen zu nennen, haben sich dabei gefragt, was wissenschaftlich ist und was nicht. Besonders zu erwähnen ist dabei Popper, der diesem Problem einen Namen gegeben hat. Er nannte es Abgrenzungsproblem bzw. Demarkationsproblem.
Dieses Assignment hat das Ziel während der Entwicklung Wissenschaftstheorie unterschiedliche Arten der Abgrenzung näher zu beschreiben. Eine intensive Auseinandersetzung wird dabei anhand des von POPPER ausgeführten Grundproblems im Kapitel 3 erfolgen. Weiterhin soll untersucht werden, welche Auswirkungen mögliche Abgrenzungen auf die Betriebswirtschaftslehre haben. Diese Ausführung ist im Kapitel 4 zu finden.
2. Was ist Abgrenzung? Was ist das Abgrenzungsproblem?
Zunächst soll kurz erläutert werden was unter Abgrenzung und unter dem Abgrenzungsproblem in der Literatur verstanden wird. Für das Abgrenzungsproblem werden dazu einige unterschiedliche Definitionen wiedergegeben.
2.1. Abgrenzung:
Die reine Abgrenzung beschreibt das Finden einer Grenze bzw. eine Distanzierung von Dingen. Weiterhin kann es als Akt des Unterscheidens verstanden werden. Als Grundlage dazu ist es notwendig zu wissen, was soll voneinander abgegrenzt werden, und welches Kriterium bzw. welche Kriterien sind dazu sinnvoll.
Im folgenden Kapitel wird deutlich werden, dass unterschiedliche Philosophen sowohl die Frage: „Was soll abgegrenzt werden“, als auch die Frage: „Welche Kriterien werden dazu benutzt“ unterschiedlich beantworten.
2.2. Abgrenzungsproblem:
Unter dem Abgrenzungsproblem versteht Karl Popper „die Aufgabe, ein […] Kriterium zu finden, durch das wir die empirische Wissenschaft gegenüber Mathematik und Logik, aber auch gegenüber >metaphysischen< Systemen abgrenzen können.[1]
„Abgrenzungsproblem“ nenne ich die Frage nach dem Abgrenzungskriterium. Anders ausgedrückt: Wie kann man im Zweifelsfall entscheiden, ob man einen wissenschaftlichen Satz vor sich hat oder „nur“ eine metaphysische Behauptung? (Oder beiläufig gesprochen: Wann ist eine Wissenschaft keine Wissenschaft?).[2]
Die zwei gefundenen Definitionen zum Abgrenzungsproblem zeigen (wie auch in der Einleitung schon erwähnt), dass ein fester Zusammenhang zwischen POPPER und dem Abgrenzungsproblem besteht. Dies sollte aber nicht den Schluss zulassen, dass sich keine anderen Philosophen zuvor mit einer möglichen Abgrenzung auseinander gesetzt haben. Das Kapitel drei gibt einen Überblick über unterschiedliche Abgrenzungen die in der Entwicklung der Wissenschaftstheorie entstanden sind.
3. Entwicklung des Abgrenzungsproblems
Dieses Kapitel wird unterschiedliche Wissenschaftsleitmodelle in ihrer historischen Entwicklung darstellen. Dabei wird ausschließlich eine Konzentration auf mögliche Abgrenzungsversuche eingegangen. Hauptfocus bei der Betrachtung wird auf dem Leitmodell von POPPER liegen.
3.1. Erste Abgrenzungsversuche
Erste Abgrenzungsversuche wurden durch PLATON und ARISTOTELES getätigt. ARISTOTELES nimmt eine Abgrenzung vom Gegenstand vor. Für ihn ist Wissenschaft etwas Allgemeingültiges welches im zeitlichen Verlauf keine Änderung mehr erfährt. Darüber hinaus ist es notwendig, Gründe und Ursachen aufzudecken warum eine Sache so ist wie sie ist und ob es eine logische Begründung dazu gibt. Im Gegensatz zu Platon betont Aristoteles, dass Wissen aus eignem Antrieb generiert wird und nicht wegen seiner Nützlichkeit. Beispiele für Nicht-Wissenschaftlich sind nach Aristoteles z.B. Fähigkeiten und Wissen welches für die tägliche Arbeit notwendig ist.[3]
Viele dieser Anforderungen an Wissenschaft sind noch heute in der Literatur zur Wissenschaftstheorie zu finden.
3.2. Rationalismus
Hauptvertreter des Rationalismus ist René Descartes (1596-1650). Für ihn ist z.B. die Mathematik der Idealtypus für Wissenschaften. Aus allgemeinem Wissen kann deduktiv Einzelwissen abgeleitet werden. Hierzu ist es notwendig, dass eine umfassende zweifelfreie Grundlage an Wissen existiert.[4]
Im Gegensatz zu, dem im folgenden Unterkapitel erwähnten Vertreter des Empirismus, wird die Erfahrung nicht als Kriterium für Wissenschaft benutzt.
3.3. Empirismus
Francis Bacon (1561-1626) wurde als „Vater“ des Empirismus bekannt. Nach seiner Auffassung sah er das Ziel der Wissenschaft anders an als Platon und Aristoteles. Wissenschaftlich war für ihn im Gegensatz zu Platon und Aristoteles die Naturbeherrschung im Interesse des Fortschrittes. Eine Beherrschung ist aber nur dann möglich, wenn man sie kennt. Als Abgrenzungskriterium kann man bei Bacon das Ziel der Wissenschaft wählen. Für ihn ist Wissenschaft bestimmt für den Fortschritt die Natur immer mehr zu entdecken. Die bisherige Auffassung, dass nur das Ewige und Nichtveränderliche als wissenschaftlich angesehen wird sieht er als nicht richtig an. Die weitgehende Aufklärung durch die Naturwissenschaften hat seiner Ansicht nach der praktischen Nutzanwendung gedient. Nach Bacon gehört zum Aufbau von neuem Wissen in erster Linie Erfahrung.[5]
[...]
[1] Popper 2005: S. 10
[2] Popper 1994: S. 4
[3] Vgl. Kromrey 2007, S. 37-39
[4] Vgl. Kromrey 2007, S. 40-41
[5] Vgl. Kromrey 2007, S. 40
- Arbeit zitieren
- Gregor Sueck (Autor), 2011, Möglichkeiten zur Lösung des Abgrenzungs- bzw. Demarkationsproblems, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170612
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