Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Executive Summary
2. Aufgabenstellung
3. Hintergrundinformationen / Probleme von Wissen
4. Branchenspezifische Kooperationen und Netzwerke
4.1 Strategische Netzwerke
4.2 Virtuelle Unternehmen
4.3 Communities
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Executive Summary
Durch den stetig steigenden Innovationsdruck entsteht ein immer größerer Bedarf an neuem Wissen, der allein aus unternehmenseigenen Ressourcen nicht mehr gedeckt werden kann. Daher erfolgt sehr häufig ein übergreifender Zusammenschluss von verschiedenen Unternehmen zu Netzwerken und Kooperationen.
Für den Bereich IT/Multimedia können hier drei Grundtypen festgestellt werden: Strategische Netzwerke, virtuelle Unternehmen und sog. „Communities“.
Unternehmen in solchen Netzwerken bzw. Kooperationen arbeiten in der Regel projektbezogen zusammen, um auftretende Probleme von Wissen zu lösen. Hierbei ist zu beachten, dass Netzwerke sich entwickeln können, bspw. von einer Community zu einem virtuellen Unternehmen.
2. Aufgabenstellung
Mit der vorliegenden Arbeit sollen das Ziel, die Teilnehmer und andere vergleichbare Parameter von Netzwerken und Kooperationen, speziell im Bereich „Wissensbasierte Dienstleistungen“, beschrieben werden.
Weiterhin werden anhand unterschiedlicher, während der Vorlesung „Kooperation im Mittelstand und Netzwerkmanagement“ an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt vorgestellter, Modelle, die verschiedenen Formen solcher Netzwerke bzw. Kooperationen dargestellt .
Hintergrund dieser Arbeit sind im Wesentlichen die Ergebnisse einer Untersuchung zu den Themen Organisationsberatung und Multimedia, die im Praxisbeispiel „Wissensbasierte Dienstleistungen“ von Howaldt und Kopp vorgestellt wurden.[1]
3. Hintergrundinformationen / Probleme von Wissen
Aufgrund des steigenden Innovationsdrucks bei KMU erhöht sich der Bedarf an immer neuem Wissen, Dabei sind unternehmensinterne Ressourcen in der Regel nicht ausreichend.
Daher schließen sich Personen aus unterschiedlichen Organisationen fast zwangsläufig zu projektbezogenen Netzwerken zusammen. Da solche Netzwerke aber nun miteinander konkurrieren, um Aufträge zu erhalten, führt diese Entwicklung bereits bei der Aufnahme in die Netzwerke zu gewissen Auswahlprozessen.
Dennoch propagieren Howaldt und Kopp, „dass insbesondere für die kleineren, mittelständischen Unternehmen in wissensintensiven Branchen Netzwerkbildung und kooperatives Verhalten über Unternehmensgrenzen hinaus eine [...] Handlungsstrategie ist, um Probleme“[2] von Wissen zu lösen. Als solche Probleme können genannt werden:
- Wissen ist dynamisch.
- Wissen ist personengebunden.
- Wissen ist kontextgebunden.
- Die entsprechenden Ressourcen (Geld, Zeit) sind knapp.[3]
Während der Präsentation des Themas vorliegenden der Studienarbeit innerhalb der Vorlesung „Kooperation im Mittelstand und Netzwerkmanagement“ am 4. Juli 2009 an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt wurden von den Studierenden zusätzlich noch die Wissensaspekte Speicherung, Übertragung, Anwendung, „Anzapfen“, Wiederfinden und Dokumentation identifiziert, welche Probleme schaffen können.[4]
Auch diese Probleme sollen mit unternehmensübergreifenden sowie projektbezogenen Netzwerken und Kooperationen gelöst werden.
4. Branchenspezifische Kooperationen und Netzwerke
Innerhalb der vorgenannten Untersuchung wurden drei elementare Netzwerktypen ausgemacht, nämlich strategische Netzwerke, virtuelle Unternehmen und „Communities“.
Diese können nach Akteuren, Kooperationsrichtung und Zielen unterschieden werden. Hierbei ist zu erwähnen, dass v.a. Communities speziell auf den Bereich Multimedia bzw. IT fokussiert sind.[5]
Im Folgenden sollen nun die genannten Netzwerktypen zunächst beschrieben und dann anhand verschiedener Modelle untersucht werden.
4.1 Strategische Netzwerke
Strategische Netzwerke können als „Kooperationsformen [...], bei denen mehrere Unternehmen in Kunden-Lieferanten-Beziehungen stehen und der Leistungsaustausch über den Markt stattfindet“,[6] bezeichnet werden. Hierbei wird von diesen Unternehmen eine gemeinsame Leistung erbracht und am Markt angeboten.[7]
Es ist jedoch zu beachten, dass es bei einem strategischen Netzwerk ein zentral agierendes Unternehmen gibt, das Beziehungen zu anderen kompetenten Partnern unterhält und dabei Struktur und Arbeitsweise des gesamten Netzwerks bestimmt. Diese möchte damit die eigene Reputation erhöhen und die eigene Wettbewerbsposition sichern oder ausbauen. Dies soll „durch eine kontinuierliche Innovation seiner ,Produkte‘“[8] geschehen. Bei strategischen Netzwerken existiert also eine vertikale Kooperationsrichtung.
Howaldt und Kopp nennen Kienbaum, Diebold Consult und OSB als Beispiele für die oben genannten, zentral agierenden Unternehmen in einem strategischen Netzwerk. Sie kooperieren mit verschiedenen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft, um ihre Ziele zu erreichen und Probleme von Wissen zu lösen.[9]
Wenn man das Alpha-Modell von Watts[10] betrachtet, so erkennt man eine Dominanz der Netzwerk-Struktur, wenig Selbstbestimmung der Teilnehmer und eine niedrige Pfadlänge. Somit ist der Koeffizient α, der das Spannungsfeld zwischen vorgegebener Struktur und eigener Selbstbestimmung beschreibt, niedrig, und es kann von einem fragmentierten Netzwerk (Abbildung 1) gesprochen werden.[11]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Alpha-Modell
Quelle: Sell (2009), S. 16.
Hinsichtlich des Beta-Modells von Watts[12] kann festgestellt werden, dass kaum Zufälligkeit im Netzwerk vorhanden und die Pfadlänge niedrig ist. Daher ist der Koeffizient β, der den Grad der Zufälligkeit beschreibt, niedrig. Da sowohl eine niedrige Pfadlänge, als auch ein großer Clusterkoeffizient (= ) vorhanden sind, kann von einem sog. „Kleine-Welt-Netzwerk“ gesprochen werden (siehe auch Abbildung 2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Beta-Modell
Quelle: Sell (2009), S. 17.
Ein skalenfreies Netz ist jedoch nicht gegeben, da es bspw. keine große Unterschiedlichkeit im Grad der Vernetzung gibt.[13]
Somit liegt nach Ansicht des Verfassers die Netzwerkart „Bevorzugte Bindung“ (Abbildung 3) vor:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Netzwerkart „Bevorzugte Bindung"
Quelle: Sell (2009), S. 14.
[...]
[1] Vgl. Howaldt; Kopp (2007), in: Becker et al. (2007), S. 171-179.
[2] Howaldt; Kopp (2007), in: Becker et al. (2007), S. 172.
[3] Vgl. Howaldt; Kopp (2007), in: Becker et al. (2007), S. 171-172.
[4] Vgl. Streit (2009), o.S.
[5] Vgl. Howaldt; Kopp (2007), in: Becker et al. (2007), S. 171-172.
[6] Woratschek; Roth (2003), in: Zentes; Swoboda; Morschett (2003), S. 145.
[7] Vgl. Woratschek; Roth (2003), in: Zentes; Swoboda; Morschett (2003), S. 145.
[8] Howaldt; Kopp (2007), in: Becker et al. (2007), S. 173.
[9] Vgl. Howaldt; Kopp (2007), in: Becker et al. (2007), S. 171-173.
[10] Vgl. Watts (2003), S. 69-83.
[11] Für die theoretischen Grundlagen, vgl. Sell (2009), S. 16 sowie Streit (2009), o.S.
[12] Vgl. Watts (2003), S. 83-100.
[13] Für die theoretischen Grundlagen, vgl. Sell (2009), S. 14 und S. 17-18 sowie Streit (2009), o.S.