Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
1.1 ZIELSETZUNG
1.2 GANG DER UNTERSUCHUNG
2 BUCHUNGSSYSTEMATIK
3 METHODEN UND STANDARDS
3.1 METHODENSTANDARDS
3.1.1 Verursacherprinzip
3.1.2 Leistungs- bzw. Erlösrechnung
3.1.3 Ressourcenverbrauchskonzept
3.1.4 Produktorientierte Budgetermittlung
3.2 KOSTENARTENRECHNUNG
3.2.1 Kontenplan und Kontenklassen
3.2.2 Kalkulatorische Erlöse und Kosten
3.2.3 Personalkosten
3.2.4 Anlagen und Abschreibungen – Bestände und Bewertung
3.3 KOSTENSTELLENRECHNUNG
3.3.1 Verrechnung von Mitarbeitern
3.3.2 Zentrale Kostenstellen
3.4 INTERNE LEISTUNGSVERRECHNUNG
3.4.1 Datenarten
3.4.2 Erfassen von Zeiten und Leistungen
3.5 KOSTENTRÄGERRECHNUNG
3.5.1 Kalkulationsverfahren
3.5.2 Kostenträgerstückrechnung
3.5.3 Kostenträgerzeitrechnung
4 SCHLUSSBETRACHTUNG
LITERATURVERZEICHNIS
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2.1 - Unterscheidungsmerkmale von Kostenrechnungssystemen
Abbildung 2.2 - Einführung der Prozesskostenrechnung
Abbildung 2.3 - Buchungssystematik - Basismodell
Abbildung 3.1 - Inhalt des Bestandsverzeichnisses
Abbildung 3.2 - Verrechnungsmodell
Abbildung 3.3 - Datenarten
Abbildung 3.4 - Schema Arbeitszeiterfassung
Abbildung 3.5 - Produktionsstrukturen und Kalkulationsverfahren
1 Einleitung
Im Rahmen der Modernisierung der Landesverwaltung werden durch die Leistungsorientierte Haushaltswirtschaft Niedersachsen1 neue Steuerungsin- strumente eingeführt. Das Ziel der umfassenden Veränderungen ist die leis- tungs- und ergebnisorientierte Steuerung sowie produktbezogene Aufgaben- kritik einschließlich Kostenstrukturanalyse. Ein grundlegendes Element dafür ist die Erweiterung des kameralen Systems um kalkulatorische Größen.
1.1 Zielsetzung
In Anlehnung an die Ausführungen zur Leistungsorientierten Haushaltswirt- schaft Niedersachsen soll nunmehr speziell das Konzept zur Kosten- und Leistungsrechnung näher vorgestellt werden.
1.2 Gang der Untersuchung
Im Wesentlichen werden die Veröffentlichungen des Niedersächsischen Fi- nanzministeriums verwendet und deren Inhalt in komprimierter Form wieder- gegeben. Erforderliche Begriffsbestimmungen erfolgen unter Rückgriff auf Literatur zur Kosten- und Leistungsrechnung.
2 Buchungssystematik
In der Kosten- und Leistungsrechnung sind je nach Aufgabe und Funktion unterschiedliche Kostenrechnungssysteme bekannt.2 Die Unterscheidung kann dabei auf dem Umfang der verrechneten Gemeinkosten, dem zeitlichen Bezug oder der Reaktion bei Veränderung der Ausbringungsmenge basie- ren.3
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.1 - Unterscheidungsmerkmale von Kostenrechnungssystemen 4
Die Vollkostenrechnung unterscheidet sich von der Teilkostenrechnung da- durch, dass die gesamten Kosten vollständig auf die Kostenträger5 verrech- net werden.6 Die Vollkostenrechnung weist die Einzelkosten direkt und die zunächst auf Kostenstellen7 gesammelten Gemeinkosten nach einem leis- tungsbezogenen oder pauschalen Verfahren den Kostenträgern zu.8 Dage- gen bleiben bei der Teilkostenrechnung Teile der Gemeinkosten als Reste der Kostenstelle bestehen.9
Für die landesweite Budgetierung und Steuerung durch Produkte10 ist es von besonderer Bedeutung, dass sämtliche Kosten und Leistungsbeziehungen – auch interne und solche zwischen Behörden – abgebildet werden.11 Daher wird die Anwendung der Vollkostenrechnung grundsätzlich empfohlen.12 Die Anwendung der Teilkostenrechnung empfiehlt sich jedoch dann zur internen Steuerung einzelner Verwaltungsbereiche, wenn die Optimierung der Verwal- tungsleistungen anhand von Deckungsbeiträgen13 erfolgen soll.14
Eine Kostenrechnung, die sich ausschließlich auf Istkosten15 beschränkt, ist nur sehr eingeschränkt für Steuerungszwecke geeignet und dient eher der Nachkalkulation von Preisen.16 Mit der Erweiterung um eine Plankostenrech- nung werden dagegen die Analyse von Abweichungen zwischen Plankos- ten17 und Istwerten sowie die Darstellung von Sollkosten18 möglich.19 Es werden Planverrechnungspreise kalkuliert, die als Sollkosten in der Istkostenrechnung ausgewiesen werden.20 Für die Ermittlung von Leistungs- und Produktpreisen für jede Leistung21 entlang der Wertschöpfungskette werden die geplanten Gesamtkosten den geplanten Produktmengen gegen- übergestellt.22
Für eine verursachungsgerechte Verrechnung der Kosten auf die Kostenträ- ger und zur Planung, Steuerung und Kontrolle von indirekten Leistungen und von Gemeinkosten findet die Prozesskostenrechnung Anwendung.23 Sie er- möglicht ein effizientes Kostenmanagement, indem sie Informationen über den Einfluss der Kosten auf Prozesse24 und Aktivitäten25 liefert.26 Die Pro- zesskostenrechnung eignet sich insbesondere in solchen Verwaltungseinhei- ten, die von gleichartigen Leistungen und einem hohen Gemeinkostenanteil gekennzeichnet sind.27
Zur aufwandsarmen Integration der Prozesskostenrechnung in die Kosten- trägerrechnung ist bei der Definition der Kostenträger die Orientierung an den Aktivitäten der einzelnen Prozesse entscheidend.28 Die Einführung der Prozesskostenrechnung soll daher in folgenden Schritten erfolgen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.2 - Einführung der Prozesskostenrechnung 29
Zur nachvollziehbaren Darstellung der Kostenströme zwischen Kostenstelle und Kostenträger sowie zur Vermeidung redundanter Datenstrukturen dient das nachfolgend abgebildete Basismodell, welches landesweit Anwendung finden kann.30 Ziel ist das Ausgleichen der mit der Vollkostenrechnung bzw. der Gemeinkostenstruktur verbundenen Schwächen, indem die Personalkos- ten anhand der erfassten Arbeitszeiten als Kostenträgereinzelkosten ver- rechnet werden und Teile der Prozesskostenrechnung in die Kostenträger- rechnung eingegliedert werden.31
[...]
1 Projekt LoHN.
2 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium: KLR-Methodenkonzept, Version 3.0, Hannover, 2005, Online im Internet, Abgerufen am 01.09.2011, Von: http://www.mf.niedersachsen.de/download/1504, S. 23.
3 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 23.
4 Eigene Darstellung in Anlehnung an Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 23.
5 Die Bestimmung des Begriffs Kostenträger erfolgt im Rahmen der Ausführungen zur Kos- tenträgerrechnung unter Punkt 3.5.1 auf Seite 14 dieser Abhandlung.
6 Vgl. Kaesler, Clemens: Kosten- und Leistungsrechnung der Bilanzbuchhalter, 4. Auflage, Wiesbaden, 2011, Gabler Verlag / Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, S. 14.
7 Ist der Ort der Kostenentstehung (Vgl. Gabler Verlag: Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Kostenstelle, Online im Internet, Abgerufen am 03.09.2011, Von: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/634/kostenstelle-v5.html).
8 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 26.
9 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 24.
10 Unter Produkten versteht man ein Bündel von Leistungen (Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 51 und 52).
11 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 24.
12 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 24.
13 Ist die Differenz zwischen Verkaufspreis und variablen Kosten (Vgl. Raupach, Björn/Stangenberg, Katrin: Doppik in der öffentlichen Verwaltung – Grundlagen
Verfahrensweisen Einsatzgebiete, 2. Auflage, Wiesbaden, 2009, Gabler / GWV Fachverlage GmbH, S. 117).
14 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 24.
15 Die Grundlage dieser Kosten bilden der tatsächliche Verbrauch und der tatsächliche Preis (Vgl. Kaesler, a. a. O., S. 13).
16 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 25.
17 Sind die im Voraus geplanten Kosten (Vgl. Kaesler, a. a. O., S. 13).
18 Sind die an die Istbeschäftigung angepassten Kosten (Vgl. Kaesler, a. a. O., S. 146).
19 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 25.
20 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 25.
21 Leistungen sind das Ergebnis eines Prozesses (Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 51 und 52).
22 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 25.
23 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 27.
24 Prozesse sind Aktivitäten, die dem Erstellen einer Leistung dienen (Vgl.
Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 52).
25 Aktivitäten sind die einzelnen Schritte eines Prozesses (Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 52).
26 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 27.
27 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 27.
28 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 28.
29 Eigene Darstellung in Anlehnung an Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 27.
30 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 30.
31 Vgl. Niedersächsisches Finanzministerium, a. a. O., S. 28.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Finanzwirt (FH) Michael Graf (Autor), 2011, Die Kosten- und Leistungsrechnung in Niedersachsen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179048
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