Property Rights- und Transaktionskostentheorie

Konsequenzen für die Organisation von Unternehmen


Hausarbeit, 2013

13 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zentrale Elemente der Property-Rights-Theorie
2.1 Grundzüge der Property-Rights-Theorie
2.2 Kriterien der Effizienz der Zuordnung von Rechten
2.3 Externe Effekte
2.3.1 Private Lösung
2.3.1 Staatliche Lösung

3. Zentrale Elemente der Transaktionskosten-Theorie
3.1 Grundzüge der Transaktionskostentheorie
3.2 Klassifizierung der Transaktionskosten
3.3 Beispiele für externe und interne Transaktionskosten
3.4 Höhe der Transaktionskosten
3.4.1 Verhaltensannahmen
3.4.2 Umweltbedingungen
3.4.3 Transaktionskostenatmosphäre

4. Vertragstheoretische Überlegungen

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

7. Anhang

1. Einleitung

Die Bezeichnung Neuer Institutionalismus ist ein Oberbegriff für eine Reihe unterschiedlicher Ansätze, die teils parallel zu einander stehen, zum Teil aber auch aufeinander aufbauen. Welche Ansätze genau zu der Institution zählen, herrscht in der Literatur keine Einigkeit. Von den meisten Autoren werden aber die Property-Rights-Theorie, die Transaktionskostentheorie und die Prinzipal-Agent-Theorie der Neuen Insti- tutionsökonomik zugeordnet. Da zur Prinzipal-Agent-Theorie eine eigenständige Seminararbeit vorliegt, wird hier nicht näher auf diese Theorie eingegangen. Die anderen beiden Theorien werden ausführlich erklärt und definiert. Der Kern der Seminararbeit befasst sich mit Organisationen im Unternehmen. Be- sonders in der Transaktionskostentheorie wird klar, warum es Organisationen im Unternehmen gibt und mit welchem Konsequenzen dort zu rechnen sei.

2. Zentrale Elemente der Property-Rights-Theorie

Die Property-Rights-Theorie versteht sich als Erweiterung der Mikroökonomie. Die systematische Ent- wicklung dieser Theorie leisten Armen A. Alchian und Harold Demsetz, aufbauend auf einem Beitrag von Ronald H. Coase (mit dem Werk: „The problems of Social Cost“) Mitte der sechziger Jahre. In den folgenden Abschnitten werden nun die einzelnen Elemente dieser Theorie sowie deren Zusammenspiel erläutert.

Die Übersetzung des Begriffes Property Rights lässt einige Freiheitsgrade zu. Es wird deutlich, dass eine wörtliche Übersetzung (Eigentumsrechte) die dem englischen Begriff verbundene Bedeutung nicht kor- rekt wiedergibt. Einige Autoren verzichten daher darauf und arbeiten mit dem originellem Begriff Pro- perty Rights. Als häufigste Übersetzung des Fachbegriffes hat sich jedoch der Begriff Verfügungsrechte durchgesetzt.1

2.1 Grundzüge der Property-Rights-Theorie

Ausgangspunkt bildet die Überlegung, dass das Eigentum an einem Gut nicht nur physikalische Eigen- schaften besitzt, sondern auch die damit verbundenen Handlungs- und Verfügungsrechte. Der Wert eines Gutes hängt direkt von den damit zusammenhängenden Verfügungsrechten ab. Sind einige oder alle Ver- fügungsrechte z.B. durch Gesetze beschränkt, so sinkt der Wert eines Gutes. Beispielsweise ist der Wert eines Grundstückes, das nicht bebaut werden darf, niedriger als der eines Grundstückes mit Bebauungs- möglichkeiten.2

Die zentrale Fragestellung der Property-Rights-Theorie betrachtet die allokativen Konsequenzen ver- schiedener Verfügungsrechtesituationen und dieökonomische Konsequenz verschiedener Durchsetzungs- strategien. Die Fragestellung von Wirtschaftssystemen betrifft immer die Allokation von Ressourcen. Das entscheidet letztlich, welche Waren und Dienstleistungen produziert werden. Dabei kann man zwei grundlegende Systeme unterscheiden. Zum einen die Situation, dass eine zentrale Instanz die Herrschaft über alle Ressourcen hat. Dieses führt zu einer zentral gelegenen Verwaltungswirtschaft und letztlich zur Diktatur. Eine Alternative dazu ist, dass die Entscheidung über Produktion und Verteilung auf viele Köpfe verteilt ist. Dann haben wir eine marktwirtschaftliche Ordnung.1

Die Zuordnung von Eigentum ist mitentscheidend für situationsbedingtes Verhalten. Dabei geht der Eigentumsbegriff in der Property-Rights-Theorie deutlich über die juristische Abgrenzung hinaus, weil die Zuordnung von Rechten und die Freiheit der Verträge nicht geregelt sind. Vielmehr werden Eigentumsrechte unter Berücksichtigung sozialer Normen ausgeübt. Die Property-Rights-Theorie spaltet die Eigentumsrechte in Teilrechte auf, welche unabhängig voneinander existieren und getrennt an Dritte weiter gegeben werden können. Im Einzelnen werden unterschieden:

(a) Nutzung (usus): Das Recht auf Nutzung eines Produkts. Am Beispiel eines Autos könnte man das Recht zugesprochen bekommen das Auto zu fahren.
(b) Veränderung (abusus): Das Recht ein Produkt zu verändern. Das Recht das Auto zu lackieren.
(c) Erträge (fructus): Das Recht sich die Erträge aus dem Gut anzueignen. Man dürfte das Auto ver- mieten und die Mieteinnahmen behalten.
(d) Veräußerung (abutendi): Das Recht eine Sache ganz oder teilweise zu veräußern und den Veräu- ßerungsgewinn zu behalten. Man kann das Auto verkaufen und den Verkaufserlös behalten.2 Weiterhin können die Teilrechte der Property-Rights-Theorie unterschieden werden, demnach ob es sich um private oderöffentliche Rechte handelt. Private Rechte werden Individuen oder Gruppen von Indivi- duen zugeordnet. Dieöffentlichen Rechte gehören der Allgemeinheit. Weiterhin ist die Unterteilung in absolute und relative Rechte möglich. Im Falle absoluter Rechte gelten diese gegenüber Jedem. Die rela- tiven Rechte sind eingeschränkt. Als Beispiel sei hier zu nennen ein Produkt, welches einem Individuum gehört, beispielsweise ein Laptop. Das Individuum kann mit dem Objekt alles machen, was es möchte. Das wäre ein privates absolutes Recht, was jedem gegenüber gilt. Alternativ dazu gibt es den Anspruch auf Studienförderung, welches einöffentliches Recht ist. Es gehört relativ der Allgemeinheit, weil es nur gegenüber dem Staat geltend gemacht werden kann.3

Die Zuordnung von den Property-Right, beeinflusst das Verhalten von Individuen. Wie wir bereits gese- hen haben, sind Individuen anreizgesteuert, d.h. sie unternehmen dann eine Handlung, wenn die Erträge aus der Handlung die Kosten übersteigen. Ist das nicht der Fall, wird die Handlung unterlassen. Eine effi- ziente Verteilung von Rechten ist dann gegeben, wenn alle, die von einer Handlung ausgelösten Kosten und Erträge, auch dem Handelnden zugeordnet werden. Wir sprechen dann von einer Internalisierung.4

2.2 Kriterien der Effizienz der Zuordnung von Rechten

Die Property-Rights-Theorie hat demnach Kriterien entwickelt, um die Effizienz der Zuordnung von Rechten zu beurteilen. Universalität, Exklusivität und die Transferierbarkeit sind hier die Kriterien. Universalität liegt dann vor, wenn jedes Gut, welches in einem Markt gehandelt wird, jemandem gehört. Ist das nicht der Fall, findet Verschwendung statt und eine Arbeitsteilung entfällt. Somit ist die Universalität ein Grundrecht im Rahmen der Property-Rights-Theorie. Weiterhin ist es wichtig, dass der Eigentümer anderen von der Nutzung eines Gutes ausschließen kann. Wir sprechen dann von einer Exklusivität. Hierdurch erhält er die Kontrolle über das Gut und kann die Früchte seiner Arbeit ernten und die Erlöse behalten. Ein weiteres Kriterium ist die Transferirbarkeit. Die Transferirbarkeit muss die Übertragung von Gütern sicherstellen. Sie ist wichtig, weil verschiedene Individuen einem Gut einen unterschiedlichen Wert zuordnen. Nur wenn die Übertragbarkeit gesichert ist, wird sichergestellt, dass derjenige Eigentum an dem Gut erhalten kann, der ihm den höchsten Wert zuordnet.1

2.3 Externe Effekte

Externe Effekte liegen dann vor, wenn der Nutzen eines Individuums, oder die Produktions- und Gewinnmöglichkeiten eines Unternehmens durch Aktivitäten Dritter, verbessert oder verschlechtert wird, ohne dass es dabei zu einem Ausgleich kommt.2 Man unterscheidet zwischen positiven externen Effekten und negativen externen Effekten. Wie kann man sich von diesen externen Effekten absichern?

Im Rahmen des Coase-Theorems wird argumentiert, dass es dabei völlig unerheblich ist, ob die externen Effekte dem Verursacher oder dem Geschädigten zugewiesen werden. Wichtig ist, dass dieses auch er- folgt. Am Beispiel eines Rinderzüchters und einem Farmer erklärt Coase den negativen externen Effekt. Ein Rinderzüchter und ein Farmer bewirtschaften gemeinsam ein Stück Land. Das heißt, wir haben einen Rinderzüchter, dessen Kühe auf das Stückland, das vom Farmer bewirtschaftet wird, gehen und dort sei- nen Mais fressen und niedertrampeln. Demnach verursacht der Rinderzüchter beim Farmer negative ex- terne Effekte.3

2.3.1 Private Lösung

Es gibt zwei Möglichkeiten diesen externen Effekt zu beseitigen. Die erste Möglichkeit: Dem Verursa- cher, in diesem Fall dem Rinderzüchter, wird ein Recht eingeräumt, dass er seine Kühe auch in das Mais- feld des Farmers lassen darf. Die andere Möglichkeit ist die, dass dem Farmer ein Recht auf Schadenser- satz eingeräumt wird für den Fall, dass die Kühe seinen Mais fressen bzw. niedertrampeln.

[...]


1 Vgl. Fuchs, W. (1994) S. 3.

2 Vgl. Picot, A. (2008) S. 46.

1 Vgl. Burgold, P. - Windisch, R. (o.J.).

2 Vgl. Fuchs, W. (1994) S. 17.

3 Vgl. Stader, D. (2009).

4 Vgl. Feess, E. (o.J.).

1 Vgl. Löhr, D. (2005) S. 3.

2 Vgl. Feess, E. (o.J.).

3 Vgl. Rahmeyer, F. (o.J.) S. 1f. und Vgl. Übelmesser, S. (o.J.) S. 27.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Property Rights- und Transaktionskostentheorie
Untertitel
Konsequenzen für die Organisation von Unternehmen
Hochschule
Fachhochschule Südwestfalen; Abteilung Hagen
Veranstaltung
BWL 1
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
13
Katalognummer
V275391
ISBN (eBook)
9783656681342
ISBN (Buch)
9783656681311
Dateigröße
787 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Property Rights, Transaktionskosten, Verträge, Propertyrightstheorie, Transaktionskostentheorie, Neuer Institutionalismus, Mikroökonomie, Property-Rights-Theorie, Institution, Eigentumsrechte, Verfügungsrechte
Arbeit zitieren
Dimitrij Begmenko (Autor:in), 2013, Property Rights- und Transaktionskostentheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275391

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