Sprachlicher Widerstand im öffentlichen Raum als satirisches Mittel in Marc-Uwe Klings Känguru-Trilogie


Projektarbeit, 2017

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Hinführung

2 Theorie und Methodik
2.1 Vorgehen
2.2 Begriffsklärung

3 Politikbegriff des Kängurus

4 Formen politischen Protestes
4.1 „Man muss die beschäftigt halten.“ - passiver Widerstand
4.2 „Hitler ist besser wie der Kapittalismus“ – korrigierte Graffiti
4.3 „Die dritte Regel des Boxclubs lautet: Wer einen Nazi sieht, muss ihn boxen.“
4.4 „Wollt ihr den totalen Arbeitsplatz?“ - Anti-Terror-Anschläge

5 Fazit

6 Quellen- und Literaturverzeichnis
6.1 Quellen
6.2 Literatur

1 Hinführung

Diese Projektarbeit thematisiert die politische Satire in den Känguru-Büchern von Marc-Uwe Kling (Kling 2009, Kling 2011, Kling 2014), genauer den sprachlichen Widerstand, der vom Protagonisten - dem Känguru - ausgeübt wird und versteht sich als Beitrag zur Politolinguistik. Aus diesem eher unüblichen Thema ergeben sich nun einige Fragen, von denen die wichtigsten an dieser Stelle direkt beantwortet werden sollen.

Wovon die Trilogie handelt ist schnell erklärt: Die Bücher erzählen die Geschichte des Kleinkünstlers Marc-Uwe, vor dessen Tür eines Tages ein Känguru steht, welches schon bald bei ihm einzieht. Das Känguru bezeichnet sich selbst sowohl als Kommunisten und Anhänger von Ho-Chi-Minh (Kling 2009, 15-16) als auch als ehemaliges Vietcong-Mitglied und späteren Vertragsarbeiter in der DDR (Kling 2011, 34). Diese etwas schräge WG spielt gelegentlich RAF-Quartett (Kling 2009, 120), betätigt sich unter anderem politisch und gründet im Laufe der Trilogie verschiedene Organisationen, welche politisch tätig werden. Zunächst wird der „Boxclub“ gegründet (Kling 2011, 83-86), aus dem dann später das „Asoziale Netzwerk“ (Kling 2011, 170-12) entsteht, welches zusammen mit dem Känguru und seinem Mitbewohner sogenannte „Anti-Terror-Anschläge“ verübt. Es werden direkt und indirekt häufig politische Themen, Ideologien und Theorien thematisiert. Hierbei werden immer wieder verschiedene Revolutionen, die Geschichte der deutsch-deutschen Teilung, der Kampf der politischen Systeme sowie der Vietnamkrieg aufgegriffen. Somit entspricht die Trilogie herkömmlichen Definitionen politischer Literatur, in welcher „Ideologiekritik, Subversivität und oppositionelle Haltung oft als Qualitätsmerkmale“ (Burdorf 2007, 598) vorausgesetzt werden.

Anschließend stellt sich nun die Frage, wogegen das Känguru eigentlich kämpft, was es kritisiert und wogegen es protestiert. Dem Protagonisten stellen sich (seiner eigenen Auffassung nach) der Pinguin als kosmischer Widersacher des Kängurus (Kling 2011, 91), die Brüder Jörg und Jörn Dwigs und ihre Partei für Sicherheit und Verantwortung (Kling 2011, 70-75), Das Ministerium für Produktivität mit der Initiative für mehr Arbeit (Kling 2011, 177), in dessen bürokratische Fänge das Känguru zum Ende des zweiten Teils gerät (Kling 2011, 294) und alles, was sich mit dem „System“ identifizieren lässt, entgegen.

Eine besonders auffällige Beobachtung in den Romanen ist, dass das Känguru seinen Protest sehr häufig nicht nur durch gesprochene, sondern auch durch geschriebene Sprache ausdrückt. Gewählte Mittel sind hier beispielsweise Aufkleber, Stempel, Plakate oder Graffiti. Auch die aufgeführten Antagonisten bedienen sich immer wieder ähnlicher Mittel, um ihre Positionen darzulegen, so gibt es eine Plakataktion der Initiative für mehr Arbeit und immer wieder Radioberichte über die aktuelle politische Lage. So ist es hier möglich, den Austausch politischer Botschaften – und damit auch des politischen Protestes - zu untersuchen. Besonders gewinnbringend hierfür erscheint es, zum einen die „korrigierten Graffiti“ sowie die Planung und Durchführung der „Anti-Terror-Anschläge“ und zum anderen die Plakataktionen der „Initiative für mehr Arbeit“, zu untersuchen.

Analysiert werden soll im Folgenden, inwiefern sprachlicher Widerstand als potentielle Systemkritik im öffentlichen Raum als satirisches Mittel im Roman vorkommt und inwiefern diese möglicherweise auch Leser*innen zum politischen Protest oder Ähnlichem anstiften könnten. Hierbei würde dann die Barriere zwischen Romanvorlagen und außerliterarischer Realität überschritten werden. Anlass zu dieser Vermutung bieten Gruppierungen in Foren, sozialen Netzwerken ect. im Internet, welche auf die Bücher aufbauende Gemeinschaften gründen, welche dann „Anti-Terror-Anschläge“ verüben, die in der politischen Tradition des fiktiven Charakters stehen sollen[1].

Material für diese Arbeit bieten alle Bücher der Trilogie mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem Känguru-Manifest, da in diesem die größte Häufung von politischem Protest vorkommt. Auch lässt sich begründen, warum es durchaus sinnvoll ist, die Figuren einer Roman-Trilogie auf ihre politischen Protesthandlungen hin zu untersuchen, da es sich so verhält, dass die Figuren sowohl politisch Handeln als auch politische Provokationen formulieren. Ob dies nun in einem Roman oder in der Realität geschieht, ist irrelevant, sofern man davon ausgeht, dass es sich um Politik und um Sprache handelt. Auch ein fingierter politischer Diskurs, hier als Satire, die qua Definition auf die politische Realität bezogen werden kann und muss, kann für die Betrachtung verbaler politischer Auseinandersetzungen fruchtbar gemacht werden.

2 Theorie und Methodik

2.1 Vorgehen

Um in den formulierten Fragen zu einem fundierten Urteil zu kommen, ist es zunächst notwendig, die Begriffe der politischen Satire und des sprachlichen Widerstandes zu klären. Außerdem muss untersucht werden, wie der Politikbegriff des Kängurus zu definieren ist, um untersuchen zu können, ob es sich um angemessenen Widerstand handelt. Hierzu werden die Romane herangezogen und die Position des Protagonisten herausgearbeitet. Anschließend werden die Formen des politischen Protestes einer Analyse unterzogen. Hierbei wird berücksichtigt, welche Formen des Widerstandes vorkommen und wogegen dieser sich jeweils richtet. Diese geschieht sowohl auf der Ebene, die den Roman untersucht, zum anderen aber auch auf der Ebene, auf der der/die Rezipient*in möglicherweise zu Protest animiert wird.

Da es sich bei diesem Vorgehen gewissermaßen um ein Pilotprojekt handelt, kann nicht auf vergleichbare Forschung zurückgegriffen werden, da ähnliches bisher nicht bekannt ist. Auf die Einordnung in die Forschungsliteratur wird also verzichtet. Auch ergibt sich aus dem Thema eine Notwendigkeit der Verflechtung von Politolinguistik, Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft. Auf die vielfältigen Anspielungen aus Literatur, Philosophie, Popkultur und Religion, die in den Romanen vorkommen, wird in dieser Arbeit nicht weiter eingegangen, da dies den Umfang der Arbeit übersteigen würde und nicht als von besonderer Relevanz für die gewählte Thematik betrachtet werden muss. Auch erhebt diese Arbeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie soll mehr als Denkanstoß und erste Untersuchung dienen.

2.2 Begriffsklärung

Zunächst muss nun geklärt werden, wovon im Folgenden die Rede ist, wenn es um politische Satire geht. Satire ist eine „kritische, angreifende Literatur, deren Spektrum vom spielerisch-witzigen bis zum aggressiv-pathetischen Register reicht. […] Zur Rechtfertigung der Satire wird oft auch betont, dass sie selbst dort, wo sie Einzelnes meine (Personalsatire), es als Symptom für Allgemeines attackiere“ (Burdorf 2007, 678). Nun wird in den Romanen nicht nur und ausschließlich Politik satirisch betrachtet, jedoch soll hier lediglich der politische Aspekt Beachtung finden. Die Trilogie setzt vor allem auf Kritik und Angriffe auf das politische System und seine Vertreter, betreibt aber auch Personalsatire, wie sich im weiteren Verlauf der Analyse zeigen wird. Das Känguru sagt nach einer missglückten Protestaktion: „Wenn Orwell noch gelebt hätte, als die Big-Brother-Show auf Sendung ging […]. Fast könnte man glauben, das Einzige was Satire bewirkt, ist, die Leute auf dumme Ideen zu bringen.“ (Kling 2011, 217-218) Politisch sei im Folgenden, angelehnt an die Definition der Politikwissenschaft der drei Dimensionen des Politischen unterteilt in Policy (politische Inhalte), Politics (politische Prozesse) und Polity (politische Strukturen), alles, was in diese Kategorien fällt. (Puller, Armin: http://www.univie.ac.at/sowi-online/esowi/cp/propaedpowi/propaedpowi-3.html [Stand 20.09.2017, 13:15]) Auch bieten die Dimensionen die Möglichkeit, verschiedene Bereiche des Politischen zu erfassen, gegen die sich Widerstand richten kann.

Einer Klärung bedarf außerdem der Begriff des sprachlichen Widerstandes. Was sprachlich bedeutet, ist relativ simpel einzugrenzen: Sprachliches umfasst im Folgenden alle verbalen Äußerungen, welche schriftlich oder mündlich getätigt werden. In diesem Zusammenhang können sowohl einzelne Wörter, ganze Sätze oder Konversationen gemeint sein. Bei der Analyse muss selbstverständlich der Kontext berücksichtigt werden, in welchem die Äußerungen gemacht werden. Sprachlicher Widerstand sei in diesem Zusammenhang also ein irgendwie gearteter verbaler Protest.

3 Politikbegriff des Kängurus

Um sich dem Politikbegriff des Kängurus zu nähern, muss zunächst bemerkt werden, dass sich das Känguru kaum direkt über Politik, jedoch viel politisch äußert, dass dies allerdings nicht systematisch und auch durchaus undifferenziert geschieht. Dies wird im Folgenden noch näher ausgeführt. So führt es viele Diskussionen über den politischen Gehalt von Konsumentscheidungen und reflektiert vielfältig politische Prozesse und Probleme der parlamentarischen Demokratie und der sozialen Marktwirtschaft. Da diese Äußerungen meist implizite Aussagen über Politik enthalten und kaum direkte Aussagen über Politik getroffen wird – über Politiker geschieht dies häufiger -, muss nun zwischen den Zeilen gelesen werden, um zu erarbeiten, wie der Politikbegriff des Kängurus definiert werden kann. Eine der wenigen konkreten Aussagen, die das Känguru tatsächlich über Politik, genauer über die Politics, also die politische Willensbildung, trifft, ist folgende:

„Weil das gar keine Wahl ist. […] Das ist ein Demokratietrugbild, eine Abstimmungsattrappe, eine Volksherrschafts-Fata-Morgana. Kurz gesagt: Nur der Schein einer Wahl, oder um den offiziellen Terminus zu verwenden: ein Wahl schein. […]

Das ist als ob du in den Supermarkt gehst und da wählen kannst zwischen der Tütensuppe von Maggi und der Tütensuppe von Knorr, aber in Wirklichkeit ist alles Nestlé. Der Wahlschein suggeriert Freiheit, aber in Wirklichkeit sage ich dir: Alles Kapitalismus, alles Nestlé, alles Hähnchen.“ (Kling 2009, 18)

Ausgesagt wird hier vor allem, dass es zwar oberflächlich betrachtet ein Recht zur Partizipation mittels Wahlen gibt, dass diese aber praktisch keinen Einfluss haben, es also von vornherein irrelevant ist, was man wählt oder wie die Wahl ausgeht, da es letztendlich sowieso zu den immer gleichen Entscheidungen käme.

Auch äußert das Känguru sich häufig über den Kapitalismus, kritisiert Konsumenten und offenbart damit auch seine Sicht auf die Bevölkerung. Im Kapitel „Schöne Klingeltöne“ entwickelt es die Geschäftsidee konsumkritische Klingeltöne zu verkaufen, welche zum Beispiel folgendes äußern, wenn man angerufen wird:

„Hallo! Hallo! Ich bin’s! Dein neuer Klingelton! Du hast fünf Euro für mich bezahlt! Bist du blöd? Dafür hättest du ein Buch kaufen können. Hallo! Hallo! Ich bin’s! Dein neuer Klingelton! Du hast fünf Euro für mich bezahlt! Bist du blöd?“ (Kling 2009, 45)

Davon ausgehend, dass Geschäftsideen die eigene Vorstellung von Konsum und damit auch das Bild von potenziellen Käufer*innen abbilden, werden die Menschen ganz offenbar als blind konsumierende Masse gesehen, welchen man alles verkaufen kann, auch wenn das Produkt komplett überflüssig ist. Ausreichend für eine Kaufentscheidung ist offenbar ein manipulativer Produktname wie z.B. „Sound einer Geldzählmaschine“ (Kling 2009, 45).

Politik wird vom Känguru aber vor allem über Institutionen definiert, welche entweder als bürokratische Monstren oder chaotische Ansammlung von Versagern gezeichnet werden. Als kafkaesk muss man die Schlüsselstelle beschreiben, in der das Känguru vom „Ministerium für Produktivität“ als unproduktiver Ausländer registriert werden soll (Kling 2011, 251-254) und sich ebenso hilflos ausgeliefert sieht wie der Protagonist in Franz Kafkas Prozess. Dass das Känguru schlussendlich am Ende des Känguru-Manifestes verhaftet wird, um abgeschoben zu werden (Kling 2011, 292-296), ist nur die Spitze des Eisberges einer dystopischen Darstellung eines gewaltausübenden Willkürsystems Politik, in dem der entrechtete Einzelne nicht als Individuum wahrgenommen wird und sich nicht wehren kann. In im Kapitel „Transformator“ (Kling 2009, 248 ff.) wird generelles Misstrauen gegen den Staat und seine Vertreter formuliert; die Protagonisten beobachten, wie Rechtsradikale in ein Zelt vor einer Demonstration hineingehen und es auf der anderen Seite die gleiche Anzahl Polizisten wieder verlassen. Das Känguru zieht daraus den impliziten Schluss, die Polizei sei von rechts unterwandert.

Ein anderer Pfeiler ist die Personifikation der Politik in Form von Politikern. Die Politikerbrüder Dwigs, welche eine nationalkonservative Partei – die SV (Partei für Sicherheit und Verantwortung) gegründet haben (Kling 2011, 73), werden als nationalistische bis offen fremdenfeindliche Populisten dargestellt, welche Angst vor Fremden schüren. „Der Asylrichter [Jörn Dwigs] ist durch seine Ablehnungsquote von 100 Prozent bekannt geworden. Die Boulevardpresse hat ihn als ‚Richter Schadenfroh‘ gefeiert, weil er immer so hämisch lacht, bevor er die Leute zurück aufs Floß schubst“ sagt das Känguru (Kling 2011, 72). Eine weitere Figur, die als Polizist den Staat repräsentiert ist „Schmidtchen“, ein als dümmlich dargestellter Staatsdiener, welcher vom Känguru immer wieder bloßgestellt und ausgetrickst wird. (vgl. Kling 2009, 244-247)

Ein weiteres Indiz kann man aus der Figurenkonstellation und der daraus erfolgenden Selbstkonzeption des Protagonisten ziehen. Während es sich beim Pinguin um einen global agierenden Kapitalisten handelt, der ein BWL-Lehrbuch „Flexibility“ im Verlag Penguin-Books veröffentlichte, jeden Tag pünktlich zur Arbeit als Controller geht, ist das Känguru arbeitsloser regional operierender Kommunist; es schreibt an seinem unveröffentlichten Hauptwerk „Opportunismus und Repression“ (Kling 2009, 80). Hieraus ergeben sich die Dichotomien Kommunismus und Kapitalismus, gut und böse, unproduktiv und produktiv. Das Känguru bezeichnet den Kapitalismus als ein „Monster, das Menschen frisst und Gold scheißt.“ (Kling 2009, 81) Hieraus wird klar, dass offenbar das wirtschaftliche System das politische beherrscht und damit auch die Menschen. Aus einem abgedruckten Abschnitt aus „Opportunismus und Repression“ wird außerdem das Abhalten von demokratischen multilateralen Konferenzen für obsolet erklärt, da diese nicht zu Ergebnissen führen, die tatsächlich umgesetzt werden, sofern man nach der Definition der Personalsatire ein einzelnes Ereignis verallgemeinern darf:

„… die erste internationale Abrüstungskonferenz kann in das Jahr 1139 datiert werden, als der Einsatz der Armbrust [gegen Christen] als unritterlich verboten wurde. Der Erfolg der Konferenz war, nun sagen wir: durchschlagend. Nicht mal 900 Jahre später wird die Armbrust kaum noch in Kriegshandlungen [gegen Christen] eingesetzt.“ (Kling 2009, 178)

Übrig bleibt schließlich der anonyme Feind – „das System“ – welches sich einer trennscharfen Definition entzieht aber klar als Feindbild definiert wird. Hier wird also offenbar die Policy kritisiert. „Der Haken an der parlamentarischen Demokratie, oder: Wie mancher durch den Marsch durch die Institutionen zum Arsch durch die Institutionen wurde“ (Kling 2009, 81), benennt das Känguru ein Kapitel seines Manifestes.

Ein besonderes erschreckendes Bild auf die Schwächen des Systems parlamentarische Demokratie liefert das Kapitel „Vollversammlung“, welches eine Versammlung des Asozialen Netzwerkes beinhaltet, welche vollständig aus dem Ruder läuft. Es soll über bereits getroffene Entscheidungen erneut abgestimmt werden, man beschimpft sich wüst und kommt am Ende zu keiner Entscheidung. Das Känguru quittiert diese Situation nur mit „Komm wir gehen. […] Wir sind zu spät eingestiegen. Da kommt nicht mehr viel heraus heute, und den Rest können wir morgen im Internet nachlesen“. (Kling 2011, 246) Politische Diskussionen enden offenbar in diesem politischen Bild immer so – nämlich völlig Ergebnislos und mit viel Geschrei.

Alles in allem lässt sich der Politikbegriff des Kängurus als eine Vorstellung zusammenfassen, in der das politische System – also die vom Kapitalismus und den Kapitalist*innen beherrschte Demokratie – sich teilt in eine unmündige Bevölkerung, welche auf Grund des Arbeitsaufkommens im Alltag gefangen ist, nicht mehr selbstständig denken kann und für die übrige Zeit durch blinden Konsum davon abgelenkt wird, über Politik nachzudenken und in gewissenlose Kapitalist*innen und Konzerne, welche quasi allmächtig alles beherrschen und manipulieren können. Diese können auch das politische System und somit auch die Politiker*innen manipulieren. Die Bevölkerung wird überwacht, gegängelt und quasi versklavt – eine dystopische Vorstellung.

[...]


[1] z.B. Urheber unbekannt: Aufkleber: „Nazis wählt man nicht, Nazis boxt man!“ https://www.facebook.com/AssozialesNetzwerk/photos/a.511038668911942.136622.449679128381230/1524797280869404/?type=3theater, Stand 21.09.2017, 15:13.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Sprachlicher Widerstand im öffentlichen Raum als satirisches Mittel in Marc-Uwe Klings Känguru-Trilogie
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald  (Institut für deutsche Philologie)
Veranstaltung
Parteien, Programme & Provokationen: Beschreibung und Bewertung politischer Sprache
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
20
Katalognummer
V418738
ISBN (eBook)
9783668675308
ISBN (Buch)
9783668675315
Dateigröße
498 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Politik, politische Sprache, politisches Sprechen, Känguru, Marc-Uwe Kling, Satire, politische Satire, öffentlicher Raum, sprachlicher Widerstand, Politolinguistik
Arbeit zitieren
Birte Katrin Jensen (Autor:in), 2017, Sprachlicher Widerstand im öffentlichen Raum als satirisches Mittel in Marc-Uwe Klings Känguru-Trilogie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418738

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