Inhaltsangabe oder Einleitung
Dass es sich beim sexuellen Kindesmissbrauch um eine traurige soziale Realität handelt, ist spätestens seit den feministischen Debatten der 1970er Jahre und allerspätestens seit den großen Missbrauchsskandalen 2010 aus den tabuisierten Schattenbereichen des Privaten nachhaltig in das öffentliche Bewusstsein gerückt.
Während im frühen Diskurs vor allem die Familie und in der Familie der Missbrauch von Mädchen in den Blickpunkt geriet, so erschütterte 2010 eine Lawine von Enthüllungen über Kindesmissbrauch in Institutionen die Öffentlichkeit. Die jüngsten Missbrauchsskandale betrafen sowohl Mädchen wie auch eine beträchtliche Anzahl an Jungen und sie betrafen sowohl weltliche wie kirchliche Einrichtungen unterschiedlichster weltanschaulicher Orientierung, von dem katholischen Internat Kloster Ettal bis hin zu dem reformpädagogischen Vorzeigeinternat, der Odenwaldschule. Seitdem fokussiert sich die mediale Aufmerksamkeit stark auf den Bereich des Missbrauchs in Institutionen. Doch was weiß man wirklich über die Verteilung, die Häufigkeit und die Schwere sexuellen Missbrauchs in der Familie einerseits, im institutionellen Kontext andererseits? Welches Bild ergibt sich, wenn man das Hellfeld der Kriminalstatistik betrachtet? Und welche wissenschaftlichen Studien liegen vor, um sich der besonders ausgeprägten Dunkelfeldproblematik angemessen zu nähern? Wie belastbar und repräsentativ sind die bislang vorliegenden Daten? Das sind die Leitfragen, denen diese Arbeit nachgehen will.
- Arbeit zitieren
- Raul Carbajosa Niehoff (Autor:in), 2014, Kriminalwissenschaftliches Lagebild zum sexuellen Kindesmissbrauch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448742
Kostenlos Autor werden
Kommentare