Der Einfluss sozialer Netzwerke auf die Wohnungs- und Jobsuche in Deutschland


Hausarbeit, 2018

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Soziale Netzwerke
2.1 Soziale Netzwerke im gesellschaftlichen Leben
2.2 Ein kleiner Einblick in die Netzwerkforschung

3. Wohnungssuche und soziale Netzwerke
3.1 Die Bedeutung sozialer Netzwerke für die Wohnungssuche
3.2. Fragwürdige Angebote in sozialen Netzwerken

4. Die Vielfältigkeit der Jobsuche durch soziale Netzwerke
4.1 Der Nutzen von Personalrekrutierung für Unternehmen
4.2 Einflussreiche Jobsuche durch soziale Netzwerke
4.3 Vor- und Nachteile der Jobsuche mit sozialen Netzwerken

5. Schlussfolgerung

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Soziale Netzwerke: Ein Begriff, welcher mehrere Deutungen aufweist und zum Nach­denken veranlasst. Heutzutage sprechen Menschen permanent von sozialen Netzwerken, Netzwerkarbeit und deren gegenseitiger Verknüpfung, Unterstützung und angebotenen Hilfsangebote. Jedoch ist der Mensch nicht ohne Grund ein soziales Wesen und benötigt in seinem verbundenen sozialen Netzwerk verschiedenste Kontakte zum emotionalen, körperlichen und/oder geistigen Austausch.

„Das persönliche soziale Netzwerk ist für jeden Menschen ein wichtiger Bestandteil seines Lebens, denn es hält für den Einzelnen eine große Vielzahl an Leistungen bereit, wie Z.B. emotionale Nähe, Informationen oder Hilfe und Unterstützung in Krisensitu­ationen. Ein soziales Netzwerk Stellt jedoch nicht nur eine unerschöpfliche Ressourcen­quelle da. (Rauchfuß, 2003, S. 36). “

Folglich wird in dieser Hausarbeit näher darauf eingegangen, welche Darstellung und Beschreibung für soziale Netzwerke überliefert sind und welchen kollektiven Zweck sie erfüllen, auf individuelle Weise sie gemeinsam agieren und weiterhin spezifische En­twicklungen erfahren. Wissenswert für den weiteren Verlauf der Arbeit ist der Bezug zur Netzwerkforschung und weshalb dieser auch für den sozialen Aufgabenbereich essen­tiell ist. Erkennbar in der Netzwerkforschung ist der Bezug zur sozialen Unterstützung, welches durch die Erreichung gemeinsamer Ziele erfolgt.

Für private Verbraucher und sich ihrer verbundenen sozialen Netzwerke hat die moderne Vorgehensweise bei der Wohnungssuche einen bedeutungsvoller Stellenwert erlangt. Im nächsten Kapitel werden im Bezug zur Wohnungssuche kurze Eindrücke mit dem me­dialen Gebrauch näher gebracht. Unterschiedliche Bedürfnisse eines jeweiligen Nutzers werden ebenfalls beleuchtet, da bestimmte Bedingungen verknüpft auf den Nutzen bei der Suche mit sozialen Netzwerken sind. Zeitgemäße Kenntnisse über die Personalrekrut­ierung, welche die Unternehmen anwenden, um qualifiziertes Personal zu finden, werden des Weiteren in einem nächsten Kapitel erläutert. Entwicklungen und Erkenntnisse so­zialer Netzwerke werden bereits durch zahlreiche empirische Belege präsentiert und be­gründen welchen Einfluss diese Fortschritte, sowohl für private Nutzer, also auch für jeweilig tätige Unternehmen auf den Prozess der Jobsuche ausüben. Denkbare Vor- und Nachteile bei der Verwendung von sozialen Netzwerken bei der Jobsuche werden im nächsten Unterkapiteln näher beschrieben.

Analytischer Gesichtspunkt bzw. Fragestellung dieser Hausarbeit lautet, ob soziale Net­zwerke grundlegend positiven Einfluss auf die Job- und Wohnungssuche, sowohl für den privaten Nutzen, als auch für Unternehmen besitzen.

Inwiefern soziale Netzwerke gleichfalls auch den Nutzen für den Prozess der Wohn- und Jobsuche für Verbraucher vermindern können und welche Intention dabei die Un­ternehmen übernehmen, wird wie bereits erwähnt, ebenfalls erläutert und dient der Dis­kussion bzw. Beantwortung der Fragestellung. Durch methodische Arbeitsschritte und der Unterstützung durch bereits themenübergreifende Literatur und passender Recherche wird schrittweise verständlich gemacht, wie das soziale Netzwerk auf direktem oder in­direktem Wege wirkt und für private Personen in gewissen Lebenssituationen - hier Job- und Wohnungssuche - Zweckmäßigkeit und Relevanz erfahren kann.

2. Soziale Netzwerke

2.1 Soziale Netzwerke im gesellschaftlichen Leben

Für jeden Menschen ist das persönliche soziale Netzwerk ein essentieller Bestandteil seines Lebens. Mit ihnen werden bestimmte Bedürfnisse zufrieden gestellt, die als eine Ressourcenquelle beschrieben werden kann. Es wird ein emotionaler Umgang aufgebaut, Informationen miteinander ausgetauscht und Hilfe und Unterstützung in schwierigen Sit­uationen angeboten und angenommen. Allerdings bedarfen soziale Netzwerke eine stän­dige Rotation und Erneuerung (Rauchfuß, 2003, S.36).

Bereits Häusler (2007, S. 1) erwähnt, dass in einem gesellschaftlichen Leben eines jeden Individuums die zwischenmenschlichen Beziehungen von großer Bedeutung sind. Dieses bestehende Geflecht aus Freunden, Verwandten und Bekannten sind essentiell für ein soziales Leben, welches unterstützend und gewinnbringend zusammenwirkt.nHäusler (2007, S.2) bezeichnet nach Diewald (1991) dahingehend ein soziales Netzwerk als „Ge­samtheit“ der sozialen Beziehungen einer Person, welches in Familie, Verwandtschaft, Nachbarschaft, Freundschaft, Bekannten und eventuellen Arbeitskollegen unterteilt ist. Soziale Netzwerke sind erkennbar aus allen Menschen, die in direkten Beziehungen mit einer Person Stehen, weiterhin indirekt miteinander verbunden sind und daraus die Mög­lichkeit besteht eine Interaktion zu tätigen (Häusler, 2007, S.6).

Jede Persönlichkeit kann ihre sozialen Netzwerke als Ressource nutzen, bei denen auf die Verfolgung eigener Ziele zurückgegriffen werden kann und die ihm in verschiedenster Weise beim Erreichen dieser Ziele unterstützt (Häusler, 2007, S.7 zit. nach Graf, 1997). Es ergeben sich aus diesen allgemeinen Ressourcen 16 theoretisch unterscheidbare El­emente einer sozialen Unterstützung, die finanzielle Leistungen wie Arbeitshilfen, ma- terielle Zuwendungen, Informationen, aber auch Vermittlung von Anerkennung, und Geborgenheit beinhalten (Häusler, 2007, S.7 zit. nach Diewald, 1990). In den Gedank­engängen von Schenk (1983) bezeichnet Häusler (2007, S.7) ein „Beziehungsreservoir“ in der Soziologie als Sozialkapital.

Weiterhin wird deutlich, dass mit dem neuen Medien - das Internet - ทนท ein neues „Kommunikations- und Interaktionsmittel“ entstanden ist. Dieses ermöglicht zur „Pflege und Bildung“ der sozialen Kontaktejedes einzelnen Menschen (Häusler, 2007, S. 1) mit verschiedensten Diensten wie E-Mail, Internet-Telefonie und Instant-Messaging-Sys- teme (ebd., 2007, S. 17). Die sozialen Netzwerke im Internet können als solche verstanden werden, die als funktionierende Zusammensetzung agieren und als eine Erweiterung des vorhandenen sozialen Netzwerks dienen. Diese Erweiterung soll durch neue direkte oder indirekte Kontakte weiter entwickelt werden (ebd. 2007, S.26). Trotz eines sehr aktiven Prozesses, bei dem immer mehr neue Angebote entstehen und sich das Anwendungsge­biet immer weiter entwickelt, ist das soziale Netzwerk im Internet trotz alledem ein noch sehr junges Interaktionsgebiet. „Dienste und Umfeldbedingungen“, die auf das Internet Einfluss nehmen, befinden sich ebenfalls noch in einem Prozess der Veränderungen be­darf (ebd. 2007, S. 59).

Soziale Netzwerke im Internet erhalten großen Zuspruch, da die Menschen selbst als soziales Wesen beschrieben werden können. In ihren Netzwerken können sie ihre Bezie­hungen zu anderen Menschen pflegen und haben keine Einschränkungen bezüglich ihrer Erreichbarkeit, Zeit oder Ortes (Prof. Dr. Hili, Hermann; Prof. Dr. Martini, Mario; Wag­ner, Edgar Hrsg 2013, S. 155). In den Gedanken nach Granovetter (1985) beschreibt Fischer & Kosellek (2013, S. 147), dass alle Formen als soziale Netzwerk erklärbar sind. Netzwerkstrukturen können beschrieben werden als „Kanten - also die sozialen Bezie­hungen“ und „Knoten - die Akteure“. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass nicht jeder in einer schon existierenden Beziehung zueinander gestanden hat. Kontakte sind zum Teil mehr oder weniger stark ausgeprägt und lassen sich somit durch eine veränder­bare Struktur bestimmen. Nennenswert und von methodischer Bedeutung sind dabei Beziehungen (“weak ties”) und Positionen (“broker”) mit denen man Informationen be­schafft oder Nachrichten von Kontakten identifiziert (ebd, 2013, S. 147). Nach Keupp (1987) benennt Häusler (2007, S.4) das gesamte soziale Netzwerk als eine Art „Verzwei­gungsmöglichkeit“, woraufhin Häusler (2007) nach Granovetter den Zusammenhang und die Wichtigkeit von „weak ties“ - den schwachen Beziehungen zu Bekannten (1973) gleicher Maßen interpretiert. Häusler (2007, S.4) bezeichnet dies als Erweiterung für „neue und bisher unbekannte Verbindungen“ der sozialen Netzwerke im Leben.

Der Netzwerkbegriff wird als Metapher auf wissenschaftliche Untersuchung zwischen­menschlicher Beziehungen und gesellschaftlichen Zusammenhänge bezogen (Fischer & Kosellek, 2013, S.200, zit. nach Barth, 1998). Bedingung und ein wesentliches Ele­ment einer sozialen Beziehung ist die Kommunikation. Gäbe es keine Kommunikation, würden folglich auch keine sozialen Beziehungen entstehen (Rauchfuß, 2003, S.37). Allerding stützen sich soziale Netzwerke weniger auf direkte Kontakte. Oftmals kom­men zur Pflege einer sozialen Beziehung technische Kommunikationsmittel zum Einsatz, wenn eine direkte Kommunikation mit dem Gesprächspartner nicht möglich ist. Wenn die Entfernung also deutlich zwischen zwei Personen zunimmt, nimmt der Gebrauch von medialer Kommunikation zu und gewinnt mehr an Bedeutung (ebd. 2003, S.39).

„In modernen Gesellschaften gelten im Vergleich zu traditionalen Gesellschaften veränderte Bedingungen für soziale Beziehungen. Der Prozess der gesellschaftlichen Modernisierung führte auch zu einem Wandel der persönlichen Beziehungsnetze der Menschen (Rauchfuß, 2003, S.45).“

Hinsichtlich der Funktion von sozialen Netzwerken und deren Bezug für ihre Nutzer wird die „soziale Unterstützung“ ebenfalls als eine Begrifflichkeit genannt (Blickwede, et. ab, 2006, S.26). Viele Personen der modernen Zeit verstehen ihre zwischenmenschlichen Beziehungen häufig als Netzwerk, welches Pflege bedarf. Es werden weitere Verbindun­gen geknüpft, Identitäten gefestigt und suggerieren in gewisser Weise die Karriere (Fis­cher & Kosellek, 2013, S.200).

2.2 Ein kleiner Einblick in die Netzwerkforschung

Wenn Menschen miteinander sozial verknüpft sind bezeichnet dies oftmals den Begriff „Netzwerk“. Allgemein betrachtet sind Menschen die Knoten eines Fischernetzes. Von jedem einzelnen Knoten gehen diese Verbindungsfäden weiter und zu einem anderen Knoten - hier wieder eine weitere Person (Schönig; Motzke, 2016, S. 18, zit. Gerhardter 2001, S. 1). Im Mittelpunkt des Prozesses der „Vernetzung“ Stehen dann die Beziehung­spflege und die Verbundenheit der Akteure (ebd, 2016, S.18, zit. Schuberr 2008, S.35). Netzwerke sind „operativ offen“ und besitzen keine Hierarchie. Um das an dem Fischer­netz deutlich zu machen, sind hier die Knoten zwar untereinander verbunden, aber nie fest wirksam. Das bedeutet, dass in dieser Vernetzung keine Regelungen festgelegt sind und jeder Akteur selbsttätig ist und selbstentscheidend handelt. Unterschieden wird dabei das System von einem Netzwerk (ebd, 2016, S.20).

Die deutschsprachige Sozialforschung beschäftigt sich mit der Netzwerkforschung, diese wiederrum die Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie beinhaltet. Bei diesem Prozess wird an die soziale Arbeit angeknüpft (Schönig; Motzke, 2016, S. 15). Erwähnenswert ist, dass die Netzwerkforschung ein sehr „dynamisches Forschungsfeld“ ist. Es hat sich ein gewinnbringender Sozialforschungsbereich entwickelt, der daraus eine förderliche Zusammenarbeit erarbeitet hat. Die Netzwerkforschung hat sich im deutschsprachigen Gebiet fortschrittlich entwickelt und erhält einen wichtigen Stellenwert als sozialwissen­schaftliches Fachgebiet (ebd., 2016, S. 16).

Bereiche der Bildung, Technik, Wissenschaft, Soziales und soziale Räume sind neben der Wirtschaft und Politik weitere Einsatzgebiete der Netzwerkforschung. Die Einsatzbere­itschaft ist ebenfalls von der Sektion „Soziologischen Netzwerkforschung“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) zu erkennen. Diese existiert seit 2010 (ebd., 2016, S. 17) und befasst sich u.a. mit Untersuchung von Netzwerken aus soziologischer Sicht - wobei der Hauptfokus auf die Erklärung sozialer Netzwerke liegt. Im Sinn von Becker (2006) überliefern Schönig; Motzke (2016, S. 18), dass Netzwerke schon seit geraumer Zeit als „Schlüsselkategorien Sozialer Arbeit“ bestehen und diese Annahme durch ange­wandte „Theorien, Konzepten und Methoden“ in der sozialen Arbeit durch netzwerk- und unterstützungsförderliche (ebd., 2016, S.18) Ansichten begründet wird. Grundsätzlich sind die Knoten des Fischemetzes - also die Menschen die in dieser Vernetzung fungieren - nicht voneinander abhängig, denn nicht jeder besitzt unmittelbaren Kontakt zueinander. Die Verwirklichung eines Zieles eines Akteurs in dieser Vernetzung, erfolgt allerdings themenzentriert und unterstützend, wobei dabei Ressourcen eingesetzt werden, um an das jeweilige Ziel zu gelangen. Die Akteure sind demnach unabhängig voneinander wirksam oder bearbeiten gemeinsam ein Ziel.

Dennoch zeigen sich oft positive Wirkungen von Netzwerken wider. Netzwerke streben ein Ziel an und möchten diese durch neue Möglichkeiten erreichen und sind durch Of­fenheit, Veränderungen und Planung beständig. Durch den sozialen Austausch beabsi­chtigen Netzwerke keine Ausbeutung und Hierarchie. Durch die Berücksichtigung ver­schiedener Funktionen der Akteure in einem Netzwerk, lässt sich hierbei eine Förderung wahmehmen, die soziale Ressourcen einschließen. Die gemeinsame Interaktion untere­inander, Unterstützung bei Arbeit, Beratung, Geselligkeiten oder sonstige greifbare Un­terstützungen vermitteln gegenseitige Anerkennung, geben ein Zugehörigkeitsgefühl und helfen bei der Orientierung. Die Ressourcen eines Netzwerkes können verstärkt auf die Handlungsmöglichkeiten Einfluss nehmen, wenn das Netzwerk größer und vielfältiger ist (Schönig; Motzke, 2016, S.34).

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Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Der Einfluss sozialer Netzwerke auf die Wohnungs- und Jobsuche in Deutschland
Hochschule
Alice-Salomon Hochschule Berlin
Veranstaltung
Gesellschaft, Gesundheit und Soziale Arbeit
Note
1,7
Autor
Jahr
2018
Seiten
19
Katalognummer
V450086
ISBN (eBook)
9783668842335
ISBN (Buch)
9783668842342
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Soziologie, Netzwerke, Jobsuche, Arbeitssuche, Einfluss, Sozial, Soziale Arbeit
Arbeit zitieren
Anika Irmscher (Autor:in), 2018, Der Einfluss sozialer Netzwerke auf die Wohnungs- und Jobsuche in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450086

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