Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Das klassische Fernsehen
2.1 Relevanz des Fernsehens
2.2 Geschichte des klassischen Fernsehens
2.3 Aktueller Stand des klassischen Fernsehens
3 Die Streaming-Dienste
3.1 Begriffsdefinition Streaming-Dienste
3.2 Marktstellung
4 Der direkte Vergleich
4.1 Fernsehzuschauerforschung
4.2 Kennzahlen auf dem Fernsehmarkt
4.3 Beliebtheit
4.4 Das Unternehmen Netflix
5 Ergebnisse einer empirischen Studie
6 Fazit
7 Literaturverzeichnis
8 References
Abbildungsverzeichnis
Abb. 2-1: Steigerung der täglichen Sehdauer der Deutschen Anfang von 1997-2017
Abb. 3-1: 2 von 5 Internetnutzern bezahlen für Serien und Filme
Abb. 3-2: Marktanteile der Abonnement-basierten Videoanbieter in Deutschland
Abb. 3-3: Top 10 VoD-Anbieter
Abb. 4-1: Analog vs. Digital: Streaming wird immer beliebter
Abb. 4-2: Fernsehkonsum in Deutschland 2018 nach Altersgruppen
Abb. 4-3: Dennoch liegt beim Videokonsum das lineare Fernsehen bei den Jungen vorne
Abb. 4-5: Die Reichweite des Fernsehens besteht weiterhin mit einem großen Vorsprung
Abb. 4-6: Netto-Reichweite von Netflix nach Altersgruppen in Deutschland(2017)
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
„Wenn Thomas Gottschalk in den 90er Jahren zu einer, Wetten, dass? ´-Show vor den TV-Bildschirm lud, hat gefühlt die halbe Republik zugesehen. Das war die große Zeit der Samstagabend-Show, die zur Hochzeit des linearen Fernsehens zählt“, (Ströhl, 2017).
Doch die Zeiten haben sich geändert. Immer mehr Menschen wenden sich vom klassischen Fernsehen ab und nutzen stattdessen Streaming-Dienste. Der Nutzer ist damit nicht mehr an feste Programmabläufe gebunden und kann zu jeder Zeit entscheiden wann er welche Filme und Serien schauen möchte. Außerdem ist der Zuschauer dank der mobilen Dienste der Streaming Anbieter nicht mehr an einen festen Ort gebunden, sondern kann mit verschiedensten Geräten von überall auf Inhalte zugreifen. Das klassische Fernsehen mit seinen linearen Möglichkeiten ist daher gezwungen umzudenken.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Umsatzzahlen wieder. Seit 2010 haben sich die Umsätze mit Streaming-Diensten allein in Deutschland verzehnfacht und erreichten 2017 einen Wert von 945 Millionen (Brandt, 2017).
2018 dürfte damit der Umsatz die Milliardengrenze überschreiten. Die neuen Möglichkeiten des Streamings bieten also Potential für großes Wachstum.
Auf die Frage „ob dem linearen Fernsehen langsam der Atem aus geht“ soll daher in der vorliegenden Hausarbeit eingegangen werden. Dies erfolgt durch eine Gegenüberstellung des linearen, oder in dieser Arbeit als klassisch bezeichneten, Fernsehen in Bezug auf die Streaming-Dienste.
In dieser Arbeit wird untersucht, in wie weit das heutige Klassische Fernsehen durch die Streaming-Dienste ersetzt wird. Dazu wird dargestellt, wie Streaming-Dienste und Unternehmen aufgebaut sind und wie sie es geschafft haben, in den Markt einzutreten und dabei so unverzichtbar zu werden. Dabei geht es vor allem um die neuen digitalen Alternativen im Gegensatz zum Fernsehen. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf Netflix gerichtet, da dieses Unternehmen im Gegensatz zu zum Beispiel Amazon vorher noch keinen Anteil am Markt hatte und es schaffte mit seinem Konzept des „Streamings“ erfolgreich zu werden. Für ein besseres Verständnis wird zunächst auf die Entwicklungen des Klassischen Fernsehens eingegangen. Danach folgt eine detaillierte Übersicht der Markstellung von Streaming-Diensten und deren Interaktionen im Zusammenhang mit den Konsumenten. Anhand verschiedener Grafiken und Darstellungen wird verbildlicht, welche Nutzung Konsumenten wie und wann bevorzugen. Am Anschluss folgt das Fazit mit den Erkenntnissen der vorliegenden Arbeit.
2 Das klassische Fernsehen
Das folgende Kapitel stellt die Relevanz des heutigen Fernsehens dar, um besser zu veranschaulichen, wie hoch die Bedeutung des Fernsehens in der Gesellschaft ist. Die Bedeutung wird anhand der Sehdauer der Bevölkerung dargestellt, welche eine Größe der Reichweite des Fernsehens ist.
2.1 Relevanz des Fernsehens
Das klassische Fernsehen ist in der Gesellschaft von hoher Bedeutung und setzt vor allem in den kulturellen Aspekten hohe Vermerke. Vielerlei Nutzung findet das Fernsehen heutzutage, egal ob bei gesellschaftlichen Diskussionen, Politik, Sport, Wirtschaft oder sei es nur zur Unterhaltung gedacht. Das Fernsehen ist aus dem heutigen Alltag kaum mehr wegzudenken. Von der einst gemachten Produktion nahm das Fernsehen weiter seinen Lauf in Live-Übertragungen bis zur sonntäglichen Unterhaltungsshow und des Spielfilms am Samstagabend. Als eines der meist genutzten Massenmedien nimmt das Fernsehen eine besondere Rolle in unserer Gesellschaft ein.
Die folgende Grafik zeigt die stetige Steigerung der täglichen Sehdauer der Deutschen von Anfang 1997 bis schließlich 2017. Daraus lässt sich die Relevanz des Fernsehens deutlich erkennen, sowie die stetige Zunahme der Bedeutung des TV-Geräts in der Gesellschaft.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 - 1 : Steigerung der täglichen Sehdauer der Deutschen Anfang von 1997-2017 (AGF Videoforschung – Sehdauer, 2017, o.D.)
Die Grafik zeigt deutlich dass, das Fernsehgerät seit seiner Etablierung als Massenmedium in den 1950er Jahren nahezu ständig an Bedeutung dazu gewonnen hat. Meistens wird der Fernseher dabei Passiv verwendet, also im Hintergrund mitlaufend. Denn die Interaktionsmöglichkeiten beim Fernseher sind eher passiv, im Gegensatz zum PC-Gerät, welches aktiv genutzt wird. Eine stetige Steigerung ist bis zum Jahr 2006 zu verzeichnen, danach folgt für drei Jahre ein leichter Abfall.
2.2 Geschichte des klassischen Fernsehens
Die Erfindung der rotierenden Drehscheibe 1884, der sogenannten Nipkow-Scheibe, die Bilder in Helldunkelsignale zerlegte und wieder zusammensetzte, war der Ursprung des heutigen Fernsehergerätes. (Groebel, 2014) Im Jahre 1897 war mit der Entwicklung der Kathodenstrahlröhre (Braunsche Röhre) der Grundstein vollbracht. Die erste große Fernsehübertragung fand im Jahre 1928 im Rahmen der 5.Großen Deutschen Funkausstellung, heute die IFA in Berlin statt und legte damit die ersten Grundzüge des Fernsehers in der sozialen Gesellschaft. Die Vorzüge der neuen Technik machte sich aber auch vor allem die Politik zu nutzen und schnell wurde das Fernsehen neben dem Radio als Massenmedium benutzt, um die Bevölkerung zu beeinflussen. Um 1950er schaute man mittlerweile gemeinsam im Wohnzimmer vor dem Fernsehgerät und ließ sich von Serien wie zum Beispiel „Wetten, dass …?“ begleiten. An weiterer Bedeutung gewann das Fernsehen dann durch gemeinsames Gucken an öffentlichen Plätzen, Kneipen usw., dem sogenannten „Public Viewing“. Mit Freunden oder der Familie traf man sich zusammen mit anderen von Hundertausenden Fußballbegeisterten bei Europa- und Weltmeisterschaften.
Im Laufe der Jahre optimierten sich in Deutschland die technischen Entwicklungen und es gab somit auch eine immer besser werdende Empfangsqualität, sodass 1967 der erste Farbfernseher eingeführt wurde. Die Fernsehentwicklung stieg weiter rapide an und verbesserte sich stets. Mit der Einführung von Kabel Mitte der 1980er Jahre und später Satellit als Übertragungsweg öffnete sich für viele privatwirtschaftlich organisierte Kanäle eine neue Möglichkeit. Die neuen Sender wie, zum Beispiel ProSieben, RTL, und andere frei empfangbare Sender, aber auch Pay-TV Sender erweiterten nicht nur Deutschlands Fernsehsortiment, sondern brachten auch eine vollkommen neue Fernsehkultur mit. Es entwickelte sich ein neues Duales System, der Duale Charakter der Medienmärkte, der bis heute stark zu erkennen ist. Immer wieder bildeten sich neue Programmformen heraus, die bis heute anhalten. Soaps, Castings und vor allem Reality-Shows, die mit Serien, wie „Bauer sucht Frau“ oder „Frauentausch“, die Reize der Zuschauer erforschen wollten, wurden eingeführt.
2.3 Aktueller Stand des klassischen Fernsehens
Der Rundfunk definiert sich durch das duale System, welche begleitend nebeneinander durch öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkveranstaltern agieren (Beyer & Carl, 2008). Beide Bereiche sind nach Beyer& Carl durch abweichende Aufgabenstellungen mit unterschiedlichen Möglichkeiten ausgestattet. Somit agieren beide Rundfunkveranstalter auf einem überschneidenden Markt mit unterschiedlichen Wettbewerbsbedingungen für die Konsumenten. Das duale System definiert somit auch unterschiedliche Unternehmenskulturen, welche für den ständigen Wandel der Rundfunkmärkte zuständig sind. Auf dem Rundfunkmarkt kommt es durch die Abhängigkeit von der Finanzierungsform zu direkten und indirekten Austauschbeziehungen zwischen Anbieter und Nachfrager (Beyer &Carl, 2008). Pay-TV ist eine Form auf dem Fernsehmarkt, die durch Entgelte des Zuschauers finanziert werden. Der Preismechanismus steuert hierbei das Angebot und die Nachfrage. (Beyer &Carl, 2008) Pay-TV orientiert sich zudem an der Zahlungsbereitschaft seiner Zuschauer und gibt so die Möglichkeit, dass auch private Veranstalter weniger beliebte Programme anbieten. Im Markt platzieren sich Pay-TV Anbieter durch Exklusivität spezieller Serien, Sportereignisse oder Spielfilme, wie zum Beispiel der Pay-TV Sender Sky.
Es existieren drei verschiedene Fernsehsysteme auf dem aktuellen Markt. Beim Werbefinanzierten Fernsehen besteht der Preis im Werbekonsum und wird durch den Verkauf von Werbezeiten gedeckt. Die Anbieter orientieren sich in diesem Fall an den Zuschauern und der Werbewirtschaft. (Beyer &Carl, 2008) Das Öffentlich-rechtliche Fernsehen orientiert sich hingegen zusätzlich noch am Programmauftrag. Die Kosten werden gedeckt durch Werbezeitenverkauf und Gebühren, womit wiederum Kosten der Produktion gedeckt werden. Im Gegensatz zum Öffentlich-rechtlichen Fernsehen stehen die Pay-TV Anbieter. Sie orientieren sich im Gegensatz zu den anderen Fernsehsystemen an dem Zuschauer und ermöglichen somit personalisierte Programme. Auf dem Fernsehmarkt agieren zwei unterschiedliche Programmarten. Das Vollprogramm zieht hauptsächlich auf hohe Reichweiten, welches Vorteile Größen und Synergiebereich mit sich bringt. (Beyer &Carl, 2008)
Im Gegensatz zum Vollprogramm hängen die Spartenprogramme eher von der Größe der potentiellen Zielgruppe ab. Es wird hier nach privaten Anbieter wie zum Beispiel Super RTL, Bibel TV und MTV und Öffentlich-rechtlichen Anbietern wie BR-Alpha, Phoenix und KIKA unterschieden. (Beyer &Carl, 2008) Bei den werbefinanzierten Programmen ist die Attraktivität der Zuschauergruppe in der Werbewirtschaft entscheidend. (Beyer &Carl, 2008) Wogegen bei der Rezipienten Finanzierung die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten ausschlaggebend ist. Durch das kleinere Marktpotential im Gegensatz zum Vollprogramm bringt dies einige Konsequenzen mit sich, die es den Spartenprogrammen schwerer machen am Markt zu existieren. Es führt zu einem härteren Konkurrenzkampf auf dem Markt, so dass Anbieter sich teilweise nur beschränkt erfolgreich halten können (Beyer &Carl, 2008).
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