Betriebliche Wertschöpfung. ABC-Analyse, Radio Frequency Identification, Industrie 4.0, Absatz, Absatzlogistik und Lieferservice


Einsendeaufgabe, 2018

26 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Themengebiet B1
1.1. Einleitung ABC-Analyse
1.1.1. Grundstruktur und Vorgehensweise
1.1.2. Durchführung der ABC-Analyse anhand eines Zahlenbeispiels
1.2 Ergebnis und tabellarische Zusammenfassung

2. Themengebiet B2
2.1. Einleitung Radio Frequency Identification
2.2. Vorteile des Einsatzes von RFID
2.3. Beispiel RFID-Nutzung Gerry Weber AG
2.4. Beispiel RFID-Nutzung Metro AG

3. Themengebiet B3
3.1. Das vierte industrielle Zeitalter
3.2. Die vier Stufen der industriellen Revolution
3.3. Potenzial und Gefahren von Industrie

4. Themengebiet B4
4.1. Absatz, Absatzlogistik und Lieferservice
4.1.1. Absatz
4.1.2. Absatzlogistik
4.1.2.1. Aufgaben & Ziele
4.1.3. Lieferservice
4.2. Auftragsabwicklung, Lagereinrichtung, Lagerbestandshaltung, Transport

5. Literaturverzeichnis

6. Abbildungsverzeichnis

7. Tabellenverzeichnis

8. Abkürzungsverzeichnis

1. Themengebiet B1

1.1 Einleitung ABC-Analyse

Die ABC-Analyse ist ein Instrument der Materialwirtschaft, welches dazu dient, Problemstellungen zu identifizieren und Lösungssystematiken zu entwickeln.1 Sie bestimmt die wichtigsten Materialarten und Lieferanten sowie den Verbauchswert eines Materials. Zunächst wird die Grundstruktur sowie die Vorgehensweise bei einer solchen Analyse beschrieben, im Anschluss daran wird die ABC-Analyse anhand eines Praxisbeispiels näher betrachtet.

1.1.1 Grundstruktur und Vorgehensweise

Bei der ABC-Analyse wird das untersuchte Objekt/Problem in drei Stufen kategorisiert: A-, B- und C-Kategorie. Sie wird hierbei hauptsächlich in der Materialwirtschaft eingesetzt und geht von der Annahme aus, dass innerhalb der Vielzahl an unterschiedlichen Gütern ein geringer Teil – nämlich die A-Güter – von größerer Bedeutung sind, als z. B. die B- oder C-Güter. Die Kategorisierung einer ABC-Analyse dient also dem Zweck, dem jeweiligen Material unterschiedliche Prioritäten zuordnen zu können und so für mehr Struktur im Analyseprozess zu sorgen.

Die Güterverteilung in Wert und Art des Materials kann wie im folgenden Beispiel tabellarisch vorgenommen werden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Verteilung der Güter nach Art und Material in Anlehnung an Studienbrief2

Diese Darstellung orientiert sich wertmäßig an der üblichen 80:20 Aufteilung, d.h. mit 20 % der Gesamtanzahl der Materialien werden ca. 80 % des wertmäßigen Anteils erreicht.

A-Güter: Der 80:20 Struktur zufolge, sollte der unternehmerische Fokus auf den sogenannten A-Gütern liegen.
B-Güter: Die Materialien, die zu den B-Gütern zählen, fallen unter die Bezeichnung mittelwertige Güter. Bezogen auf unser Beispiel erreichen diese 30-40% der gesamten Menge an Material und einen wertmäßigen Anteil von 10-20%.
C-Güter: Betrachtet man den mengenmäßigen Anteil aller Materialien in diesem Beispiel, so wird deutlich, dass die C-Güter einen großen Teil in Art/Menge ausmachen, jedoch auf den Anteil am gesamten Materialwert nur wenig einwirken können. Dennoch kann eine zu starke Vernachlässigung der C-Güter negative Auswirkungen auf die weiteren Prozesse der Materialwirtschaft haben.

Zu Beginn ABC-Analyse wird das untersuchte Objekt/Problem sowie dazugehörige Rahmendaten als Basis festgelegt. Daraufhin werden Einzelwerte sowie Verbrauchswerte der Materialien errechnet, im Falle der Materialwirtschaft bspw. in Form von Stückpreis oder Stückbedarf. Die Formel für den Wert eines Materials und das sich daraus ergebende Produkt, welches für die kommende Einteilung erforderlich ist, lautet wie folgt: Menge x Einstandspreis = Wert

Die ABC-Analyse ist statisch und bezieht sich auf einen vorher festgelegten Zeitrahmen, demzufolge werden volatile Materialien/Güter der ABC-Analyse nicht unterzogen. Nach den ersten Festlegungen und Überprüfen auf Fehlerhaftigkeit und Ganzheit, gilt es, die errechneten Verbrauchswerte in absteigender Reihenfolge zu ordnen, sowie die Summe der einzelnen Werte zu berechnen und einzutragen, da diese als Bezugswert für weitere Zahlengrößen wie den prozentualen Anteil am Beschaffungsvolumen gelten. Anschließen werden die Werte in absteigender Rangfolge – hierbei entspricht der höchste Beschaffungsvolumen-Anteil der kleinsten Rangfolgen Zahl (1) - sortiert und abhängig von den Wertgrenzen mit der jeweiligen Kategorie (A-, B- oder C-Kategorie) gekennzeichnet. Sind nun alle Werte eingetragen, sortiert und klassifiziert worden, wird eine Zusammenfassung tabellarisch dargestellt, welche die Wertgrenzen und Artgrenzen der durchgeführten Analyse in Relation zueinander stellt, um ein klares und anschauliches Vergleichsergebnis zu liefern. Diesem kann bspw. der Vergleich des Beschaffungsvolumen in Relation zur Verbrauchsmenge entnommen werden.

Als letzten Schritt wird die ABC-Analyse mit dem Ergebnis in einer Grafik (In diesem Fall: sog. Lorenzkurve; siehe Abbildung 1) dargestellt. Im folgenden Verlauf wird das beschriebene nun anhand eines Zahlenbeispiels angewandt und näher betrachtet.

1.1.2 Durchführung einer ABC-Analyse anhand eines Zahlenbeispiels

Ablauf der ABC-Analyse:3 Daten ermitteln, Daten sortieren, Einzelne Werte (Menge*Einstandspreis) sowie die Summe ermitteln, Werte in absteigender Rangfolge sortieren, Grenzen A-, B-, C-Material kennzeichnen, Tabelle nach Prozentanteil A, B, C erstellen, Grafik (Lorenzkurve) erstellen.

Daten ermitteln

Die Daten „mengenmäßiger Verbrauch pro Jahr (Stück/Jahr)“ sowie „Preis je Mengeneinheit des Materials (Euro/Stück)“ sind der Aufgabenstellung B1 entnommen. Der Betrachtungszeitraum beträgt also eine Spanne von einem Jahr (genauer Zeitpunkt nicht angegeben). Als erhobene Daten werden der Verbrauch pro Jahr in Stückzahl sowie die Materialmenge in Euro/Stück herangezogen. Bei jeder Analyse ist es wichtig, dass die Daten vollständig und aussagekräftig, also valide und zutreffend für das anvisierte Ergebnis sind. Im folgenden Verlauf werden die Daten der Aufgabenstellung entnommen, somit wird für diese ABC-Analyse davon ausgegangen, dass die Daten korrekt und vollständig sind:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Aufgabenstellung4

Um die Materialien nach Rangfolge kategorisieren zu können, wird die obenstehende Tabelle im Folgenden um weitere Werte erweitert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: eigene Darstellung

Beschaffungsvolumen in Euro:

Mengenmäßiger Verbrauch pro Jahr x Preis je Mengeneinheit des Materials

Anteil am Beschaffungsvolumen in Prozent:

Prozentualer Anteil des Beschaffungsvolumens an der Gesamtsumme von allen Beschaffungsvolumen

Rangfolge:

Der höchste Beschaffungsvolumen-Anteil entspricht der kleinsten Rangfolgen Zahl (1) Im nächsten Schritt werden die A-, B- und C-Grenzen festgelegt. Übliche Grenzverteilungswerte können wie bereits in Tabelle 1 erwähnt aussehen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 4: Verteilung der Güter nach Art und Material in Anlehnung an Studienbrief5

Dieser Tabelle kann entnommen werden, dass Wertgrenzen - welche in unserem Beispiel dem Beschaffungsvolumen in Prozent entsprechen - der Kategorie A zwischen 60 – 80 % liegen, Wertgrenzen der Kategorie B bei 10 – 20 % und den C Materialien 5 – 10 % zugeteilt werden.

Um eine Aufteilung nach A-, B- und C-Kategorie durchführen zu können, sortiert man die vorhandenen Werte in absteigender Rangfolge, die zu diesem Zeitpunkt bereits festgelegt worden ist und stellt diese zusammen mit dem Beschaffungsvolumen in Euro, in Prozent sowie den kumulierten prozentualen Anteilen tabellarisch dar. Das Ergebnis sieht wie folgt aus:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 5: Eigene Darstellung in Anlehnung6

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Graphische Darstellung des Anteils am Verbrauchswert (kumuliert) sowie des Anteils der Materialarten (kumuliert) anhand der Lorenzkurve:

Abbildung 1: Eigene Darstellung

Nachdem die Kategorisierung vollzogen worden ist, wird die ABC-Analyse in einer weiteren Tabelle zusammenfassend dargestellt.

1.2 Ergebnis und tabellarische Zusammenfassung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 6: Eigene Darstellung in Anlehnung7

Der Tabelle 6 kann entnommen werden, dass die Materialarten M10 und M8 den A- Materialien, M4, M9 und M5 den B-Materialien und M6, M2, M7, M1 sowie M3 den C- Materialien zugeordnet werden können. Daraus ergibt sich, dass von den insgesamt zehn der Analyse unterzogenen Materialarten genau zwei A-Güter (= Materialien), drei B-Güter und fünf Materialarten C-Güter sind. Der mengenmäßige Verbrauch (Artgrenzen) stellt den prozentualen Anteil dieser Aussage dar. Es ist bei der Ergebnisauswertung sinnvoll, die beiden prozentualen Werte einem Vergleich zu unterziehen, um ein aussagekräftiges Fazit ziehen zu können. In Bezug auf die Beschaffungsstrategie lässt sich folgendes Fazit ziehen:

Eine vollwertige Strategie der Materialbeschaffung kann und sollte nur unter Einbezug aller Unternehmenswerte durchgeführt werden. Zudem ist die ABC-Analyse auf bereits vorhandene Werte bezogen, das bedeutet, sie betrachtet vergangene Ereignisse. Für eine Strategieentwicklung in der Materialbeschaffung ist aber ein zukunftsträchtiger Ansatz, unter Berücksichtigung der Erfahrungswerte - unter Verwendung und Analyse der Ergebnisse einer ABC-Analyse - von Vorteil. Äußere Einflussfaktoren, wie die Möglichkeit auf Veränderung der Relevanz eines Produktes oder eines Kunden müssen ebenfalls berücksichtigt werden. So kann ein C-Material in Zukunft ein B- oder sogar A-Material darstellen, wenn es sich beispielsweise in einer frühen Phase seines Lebenszyklus befindet oder andere Einflüsse eintreten. Grundsätzlich lässt sich aber zu den A-Materialien sagen, dass diese die oberste Priorität in der Beschaffung besitzen und niemals in Lieferverzug oder ähnliche Probleme geraten sollten. Das heißt, wenn aufgrund von zu geringen Lagerungsmöglichkeiten, monetären Engpässen oder anderen Aspekten Probleme bei der Produktion auftauchen können, ist die Priorisierung der A-Materialien zu empfehlen.

[...]


1 Vgl. Prof. Dr. Ornau, F. (2014), Materialwirtschaft, 6. Aufl., Studienbrief der SRH Fernhochschule, Riedlingen, S.35

2 Eigene Darstellung in Anlehnung an Prof. Dr. Ornau, F. (2014), Materialwirtschaft, 6. Aufl., Studienbrief der SRH Fernhochschule, Riedlingen, S.36

3 Vgl. Prof. Dr. Ornau, F. (2014), Materialwirtschaft, 6. Aufl., Studienbrief der SRH Fernhochschule, Riedlingen, S. 36, Tabelle 6

4 Aufgabenstellung Betriebliche Wertschöpfung (2018), B1, S. 3

5 Eigene Darstellung in Anlehnung an Prof. Dr. Ornau, F. (2014), Materialwirtschaft, 6. Aufl., Studienbrief der SRH Fernhochschule, Riedlingen, S.36, Tabelle 5

6 Eigene Darstellung in Anlehnung an Weber, M. (2016), Kaufmännisches Rechnen von A-Z, 10. Aufl., Haufe- Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg, S. 12

7 Eigene Darstellung in Anlehnung an Weber, M. (2016), Kaufmännisches Rechnen von A-Z, 10. Aufl., Haufe- Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg, S. 11

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Betriebliche Wertschöpfung. ABC-Analyse, Radio Frequency Identification, Industrie 4.0, Absatz, Absatzlogistik und Lieferservice
Hochschule
SRH Hochschule Riedlingen
Note
1,3
Autor
Jahr
2018
Seiten
26
Katalognummer
V476770
ISBN (eBook)
9783668961203
ISBN (Buch)
9783668961210
Sprache
Deutsch
Schlagworte
ABC-Analyse, Absatz, Absatzlogistik, Lieferservice, Industrie 4.0
Arbeit zitieren
Oliver Koch (Autor:in), 2018, Betriebliche Wertschöpfung. ABC-Analyse, Radio Frequency Identification, Industrie 4.0, Absatz, Absatzlogistik und Lieferservice, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/476770

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