Jugendliche sind heute permanent erreichbar, unabhängig von Ort und Zeit. Das Smartphone hat tiefgreifende Veränderungen in den Alltag junger Menschen gebracht und ist heute als ständiger Begleiter im Leben der Heranwachsenden nicht mehr wegzudenken. Vielerorts ist zu beobachten, dass junge Menschen in Situation, in welchen früher persönliche Gespräche geführt wurden, gebannt auf ihr Handy blicken. Es scheint, als habe der kollektive Nutzungsdruck und die vielfältigen Möglichkeiten, die ein Smartphone bietet, den jungen Menschen zumindest einen Teil Ihrer Aktivität, Spontanität und Abenteuerlust in der realen Welt genommen. Jugendliche scheinen heute unglücklicher zu sein, als es noch vor 20 Jahren der Fall war.
Dr. Jean M. Twenge fasste 2017 in der Zeitschrift The Atlantic Ihre Beobachtungen zur Entwicklung des Verhaltens von US Amerikanischen Jugendlichen zusammen. Twenge (2017) merkt an, dass die generationsspezifische Entwicklung charakteristischer Eigenschaften in der Regel geradlinig und gleichmäßig verläuft, im Jahr 2012 jedoch abrupte und dramatische Veränderungen bezüglich der Haltung und Einstellung von Jugendlichen zu beobachten waren. Im selben Jahr hat die Besitzrate von Smartphones in der Gesamtbevölkerung der USA die 50% Marke überschritten. (Smith, 2017) Twenge (2017) behauptet Smartphones haben jeden Aspekt im Leben der Jugendlichen unabhängig von sozialem Status, ethnischer Herkunft oder Wohnort verändert und sie in extremem Ausmaß unglücklich gemacht. (vgl. Twenge, 2018)
“today’s teens are physically safer than teens have ever been. They’re markedly less likely to get into a car accident and, having less of a taste for alcohol than their predecessors […] Psychologically, however, they are more vulnerable than Millennials were: Rates of teen depression and suicide have skyrocketed since 2011. […] Much of this deterioration can be traced to their phones.” (Twenge,2017)
Die vorliegende Arbeit soll darüber aufklären inwieweit diese Entwicklungen in den USA auch auf Jugendliche hierzulande zutreffen könnten. Ziel dieser Arbeit ist es, Unregelmäßigkeiten bezüglich des Freizeitverhaltens von Jugendlichen in Deutschland zu ermitteln, die mit der Einführung von Smartphones und deren intensiver Nutzung in Verbindung stehen könnten und daraufhin zu prüfen, ob es möglich wäre, dass Smartphone-Technologie auch Jugendliche hierzulande unglücklicher gemacht hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Smartphone
- Begriffsdefinition, Entstehungsgeschichte und Verbreitung
- Präferierte Anwendungsmöglichkeiten des Smartphones unter Jugendlichen
- Mediatisierung
- Mediatisierung von Alltag und Gesellschaft
- Mediatisierung der Jugend
- Soziale Beziehungen und der Einfluss mobiler Kommunikation
- Resümee von Langzeitstudie aus den USA
- Psychisches Wohlbefinden
- Zusammenhänge diverser Aktivitäten mit psychischem Wohlbefinden
- Zusammenfassung der Studienergebnisse
- Smartphone-Nutzerverhalten und Freizeitverhalten Jugendlicher in Deutschland
- Entwicklung von Smartphone-Besitz und Internet-Nutzung Jugendlicher in Deutschland
- Entwicklung Online Kommunikation
- Sportliche Aktivitäten
- Lesen
- Freunde treffen, Partys und Familienunternehmungen
- Ergebnisinterpretation
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die möglichen Auswirkungen von Smartphone-Technologie auf das psychische Wohlbefinden von Jugendlichen in Deutschland. Sie untersucht, ob die verstärkte Nutzung von Smartphones mit Veränderungen im Freizeitverhalten von Jugendlichen und potentiellen negativen Folgen für ihre psychische Gesundheit zusammenhängt.
- Auswirkungen der Smartphone-Nutzung auf das Freizeitverhalten von Jugendlichen
- Zusammenhang zwischen Smartphone-Nutzung und psychischem Wohlbefinden
- Vergleich mit vergleichbaren Studien in den USA
- Entwicklung des Smartphone-Besitzes und der Internetnutzung in Deutschland
- Bewertung möglicher Auswirkungen von digitaler Kommunikation auf soziale Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Smartphone-Nutzung bei Jugendlichen ein und stellt die Relevanz der Untersuchung in den Kontext aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und gesellschaftlicher Entwicklungen. Kapitel 2 definiert den Begriff des Smartphones, beleuchtet seine Entstehungsgeschichte und beschreibt seine Verbreitung, insbesondere unter Jugendlichen. Kapitel 3 erklärt den Begriff der Mediatisierung und erläutert deren Einfluss auf Alltag, Gesellschaft und die Jugend. Kapitel 4 thematisiert die Auswirkungen mobiler Kommunikation auf soziale Beziehungen. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse einer Langzeitstudie aus den USA zusammen, die potenzielle negative Auswirkungen der Smartphone-Verbreitung auf das psychische Wohlbefinden von Jugendlichen beleuchtet. Kapitel 6 analysiert das Smartphone-Nutzerverhalten und Freizeitverhalten von Jugendlichen in Deutschland und untersucht, ob ähnliche Trends wie in den USA erkennbar sind. Die Arbeit endet mit einer Schlussbetrachtung, die die Erkenntnisse der Untersuchung zusammenfasst und diskutiert.
Schlüsselwörter
Smartphone-Nutzung, Jugend, psychisches Wohlbefinden, Mediatisierung, soziale Beziehungen, Freizeitverhalten, digitale Kommunikation, Langzeitstudie, Deutschland, USA.
- Arbeit zitieren
- Simon Kronen (Autor:in), 2019, Auswirkungen von digitaler Kommunikation mittels Smartphone-Technologie auf das psychische Wohlbefinden von Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/500660