Gründe und Folgen der privaten Smartphone-Nutzung am Arbeitsplatz


Term Paper, 2019

51 Pages, Grade: 2,0

Anonymous


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
- 1.1 F orschungseinleitung
- 1.2 Aufbau der Arbeit

2. Theorie & Stand der Forschung

3. Forschungsfragen
- 3.1 Motivation

4. Methoden
- 4.1 Qualitative Forschung als Forschungsdesign
- 4.2 Entwicklung der Interviewfragen
- 4.3 Datenerhebung durch ein problemzentriertes Interview
- 4.4 Datenauswertung

5. Ergebnisse & Interpretation
- 5.1 Ergebnis der F orschung
- 5.2 Interpretation

6. Fazit & Ausblick

7. Literaturverzeichnis

8. Abbildungsverzeichnis

9. Anhangsverzeichnis
Anhang 1: Interviewleitfaden
Anhang 2: Regeln der Interviewtranskription
Anhang 3: Transkription der Interviews
- 3a) 1. Interview
- 3b) 2. Interview
- 3c) 3. Interview
Anhang 4: Operationalisierung
Anhang 5: Kodierleitfaden
Anhang 6: Kodierung inkl. Materialreduktion

1. Einleitung

1.1 Forschungseinleitung

Smartphones, wer kennt sie nicht? Sie sind ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden, da sie eine praktische Zusammensetzung aus einem Telefon, Laptop und einer Kamera sind. Wir leben bereits in einer globalen Gesellschaft in der Smartphones nicht mehr weg zu denken sind, da wir in einer enorm informativen und offenen Mediengesellschaft aufgewachsen sind. Zudem hat sich unsere Persönlichkeit und unser Verhalten durch das Smartphone signifikant verändert und wird dies in den nächsten Jahren mit ihrer permanenten Verbesserung weiterhin tun (Köhler, 2012). Das private Smartphone soll den Personen einen permanenten Zugang zur digitalen und globalen Welt mit anderen Menschen gewähren und dadurch eine Selbstständigkeit sowie Unabhängigkeit gewährleisten. Doch selbst dieser Zugang zur digitalen und globalen Welt stößt immer wieder an seine sozialen Grenzen der permanenten Erreichbarkeit (Döring, 2008). Durch die ständige Nutzung des Smartphones am Arbeitsplatz sowie im privaten Bereich, ist es immer schwerer, eine klare Grenze zwischen dem Berufsleben und dem Privatleben zu finden. Dies könnte ein Dilemma der permanenten Erreichbarkeit der Menschen sein, um jederzeit an jedem Ort für andere Menschen erreichbar zu sein und die Arbeit am Arbeitsplatz eventuell zu vernachlässigen. Die globale Vernetzung und die damit verbundene dauerhafte Erreichbarkeit kann in subjektiver Wahrnehmung der Menschen sowohl Fluch als auch Segen sein (Haenel, 2017).

Deshalb stellt sich im Berufsleben immer öfter die Frage, welche Personen überhaupt ein Smartphone privat am Arbeitsplatz verwenden, beziehungsweise dies im Unternehmen benutzen dürfen und welche Folgen sich daraus ergeben könnten, aus der Sicht der Nutzer und der Arbeitgeber.

1.2 Aufbau der Arbeit

Der Aufbau dieser Hausarbeit ist wie folgt gegliedert:

In Kapitel 2 wird der Theorieteil zum aktuellen Stand der Forschung umfassend beschrieben und die wichtigsten Wissensstände in Bezug auf den Nutzen des heutigen Smartphones am Arbeitsplatz und deren Folgen aufgearbeitet.

Kapitel 3 beschreibt die Forschungsfrage und die Motivation der Erforschung durch eine qualitative Studie und die Differenz aus dem abgeleiteten aktuellen Forschungsstand, welcher in Kapitel 2 beschrieben wurde. Die Methodik zur Bearbeitung des Forschungsthemas wird in Kapitel 4 erläutert. welches in drei Unterkapiteln wie folgt unterteilt wird. Zuerst wird die Entwicklung des Interviewleitfadens beschrieben. Im zweiten Teil wird auf die Datenerhebung durch drei problemzentrierte Interviews eingegangen und als letztes Unterkapitel wird die Auswertung der problemzentrierten Interviews aufgeführt. Das heißt also, dass dieses 4. Kapitel einige Hinweise dazu liefert wie die Ausgangslage zuder Forschungsfrage war und zeigt zudem den Untersuchungsplan und die Untersuchungsmethode zur Forschungsfrage auf. Danach folgen genaue Angaben zu dem Stichprobenplan, der genauen Durchführung der problemzentrierten Interviews bis hin zur Aufbereitung durch Excel und letztendlich der Datenauswertung.

In Kapitel 5 wird das Ergebnis der Forschung sowie die daraus resultieren Erkenntnisse in einem ersten Unterkapitel erläutert. Das zweite Unterkapitel geht auf die Interpretation der Forschungsfrage und den neu gewonnenen Kenntnisstand ein.

Das Fazit und die Aussicht in Kapitel 6, bilden den Abschluss der Forschungsarbeit.

2. Theorie & Stand der Forschung

Wie bereits im vorherigen Kapitel angedeutet, ändert sich durch die private Nutzung unseres Smartphones die allgemeine Alltagssituation immer mehr. Durch die Anwendung der unterschiedlichen Kommunikationsgeräte, wozu auch unser privates Smartphone gehört, sind wir jederzeit an jedem Ort der Welt für andere Nutzer erreichbar und können ebenfalls andere Nutzer jederzeit kontaktieren, was nicht bedeutet diese auch zu erreichen (Landegem & Viswanathan, 2008).

Durch die praktische Zusammensetzung des Smartphones aus Telefon, Laptop und Kamera ist das Smartphone ein ultra-mobiles-Gerät geworden, welches ein fester Bestandteil und für manche der wichtigste Bestandteil unseres Alltags geworden ist (Barkhuus 2003, S.4). Bereits in der einführenden Phase des Smartphones war bei manchen Personen das visionäre Denken soweit fortgeschritten, die mobile Kommunikation zu jeder Zeit an jedem Ort der Welt führen zu können und das Smartphone jederzeit zu nutzen (Landegem & Viswanathan, 2008).

Dieses einführende visionäre Denken der mobil-technischen Möglichkeiten, setzte dabei nicht voraus, andere Personen sofort telefonisch, per Mitteilung oder über andere soziale Medien zu erreichen. Dies wird nach Nicola Döring (2008, S.225) erst durch das soziale Handeln ausgeführt. Im Sinne von Döring (2008) handeln Personen dann sozial, wenn Menschen ihr Smartphone bei sich am Körper tragen und auf Anrufe sowie Chatnachrichten sofort reagieren können, egal ob dies in ihrer Freizeit passiert oder sich dies im Berufsleben abspielt.

Während wir noch vor wenigen Jahren viele Stunden mit Informationsbeschaffung in Bibliotheken, oder auch in der Pflege von zwischenmenschlichen Beziehungen verbringen mussten, lässt sich dies heutzutage in Sekundenbruchteilen in der digitalen Welt über das Smartphone erledigen. Wir nutzen für jedes Problem eine eigens dafür entwickelte App, drängen immer stärker auf effiziente Lösungen und machen uns so immer stärker von digitalen Medien abhängig (Rusinek, 2018).

Diese permanente Erreichbarkeit und das soziale Handeln bei Anrufen und Chatnachrichten kann in subjektiver Wahrnehmung der Menschen sowohl Fluch als auch Segen zugleich sein, was von der menschlichen, zeitlichen und auch räumlichen Situation abhängig ist (Haenel, 2017).

Im Speziellen spielt die räumliche oder auch örtliche Situation genannt eine wichtige Rolle, da diese davon abhängt, wie und ob Personen mit ihrem privaten Smartphone erreichbar sind und das Telefonat oder der Chat durchgeführt werden kann (Pöschl, 2010).

Nach Laurier (2001) wird die umgängliche und typische Fragestellung für ein Gespräch meist mit „Wo bist du“ begonnen um herauszufinden, an welchem Ort sich die andere Person aufhält und befindet, um diese nicht in einer unangemessenen Situation zu erreichen oder zu stören. Diese Rücksichtnahme wird dennoch immer weniger angewendet, da die Menschen davon ausgehen, dass die andere Person permanent zu erreichen ist, auch wenn diese sich am Arbeitsplatz befindet und dadurch ihre Arbeit vernachlässigt (Döring, 2008). Da das private Nutzen des eigenen Smartphones am Arbeitsplatz meistens nicht gestattet ist, kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen der Arbeitnehmer mit den Arbeitgebern. Aus diesem Grund geraten die zwei Fronten immer wieder aneinander und stellen sich dabei die Frage, ob die private Nutzung von Smartphones am Arbeitsplatz gesetzlich erlaubt ist oder ob dagegen vorgegangen werden muss.

Diese Nutzung kann der Arbeitgeber durch klare und aussagekräftige Arbeitsanweisung nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB § 315) vorgeben und nach seinem Ermessen die Verwendung des Smartphones am Arbeitsplatz reglementieren. Nach § 315 BGB darf der Arbeitgeber aber nicht willkürlich handeln und dadurch den Arbeitnehmer schikanieren. Die daraus resultierende Anwendung des Smartphones am Arbeitsplatz hängt dementsprechend vom Arbeitgeber und der Einzelfallregelung im Unternehmen ab (Pflüger, 2018).

Doch wie viele Personen nutzen Ihr Smartphone privat am Arbeitsplatz, ohne Erlaubnis ihres Arbeitgebers und gehen dadurch das Risiko ein, eine disziplinarische Folge in Kauf zu nehmen, um dennoch für jeden permanent erreichbar zu sein?

Wie in dem nachfolgenden Diagramm zu sehen ist, werden Smartphones in51 Prozent der Fälle gelegentlich bis oft am Arbeitsplatz genutzt, obwohl dies vom Arbeitgeber und dessen IT nicht am Arbeitsplatz unterstützt, beziehungsweise erlaubt wird. (Statista, 2009)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Eigendarstellung nach Statista

Um das private Nutzen des Smartphones am Arbeitsplatz zu verstehen, sollte man ein Grundverständnis der Psychologie entwickeln, wie die menschlichen Bedürfnisse nach der Bedürfnispyramide von Abraham H. Maslow angeordnet sind. Nach Maslow gibt es fünf Bedürfnisse, die das Leben aller Personen darstellt, als Grundbedürfnis gelten die physiologischen Bedürfnisse. Bei dieser ersten Stufe der physiologischen Bedürfnisse werden alle überlebensnotwendigen Dinge erfasst zum Beispiel trinken, schlafen oder Nahrungsaufnahme.

In der zweiten Stufe werden unsere Sicherheitsbedürfnisse beschrieben, sowie unsere materiellen und beruflichen Bedürfnisse und wie diese abgesichert werden können.

Die dritte Stufe spielt nun in unserem Fall eine sehr wichtige Rolle, die sozialen Bedürfnisse. Dabei streben Menschen nach sozialem Kontakt zu Freunden, Familie und der Zugehörigkeit einer Gruppe. Die letzten zwei Stufen der Individualbedürfnisse und der Selbstverwirklichung möchten durch Lob, Anerkennung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit befriedigt werden. Wichtig dabei ist zu wissen, dass zuerst die niedrigste Stufe befriedigt werden muss, um in die nächste Hierarchiestufe einzutreten zu können. (Köhler, 2012)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Eigendarstellung nach Abraham H. Maslow zur Bedürfnispyramide

Doch stellt sich nun in unserer enorm informativen und offenen Mediengesellschaft eine weitere Frage. Wie können wir Menschen diese fünf Bedürfnisse nach Abraham H. Maslow befriedigen, um glücklicher zu leben und dadurch produktiver am Arbeitsplatz zu sein? Nach einer Studie „Wie lange können Sie auf Ihr Smartphone verzichten?“ wurden circa 5.000 Personen befragt. Es ergab sich, dass 16,3 % der Personen sich gar nicht von Ihrem Smartphone trennen können. 19,2% der Befragten wären bereit für einen Tag darauf zu verzichten, 25,6 % für eine Woche. Sehr wenige, nur 7,3% der Befragungsteilnehmer können sich bis zu einem Monat und 10% mehr als einen Monat von ihrem Smartphone trennen. Sage und schreibe 21,6 % der befragten Personen gaben an, sich vollständig von ihrem Smartphone trennen zu können (Statista, 2018). Um diese repräsentativen Aussagen von zahlreichen Ergebnissen von Statista zu verdeutlichen, wurde in einer Eigendarstellung der mögliche Verzicht auf das Smartphone in einem Säulendiagram nachfolgend aufbereitet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Eigendarstellung nach Statista

Der Hinblick auf den heutigen beruflichen Stress, welcher häufig mit der privaten Smartphone Nutzung gekoppelt ist, hat bereits seit Jahren einen enormen Wandel erfahren. Früher galt der berufliche Stress meist Individualpersonen, die permanent privat, sowie geschäftlich erreichbar sein mussten, um ihren Führungsverantwortungen nach zu gehen (Tegtmeier &Tegtmeier, 2013). Dahingegen hat sich die heutige Diskussion über den Stress am Arbeitsplatz, verbunden mit der permanenten Erreichbarkeit gewandelt. Das Smartphone hat uns persönlich seit Jahren signifikant verändert und wird uns die nächsten Jahre weiter hin prägen.

Nach Köhler (2012) werden wir auf diese Jahre zurückblicken und einen enormen Wandel wahrnehmen.

Diejenigen Personen, welche permanent am Arbeitsplatz erreichbar sind, beklagen sich immer häufiger über eine körperliche und psychische Erschöpfung. Für diese Beschwerden gibt es vielseitige Gründe. Zum einen wird von den Personen erwartet, dass sie auf der Arbeit jederzeit privat erreichbar sind und zum anderen, dass sie dies auch mit sich selbst und dem Arbeitgeber vereinbaren können. Die daraus resultierenden Schäden werden meist nicht berücksichtigt (Tegtmeier &Tegtmeier, 2013).

Zu diesen meist unberücksichtigten Schäden zählt unter anderem die Aufmerksamkeitsstörung, welche sich durch die selektive Aufmerksamkeit des menschlichen Gehirns erklären lässt. Der Mensch kann nur begrenzt auf die Reize der Umwelt reagieren und diese verarbeiten. Deshalb müssen diese Reize gefiltert und bewertet werden, um schnell auf unser Umfeld und dessen persönliche Ziele reagieren zu können. Doch allein das Klingeln unseres Smartphones lenkt unsere begrenzte Aufmerksamkeit von unserer eigentlichen Tätigkeit abund beeinträchtigt so die kognitive Informationsverarbeitungsleistung (Spitzer, 2017).

Nach Secco (2000) melden sich die Arbeitnehmer aus diesen Beschwerdegründen, der permanenten Erreichbarkeit, immer öfters am Arbeitsplatz krank. Dies hat, laut Secco, aber nicht nur mit der permanenten Erreichbarkeit zu tun, sondern auch mit der Stresssituation am Arbeitsplatz, die Überforderung und der vielen Überstunden am Arbeitsplatz.

Nach Statista (2017) hat sich jede Person 10,6 Tage bei seinem Arbeitgeber krankgemeldet, um der permanenten sozialen Erreichbarkeit zu entkommen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Eigendarstellung nach Statista

3. Forschungsfragen

In dieser Arbeit haben sich folgende Forschungsfragen herauskristallisiert, die sich mit dem Einfluss von Smartphones auf unser heutiges Leben, insbesondere aber auf unser Arbeitsleben beschäftigen. Daraus ergeben sich folgende Forschungsfragen:

1. Welche Rolle spielt das Smartphone heutzutage in unserem Leben und wofür benutzen wir es?
2. Wie nutzen wir Smartphones während der Arbeit für private Zwecke?
3. Welche Folgen äußern sich durch die private Nutzung von Smartphones während der Arbeit?
4. Nimmt die Nutzung eines Smartphones einen spürbaren Einfluss auf unsere Gesundheit?

3.1 Motivation

Kaum eine Entwicklung der letzten 20 Jahre hat unser Leben so stark geprägt, wie die des Smartphones. Durch die permanente Verbindung in das Internet, bietet uns das Smartphone immer und überall den Zugang in die digitale Welt.

Wir, als Verfasser dieser Arbeit, sind als Kinder der „Generation Y“ direkt in diese Zeit des Wandels geboren worden, kennen aber auch noch aus frühen Kindheitstagen die Welt vor dem Smartphone und der digitalen Welt. Der Gang zu Fuß oder per Bahn in die Bibliothek, Fragen an Lehrer, mit den Eltern reden oder Freunde treffen, sowie die Fahrradfahrt zu den Freunden oder zum Fußballplatz, waren ein essenzieller Bestandteil unseres Lebens, wenn wir etwas Neues lernen oder andere Personen sehen wollten.

Das alles scheint heute schon in weite Ferne gerückt zu sein. Nachrichten und Informationen zu jedem Thema, soziale Interaktionen, alles ist nur noch einen Klick auf dem Smartphone entfernt. All diese Kleinigkeiten sind für uns zur Normalität des Alltags geworden. Sicherlich bietet uns diese Entwicklung viele Vorteile in unserem Leben, vieles ist schneller und bequemer geworden. Dennoch lässt uns manchmal der Eindruck nicht mehr los, dass neben den vielen Vorteilen, das Smartphone auch neben finanziellen Aspekten einen viel höheren Preis hat.

Ist ständige Erreichbarkeit verpflichtend? Sind wir heute verpflichtet immer und jederzeit auf soziale Interaktionen zu reagieren? Müssen wir alles direkt recherchieren, allein weil wir die Möglichkeit dazu haben? Diese qualitative Studie dient der Ermittlung möglicher Einflüsse und Einschränkungen, die wir tagtäglich durch das Smartphone erleben, die uns aber nicht immer direkt bewusst werden und dadurch Einfluss auf unseren Alltag nehmen.

4. Methoden

Die vorliegende Seminararbeit ist eine qualitative Forschungsarbeit. Im Folgenden wird die methodische Vorgehensweise bei der Erstellung dieser Arbeit näher erläutert. Beginnend mit dem ausgewählten Forschungsdesign, werden daran anschließend die Entwicklungen der Interviewfragen, die Datenerhebung durch ein problemzentriertes Interview, sowie die Datenauswertung näher betrachtet und beschrieben.

4.1 Qualitative Forschung als Forschungsdesign

Das qualitative Forschungsdesign ermöglicht die Bearbeitung und die Beantwortung der in Kapitel 3 aufgestellten Forschungsfragen. Vorteilhaft ist das qualitative Forschungsdesign in diesem Fall insbesondere durch das Fehlen von vorab klar definierten Hypothesen, wie sie in quantitativen Studien formuliert werden. Die Beschränkung auf Prüfung von vordefinierten Standpunkten oder Hypothesen ist in der qualitativen Forschung so nicht vorhanden und ermöglicht eine offenere Erforschung von Theorien die anschließend durch empirische Studien belegt oder widerlegt werden können (Mey & Mruck, 2010).

4.2 Entwicklung der Interviewfragen

Für die Erarbeitung dieser Arbeit wurde die Durchführung von problemzentrierten Interviews gewählt. Problemzentrierte Interviews zeichnen sich durch die Erstellung eines Gesprächsleitfadens aus, der allerdings vom Interviewenden durch Nachfragen oder ergänzende Fragen, im Laufe des Interviews, erweitert werden kann. Sinnvoll ist das problemzentrierte Interview gerade deshalb, da dem Interviewleiter ein Hilfsmittel zur Verfügung steht, mit dem die wichtigsten Aspekte des Forschungsthemas im Interview erfasst werden können und ein strukturierter Ablauf aller Interviews sichergestellt werden kann. Darüber hinaus bietet es dem Interviewenden auch die Möglichkeit auf subjektive Äußerungen der Interviewten einzugehen und das Interview, je nach Verlauf, durch einen Dialog so zu steuern, dass auch auf Gedanken und Meinungen der Interviewpartner eingegangen werden kann, die bei der Erstellung des Interviewleitfadens noch nicht bedacht wurden (Mey & Mruck, 2010). Den Leitfragen vorausgehend wurden zusätzlich ein paar Einstiegsfragen als Warm-Up definiert, die sowohl den Interviewten auf das Interview einstimmen sollen als auch eine angenehme, persönliche Atmosphäre schaffen. Diese Einstiegsfragen haben für die Auswertung des Interviews jedoch keine weitere Relevanz. Die Leitfragen des Interviewleitfadens wurden aus dem Forschungsthema und den Forschungsleitfragen abgeleitet. Mit diesen Leitfragen wird darauf abgezielt, die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen des Interviewpartners zu dem Forschungsthema in Erfahrung zu bringen. Abgerundet wird das Interview mit einem Cool­Down. In diesem wird das Interview beendet, nicht jedoch ohne den Interviewten noch Raum für persönlichen Input zu bieten, der nicht über den Interviewleitfaden abgefragt wurde.

4.3 Datenerhebung durch ein problemzentriertes Interview

Da in dieser Arbeit ein allgegenwärtiges Alltagsthema in Verbindung mit der Arbeitswelt behandelt wird, waren bei der Wahl der Interviewpartner kaum konkrete Auswahlkriterien nötig. Lediglich die Ausübung der Arbeitstätigkeit im Büroumfeld musste gegeben sein. Nichtsdestotrotz wurde darauf geachtet, Heterogenität in der Auswahl der Interviewten in puncto Alter, Geschlecht und Arbeitsumfeld herzustellen.

Für die Durchführung der Interviews wurde darauf geachtet ein angenehmes Setting zu wählen, so dass die Interviewpartner keiner Stresssituation während des Interviews ausgesetzt wurden. Deshalb wurde bei der räumlichen und zeitlichen Wahl der Interviewdurchführung auf die Wünsche der Interviewten eingegangen. Die Interviews wurden in einem Café, in einer Sitzecke, sogar per Internettelefonat durchgeführt. Da bei dieser Arbeit im Folgenden nur auditive Informationen verarbeitet wurden, konnte auch auf das Interview per Telefonat zurückgegriffen werden, ohne den Verlust von relevanten Informationen befürchten zu müssen.

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Details

Title
Gründe und Folgen der privaten Smartphone-Nutzung am Arbeitsplatz
College
University of Applied Sciences Stuttgart
Grade
2,0
Year
2019
Pages
51
Catalog Number
V513129
ISBN (eBook)
9783346109415
ISBN (Book)
9783346109422
Language
German
Keywords
Smartphone, Nutzung, Arbeitsplatz, privat, Folgen
Quote paper
Anonymous, 2019, Gründe und Folgen der privaten Smartphone-Nutzung am Arbeitsplatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513129

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