Im Rahmen dieser Arbeit soll die Frage geklärt werden, inwiefern sich die Grundthesen des offensiven Neorealismus Mearsheimers in seinem Essay widerspiegeln und ob diese tatsächlich in der Lage sind, die Geschehnisse, die letztendlich zum Beitritt der Krim zu Russland geführt haben, vollumfassend zu erklären.
Als Grundhypothese wird dabei angenommen, dass der offensive Neorealismus und Mearsheimers Essay nicht in der Lage sind, die Ereignisse zwischen Herbst 2013 und Frühling 2014 vollständig zu erklären, da jede Großtheorie nur eine mögliche Sichtweise der Realität darstellt. Daraus ergibt sich eine weitere Forschungsfrage: Inwiefern spiegelt sich in den Argumenten Mearsheimers eventuell eine weitere Großtheorie der internationalen Beziehungen wider und ist diese in der Lage, die Ereignisse umfassender zu erklären?
Zunächst werden dazu die Ereignisse skizziert, die letztlich im Februar 2014 zum Beitritt der ukrainischen Halbinsel Krim zu Russland geführt haben, bevor die Grundthesen aus Mearsheimers 2001 veröffentlichtes Hauptwerk "The Tragedy of Great Power Politics" dargelegt und sein 2014 verfasstes Essay "Why the Ukraine Crisis Is the West's Fault: The Liberal Delusions That Provoked Putin" erst zusammengefasst und schließlich analysiert und kritisiert werden soll. Zuletzt wird dann untersucht, ob die vorher erarbeiteten Kritikpunkte an Mearsheimers Essay aus der Sicht des Konstruktivismus erklärt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die „Annexion“ der Krim
- Der offensive Neorealismus nach John J. Mearsheimer als Analyseansatz
- The Tragedy of Great Power Politics
- Why the Ukraine Crisis Is the West's Fault
- Resümee
- Kritik an den Thesen Mearsheimers
- Der Konstruktivismus als möglicher Erklärungsansatz
- Grundannahmen des Konstruktivismus
- Der Ukraine-Konflikt aus konstruktivistischer Sicht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern der offensive Neorealismus nach John J. Mearsheimer die Ereignisse, die zum Beitritt der Krim zu Russland führten, erklären kann. Die Arbeit untersucht die Grundthesen Mearsheimers und hinterfragt, ob diese die Ereignisse vollständig erklären können. Darüber hinaus wird die Rolle des Konstruktivismus in der Analyse des Ukraine-Konflikts betrachtet.
- Der offensive Neorealismus und seine Anwendbarkeit auf den Ukraine-Konflikt
- Kritik an Mearsheimers Thesen
- Die Rolle des Konstruktivismus in der Analyse des Ukraine-Konflikts
- Die historische Bedeutung der Krim und ihre ethnische Zusammensetzung
- Die Europäische Nachbarschaftspolitik und die Östliche Partnerschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und skizziert die Ereignisse, die zum Beitritt der Krim zu Russland führten. Es stellt zudem die Forschungsfrage und die Grundhypothese der Arbeit vor.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Bedeutung der Krim und deren ethnische Zusammensetzung. Es beschreibt zudem den Weg der Krim von der russischen Herrschaft bis hin zur Eingliederung in die Ukraine.
- Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem offensiven Neorealismus nach John J. Mearsheimer und analysiert seine Grundthesen anhand des Buches "The Tragedy of Great Power Politics" und des Essays "Why the Ukraine Crisis Is the West's Fault".
- Das vierte Kapitel untersucht den Konstruktivismus als möglichen Erklärungsansatz für den Ukraine-Konflikt und beleuchtet dessen Grundannahmen.
Schlüsselwörter
Offensive Neorealismus, John J. Mearsheimer, Ukraine-Konflikt, Krim, Annexion, Russland, Westen, Konstruktivismus, Internationale Beziehungen, Großtheorie, Europäische Nachbarschaftspolitik, Östliche Partnerschaft, ethnische Zusammensetzung, Geschichte der Krim.
- Arbeit zitieren
- Sarah Siegert (Autor:in), 2020, Die neorealistische Analyse des Ukraine-Konflikts nach John J. Mearsheimer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540169