Wie deutsche Großbanken ihre Profitabilität steigern können. Die Effektivität von Konsolidierungen


Libro Especializado, 2020

71 Páginas


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Aufbau der Arbeit

2 Theoretische Grundlagen
2.1 Motive und Ziele für Unternehmenszusammenschlüsse
2.2 Theorie der Betriebsgröße
2.3 Charakterisierung des Großbankenbegriffs

3 Konsolidierungsfortschritt im deutschen Großbankensektor
3.1 Konsolidierungen im Bereich der Genossenschaften
3.2 Konsolidierungen im Bereich der öffentlich-rechtlichen Institute
3.3 Konsolidierungen im Bereich der privaten Institute

4 Fusion zwischen Commerzbank AG und Dresdner Bank AG
4.1 Pre Merger und Transaktionsphase
4.2 Post Merger Phase
4.3 Abschluss der Integration

5 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Anhang

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

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Impressum:

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Covergestaltung: GRIN Publishing GmbH

Abkürzungsverzeichnis

ABF Asset-Based-Finance

ABS Asset-Backed-Securities

AG Aktiengesellschaft

Bio. Billionen

bzw. Beziehungsweise

ca. Circa

CDO Collateralized Debt Obligation

CIR Cost-Income-Ratio

EZB Europäische Zentralbank

EU Europäische Union

FED Federal Reserve System

GWB Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen

i. d. R. In der Regel

i. H. v. In Höhe von

laut lt.

N/A not available

MBS Mortgage-Backed-Securities

Mio. Millionen

Mrd. Milliarden

PSA Peugeot Société Anonyme

ROE Return on Equity

sog. Sogenannt

u. a. unter anderem

USA United States of America

VB Verschmelzungsbilanz

v. St. vor Steuer

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Veränderung der Kreditinstitute und des Cost-Income-Ratios seit 1997 im deutschen Bankensektor

Abbildung 2: Zusammenhang von Bilanzsumme und Cost-Income-Ratio im Jahr 2018

Abbildung 3: Zusammenhang von Bilanzsumme und Eigenkapitalrentabilität v. St. im Jahr 2018

Abbildung 4: Geplante Synergieeffekte der Transaktion

Abbildung 5: Zusammensetzung des Kaufpreises für 60,20 % der Anteile

Abbildung 6: Zusammensetzung des Kaufpreises für 100 % der Anteile

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Die zehn größten Kreditinstitute in Deutschland im Jahr 2018

Tabelle 2: Ertragskennzahlen der DZ Bank

Tabelle 3: Unternehmensdaten der Commerzbank AG zu den Bilanzstichtagen

Tabelle 4: Unternehmensdaten der Dresdner Bank AG zu den Bilanzstichtagen

Tabelle 5: Zielsetzungen für den Gesamtkonzern

Tabelle 6: Zielsetzungen im Segment Privatkunden

Tabelle 7: Zielsetzungen im Segment Mittelstandsbank

Tabelle 8: Zielsetzungen im Segment Corporates & Markets

Tabelle 9: Marktanteile der Kreditinstitute in Deutschland zum 31.12.2008

Tabelle 10: Zusammensetzung des Kaufpreises

Tabelle 11: Bilanzielle Entwicklung der Commerzbank AG nach der Fusion

Tabelle 12: Entwicklung des Segments Privatkunden

Tabelle 13: Entwicklung des Segments Mittelstandsbank

Tabelle 14: Entwicklung des Segments Corporate & Markets

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

„What is pretty clear, (…), is that the banking system in Europe is overcrowded. The need of consolidation is very, very significant.“1 Im Rahmen einer Pressekonferenz der EZB am 10.04.2019 untermauerte Mario Draghi erneut seinen Wunsch nach Konsolidierungen im nationalen Bankensektor, um die Ertragskraft im internationalen Vergleich zu stärken. Insbesondere das Aufwands-Ertrags-Verhältnis bzw. Cost-Income-Ratio, welches in diesem Zusammenhang immer wieder genannt wird, ist eine anerkannte Kennzahl, welche zum Vergleich der Profitabilität im Bankensektor dient.2

Die CIR liegt nach einer Studie von Standard & Poors für den gesamten Bankenmarkt in Deutschland bei circa 79 %. Dies ist der höchste gemessene Wert von allen 63 untersuchten Ländern. Selbst die sogenannten PIGS Staaten, ein Akronym für die Länder Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien, schneiden im Vergleich besser ab.3 Dies ist insofern bemerkenswert, da das Marktumfeld und auch die Vorgaben der Zentralbank, allen voran die Geldpolitik für die EU Mitglieder, erst einmal identisch sind. Die genannten Staaten sind insgesamt gleichermaßen durch die andauernde Niedrigzinspolitik belastet.4 Die Studie von Standard & Poors zeigt auch, dass die zwei größten deutschen Banken die Deutsche Bank AG und die Commerzbank AG kaum profitabel sind. Die CIR der beiden Institute lag im Jahr 2018 bei über 90 %. Auffallend sind die Kennzahlen der direkten Konkurrenz. Gemessen an dieser Kennzahl sind das französische Kreditinstitut BNP Paribas SA und die ING Gruppe aus den Niederlanden mit 70,52 % sowie 55,34 % um einiges profitabler.5 Insgesamt bewegt sich die CIR in den vergangenen zehn Jahren bezogen auf den deutschen Bankensektor auf einem Niveau zwischen 65 % und 75 %. In diesem Zeitraum gab es eine Tendenz zum Anstieg. Die CIR hat seit 2010 um circa 10 % zugenommen.6

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Veränderung der Kreditinstitute und des Cost-Income-Ratios seit 1997 im deutschen Bankensektor

Quelle: Eigene Darstellung7

Um den deutschen Bankensektor und in erster Linie die deutschen Großbanken im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu machen, bedarf es einer umfassenden Restrukturierung. Konsolidierungen stellen, nach Meinung der EZB, hierbei eine wesentliche Möglichkeit dar. Trotz dieser Möglichkeit nahmen die Konsolidierungen in den vergangenen Jahren verhältnismäßig ab und die CIR stieg teils stark an. Zwischen 1997 und 2007 ist die Anzahl um 1.301 Institute zurückgegangen, wohingegen sich die Anzahl von 2007 bis 2017 um 454 Institute reduziert hat.8 Eine neue Dynamik bekam das Thema mit den Aussagen von Mario Draghi sowie der im Raum gestandenen Fusion zwischen der Deutsche Bank AG und der Commerzbank AG.

Am Ende dieser Arbeit soll der Leser Erkenntnisse darüber gewonnen haben, inwiefern Konsolidierungen, im Hinblick auf eine Steigerung der Profitabilität von Großbanken in Deutschland, ergiebig sind. Ebenso werden Problematiken und Risiken, welche aus einer solchen Transaktion hervorgehen, analysiert. Die Analyse erfolgt anhand einer abgeschlossenen Fusion im privaten Großbankensektor.

1.2 Aufbau der Arbeit

Die Bachelorthesis richtet sich an erfahrene Leser, die bereits mit der Thematik im Finanzdienstleistungssektor vertraut sind. Für fachfremde Leser ist als Einstieg insbesondere das Lehrbuch Bankbetriebslehre von Hartmann-Wendels, Pfingsten und Weber zu empfehlen.9

Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, sowie der Aufbau der Arbeit erläutert wurden, werden im zweiten Kapitel einige wesentliche theoretische Grundlagen behandelt, welche für den weiteren Verlauf der Arbeit von besonderem Interesse sind. Zu Beginn werden die Motive für Unternehmenszusammenschlüsse erörtert. Außerdem wird die Theorie der Betriebsgröße untersucht. Außerdem stellt die Bachelorarbeit innerhalb diesen Kapitels einen eigenen Ansatz hinsichtlich der Ermittlung der optimalen Betriebsgröße vor. Das Kapitel endet mit einer Charakterisierung des Großbankenbegriffs.

Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Konsolidierungsfortschritt im deutschen Großbankensektor. An dieser Stelle erfolgt eine Aufteilung nach den drei Säulen im deutschen Bankensektor. Grundsätzlich sollen die Transaktionen und Beweggründe knapp beschrieben werden, genauso wie die Ertragsentwicklung der zusammengeschlossenen Banken.

Im vierten Kapitel wird die Großbankenfusion zwischen der Commerzbank AG und der Dresdner Bank AG in Deutschland analysiert. Grundlage der Analyse sind die offiziellen Geschäftsberichte, Ad Hoc Mitteilungen oder Pressekonferenzen der beteiligten Institute. Verzichtet wird auf inoffizielle Themen, die teilweise verschiedenen Medien zu entnehmen waren. Das vierte Kapitel gliedert sich in zwei wesentliche Teile, welche die Phasen eines M&A Deals darstellen. Theoretische Grundlagen eines M&A Prozesses werden vorausgesetzt. Für fachfremde Leser eignet sich als Einstieg in das Thema M&A die Fachliteratur von Wirtz Mergers & Acquisitions Management.10 Zu Beginn steht die Pre Merger- und Transaktionsphase. Der Leser bekommt in diesem Teilkapitel einen Überblick über die finanz- und volkswirtschaftlichen Strukturen in Deutschland. Nachfolgend werden hauptsäch­lich die beiden Unternehmen vorgestellt, die schlussendlich eine Fusion durchgeführt haben. Elementar ist die Aufbereitung der Pre Merger Performance, um diese im weiteren Verlauf mit der Post Merger Performance der neuen Commerzbank AG zu vergleichen. An dieser Stelle wird eine Aufteilung in die Kapitel strategische und quantifizierbare Zielsetzungen sowie nach Skalen- und Synergieeffekten erfolgen. Außerdem werden die kartell- und wettbewerbsrechtlichen Überlegungen dargestellt. Die Transaktion, welche aus den Schritten Akquisition und Merger besteht, wird jeweils in einem eigenen Unterkapitel betrachtet, da die spätere Merger Phase aufgrund der finanziellen Schieflage der Commerzbank AG noch einmal angepasst wurde. Abschließend werden die gesetzten Ziele und die Performance vor der Fusion mit dem Erreichten nach der Fusion verglichen. Das Kapitel wird durch den Integrationsabschluss abgerundet.

Die Bachelorthesis endet mit einer Zusammenfassung der erarbeiteten Ergebnisse und einem Fazit, inwiefern Konsolidierungen zur Steigerung der Ertragskraft beitragen sowie einem kurzen Ausblick.

2 Theoretische Grundlagen

2.1 Motive und Ziele für Unternehmenszusammenschlüsse

Im Folgenden sollen die, auch für die spätere Analyse der Fusion, relevanten Motive für Unternehmenszusammenschlüsse betrachtet werden. Unternehmen, die sich mit Mergers & Acquisitions beschäftigen oder diese durchführen, definieren im Vorfeld zumeist Motive und Ziele, die infolgedessen erreicht werden sollen.11 Eine Transaktion kann sowohl vom Käufer als auch vom Verkäufer ausgehen. Die Ziele der Beteiligten, die durch die Transaktion erreicht werden sollen, können dabei stark variieren und sind unter Umständen nicht identisch.12

2.1.1 Strategische Ausrichtung

Ein oftmals formuliertes strategisches Motiv ist das Unternehmenswachstum. Durch Akquisitionen von Unternehmen, kann neben dem organischen Wachstum, auch anorganisches Wachstum erreicht werden. Viele Unternehmen wählen diesen Weg, um das Wachstum zu beschleunigen. Ziel des Unternehmens ist es eine Mengenveränderung durch eine größere Produktion und einen höheren Absatz zu erreichen.13

Darüber hinaus passen Unternehmen in regelmäßigen zeitlichen Abständen ihre strategische Ausrichtung an und verändern ihr Kerngeschäft. Infolgedessen bestehen mehrere Möglichkeiten der Umschichtung. Zum einen kann ein Unternehmen durch den Zukauf weiterer Unternehmen das Kerngeschäftsfeld erweitern. Häufig wird das Ziel der Diversifikation verfolgt, um das Risiko etwas zu streuen. Zum anderen kann ein Unternehmen aber auch Geschäftsfelder abstoßen, um sich wieder auf das eigentliche Kerngeschäft zu konzentrieren.14 Bei einer strategischen Planung können aber auch hohes Risiko oder Misserfolg einer Tochtergesellschaft zum Verkauf führen.

Eines der wichtigsten strategischen Ziele, vor allem aus Sicht der Shareholder, ist die Steigerung des Unternehmenswertes durch Transaktionen. Der monetäre Unternehmenswert bei börsennotierten Unternehmen lässt sich i. d. R. durch die Marktkapitalisierung feststellen. Das Management versucht die Strategie so auszurichten, dass die Marktkapitalisierung ansteigt.15 Dies gelingt dem Management nicht immer, was das Beispiel des Monsanto Kaufs durch die Bayer AG verdeutlicht.16

Durch eine immer weiter zunehmende Globalisierung werden Unternehmen gegenwärtig mit einigen neuen Wettbewerbern konfrontiert. An dieser Stelle kann es von Nutzen sein, dass der Marktanteil durch Akquisitionen ausgebaut wird, um so die individuelle Wettbewerbssituation zu verbessern. Dies bringt einige Vorteile, so werden den Marktführern einer Branche i. d. R. Privilegien, wie z. B. ein verbessertes Rating, zugesprochen.17

2.1.2 Skaleneffekte

Ein immer wieder erwähnter Punkt ist die Realisation von Skaleneffekten bei dem Erwerb eines Unternehmens im gleichen Kerngeschäftsfeld.18 Die theoretische Grundlage von Skaleneffekten bilden die sog. economies of scale bzw. Größenvorteile. Durch die Steigerung der Ausbringungsmenge soll eine Fixkostendegression einsetzen. Dies hängt mit einer besseren Nutzung der Kapazitäten zusammen, aber auch Lerneffekte, durch Beschäftigte und Geschäftsführung, beeinflussen die Kosten positiv.19 Die sog. economies of scope bzw. Diversifizierungsvorteile liegen vor, wenn die Gesamtkosten eines Unternehmens aufgrund der Herstellung mehrerer Produkte sinken. Dies ist dadurch begründet, dass z. B. die Geschäftsführung in ihren Tätigkeiten besser ausgelastet ist, wenn Unternehmen zusammengeführt werden. Beide Theorien sind eng miteinander verbunden und zielen auf eine mindestoptimale Betriebsgröße ab, welche bei minimalen Stückkosten erreicht wird. Wenn diese erreicht ist und der Betrieb weiter vergrößert wird, steigen die Stückkosten wieder an und die Vorteilhaftigkeit geht verloren.20

Weitverbreitet ist die Annahme, dass die Skaleneffekte zu den Synergieeffekten zählen. Hier sollte eine Differenzierung vorgenommen werden, da Skaleneffekte bei Unternehmenszusammenführungen nicht zwangsläufig eintreten, wohingegen Synergieeffekte z. B. durch eine Reduktion von Mitarbeitern nahezu immer realisiert werden.21 Skaleneffekte werden durch eine Vielzahl von Möglichkeiten herbeigeführt, weswegen im Folgenden ausschließlich zwei Skaleneffekte kurz beschrieben werden.

In der Produktion werden Skaleneffekte erzielt, wenn Überkapazitäten abgebaut werden und somit eine höhere Auslastung der Maschinen zu einer Kostenreduktion führt. Skaleneffekte können an dieser Stelle erst erreicht werden, wenn die Synergiepotentiale ausgeschöpft sind.22

Skaleneffekte können auch im Bereich Forschung und Entwicklung herbeigeführt werden. Dies ist insofern interessant, da die heutigen Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung liegen, welche zu dem Themengebiet Forschung und Entwicklung gezählt werden können. Unternehmen, die im gleichen Markt agieren, können ihre Kosten somit bündeln und infolgedessen reduzieren.23 Da die klassischen Banken in besonderem Maße von der Digitalisierung und dem Angebot neuer Dienstleistungen durch Fintechs betroffen sind, sind in diesem Bereich Skaleneffekte zu erwarten.

2.1.3 Synergieeffekte

Eine fundamentale Frage bei Unternehmenszusammenschlüssen ist, wie viel Synergiepotential eine Transaktion aufweisen kann. Durch die Zusammenführung zweier Unternehmen, sollen i. d. R. Kosten gesenkt und Erträge gesteigert werden. Folglich entsteht durch das zusammengeführte Unternehmen ein Wertzuwachs, da die entscheidenden Parameter, Kosten und Erträge, positiv beeinflusst werden. Es kann auch zu negativen Synergien kommen also zu Wertverlusten z. B. durch Abfindungen bei Entlassungen. Allerdings sollte der Nettozuwachs überwiegen. Die Geschäftsführung präsentiert im Vorfeld meist zu hohe Synergieerwartungen, die sich nach dem Unternehmenszusammenschluss oft nicht einstellen. Im Wesentlichen können Synergien in drei Kategorien, Marktsynergien, Leistungssynergien und Finanzsynergien eingeordnet werden, welche nachfolgend betrachtet wer­den.24 Außerdem kann zwischen einmaligen und wiederkehrenden Synergieeffekten unterschieden werden.

Durch die Übernahme eines Unternehmens wird der Akquisiteur eine stärkere Marktstellung erzielen, woraufhin sich sog. Marktsynergien einstellen werden. Der prozentuale Marktanteil des Akquisiteurs wird steigen. Mit steigendem Marktanteil wird folglich auch der Einfluss wachsen. Hierdurch ergeben sich neue Möglichkeiten am Beschaffungsmarkt. Neue Lieferanten mit besonderen Lieferkonditionen können in Betracht gezogen werden. Ebenfalls ergeben sich neue Chancen am Absatzmarkt. Durch eine Akquisition eines Mitbewerbers kann z. B. das Vertriebsnetz deutlich ausgebaut werden.25 Im Bankenbereich ist es vorstellbar, dass es zu Schließungen von sog. Filialpärchen kommt. Das heißt, Filialen in unmittelbarer Nähe werden zusammengelegt.

Ferner können sich sog. Leistungssynergien entlang der Wertschöpfungskette ergeben. Durch die Akquisition können bestimmte Abteilungen eines Unternehmens vereint werden.26 Im Fall der Opel Automobile GmbH, welche von dem französischen Konzern PSA übernommen wurde, wurde das Entwicklungszentrum verkauft, da PSA ebenfalls ein Entwicklungszentrum unterhielt.27 Des Weiteren kann häufig von einem Technologietransfer profitiert werden.28 Im Bereich der Banken könnten indes Vorteile erzielt werden, wenn Unternehmen übernommen werden, die einen Technologievorsprung haben.

Erheblich sind außerdem die Finanzsynergien, welche erzielt werden können. Die Konditionen im Bereich der Fremdfinanzierung sowohl am Kapitalmarkt als auch im Bereich der Banken werden sich verbessern, wenn der Unternehmenszusammenschluss als sinnvoll erachtet wird. Für kleinere Unternehmen besteht zudem der Vorteil bestimmte Finanzierungsinstrumente, die vorher nicht zugänglich waren, zu nutzen. Zudem kann in dem neu geschaffenen Unternehmen Kapital freigesetzt werden, durch ein effizienteres Cash Management oder im Bereich der Banken durch Risikoreduktion.29

2.1.4 Negative Effekte

Transaktionen können nicht nur positive Effekte erzielen, sondern auch negative Effekte. Diese können unter anderem durch negative Synergieeffekte hervorgerufen werden, aber auch durch unkalkulierbare Risiken, welche das Akquisitionsobjekt eingegangen ist. Die Akquisition der Monsanto AG durch die Bayer AG ist ein geeignetes Beispiel, um dies zu verdeutlichen. Das von Monsanto verkaufte Erzeugnis, zog eine Reihe von Klagen nach sich, die nun ein unkalkulierbares Risiko für den Akquisiteur die Bayer AG darstellen.30 Ein bankspezifisches Risiko kann auch das sog. Klumpenrisiko darstellen, welches insbesondere bei einer zunehmenden Konzentration des Bankenmarktes entstehen kann.31 Unternehmensübernahmen können auch durch einen Markt getrieben sein. Schon reine Ankündigungen oder öffentliche Gedankenspiele können Kurssteigerungen bzw. Kursverluste verursachen, was zu Aktionismus bei den Stakeholdern und insbesondere bei der Geschäftsleitung führen kann. Die Entscheidungen können infolgedessen ihren rationalen Charakter verlieren.32 Als die Deutsche Bank AG Gespräche mit der Commerzbank AG ankündigte, ließ sich dieses Phänomen beobachten. So stieg der Kurs Deutsche Bank AG um 4,15 %, wohingegen der DAX um 0,23 % verlor. Im Zuge der Beendigung der Gespräche fiel der Kurs um -1,85 %, wohingegen der DAX nur 0,25 % verlor.33 Die gegensätzliche Kursentwicklung von DAX und Aktie spiegelt die Erwartungen des Marktes an eine solche Transaktion wider. Grundlage, damit die negativen Effekte nicht überwiegen, ist eine fundierte Prüfung des Akquisitionsobjektes, durch eine sog. Due Diligence Prüfung.34

2.2 Theorie der Betriebsgröße

Die Größe eines Betriebes kann anhand von verschiedenen Faktoren, wie z. B. Umsatz, Beschäftigtenzahl oder Bilanzsumme, gemessen werden.35 Im Bereich der Banken wird zur Messung der Betriebsgröße häufig die Bilanzsumme verwendet.36

2.2.1 Theorie zur optimalen Betriebsgröße

In der volkswirtschaftlichen Grundtheorie wird die optimale Betriebsgröße erreicht, wenn die Stückkosten ihr Minimum erreichen.37 Die dazugehörigen Theorien economies of scale und economies of scope wurden im Kapitel 2.1.2 bereits beschrieben.

Um die optimale Betriebsgröße bei multinationalen Konzernen oder eben im Bereich der Banken festzustellen, bedarf es umfangreichen Untersuchungen.

Zunächst einmal muss im Fall der Banken die Frage beantwortet werden, was genau die Produktion einer Bank ausmacht. Im Wesentlichen stehen sich zwei Ansätze gegenüber. Zum einen der Production Approach und zum anderen der Intermediation Approach. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Input- und Outputfaktoren. Der Production Approach Ansatz definiert den Output einer Bank über die Anzahl von Konten, die sie unterhält und den Transaktionen, die sie tätigt. Die Volumina werden dabei ausgeblendet. Die Inputfaktoren bestehen aus den Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital und den daraus folgenden Aufwendungen für diese. Die Bank produziert lt. dieser Theorie mithilfe ihrer Produktionsfaktoren also Konten und Transaktionen.38

Der Output bei dem Ansatz Intermediation Approach setzt sich aus dem Kreditvolumen und dem Wertpapierbestand zusammen. Die Einlagen werden als Input erfasst. Sie bilden zusammen mit den Betriebsausgaben den Aufwand einer Bank ab. Auch dieser Ansatz ist nicht unproblematisch, da dieser verschiedene Dinge vereinfacht. So werden alle Outputfaktoren mit identischem Aufwand gewichtet.39

Beide Ansätze sind äußerst komplex und vernachlässigen wesentliche Merkmale, wie die drei volkswirtschaftlichen Funktionen Bank. Dennoch wird der Intermediation Approach Ansatz in den meisten Effizienzuntersuchungen im Bankenbereich verwendet. Die Ergebnisse der Effizienzuntersuchungen ergeben ein einheitliches Bild hinsichtlich des Verlaufs der Durchschnittskostenfunktion in Abhängigkeit zur Betriebsgröße, welcher U- bzw. L-förmig ist. Ein Konsens hinsichtlich der Betriebsgröße besteht bei sehr kleinen Instituten bis zu einer Bilanzsumme von 100 Mio. US Dollar. Diese Institute erzielen lt. den Untersuchungen allesamt positive Skalenerträge. Konsolidierungen bis zu dieser Bilanzsumme werden i. d. R. wirtschaftliche Vorteile bringen.40

Dennoch sind die Vorgehensweisen der unterschiedlichen Studien schon bei der Ermittlung der Input- und Outputfaktoren nicht identisch. Auch variieren die Ergebnisse ab einer Bilanzsumme von 100 Mio. US-Dollar erheblich.41 Ebenfalls zeigen die Studien Unterschiede, wenn die einzelnen Bankenmärkte isoliert betrachtet werden. So steigt in einer Studie der ROE in Nordamerika mit der Bilanzsumme immer weiter an, wohingegen in Europa der ROE ab einer Bilanzsumme i. H. v. 50 Mrd. Dollar wieder abnimmt.42 Der theoretische Ansatz ist also sehr komplex und intransparent. Eine fundierte und allgemeine Aussage zur optimalen Betriebsgröße einer Bank ist daher nicht eindeutig geklärt.

2.2.2 Eigenständiger Ansatz zur optimalen Betriebsgröße

Da die Theorien weitestgehend unterschiedliche Ansätze verfolgen, welche kein einheitliches Bild bzgl. der optimalen Betriebsgröße ergeben, untersucht die Bachelorarbeit nachfolgend einen eigenen Grundgedanken, aus welchem sich die optimale Betriebsgröße einer Bank möglicherweise ableiten lässt.

Gegenübergestellt werden die Bilanzsumme und die CIR. Diese Darstellung ermöglicht einen Überblick, welche Auswirkungen steigende Bilanzsummen auf die CIR haben, die entscheidende Messgröße zur Effizienzbeurteilung eines Kreditinstitutes. Für die Auswertung wurde eine durchschnittliche Bilanzsumme, für jede in Deutschland vertretene Bankengruppe, gebildet.

Entsprechend ergeben sich Bilanzsummen zwischen durchschnittlich 1 Mrd. Euro bei den Kreditgenossenschaften bis hin zu weit über 400 Mrd. Euro bei den vier in Deutschland tätigen Großbanken. Die CIR für die einzelnen Bankengruppen wird jährlich von der deutschen Bundesbank erhoben. Auffällig ist, dass die Kreditgenossenschaften, die Sparkassen und die Regionalbanken zwar die kleinsten Bilanzsummen aufweisen, aber die niedrigsten CIR. Die CIR steigt ab einer Bilanzsumme von 100 Mrd. Euro bei Landesbanken und Großbanken sprunghaft an, wobei die CIR der Landesbanken etwas durch das negative Ergebnis der Norddeutsche Landesbank Girozentrale beeinflusst wird.43 Dennoch wird annähernd 90 % des jeweiligen Ertrages der beiden Bankengruppen vom Verwaltungsaufwand aufgezehrt im Vergleich zu knapp 70 % bei den kleineren Banken.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Zusammenhang von Bilanzsumme und Cost-Income-Ratio im Jahr 2018

Quelle: Eigene Darstellung44

Eine weitere bedeutende Kennzahl zur Messung der Ertragsstärke ist die Eigenkapitalrentabilität. Im Folgenden werden die Bilanzsumme und die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern gegenübergestellt. Der Eindruck, welcher sich bereits im vorangegangenen Beispiel abzeichnete, bestätigt sich. Die Großbanken mit Bilanzsummen von weit über 400 Mrd. Euro haben eine schwach positive Eigenkapitalrentabilität v. St. i. H. v. 1,14 %. Die Regionalbanken, welche wesentlich kleinere Bilanzsummen aufweisen, sind lt. dieser Kennzahl etwas rentabler als die Großbanken. Mit 3,30 % ist die Eigenkapitalrentabilität fast dreimal so hoch. Erneut bestätigen die kleinsten Kreditinstitute den Trend zu einer höheren Ertragskraft. Mit 7,25 % und 8,20 % haben die Sparkassen bzw. die Kreditgenossenschaften die höchsten Eigenkapitalrentabilitäten v. St. Lediglich die Landesbanken bestätigen den Verlauf von Bilanzsumme und CIR nicht umfassend. Diese haben eine negative Eigenkapitalrentabilität von -2,45 %.45 Dies muss jedoch differenziert betrachtet werden, da allen voran die Landesbanken einige komplexere und aufwändigere Produkte für die Sparkassen bereitstellen sowie für diese Verwaltungsarbeiten übernehmen, was ihre Ertragsschwäche bzw. die Ertragsstärke der kleineren Sparkassen im Vergleich erklärt.46

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Zusammenhang von Bilanzsumme und Eigenkapitalrentabilität v. St. im Jahr 2018

Quelle: Eigene Darstellung47

Abschließend kann davon ausgegangen werden, dass die optimale Betriebsgröße einer deutschen Bank tendenziell im niedrigen einstelligen Milliardenbereich liegt, da Bilanzsumme und CIR bzw. die Eigenkapitalrentabilität v. St. entsprechend korrelieren. Dennoch sollen Konsolidierungen nach Wunsch der EZB weiter vorangetrieben werden, weshalb es sinnvoll erscheint eine abgeschlossene Transaktion zu beleuchten und zu analysieren.

2.3 Charakterisierung des Großbankenbegriffs

Als Großbanken werden im Allgemeinen die Deutsche Bank AG, die Commerzbank AG, die Unicredit Bank AG und die Deutsche Postbank AG angesehen.48 Nach der Kategorisierung der deutschen Bundesbank ist der Großbankensektor ein Teilgebiet der sog. Kreditbanken. Teil der Großbanken sind die privaten Institute Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG (bis Nov. 2009), Commerzbank AG, Unicreditbank AG und Deutsche Postbank AG (2004 – 2018).49 Wenn hingegen die Bilanzsumme als Indikator für die Betriebsgröße einer Bank angenommen wird, dann ergibt sich ein differenziertes Bild.

Tabelle 1: Die zehn größten Kreditinstitute in Deutschland im Jahr 2018

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Bank50

Demnach sind auch genossenschaftliche und öffentlich-rechtliche Institute Teil der großen Institute. Primär zu nennen ist an dieser Stelle die DZ Bank, welche gemessen an der Bilanzsumme erheblich größer ist als z. B. die ehemalige Postbank AG. Da diese Institute aufgrund ihres Konsolidierungsprozesses in diese Größenordnungen hineingedrungen sind, werden diese im Verlauf der Bachelorarbeit zu den Großbanken gezählt und entsprechend berücksichtigt.

3 Konsolidierungsfortschritt im deutschen Großbankensektor

3.1 Konsolidierungen im Bereich der Genossenschaften

Im Bereich der genossenschaftlichen Großbanken bzw. Zentralbanken ist der Konsolidierungsprozess abgeschlossen. Abgeschlossen wurde die Konsolidierung im Jahr 2015 mit der Übernahme der WGZ Bank.51 Die DZ Bank ging als größtes Institut, mit einer Bilanzsumme von mehr als 500 Mrd. Euro, hervor.52 Damit hat das Institut im deutschen Bankensektor ein Alleinstellungsmerkmal erreicht, denn als einziges ist es vollständig konsolidiert. Der genossenschaftliche Sektor hatte die Konsolidierungen der Zentralbanken in den letzten Jahrzehnten forciert. Von zwanzig Instituten im Jahr 1949 verringerte sich die Anzahl bis auf ein Institut im Jahr 2016.53 Die Aufgaben der DZ Bank sowie der WGZ Bank waren grundsätzlich identisch und unterschieden sich hinsichtlich ihrer regionalen Aufteilung. Die WGZ Bank betreute im Gegensatz zur DZ Bank im Wesentlichen die Volks- und Raiffeisenbanken im Rheinland und in Westfalen.54 Die beiden Institute kooperierten bereits in den Jahren vor der Fusion, insbesondere hinsichtlich einer standardisierten Betreuung der Kunden sowie im Bereich der Digitalisierung.55 Durch die Fusion sollten in erster Linie Strukturen angepasst werden sowie Doppelinvestitionen in den Bereichen Regulatorik und Digitalisierung vermieden werden. Die Synergieeffekte wurden auf 100 Mio. Euro p. a. beziffert.56

Wenn die Ertragslage der Banken im Jahr 2014 betrachtet wird, dann kann festgestellt werden, dass der Zusammenschluss nicht aufgrund von einer Ertragsschwäche der kleineren WGZ Bank oder der größeren DZ Bank ausging. Im Jahr 2014 betrug die CIR der DZ Bank 50,20 % sowie die der WGZ Bank 47,50 %. Im Jahr 2018 wies die Bank ein CIR i. H. v. 74,50 % aus. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im Vergleich an, wohingegen der Gewinn vor Steuern um 1,8 Mrd. Euro sank. Beide Kennzahlen beeinflussen die CIR maßgeblich.

Tabelle 2: Ertragskennzahlen der DZ Bank

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die DZ Bank57

Der Zusammenschluss hatte auf die Erträge zunächst einmal keinen positiven Einfluss. Vielmehr ist die starke Abhängigkeit von den Zinserträgen ein wesentlicher Grund für die Ertragsschwäche. 58,85 % der erzielten Erträge im Jahr 2018, waren den Zinserträgen zuzurechnen.58

3.2 Konsolidierungen im Bereich der öffentlich-rechtlichen Institute

Im Bereich der öffentlich-rechtlichen Institute wurden seit 2007 sechs Landesbanken konsolidiert. Von elf Landesbanken im Jahr 2007 verminderte sich die Anzahl bis zum Jahr 2018 auf fünf Landesbanken.59 Anders als bei den genossenschaftlichen Instituten, bei denen perspektivisch ein Zentralinstitut angestrebt wurde, mussten die Landesbanken, wie z.B. die Sachsen LB aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten fusioniert, privatisiert oder zerschlagen werden.60 Aus diesem Grund verzichtet die Bachelorarbeit auf eine eingehende Analyse, da diese Formen der Konsolidierungen nicht aus Gründen der Profitabilitätssteigerungen resultierten.

3.3 Konsolidierungen im Bereich der privaten Institute

Im Bereich der von der deutschen Bundesbank ausgewiesenen Großbanken, wurden im Wesentlichen zwei Transaktionen in der vergangenen Dekade getätigt. Zum einen die Fusion zwischen der Dresdner Bank AG und der Commerzbank AG, welche in Kapitel vier umfangreich betrachtet wird und zum anderen kaufte die Deutsche Bank AG die Deutsche Postbank AG. Die Transaktionen unterscheiden sich im Kern deutlich. Die Deutsche Bank AG verfolgte ursprünglich das Ziel eine eigenständige Tochtergesellschaft in Form der Postbank AG in den Konzern einzubauen, wohingegen die Commerzbank AG die Dresdner Bank AG integrieren wollte.

Der Vorstand der Postbank AG teilte erstmals im Juli 2008 mit, dass die Mehrheitsaktionärin Deutsche Post AG sondiert, in welcher Konstellation die Postbank AG erfolgreich bestehen kann.61 Grundsätzlich sondierte die Postbank AG den Markt, um potentielle Käufer zu akquirieren. Die Postbank AG verzeichnete in den ersten beiden Quartalen noch einen stabilen Gewinn, obwohl die übrigen Wettbewerber bereits erhebliche Schwierigkeiten in Form der Finanzkrise hatten. Rein bilanziell betrachtet, hob sie sich von ihren Konkurrenten ab.62

Mitte September gab die Deutsche Bank AG bekannt, dass 29,75 % der Aktien der Deutschen Postbank AG erworben werden. Des Weiteren sicherte sich die Deutsche Bank AG weitere Kaufoptionen, um die Mehrheitsbeteiligung erreichen zu können. Im ersten Schritt wurde eine Kooperation der beiden Institute vereinbart. In Bezug auf die Motive wurden ausschließlich Wachstumsziele angegeben. Hinsichtlich möglicher Skalen- oder Synergieeffekte wurden keine Aussagen getätigt.63 Im Januar 2009 wurde die Struktur der Transaktion angepasst. Die Deutsche Bank AG erwarb mit sofortiger Wirkung weitere 22,9 % der Aktien der Postbank AG mit Hilfe einer Sachkapitalerhöhung. Das heißt, infolgedessen war die Deutsche Post AG und somit indirekt die Bundesrepublik Deutschland mit ca. 8 % an der Deutsche Bank AG beteiligt. Damit wurde die Deutsche Bank AG Mehrheitsaktionär der Postbank. Für die verbleibenden Aktien wurden sich u.a. Kaufoptionen gesichert. Die Postbank AG sollte als Tochtergesellschaft fungieren, jedoch nicht in die Deutsche Bank AG integriert werden.64 Die Kaufoption und eine im Jahr 2009 gezeichnete Wandelanleihe erhöhten die Beteiligung der Deutsche Bank AG im Jahr 2012 auf 93,70 %.65

Im Jahr 2015 leitete die Deutsche Bank AG einen Strategiewechsel ein mit dem Ziel der Entkonsolidierung der Postbank AG.66 Dieser Strategiewechsel wurde knapp zwei Jahre später revidiert mit dem Ziel die Postbank AG vollständig zu integrieren.67 Ende Oktober 2017 hatte die Deutsche Bank AG erstmals eine Strategie veröffentlicht, in der Aussagen zur Hebung von Synergieeffekten und monetären Vorteilen dieser Transaktion getroffen wurden.68 Da die Integration mit ihren monetären Zielsetzungen erst bis zum Jahr 2022 abgeschlossen sein wird, kann eine Analyse dieser Zielsetzungen bislang noch nicht erfolgen.

[...]


1 Vgl. Draghi (2019), Meeting of the Governing Council (a)

2 Vgl. Gischer/Richter (2014), S. 5 ff.

3 Vgl. Standard & Poors (2019), Cost-to-income-ratios banks in Europe (b)

4 Siehe Anhang I Key ECB Interest Rates

5 Siehe Anhang II Cost-to-income-ratios banks in Europe

6 Vgl. Deutsche Bundesbank. (2019), Cost-Income-Ratio der Banken in Deutschland in den Jahren von 1998 bis 2018

7 Vgl. Deutsche Bundesbank (2019), The performance of German credit institutions / Vgl. Deutsche Bundesbank (2019), Anzahl der Kreditinstitute in Deutschland in den Jahren von 1957 bis 2018

8 Vgl. Deutsche Bundesbank (2019), Anzahl der Kreditinstitute in Deutschland in den Jahren von 1957 bis 2018

9 Vgl. Hartmann-Wendels, Pfingsten, Weber (2019), S. 1 ff.

10 Vgl. Wirtz (2014), S. 3 - 128

11 Vgl. Wirtz (2014), S. 61

12 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 15

13 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 15

14 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 15

15 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 18

16 Vgl. www.handelsblatt.de (c)

17 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 26-27

18 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 20

19 Vgl. Baßeler, Heinrich, Utecht (2010), S. 210

20 Vgl. Baßeler, Heinrich, Utecht (2010), S. 211

21 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 20

22 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 21

23 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 20-21

24 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 22

25 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 24

26 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 25

27 Vgl. www.zeit.de (d)

28 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 25

29 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 26

30 Vgl. www.handelsblatt.de (e)

31 Vgl. Hartmann-Wendels, Pfingsten, Weber (2019), S. 515

32 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 28

33 Vgl. www.thomsonreuters.com (f)

34 Vgl. Semler, Volhard (2001), S. 27 - 31

35 Vgl. Schneck (2015), S. 1 ff.

36 Vgl. Hartmann-Wendels, Pfingsten, Weber (2019), S. 49

37 Vgl. Baßeler, Heinrich, Utecht (2010), S. 211

38 Vgl. Hartmann-Wendels, Pfingsten, Weber (2019), S. 49-50

39 Vgl. Sealey, Lindley (1977), S. 1252-1255

40 Vgl. Hartmann-Wendels, Pfingsten, Weber (2019), S. 51-52

41 Vgl. Hartmann-Wendels, Pfingsten, Weber (2019), S. 51-52

42 Vgl. Amel (2004), S. 18

43 Vgl. Norddeutsche Landesbank Girozentrale (2018), Geschäftsbericht, S. 2

44 Vgl. Deutsche Bundesbank (2018), The performance of German credit institutions/Bankenstatistik IV. Strukturzahlen, Gesamtinstitute

45 Vgl. Deutsche Bundesbank (2019), Die Ertragslage der deutschen Kreditinstitute

46 Vgl. www.dsgv.de (g)

47 Vgl. Deutsche Bundesbank (2019), Die Ertragslage der deutschen Kreditinstitute

48 Vgl. Hartmann-Wendels, Pfingsten, Weber (2019), S. 31

49 Vgl. Deutsche Bundesbank (2019), Statistisches Beiheft zum Monatsbericht, S. 110

50 Vgl. Die Bank (2019), Zeitschrift für Bankpolitik und Praxis, S. 12

51 Vgl. DZ Bank (2015), Zusammenschluss von DZ Bank / WGZ Bank, S. 2

52 Vgl. DZ Bank (2016), Geschäftsbericht, S. 33

53 Vgl. DZ Bank (2015), Zusammenschluss von DZ Bank / WGZ Bank, S. 2

54 Vgl. WGZ Bank (2014), Geschäftsbericht, S. 1

55 Vgl. DZ Bank (2014), Geschäftsbericht, S. 20

56 Vgl. DZ Bank (2015), Zusammenschluss von DZ Bank / WGZ Bank, S. 9

57 Vgl. DZ Bank (2014), Geschäftsbericht, S. 26 - 27 / Vgl. WGZ Bank (2014), Geschäftsbericht, S. 1 ff. / Vgl. DZ Bank (2018), Geschäftsbericht, S. 28 - 29

58 Vgl. DZ Bank (2018), Geschäftsbericht, S. 180

59 Siehe Anhang III: Geschäftsgebiete der Landesbanken

60 Vgl. Sachsen LB (2007), Geschäftsbericht, S. 10

61 Vgl. Deutsche Postbank AG (2008), Zwischenbericht, S. 2

62 Vgl. Deutsche Postbank AG (2008), Geschäftsbericht, S. 173

63 Vgl. Deutsche Bank AG (2008), Pressemitteilung, S. 1

64 Vgl. Deutsche Bank AG (2009), Pressemitteilung, S. 1

65 Vgl. Deutsche Bank AG (2012), Pressemitteilung, S. 1

66 Vgl. Deutsche Bank AG (2015), Ad Hoc Mitteilung, S. 1

67 Vgl. Deutsche Bank AG (2017), Ad Hoc Mitteilung, S. 1

68 Vgl. Deutsche Bank AG (2017), Ad Hoc Mitteilung, S. 1

Final del extracto de 71 páginas

Detalles

Título
Wie deutsche Großbanken ihre Profitabilität steigern können. Die Effektivität von Konsolidierungen
Autor
Año
2020
Páginas
71
No. de catálogo
V541323
ISBN (Ebook)
9783963561009
ISBN (Libro)
9783963561016
Idioma
Alemán
Palabras clave
Cost-Income-Ratio, Mergers & Acquisitions, Mortgage-Backed-Securities, Großbankensektor, Kapitalmarkt
Citar trabajo
Tim Reinbold (Autor), 2020, Wie deutsche Großbanken ihre Profitabilität steigern können. Die Effektivität von Konsolidierungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541323

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