Leseprobe
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung
2 Theoretisches Fundament
2.1 Grundlagen
2.2 Sterbetafeln
2.2.1 Generationensterbetafeln
2.2.2 Periodensterbetafeln
2.2.3 Allgemeine vs. Abgekürzte Sterbetafeln
2.3 Berechnung wichtiger Kennzahlen
2.3.1 Altersspezifische Sterbewahrscheinlichkeit
2.3.2 Fernere Lebenserwartung
3 Mortalitätsentwicklungen im deutschen Raum
3.1 Empirische Datenbasis
3.2 Ergebnisse
4 Internationale Sterblichkeitsprofile im Vergleich
5 Kritische Würdigung
Anhang
Literaturverzeichnis
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abb. 1: Fernere Lebenserwartung x-jähriger deutscher Frauen
Abb. 2: Fernere Lebenserwartung deutscher Männer ausgewählten Alters
Abb. 3: Zweijahresvergleich der ferneren Lebenserwartung
Abb. 4: Entwicklung der geschlechtsspezifischen Übersterblichkeit
Abb. 5: Sterbewahrscheinlichkeit x-jähriger deutscher Frauen
Abb. 6: Sterbewahrscheinlichkeit 0- bzw. 4-jähriger Männer und Frauen
Abb. 7: Absterbeordnung einer männlichen Kohorte im Zeitvergleich
Abb. 8: Anzahl der Gestorbenen innerhalb eines Altersintervalls
Abb. 9: Sterbewahrscheinlichkeiten der BRD 1986/88 und DDR 1986/87
Abb. 10: Fernere Lebenserwartung x-jähriger deutscher Männer
Abb. 11: Fernere Lebenserwartung deutscher Frauen ausgewählten Alters
Abb. 12: Sterbewahrscheinlichkeit x-jähriger deutscher Männer
Abb. 13: Int. Vergleich der ferneren Lebenserwartung x-jähriger Männer
Abb. 14: Int. Vergleich der ferneren Lebenserwartung x-jähriger Frauen
Abb. 15: Int. Vergleich der geschlechtsspezifischen Übersterblichkeit
Abb. 16: Zweijahresvergleich von e0 für das männliche China und Russland
Abb. 17: Zweijahresvergleich von e0 für das weibliche China und Russland
Abb. 18: Historische Entwicklung von e0 einer weiblichen Neugeborenen
Abb. 19: Int. Prognose für e0 eines neugeborenen Jungen
Abb. 20: Einjährige Sterbewahrscheinlichkeit x-jähriger Männer
Abb. 21: Einjährige Sterbewahrscheinlichkeiten x-jähriger Frauen
Abb. 22: Verhältnis der australischen und chinesischen Sterbewahrscheinlichkeiten
TABELLENVERZEICHNIS
Tab. 1: Fernere Lebenserwartung deutscher Frauen mit x = {0,1,..,45}
Tab. 2: Fernere Lebenserwartung deutscher Frauen mit x = {46,47,..,90}
Tab. 3: Fernere Lebenserwartung deutscher Männer mit x = {0,1,..,45}
Tab. 4: Fernere Lebenserwartung deutscher Männer mit x = {46,47,..,90}
Tab. 5: Fernere Lebenserwartung deutscher Männer ausgewählten Alters
Tab. 6: Fernere Lebenserwartung deutscher Frauen ausgewählten Alters
Tab. 7: Fernere Lebenserwartung der Jahre 1800 und 1871/81
Tab. 8: Fernere Lebenserwartung deutscher Männer – abgekürzt
Tab. 9: Fernere Lebenserwartung deutscher Frauen – abgekürzt
Tab. 10: Geschlechtsspezifische Übersterblichkeit
Tab. 11: Sterbewahrscheinlichkeit deutscher Frauen mit x = {0,1,..,45}
Tab. 12: Sterbewahrscheinlichkeit deutscher Frauen mit x = {46,47,..,90}
Tab. 13: Sterbewahrscheinlichkeit deutscher Männer mit x = {0,1,..,45}
Tab. 14: Sterbewahrscheinlichkeit deutscher Männer mit x = {46,47,..,90}
Tab. 15: Sterbewahrscheinlichkeit 0- bzw. 4-jähriger Männer und Frauen
Tab. 16: Überlebende der Kohorte im Alter von x
Tab. 17: Gestorbene der Kohorte im Altersintervall [x;y]
Tab. 18: Fernere Lebenserwartung von Männern mit x = {0,1,..,45}
Tab. 19: Fernere Lebenserwartung von Männern mit x = {46,47,..,90}
Tab. 20: Fernere Lebenserwartung von Frauen mit x = {0,1,..,45}
Tab. 21: Fernere Lebenserwartung von Frauen mit x = {46,47,..,90}
Tab. 22: Int. geschlechtsspezifische Übersterblichkeit für x = {0,1,..,45}
Tab. 23: Int. geschlechtsspezifische Übersterblichkeit für x = {46,47,..,90}
Tab. 24: Zweijahresvergleich von e0 für das männliche China und Russland
Tab. 25: Zweijahresvergleich von e0 für das weibliche China und Russland
Tab. 26: Historische Entwicklung von e0 neugeborener Mädchen
Tab. 27: Int. Prognose für e0 eines neugeborenen Jungen
Tab. 28: Einjährige Sterbewahrscheinlichkeit - Männer mit x = {0,1,..,45}
Tab. 29: Einjährige Sterbewahrscheinlichkeiten - Männer mit x = {46, 47,.., 90}
Tab. 30: Einjährige Sterbewahrscheinlichkeiten - Frauen mit x = {0,1,..,45}
Tab. 31: Einjährige Sterbewahrscheinlichkeiten - Frauen mit x = {46,47,..,90}
Tab. 32: Quotient aus australischen und chinesischen q(x)
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Das Forschungsgebiet der Bevölkerungsstatistik beschäftigt sich mit der Erfassung und statistischen Aufbereitung von natürlichen Bevölkerungsbewegungen bzw. demo-graphischen Prozessen.
Dabei werden charakteristische Prozesse wie Fruchtbarkeit, Sterblichkeit, Heirat oder Wanderungen als Auslöser für eine zeitliche Veränderung der Bevölkerungsstruktur erkannt und analysiert.
Im Rahmen dieser Hausarbeit soll lediglich auf den Sterblichkeitsprozess als negativen Einflussfaktor der Entwicklung einer Population eingegangen werden, wobei der Schwerpunkt auf die Untersuchung zeitlicher und regionaler Veränderungen von alters- und geschlechtsspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten und Lebensdauern gelegt wird.
Im zweiten Kapitel sollen zunächst grundlegende Begriffe und Kennzahlen erläutert werden, die ein Verständnis für den Umgang mit Datenmaterial wie Sterbetafeln und graphischen Veranschaulichungen der verwendeten Daten verschaffen sollen. Das dritte Kapitel befasst sich mit zeitlichen Veränderungen der Sterblichkeit in Deutschland und stellt markante Unterschiede in den Mortalitätsstrukturen heraus. Im vierten Kapitel schließlich wird ein internationaler Sterblichkeitsvergleich vorgestellt, wobei bei der selektiven Länderwahl bewusst auf regionale, kulturelle und ökonomische Differenzen Rücksicht genommen wurde. Das fünfte Kapitel schließt mit einem Fazit ab und beleuchtet die erarbeiteten Erkenntnisse kritisch.
2 Theoretisches Fundament
2.1 Grundlagen
Der Grund für die Fokussierung auf geschlechts- bzw. altersspezifische Kennzahlen ist in der Notwendigkeit einer Bereinigung von Daten um Unterschiede in den Demo-graphiestrukturen zu sehen. Während bei der Ermittlung der einfach aufzustellenden rohen Todesrate (:= Jährlich Gestorbene pro 1000 Bevölkerungseinheiten) noch Personen unterschiedlichster Mortalitätsneigungen vermischt werden, beziehen sich altersspezifische Sterberaten jeweils auf eine Untermenge von Bevölkerungseinheiten mit relativ homogener Sterbeneigung. Die Altersklassen können z.B. mittels Einjahres- oder Fünfjahresintervallen gebildet werden.[1]
2.2 Sterbetafeln
Sterbetafeln werden in der praktischen Anwendung vielfach im Rahmen der Bevölkerungsprognose oder zur Kalkulation von Lebensversicherungsprämien genutzt und können als „Protokoll der Lebensgeschichte eines (tatsächlich oder hypothetisch konstruierten) Geburtenjahrganges (Kohorte) von Personen“[2] bezeichnet werden. Die meist nach Geschlechtern getrennt aufgestellten Tafeln geben einen Überblick über das Mortalitätsverhalten verschiedener Altersklassen einer Bevölkerung während eines bestimmten Zeitraumes, ohne dass die Altersstruktur der Bevölkerung einen Einfluss auf die spezifischen Werte der Tabelle hat. Diese Unabhängigkeit von der Demographie garantiert eine internationale Vergleichbarkeit der abgebildeten Kennzahlen und Werte.[3]
Sterbetafeln verzeichnen dabei das nach und nach eintretende Kohortensterben mit Hilfe einer Absterbeordnung und ermöglichen somit die Berechnung der einjährigen Sterbewahrscheinlichkeit einer x-jährigen Person (Wahrscheinlichkeit q(x), innerhalb des nächsten Altersjahres zu sterben) und der ferneren Lebenserwartung einer x-jährigen Person (Erwartete mittlere Restlebensdauer e(x)).[4]
Dabei werden in Bezug auf die Konstruktion grundsätzlich zwei Tafelformen unterschieden. Dies sind die Generationensterbetafeln und die Periodensterbetafeln, auf die in den folgenden beiden Unterkapiteln eingegangen werden soll.
2.2.1 Generationensterbetafeln
Als ursprüngliche Form zur Abbildung der Sterblichkeit einer Bevölkerung konzipiert, zeichnet die Generationentafel in einer Längsschnittbetrachtung das Absterbeverhalten einer realen Kohorte von 100.000 Gleichaltrigen ab – und zwar von der Geburt bis zum Tode des letzten Überlebenden der Gruppe. Die Fertigstellung einer Generationentafel kann somit weit über 100 Jahre betragen.[5]
Zwar zeigen die unmittelbar jedes Jahr ermittelten Daten eine hohe Genauigkeit, jedoch ergibt sich neben dem zeitaufwändigen Aufstellungsprozess ein weiterer Nachteil. Die anhand der Absterbeordnung ermittelten altersspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten q(x) enthalten nämlich historisch einmalige Ereignisse wie Kriege, Krisen oder Seuchen und können daher über Ex-Post-Analysen hinaus nicht unmittelbar zu Prognosezwecken herangezogen werden bzw. als Maßstab für die Sterbewahrscheinlichkeit einer heute x-jährigen Person genommen werden. Dies führte historisch dazu, dass seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland offiziell nur noch die nachfolgend erläuterten Perioden-tafeln veröffentlicht werden.[6]
[...]
[1] Vgl. Feichtinger (1973), S. 57ff.
[2] Feichtinger (1973), S. 63.
[3] Vgl. Bomsdorf (1993a), S.93; vgl. Abels (1985), S. 99ff.
[4] Vgl. Rinne (1994), S. 141, vgl. Feichtinger (1973), S. 63f.
[5] Vgl. Bomsdorf (1993b), S. 13; vgl. Rinne (1994), S. 142.
[6] Vgl. Anderson/Schaffranek/Stenger/Szameirat (1983), S. 243.