Im Jahre 1941 erscheint Helmuth Plessners Schrift „Lachen und Weinen. Eine Untersuchung der Grenzen menschlichen Verhaltens.“ Anhand dieses Textes soll nun Plessners Bemühen gezeigt werden, die Natur des Menschen, sein Wesen, am Beispiel seiner Expressivität, speziell anhand des Lachens und Weinens, zu begreifen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis der Gebrochenheit des Verhältnisses zwischen Mensch und Körper. Diese Gebrochenheit ist jedoch nicht im cartesianischen Sinne einer Trennung von Körper und Geist zu verstehen, sondern vielmehr in einem beide Sphären umfassenden Doppelsinn, modelliert als exzentrische Positionalität. Ausgehend von dieser Position sollen die Ursachen von Lachen und Weinen sowie Unterschiede zwischen ihnen beleuchtet werden. Im Lachen und Weinen berührt der Mensch eine ihm eigene Sphäre, die zugleich verselbständigt in Erscheinung tritt. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Bedeutung des beseelten Leibes der dem Menschen einerseits als Instrument, als Objekt erscheint und der ihm andererseits selbst Subjekt ist und der im Lachen und Weinen seinem Zwang zum Ausgleich zwischen diesen beiden Positionen Ausdruck verleiht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Helmuth Plessner
- Körper-Leib-Problematik
- Die exzentrische Position
- Die Instrumentalität des Körpers
- Eingrenzung der Ausdrucksweisen
- Lachen und Weinen
- Sinnhaftigkeit und menschliches Leben
- Situationen des Lachens
- Situationen des Weinens
- Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Helmuth Plessners Schrift "Lachen und Weinen" und untersucht, wie Plessner die menschliche Natur anhand der Expressivität von Lachen und Weinen begreift. Der Text untersucht die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Körper, insbesondere die "exzentrische Positionalität", die Plessner als Kernmerkmal des menschlichen Seins begreift. Der Fokus liegt auf der Bedeutung des beseelten Leibes als Instrument und Subjekt, sowie auf den Ursachen und Unterschieden zwischen Lachen und Weinen.
- Die exzentrische Positionalität des Menschen
- Die Rolle des Leibes als Instrument und Subjekt
- Die Ursachen und Unterschiede zwischen Lachen und Weinen
- Die Bedeutung von Expressivität für das Verständnis der menschlichen Natur
- Die Kritik an der cartesianischen Trennung von Körper und Geist
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Plessners Schrift "Lachen und Weinen" vor und beschreibt den Fokus der Arbeit auf der Untersuchung der menschlichen Natur durch die Betrachtung von Lachen und Weinen. Es wird die Bedeutung der "exzentrischen Positionalität" für die Analyse der Beziehung zwischen Mensch und Körper hervorgehoben.
- Helmuth Plessner: Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über Plessners Leben und Werk. Es werden seine zentralen Themen und sein philosophischer Ansatz, der die menschliche Würde in der Offenheit und Unergründlichkeit des menschlichen Seins sieht, beleuchtet.
- Körper-Leib-Problematik: Dieses Kapitel behandelt Plessners "Phänomenologie des Leibes", die die Leibgebundenheit der menschlichen Erkenntnis und Kommunikation betont. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen "Körper" und "Leib" und der Kritik an der cartesianischen Aufspaltung von Körper und Geist.
- Die exzentrische Position: In diesem Kapitel wird Plessners Konzept der "exzentrischen Positionalität" erläutert. Es wird dargestellt, wie diese Position das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt und zu seinem Körper definiert.
- Die Instrumentalität des Körpers: Dieses Kapitel untersucht die Beziehung zwischen Mensch und Körper als Instrument. Es wird die ambivalente Rolle des Leibes als Objekt und Subjekt im menschlichen Dasein beleuchtet.
- Eingrenzung der Ausdrucksweisen: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Formen der menschlichen Expressivität und erläutert, wie Plessner diese als Ausdruck des menschlichen Wesens begreift.
- Lachen und Weinen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die beiden zentralen Themen des Buches: Lachen und Weinen. Es werden die Ursachen, die Funktionen und die Bedeutung dieser beiden Ausdrucksformen im menschlichen Leben untersucht.
- Sinnhaftigkeit und menschliches Leben: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit des menschlichen Lebens. Es wird untersucht, wie Lachen und Weinen als Ausdrucksformen dieser Suche nach Sinn verstanden werden können.
- Situationen des Lachens: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Situationen, in denen Menschen lachen. Es werden die Ursachen und die Funktion des Lachens in diesen Situationen betrachtet.
- Situationen des Weinens: Analog zum vorhergehenden Kapitel werden in diesem Kapitel verschiedene Weinsituationen analysiert. Es wird untersucht, was Weinen auslöst und welche Funktion es im menschlichen Leben erfüllt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der philosophischen Anthropologie, insbesondere der exzentrischen Positionalität des Menschen, der Leib-Körper-Problematik, der Expressivität von Lachen und Weinen und der Bedeutung des Leibes als Instrument und Subjekt. Weitere wichtige Begriffe sind: Hermeneutik, Biophilosophie, Sinnhaftigkeit, menschliche Natur, Verhalten, Umwelt, Gebrochenheit, Ganzheitlichkeit und Kulturphilosophie.
- Arbeit zitieren
- Franziska Roeder (Autor:in), 2006, Lachen und Weinen – Ausdruck menschlicher Natur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92517