Die Zukunft von Webservices


Ausarbeitung, 2003

13 Seiten, Note: Sehr Gut


Leseprobe


Web-Services

Einleitung

„Intelligente Webservices sind für das

Informationszeitalter das, was austauschbare

Komponenten für das Industriezeitalter waren. Wir

stehen am Rande einer Explosion der Services, die

diesen freien Markt beflügeln werden und

einfachere, leichtere, intelligentere Services zu jedem

Mann, zu jeder Frau und zu jedem Kind bringen werden.“

Scott McNealy, Chairman und Chief Executive Officer, Sun Microsystems, Inc.

Das Erstellen ausschließlich statischer Websites zählt längst zur Vergangenheit. Heutzutage findet man kaum mehr eine Website, die nicht dynamisch unterstützt ist: Sei es in Form eines Online-Shops, eines Forums für autorisierte Benutzer oder eine Seite, die auf Benutzer individuell reagiert.

Auch wird sich der typische PC-Arbeitsplatz in den nächsten Jahren mit Sicherheit ändern. Wir werden zwar nicht unsere gesamte Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation über das Internet erledigen, denn dafür wird es auch weiterhin so genannte Office-Pakete geben, aber für spezielle firmeninterne Prozesse wird es maßgeschneiderte Software geben, auf die beispielsweise im Intranet alle Arbeitsplätze zugreifen können. Wo man früher spezielle Clients für die einzelnen Hardwareplattformen und Betriebssysteme brauchte, benötigt man heute nur noch Browser und einen Zugang zum Netz.

Web Services ist das neue Schlagwort, wenn über die Weiterentwicklung des World Wide Web als Infrastruktur für unternehmensübergreifende Anwendungen diskutiert wird. Web Services zielen nicht nur auf fertige, isolierte Anwendungen wie etwa einen elektronischen Buchladen oder ein Flugbuchungssystem ab. Vielmehr ermöglichen sie es, weltweit verfügbare Dienste zu implementieren, die entweder direkt vom Endanwender genutzt oder von "Zwischenhändlern" in neue Anwendungen integriert werden können. Verglichen mit den heute eingesetzten - z.B. auf dem J2EE-Modell (Java 2 Enterprise Edition) basierenden - verteilten Web-Anwendungen werden mit Web Services die bisher nur intern verwendeten Dienste von Enterprise Java Beans, DCOM- oder CORBA-Komponenten nach außen bekannt und nutzbar gemacht. Um dies möglichst universell tun zu können, wurde beim Design der Web-Services-Technologie konsequent auf die Verwendung offener Standards und möglichst einfacher und damit leicht umzusetzender Protokolle geachtet. Und dabei zogen praktisch alle Großen der Software-Branche an einem Strang!

Abbildung: Generationen von Web-Services:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Microsoft .Net Roadshow

Beim Internet der 3. Generation sollen Informationen nicht mehr ungefiltert zum Internetbenutzer gelangen, sondern sollen durch intelligente Softwareverfahren die Informationen filtern. Informationen, intelligent zu filtern ist jedoch nur ein Teilaspekt der

eigentlichen Zielsetzung beim Internet 3, bei der es darum geht, das Internet intelligenter und

effizienter für den Benutzter zu gestallten.

Am Ende dieser Entwicklung stehen die von Zeit und Ort unabhängige Verfügbarkeit der Daten

für den Benutzer, sowie die Möglichkeit Rechner im Internet zu einer mächtigen virtuellen

Maschine zusammenzufassen (Grid Computing).

Durch Techniken wie das Peer to Peer Computing wird das Zusammenarbeiten über das Internet

so stark vereinfacht, dass es in naher Zukunft egal sein wird ob man im selben Büro mit seinem

am Projekt arbeitenden Partnern sitzt oder irgendwo anders auf der Welt. Heute basieren die meisten der Lösungen, die ähnliches wie Web-Services ermöglichen auf proprietären Standards. Schnittstellen werden meist für jede konkrete Anwendung neu definiert und konzipiert. Die Formate sind meist binär und ihre Implementierung braucht oft Jahre. Aber vor allem brauchen Sie meist die helfende Hand eines Programmierers. Mit Web Services soll all dies von Applikationen selbstständig erledigt werden.

Die Großzahl dieser Standards sind immer noch ein ”moving target“ also noch im Status eines ”Working Draft“ beim W3C. Bevor diese den Status einer ”Recommendation“ erreichen, werden jedoch noch einige Jahre ins Land gehen, doch es gibt bereits heute sehr viel versprechende Ansätze, die einige dieser neuen Standards einsetzen.

Ein gern genutztes Beispiel ist immer der Reiseanbieter, der seinen Kunden Zugriff auf beliebige Produkte wie z.B. Bahnticket-, Flug- und Hotelbuchungen ermöglichen will. Statt alle Produkte selber in einer Datenbank zusammen zu fassen und sich um alle Details selber kümmern zu müssen, kann er zur Laufzeit mit Hilfe von Web Services ein Angebot auf Basis der Daten, die ihm die verschiedenen Zulieferer bei einer Anfrage zurück geben, zusammenstellen. Der Kunde selber hat den Vorteil, dass er nur mit einer Firma und auf einer Seite seine gesamte Reise buchen kann. Wenn eine der Komponenten nicht verfügbar sein sollte kümmert sich das System

automatisch um das stornieren der einzelnen Reisekomponenten.

Ein weiteres Beispiel soll die Vorteile von Web Services unterstreichen.

Eine Firma bekommt den Auftrag eine Applikation in kurzer Zeit zu entwickeln. Anstatt alle Komponenten selber zu entwickeln, schaut sie in einer ”Registry“ (UDDI) nach den benötigten Komponenten und wählt aus einer Liste von Alternativen die Optimale aus. Sollten sich im Nachhinein die Anforderungen ändern kann man schnell auf eine andere Komponente aus der ”Registry“ wechseln. Dies hat zwei gravierende Vorteile: einmal spart man sich einen Großteil der Entwicklungzeit und zweitens steigert man die Zuverlässigkeit, da man so bereits getestete Komponenten nur noch ”zusammenstricken“ muss.

Selbstverständlich werfen Web Services aber auch neue Probleme auf. Je geringer bzw. je automatisierter der Kontakt zum Hersteller des Web Service ist, desto unberechenbarer werden Faktoren wie Serverabstürze, Wartungen oder gar Firmenpleiten, die den Zugriff auf den Web Service beeinträchtigen können.

Begriffsdefinition

Das W3C hat einen neuen Standard für Webservices entwickelt, der sich aus den einzelnen Bausteinen, dazu zählen XML (Beschreibungssprache), SOAP (Internetprotokoll), UDDI (zentrales Register) und WSDL (Service Beschreibungssprache), zusammensetzt. Dieser Standard des W3C, auf den sich alle bedeutenden Softwarehersteller, z. B. Sun, SAP und Microsoft, verständigt haben, vereint alle wichtigen Bausteine für Funktion, Architektur und Distribution von Webservices.
Was sind nun Webservices? Und was nicht?
Was Webservices nicht sind: weder eine neue Programmiersprache, ein eBusiness Framework oder gar ein neuer Internetdienst. Vielmehr handelt es sich um einen Standard für Schnittstellen zwischen z. B. Applikationen und Contentservices im Internet. Das Besondere liegt darin, dass ein solcher Service von einem anderen Service aufgerufen werden und dessen Funktionen nutzen kann, als wäre es ein systeminternes Modul. Dritte können den Service aufrufen, ohne die dahinter liegende Software-Infrastruktur zu kennen: Die Schnittstelle jedes Services in einem Standard ist dafür gestaltet und definiert. So kann bei Business Anwendungen die leidige Frage nach der Integrationssoftware der so genannten Middleware zwischen zwei proprietären Systemen (z.B. SAP, Oracle, Sun, HP, Bea, Microsoft etc.) universell gelöst werden. Damit wird der Vorgang der Verbindung eines Unternehmens mit einem anderen Unternehmen, Extranet oder Marktplatz standardisiert und somit vereinfacht.
Diese Standards werden interne Softwaresysteme vernetzen und für Supply Chain Monitoring und im Customer Relationship Management eingesetzt werden. Ein bedeutender Anteil der Integrations-Aufwendungen und die Vernetzung von Anwendungen werden damit allgemein vereinfacht. Diese Standards vergrößern die Möglichkeiten vernetzter Anwendungen und unterstützten die Entwicklung von ASP-Lösungen. Webservices können z. B. im eProcurement-Prozess mehrdimensionale Optimierungsziele verfolgen.

Abbildung: Zwiebelschalenmodel zur Übersicht und Überblick der Technologien:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Mit Webservices ist eine Integration unterschiedlichster Applikationen möglich. Im Internet ist es so, dass Standards wegen der verteilten Architektur eher auf Protokollen basieren als auf Implementierungen. Das Internet setzt sich aus ganz heterogenen Technologien zusammen, die über gemeinsame Protokolle und nicht über eine Middleware mit einander kommunizieren. Kein Softwarehersteller kann im Internet einen eigenen proprietären Standard durchzusetzen und keine Programmiertechnik kann als einzige Lösung das Internet dominieren.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Zukunft von Webservices
Veranstaltung
Webserivce Providing
Note
Sehr Gut
Autor
Jahr
2003
Seiten
13
Katalognummer
V108590
ISBN (eBook)
9783640067879
Dateigröße
842 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Webservices, Webserivce, Providing
Arbeit zitieren
Rudolf Georg Ivancsits (Autor:in), 2003, Die Zukunft von Webservices, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108590

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