Der mediale Wahlkampf in Deutschland und den USA

Theatralische Inszenierung oder professionelle Instrumentalisierung?


Hausarbeit, 2007

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Prolog

2 Medien allgemein im Vergleich zwischen Deutschland und den USA
2.1 Definition von Medien und rechtliche Grundlagen
2.2 Mediale Unterschiede zwischen Deutschland und den USA
2.2.1 Deutsche Medien
2.2.2 Amerikanische Medien
2.3 Der Wahlkampf
2.3.1 Die Wahlkampfinszenierung in den deutschen Medien
2.3.2 Die Wahlkampfinszenierung in den amerikanischen Medien
2.3.3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede
2.4 Fernsehduelle als Bestandteil des Wahlkampfes

3 Fazit

4 Literaturverzeichnis

1 Prolog

Gibbson schrieb 1993: „Media used to set the public agenda. Now media are the public agenda.” Mit diesem Satz beschreibt er sehr zutreffend den massenmedialen Zustand, der sowohl in Deutschland als auch in Amerika vorherrscht und nicht mehr wegzudenken ist. Gerade in der heutigen Zeit tritt das digitale Zeitalter immer mehr in den Vordergrund und gewinnt an einer nicht zu unterschätzenden Bedeutung.

Diese Arbeit soll sich mit der amerikanischen und deutschen Medienwelt beschäftigen und dabei soll das Hauptaugenmerk auf der massenmedialen Inszenierung des Wahlkampfes liegen.

Es soll die Frage geklärt werden, ob eine professionelle Instrumentalisierung vorherrscht, also ob die Medien als so genannte „vierte Gewalt“ fungieren oder ob die Medien dazu genutzt werden, die Politiker und die Politik theatralisch in Szene zu setzen. Wichtig hierbei ist auch die Frage der Personalisierung des Wahlkampfes.

Dies soll dadurch geschehen, indem die Medien in einem Systemvergleich dargestellt werden und danach soll die unterschiedliche mediale Wahlkampfinszenierung des jeweiligen Landes aufgezeigt werden. Anschließend sollen dies verglichen werden und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht werden, die aufzufinden sind.

Als besonderen Teil des Wahlkampfes soll zudem noch ein kurzer Einblick in die im Fernsehen ausgestrahlten Wahlkampfdebatten gegeben werden. Diese spielen zwar auch nur eine kleine Rolle im groß angelegten Wahlkampf, sollten aber in ihrer Wirkung und Bedeutung nicht unterschätzt werden, da sie praktisch im letzten Moment noch einen enormen Einfluss auf das Wahlergebnis ausüben können.

Beginnen möchte ich mit der Definition von Medien und deren rechtlichen Grundlagen.

2 Medien allgemein im Vergleich zwischen Deutschland und den USA

2.1 Definition von Medien und rechtliche Grundlagen

Als Medien werden im Allgemeinen die Presse, also gedruckte Medien, elektronische Medien, wie beispielsweise das Fernsehen oder das Radio bezeichnet. In der aktuellen Zeit kommen hierzu das Internet und digitale Netze hinzu, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Medien dienen sowohl in den USA, als auch in Deutschland als „staatliche Maßnahmen zum Schutz vor Monopolbildung“ (Kleinsteuber: 2004, S. 390) und die Presse wird in den USA sogar „als Grundpfeiler einer demokratischen Ordnung gesehen und interpretiert“ (ebd.). Die Freiheit der Presse ist in den vereinigten Staaten ein unverzichtbarerer Bestandteil der Verfassung und drückt in hohem Maße auch das stark ausgeprägte freiheitliche Denken der Amerikaner aus.

Wentzel (2002) beschreibt die rechtlichen medialen Grundlagen in den USA dahingehend, dass der Missbrauch von Meinungsmacht zu verhindern sei und somit eine große und zudem konkurrierende Anzahl von Angeboten und Meinungen Gewährung geleistet werden müsse.

In Deutschland wird Rundfunk verfassungsrechtlich in erster Linie als „staatlich bereitzustellendes bzw. zu regulierendes Kulturgut“ (Wentzel: 2002, S.155f) angesehen. Rechtlich grundlegend ist auch der so genannte Rundfunkstaatsvertrag, in dem festgelegt ist, dass die Kulturhoheit bei den Ländern liegt, die die Regelkompetenz über den Rundfunk haben. Auch wird in diesem Vertrag ein Nebeneinander von privaten sowie öffentlich-rechtlichen Sendern geregelt. Ebenso sind auch die Pressefreiheit und das damit verbundene Recht auf freie Meinungsäußerung im Grundgesetz geregelt. Das Ausmaß der in Art. 5 GG[1] garantierten Pressefreiheit ist in Deutschland sehr hoch im internationalen Vergleich (vgl. Kepplinger/Köcher, 1990)[2]

2.2 Mediale Unterschiede zwischen Deutschland und den USA

2.2.1 Deutsche Medien

Seit Mitte der achtziger Jahre gibt es in Deutschland eine duale Rundfunkordnung. Maßgeblich daran beteiligt ist die besondere historische Entwicklung in Deutschland, da die alliierte Besatzung nach dem zweiten Weltkrieg einen weiteren Missbrauch der Medien als Propagandamittel- wie es im Nationalsozialismus geschehen war- vermeiden wollte. Daher entstand die öffentlich-rechtliche Presse. Neben dem öffentlich-rechtlichen gibt es seit 1984 ebenso den privaten Rundfunk. Dies bedeutete wieder Bewegung in der Stagnation nach beinahe drei Jahrzehnten und es entstand eine Art Wettbewerb der Rundfunksysteme. Durch das Aufkommen der privaten Fernsehsender wurde das Dualmonopol von ARD[3] und ZDF[4] aufgehoben und die Vielfalt verstärkt.

Beide Elemente stehen sich beinahe gleichberechtigt gegenüber (vgl. Wentzel, 2002).

Die privaten Sender schafften es nach ihrem Aufkommen sehr schnell die Gunst der Zuschauer zu bekommen und zogen beinahe das gesamte Werbebudget des Fernsehens an sich. Die öffentlich-rechtlichen Sender hingegen sind finanziell durch ihre staatliche Gebührenfinanzierung abgesichert. Dieses Finanzkonzept nennt man ein so genanntes Mischkonzept.

Um jedoch in die Nähe des Themas des Wahlkampfes zu kommen, soll hier noch ein kurzer Abriss über das Verhältnis von Politik und Medien dargestellt werden.

Sarcinelli (1989) beschreibt das Verhältnis von Medien und Politik in Deutschland als gegenseitige Abhängigkeit von Journalisten und Politikern in Presse, Rundfunk und Fernsehen. Der Politiker braucht den Journalisten, da dieser die vom Politiker produzierten Nachrichten und Argumente aufnimmt, sie verbreitet und damit ein allgemeines

Meinungsklima verbreitet. Sinn der Sache ist, dass der Politiker merkt wie Äußerungen seinerseits von der breiten Masse aufgenommen werden und kann somit seine Äußerungen verfeinern oder feststellen, was bei seinen potentiellen Wählern zu einer positiven Stimmung führt. So entsteht eine berufliche Symbiose zwischen den Journalisten und den Politikern beziehungsweise der Partei.

[...]


[1] Grundgesetz

[2] zitiert nach Tenscher 1998

[3] Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland

[4] Zweites deutsches Fernsehen

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Der mediale Wahlkampf in Deutschland und den USA
Untertitel
Theatralische Inszenierung oder professionelle Instrumentalisierung?
Hochschule
Universität Koblenz-Landau  (Institut für Sozialwissenschaften/Abteilung Politikwissenschaften)
Veranstaltung
Das politische System der USA
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
14
Katalognummer
V127935
ISBN (eBook)
9783640344857
ISBN (Buch)
9783640344581
Dateigröße
410 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wahlkampf, Deutschland, Theatralische, Inszenierung, Instrumentalisierung
Arbeit zitieren
Julia Fluck (Autor:in), 2007, Der mediale Wahlkampf in Deutschland und den USA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127935

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