Das Exerzitienbuch des Ignatius von Loyola kann als eine Besonderheit verstanden werden, denn es bringt zum Ausdruck, dass Ignatius in jedem Menschen die Fähigkeit sieht, mit Gott in Kontakt zu treten und Gott zu finden. Diese Ansicht zu denken war zu der Zeit des Ignatius von Loyola sehr außergewöhnlich. Andere Gläubige vertraten gegenteilige Meinungen. Als weitere Besonderheit kann angeführt werden, dass das Gemeinschaftsleben der Jesuiten durch die Exerzitien von einem besonderen Charakter geprägt ist, der sie auch deutlich von anderen Orden unterscheidet. Damit wird deutlich, dass man nur anhand des Exerzitienbuches und den Exerzitien die besondere Spiritualität der Jesuiten nachvollziehen und vielleicht
auch verstehen kann. Ein Ziel dieser Arbeit ist es die Historischen Grundlagen der Exerzitien zu betrachten und anschließend den Aufbau und Inhalt der Exerzitien von Woche zu Woche zu thematisiert. Der Schwerpunkt des vierten Kapitels soll die Wirkung der Exerzitien
beinhalten. Es werden Sinn und Ziele der Exerzitien sowie die Wirkung der Exerzitien innerhalb des Ordens erörtert. Der Hauptaspekt der Arbeit soll drauf liegen, heraus zu arbeiten, wie sich die Ausübung der Exerzitien vom 16. Jahrhundert bis heute
verändert hat bzw. ob eine Ausübung wie sie im 16. Jahrhundert von Ignatius von Loyola gefordert wurde, heute noch praktiziert werden kann.
INHALTSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
2 HISTORISCHE GRUNDLAGEN
2.1 ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DER EXERZITIEN
2.2 VERBREITUNG DER EXERZITIEN
3 AUFBAU UND INHALT DER EXERZITIEN
3.1 VERHÄLTNIS VON EXERZITANT UND EXERZITIENMEISTER
3.2 ÄUßERER AUFBAU DES EXERZITIENBUCHES
3.3 BESCHREIBUNG DER EXERZITIEN VON WOCHE ZU WOCHE
3.4 UNTERSCHEIDUNG DER VERSCHIEDEN EXERZITIEN
4 BEDEUTUNG UND WIRKUNG DER EXERZITIEN
4.1 SINN UND ZIELE DER EXERZITIEN
4.2 WELCHE BEDEUTUNGEN HABEN DIE EXERZITIEN INNERHALB DES ORDENS
5 DIE EXERZITIEN HEUTE
5.1 ALLGEMEIN
5.2 ONLINE EXERZITIEN
5.3 EXERZITIENHÄUSER
6 FAZIT
7 LITERATURVERZEICHNIS
LITERATUR
QUELLEN
1 Einleitung
Das Exerzitienbuch des Ignatius von Loyola kann als eine Besonderheit verstanden werden, denn es bringt zum Ausdruck, dass Ignatius in jedem Menschen die Fähigkeit sieht, mit Gott in Kontakt zu treten und Gott zu finden. Diese Ansicht zu denken war zu der Zeit des Ignatius von Loyola sehr außergewöhnlich. Andere Gläubige vertraten gegenteilige Meinungen. Als weitere Besonderheit kann angeführt werden, dass das Gemeinschaftsleben der Jesuiten durch die Exerzitien von einem besonderen Charakter geprägt ist, der sie auch deutlich von anderen Orden unterscheidet. Damit wird deutlich, dass man nur anhand des Exerzitienbuches und den Exerzitien die besondere Spiritualität der Jesuiten nachvollziehen und vielleicht auch verstehen kann.
Ein Ziel dieser Arbeit ist es die Historischen Grundlagen der Exerzitien zu betrachten und anschließend den Aufbau und Inhalt der Exerzitien von Woche zu Woche zu thematisiert. Der Schwerpunkt des vierten Kapitels soll die Wirkung der Exerzitien beinhalten. Es werden Sinn und Ziele der Exerzitien sowie die Wirkung der Exerzitien innerhalb des Ordens erörtert. Der Hauptaspekt der Arbeit soll drauf liegen, heraus zu arbeiten, wie sich die Ausübung der Exerzitien vom 16. Jahrhundert bis heute verändert hat bzw. ob eine Ausübung wie sie im 16. Jahrhundert von Ignatius von Loyola gefordert wurde, heute noch praktiziert werden kann.
2 Historische Grundlagen
Im folgenden Kapitel werden die Entstehungsgeschichte des Exerzitienbuches und sein Verfasser Ignatius von Loyola genauer betrachtet. Im Anschluss an diese Betrachtung folgt die Verbreitung der Exerzitien innerhalb der katholischen Kirche und in der Bevölkerung.
2.1 Entstehungsgeschichte der Exerzitien
Die Exerzitien sind die wichtigste Grundlage der Jesuiten bzw. deren Spiritualität.1 Sie wurden in der Wüste von Manressa ca. 1522 von dem Ordensgründer Ignatius von Loyola ausgearbeitet. Er durchlebte in dieser Zeit schlimme Qualen, auf der Suche nach Gott, und um anderen Gläubigen diesen Weg zu erleichtern, schrieb er eine Anleitung, die zu Gott führen sollte.2 Nachdem er aus der Wüste wieder in Spanien eintraf wurde das Exerzitienbuch von den Kardinälen Marone und Foscherari anerkannt und freigegeben. An dieser Stelle bereits zu erwähnen ist, dass diese später wegen Zweifel an ihrer Rechtgläubigkeit verhaftet wurden.3
2.2 Verbreitung der Exerzitien
Die endgültige Fassung des Exerzitienbuches wurde dann 1541 durch Papst Paul III. freigegeben.
Den ersten Druck der Exerzitien finanziert von Franz von Borgais (Herzog von Gandia und Vizekönig von Katalonien). 4
Die Exerzitien verbreiteten sich sehr schnell, nicht nur unter den Jesuiten, sondern auch innerhalb der katholischen Kirche. So versuchten sich Kirchenfürsten, Gelehrte und Laien aus den unterschiedlichsten Ständen an den Exerzitien. In Deutschland wurden die Exerzitien, in der Mitte des 16. Jahrhunderts, durch den Jesuit Peter Faber populär, wobei sie die rascheste Verbreitung in Süddeutschland erfuhren. In Frankreich kam es zu einer weiten Verbreitung der Exerzitien vor allem in Vannes, einem Ort in der Bretagne, dort nahmen jährlich zweitausend Männer an den Exerzitien teil.
Auch das Verbot des Jesuitenordens beispielsweise in Deutschland im Jahre 1773 führte lediglich dazu, dass die Exerzitienhäuser in Ländern umzogen, wo der Orden nicht verboten war. So zogen viele Häuser in die Niederlanden, Luxemburg oder Vorarlberg.5
3 Aufbau und Inhalt der Exerzitien
Das Hauptaugenmerk des dritten Kapitels liegt auf dem Aufbau und dem Inhalt der Exerzitien. Diese schließen die nähere Betrachtung der Beziehung von Exerzitant und Exerzitienmeister sowie die genaue Betrachtung des äußeren Aufbaus der Exerzitien, deren Ablauf und Inhalte von Woche zu Woche sowie die Unterscheidung in die verschiedenen Arten von Exerzitien mit ein.
3.1 Verhältnis von Exerzitant und Exerzitienmeister
Wichtig für das Finden zu Gott durch die Exerzitien ist das Verhältnis von Exerziant und Exerzitienmeister. Diese Gemeinschaft und nicht das Individuum stehen also bei dieser Zeremonie im Vordergrund und sind für einen Erfolg von entscheidender Bedeutung.6
Zu erwähnen sei aber an dieser Stelle der Arbeit, dass der eigentliche Meister der Exerzitien nicht im Exerzitienmeister sondern in Gott zu sehen ist. Dieser entscheidet schließlich darüber, ob er sich dem Exerzitanten offenbaren will oder sich ihm lieber verschließt, weil er ihn vielleicht nicht für würdig erachtet.7
Wie bereits herausgestellt, führt der Exerzitant die Exerzitien immer gemeinsam mit einem Exerzitienmeister durch. Der Exerzitienmeister ist ein Jesuit oder Laie, der sehr erfahren ist und die Exerzitien selbst auch schon mehrfach gemacht hat. Er weiß um die Schwierigkeiten und die Gefahren der Exerzitien.
Ignatius von Loyola war sich bewusst über die Wichtigkeit des Exerzitienmeisters und verfasste mehrere Anweisungen für ihn, die im „Directorium“ gesammelt vorliegen. In einer dieser Anweisungen weist Ignatius darauf hin, dass der Exerzitienmeister stets darauf achten soll, dass die Übungen immer
„dem Alter, den Fähigkeiten und den Kräften dessen anpassen, der sich ihnen zu unterziehen begehrt und solle niemals einem noch zuwenig erleuchteten Geist oder einem zu schwachen Herzen eine übermäßige Bürde auferlegen“.8
Entsprechend der Anweisungen im „Directorium“ betreut der Exerzitienmeister den Schüler während der Exerzitien und passt deren Inhalte auf das Alter, die Fähigkeiten und die seelische Verfassung des Schülers an, da dieser nicht überfordert werden soll. Es könnte sonst die Gefahr bestehen, dass sich der Exerzitant von Gott abwendet.9 Des Weiteren ist im Exerzitienbuch festgelegt, dass eine tägliche Besprechung mit dem Exerzitienmeister erfolgen soll.10 Auch an dieser Aufforderung des Exerzitienbuches ist zuerkennen, wie wichtig ein gutes und offenes Verhältnis von Schüler und Lehrer von Ignatius von Loyola gesehen wurde.
3.2 Äußerer Aufbau des Exerzitienbuches
Viele Autoren vertreten die Meinung das Exerzitienbuch sei „steif, hölzern und lehrhaft“11 geschrieben. Es erinnere mehr an einen Fahrplan oder eine Trainingsanleitung als an eine Möglichkeit, zu Gott zu finden. Aber dennoch ist jedes in den Exerzitien geschriebene Wort wichtig.12
Zum Äußeren Aufbau der Exerzitien ist es wichtig zu erwähnen, dass an die eigentlichen Exerzitien noch einmal 5 Kapitel angehängt sind. Diese heißen wie folgt:
1. „Die Unterscheidung der Geister“ oder „ Regeln, um einigermaßen die verschiedenen Bewegungen zu erklären und zu erspüren, die in der Seele sich verursachen; die guten, um sie aufzunehmen, die schlechten um sie zu verwerfen.“
2. „Regeln zu dem Zweck, die Geister noch genauer zu unterscheiden“
3. „Im Dienst der Almosenverteilung“
4. „Um Skrupeln und Einflüsterungen unseres Feindes zu merken und zu erkennen“
5. „Die kirchliche Gesinnung“ oder „ um das wahre Fühlen zu erlangen, das wir in der diensttuenden Kirche haben sollen.“13
Das Exerzitienbuch wird gerade wegen des Sprachstil in dem es geschrieben ist, als „Seelengymnasik“14 bezeichnet. Diese Definition impliziert bereits der Titel des Exerzitienbuches: „Ejercicos Espirituales“.
[...]
1 Vgl. Fischer, Heinz-Joachim. Der Heilige Kampf. Geschichte und Gegenwart der Jesuiten. Zürich, München 1987. S. 81
2 Vgl. Hass, Adolf. Ignatius von Loyola. Geistliche Übungen. Freiburg , Basel, Wien 71966. Ohne Seitenangabe;
3 Vgl. Barthel, Manfred. Des Heiligen Vaters ungehorsame Söhne. Die Jesuiten zwischen Gestern und Morgen. Gernsbach 1991. S. 84
4 Vgl. Hartmann, Peter C. Die Jesuiten. München 22008. S. 26
5 Vgl. Fülöp-Miller, Rene. Macht und Geheimnis der Jesuiten. Wiesbaden 1996. Seite 31.
6 Vgl. Fischer, 1987, S. 84
7 Vgl. Mertens / Schmidt.´, 1990, S. 77
8 Fülöp-Miller,1996, Seite 32
9 Vgl. Fülöp-Miller, 1996, Seite 29
10 Vgl. http://www.jesuiten.org/frameset.asp?file=exerzitien_formen.htm&dir=/seelsorge/exerzitien/ zuletzt aufgerufen am 30.03.09
11 Vgl. Barthel, 1991, S. 83
12 vgl. Ebd. S. 84
13 Fischer, 1987, S. 93
14 Barthel, 1991. S. 83
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