Theatertheorien und -konzeptionen des "Bauhauses" im geschichtlichen Kontext (beispielhafte Themen: Oskar Schlemmer, Triadisches Ballett, Mechanisches Ballett, Bauhausbühne heute)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Bauhaus
2.1 Geschichtlicher Hintergrund
2.2 Prinzipien des Bauhausstils
3. Die Bauhausbühne
3.1 Anfänge unter Lothar Schreyer
3.2 Theaterexperimente und Bauhaustänze
3.3 Schließung der Bauhausbühne
4. Das Triadische Ballett
4.1 Tanz als darstellerische Alternative im Raum
4.2 Figuren- und Kostümgestaltung
5. Das Mechanische Ballett
5.1 Abstraktes Bühnenspiel
5.2 Bezüge zum Triadischen Ballett
6. Die heutige Bauhausbühne
6.1 Neue Projekte
7. Schlusswort
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Die Bauhausbühne“ – Meist wird diesem Thema in vielen Büchern und Schriften über das „Bauhaus“ nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, doch gerade deswegen finde ich es sehr interessant und wichtig auch
diese Seite der Architektur- und Designuniversität zu untersuchen und freue mich, über dieses Thema meine Facharbeit schreiben zu dürfen.
In meiner Facharbeit beschäftige ich mich mit Theater und Bühne am Bauhaus. Hierbei gehe ich sowohl auf geschichtliche, wie auch auf methodische Aspekte der Bauhausbühne ein.
Nach einer kurzen Einführung in die Thematik „Bauhaus“ gehe ich im Hauptteil meiner Facharbeit ausführlich auf die Bauhausbühne im geschichtlichen Wandel ein, wobei ich mich besonders auf die verschiedenen Auffassungen von Theater und die Theaterexperimente spezialisiere, um dem Leser differenzierte Aspekte und Eindrücke zu diesem sehr komplexen Thema zu bieten.
Einen besonderen Schwerpunkt setzte ich in meiner Arbeit auf die
Theaterexperimente „Triadisches Ballett“ und „Mechanisches Ballett“, die dem Leser als Modellbeispiele von Theaterexperimenten der
Bauhausbühne dienen sollen. Zudem zeige ich Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Theaterexperimente auf.
Weiterhin stelle ich in einem kurzen Kapitel die Bauhausbühne der
heutigen Zeit vor, indem ich auf die Neueröffnung des Bauhausgebäudes von 1976 sowie auf die darauf folgenden Projekte und Experimente der
heutigen Bauhausbühne eingehe, wodurch ich schließlich auch die
Bedeutung der Bauhausbühne für das heutige Theater herausstellen und so meine Facharbeit zu diesem Thema abrunden kann.
Im Schlusswort setze ich mich anschließend intensiv mit meiner
Facharbeit auseinander, indem ich sie aus einem kritischen Blickwinkel bezüglich der bei mir aufgetretenen Schwierigkeiten, aber auch der
positiven Erfahrungen, beleuchte.
2. Das Bauhaus
„Das Bauhaus“ bezeichnet eine Universität für Architektur, Design und Kunst, die von 1919 bis 1933 bestand. Zielvorstellung war hierbei die Verbindung von Kunst und Handwerk und die daraus folgende
Aufhebung der Unterscheidung von Künstlern und Handwerkern.
2.1 Geschichtlicher Hintergrund
Nachdem Walter Gropius das Bauhaus 1919 in Weimar gründete,
wurden im selben Jahr die Zielsetzungen im „Bauhausmanifest“
formuliert. Durch anspruchsvollen Unterricht über Farb- und Formenlehre und die Arbeit in acht verschiedenen Werkstätten wurden die Studenten vielseitig ausgebildet.
1923 wurden erstmals in einer Ausstellung unter dem Namen „Bauhauswoche“ Werke des Bauhauses der Öffentlichkeit präsentiert und die Ausstellung erlangte großen internationalen Erfolg. Hier wurden auch das „Triadische Ballett“ von Oskar Schlemmer und das „Mechanische Ballett“ aufgeführt.
Durch drastische Kürzung der finanziellen Mittel des Bauhauses durch das nationalistisch geprägte Erziehungsministerium war das Bauhaus gezwungen
1925 nach Dessau umzuziehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Bauhaus-Gebäude in Dessau[1]
Walter Gropius verließ 1928 das Bauhaus, woraufhin viele weitere bedeutende Persönlichkeiten ebenfalls das Bauhaus verließen (wie auch 1929 Oskar
Schlemmer) und der Schweizer Architekt Hannes Meyer wurde als sein
Nachfolger als Direktor ernannt.
Dieser strukturierte das Bauhaus um, das durch den von ihm
organisierten Verkauf von Werkstättenprodukten hohe Gewinne erzielte. Aufgrund seiner Linksorientierung war Hannes Meyer, der bekennender Kommunist war, mit weiteren kommunistischen Studenten gezwungen 1930 die Schule zu verlassen.
Sein Nachfolger Ludwig Mies van der Rohe, der internationales Ansehen als Gestalter von Stahl- und Glasbauten besaß, hatte nun die Aufgabe, den Ruf des Bauhauses wiederherzustellen und von politischer Linksorientierung zu befreien. Dies verfolgte er durch den Verbot aller politischer Arbeit und allgemein durch einen autoritären Führungsstil, wodurch sich das Bauhaus mehr und mehr zu einer traditionellen Architekturschule entwickelte.
Trotz aller Bemühungen musste das Bauhaus 1932 nach Berlin
umziehen, wo es ein Jahr später geschlossen wurde.
2.2 Prinzipien des Bauhausstils
Obwohl der Begriff des „Bauhausstils“ eher einem Mythos entspricht, indem er oft für alles, was kunstgeschichtlich in den zwanziger Jahren geschah, gebraucht wird, lassen sich stilistische Merkmale von Werken des Bauhauses benennen.[2]
Bauhauswerke basieren auf Grundformen und Grundfarben und sind durch klare Strukturen gekennzeichnet. Walter Gropius forderte Entwürfe, die industriell leicht herstellbar waren, so beispielsweise Entwürfe aus wenigen, einfachen Teilen.
Außerdem forderte er die Konzeption als „Typen“, indem ein Ausgleich zwischen Zweck, Material und Form geschaffen werden sollte, sodass wirtschaftliche sowie ästhetische Bedingungen eines Designentwurfs zusammengeführt werden konnten.[3]
Dies prägte den Begriff des „Funktionalismus“[4] für den Bauhausstil,
indem versucht wurde, die herzustellenden Objekte den widersprüchlichen Erwartungen, wie Grundform und Funktionalität, anzupassen.[5]
Dieser „Stil“ lässt sich auf unterschiedliche Bereiche des Bauhauses
anwenden. Es folgen zwei Beispiele für den „Bauhausstil“ in den
Bereichen Design und Architektur.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: „Lattenstuhl“ von Marcel Breuer (1922)[6]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Musterhaus „am Horn“[7]
3. Die Bauhausbühne
Als „Blume im Knopfloch des Bauhauses“ bezeichnete Oskar Schlemmer die Arbeit der Bauhausbühne, wobei der ironisch hinzufügte:
„wozu Blume? Knopfloch allein genügt.“[8]
Walter Gropius, der in der Bauhausbühne an erster Stelle einen experimentellen Raum für die Nachforschung nach dem Gesamtkunstwerk sah, erklärte so die Aufgaben der Bühnenwerkstatt: „Wir erforschen die
einzelnen Probleme des Raumes, des Körpers, der Bewegung, der Form, des Lichts, der Farbe und des Tones. […] Die bewusste Anwendung der Gesetze der Mechanik, der Optik und der Akustik ist entscheidend für unsere Bühnengestalt.“[9]
Tatsächlich waren in der Arbeit der Bauhausbühne die unterschiedlichen Kräfte, Ideen und Arbeitsmethoden des Bauhauses gebündelt und sie stellte vielmehr eine kreative Plattform für die Syntheseidee von Kunst und Handwerk dar, wie sie schon im Bauhausmanifest formuliert wurde.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: „Metalltanz“ von Karla Grosch[10]
Durch unterschiedliche Persönlichkeiten und Theaterauffassungen- und
Experimente machte die Bauhausbühne, wie auch das Bauhaus im Allgemeinen, viele Entwicklungen und Wandlungen durch, die gekennzeichnet sind durch maßgebende Dispute und neue
Konzepte.
Die Entwicklung des Bauhauses vom Handwerk zur industriellen Formgebung spiegelt auch im Großen und Ganzen die Entwicklung der
Bauhausbühne wider.
[...]
[1] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e1/Bauhaus.jpg
[2] Dexel, Walter: „Der ‚Bauhaus Stil’ – ein Mythos“. In: Bauhaus und Bauhäusler: Erinnerungen und Bekenntnisse. S.166-169
[3] Droste, Magdalena: „Entwurfstheorien“. In: Bauhaus. S.35-39
[4] Funktionalismus: Zurücktreten rein ästhetischer Gestaltungsprinzipien hinter den die
Form bestimmenden Verwendungszweck des Gebäudes oder des Geräts (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionalismus_(Design))
[5] Droste, Magdalena: „Entwurfstheorien“. In: Bauhaus. S.35-39
[6] Droste ,Magdalena. Bauhaus. S.37
[7] Droste, Magdalena. Bauhaus. S.41
[8] Schlemmer, Tut: „… vom lebendigen Bauhaus und seiner Bühne“. In: Bauhaus und Bauhäusler: Erinnerungen und Bekenntnisse. S. 230
[9] Gropius, Walter: „Die Arbeit der Bauhausbühne“. In: Die Bauhausbühne – Erste Mitteilung.
[10] http://www.english.emory.edu/DRAMA/MetalDance.gif
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