Stoffstrommanagement und Ressourcenkostenrechnung


Seminararbeit, 2012

21 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Hinführung zur Thematik
1.2 Ziel und Gang der Untersuchung

2. Grundlagen des Stoffstrommanagements
2.1 Begriffserklärung
2.2 Arten des Stoffstrommanagements
2.2.1 Einzel- und zwischenbetriebliches Stoffstrommanagement
2.2.2 Regionales Stoffstrommanagement
2.3 Nutzen aus ökologischer und ökonomischer Sicht
2.4 Akteure im Stoffstrommanagement
2.5 Methodische Schritte beim Stoffstrommanagement
2.6 Instrumente des Stoffstrommanagements
2.7 Ressourcenkostenrechnung im Stoffstrommanagement
2.7.1 Grundlagen der Ressourcenkostenrechnung
2.7.2 Methodik der Ressourcenkostenrechnung
2.7.3 Praxisbeispiel

3. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Formen des betrieblichen Stoffstrommanagements

Abbildung 2: Regionales Stoffstrommanagement

Abbildung 3: Kostenstruktur im Produzierenden Gewerbe (2009)

Abbildung 4: Schritte des Stoffstrommanagements

Abbildung 5: Zuordnung von Prozesskosten

Abbildung 6: Spätere Materialverluste im Prozess

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Formen des betrieblichen Stoffstrommanagements

Tabelle 2: Vorteile eines Energie- und Stoffstrommanagements

Tabelle 3: Von der Bilanz zur Ökobilanz

1. Einleitung

1.1 Hinführung zur Thematik

Bereits im Jahre 1972 veröffentlichte der „Club of Rome“, zu dem beispielsweise der heutige US-amerikanische Ökonom Dennis L. Meadows gehört, eine Studie mit dem Titel: “Grenzen des Wachstums“. Hierbei wurde die Reichweite der weltweiten Res- sourcenvorräte in Abhängigkeit des Wirtschaftswachstums und der Geburtenrate un- tersucht. Das Ergebnis der Studie belief sich auf einige Jahrzehnte. Grund dieser Un- tersuchung war, dass einige Forscher die Auffassung vertraten, die Weltbevölkerung lebe bezüglich der Ressourcennutzung über ihre Verhältnisse. Diese These war der Beginn der Umweltbewegung.[1] Daraufhin folgten internationale Konferenzen zur Um- welt, wie zum Beispiel im Jahre 1972 die „United Nations Conference of the Environ- ment“ in Stockholm. Letztere gilt als Auslöser der internationalen Umweltpolitik.[2] Im Jahre 1987 wurde durch die UN-Sonderkommission „Weltkommission für Umwelt und Entwicklung“ der Brundtland Bericht veröffentlicht. In diesem wurde zum ersten Mal das Konzept der nachhaltigen Entwicklung ausgearbeitet und erläutert. Im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit konnte somit auf internationaler Ebene ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erreicht werden.[3] Selbst heute, vierzig Jahre nach dem ersten Bericht des „Club of Rome“, gibt dieser keine Entwarnung. Die Wirtschaft schädigt auch heute mit ihrem Wachstum das Klima und die Naturschätze, obwohl die Ausbeutung der Rohstoffe des Öfteren schon keinen Gewinn mehr bringt, wenn man den wahren Preis für die Umweltzerstörung mit berücksichtigen würde.[4]

Bereits eine traditionelle chinesische Denkweise besagt, dass der Kluge Probleme löst und der Weise sie vermeidet. Stoffstrommanagement verfolgt das gleiche Ziel und bie- tet mit seinen Werkzeugen, wie zum Beispiel der Ressourcenkostenrechnung ein Sys- tem der Analyse und Optimierung. Damit gehört es zu den innovativsten Ansätzen im Bereich Wirtschaftsförderung, des Umweltmanagements, der nachhaltigen Entwicklung und der „Agenda 21“.[5] Gerade deshalb und wegen der Endlichkeit der Ressourcen ist es unabdingbar, diese gezielt und effizient einzusetzen und der nachfolgenden Bevöl- kerung einen zukunftsfähigen und gerechten Planeten zu hinterlassen.

1.2 Ziel und Gang der Untersuchung

Das Ziel dieser Seminararbeit liegt darin, Stoffstrommanagement mit der Ressourcen- kostenrechnung als Instrument der Umwelt- und Wirtschaftsförderung vorzustellen. Damit das Verständnis dieses recht komplexen Themenbereichs möglich ist, muss im Vorfeld ein gewisses Grundwissen aufgebaut werden. Deshalb wird im Laufe dieser Arbeit zuerst der Begriff des Stoffstrommanagements genauer erläutert. Zudem findet eine Abgrenzung auf der betrieblichen und regionalen Ebene statt, indem detaillierter auf alle drei Formen eingegangen wird. Gefolgt davon werden die ökologischen und ökonomischen Vorteile dargestellt, welche gleichzeitig die wichtigsten Ziele sind. An- schließend werden die Akteure, die Methodik und Instrumente vorgestellt. Im nächsten Schritt wird die Ressourcenkostenrechnung als Werkzeug des Stoffstrommanage- ments behandelt sowie ein Beispiel aus der Praxis gegeben. Den Abschluss bilden eine Zusammenfassung sowie ein Fazit.

2. Grundlagen des Stoffstrommanagements

2.1 Begriffserklärung

Täglich sind Menschen von Stoffströmen umgeben, nehmen diese aber überhaupt nicht richtig war. Für das Grundverständnis ist es daher wichtig, den Begriff näher zu erläutern. Dies funktioniert am besten indem man diesen zweiteilt. Unter Stoffen sind unteranderem Rohstoffe, wie beispielsweise Erdöl gemeint, aber auch Zwischenpro- dukte, Abfälle und Emissionen sind unter diesem Begriff zu verstehen. Des Weiteren zählen Energien wie Strom, Wärme und Kälte dazu. Daher müsste es eigentlich „Energie- und Stoffstrommanagement“ heißen, aber im Kontext dieser Ausarbeitung wird beides unter dem Begriff „Stoffstrommanagement“ zusammengefasst. Sobald Stoffe transportiert werden, werden diese zu Stoffströmen. Damit sind alle Materialbe- wegungen durch Gewinnung, Verarbeitung, Produktion, Verbrauch und Verwertung von Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffen, Energie, Produkten und Abfällen gemeint, welche auf unterschiedliche Art und Weise beeinflusst werden können.[6] Der Transport kann über Bewegung durch den Raum unter anderem über Leitungen oder auch mit Hilfe von PKWs, LKWs oder Schiffen erfolgen. Eine weitere Form ist die Bewegung durch die Zeit. Diese erfolgt, wenn Stoffe gelagert werden.[7] Nicht zu verachten ist, dass für Transport, Lagerung, Verkauf, etc. auch Energie verbraucht wird.[8] Zusammengefasst kann man Stoffstrommanagement dahingehend beschreiben, dass es auf die ökologi- sche und ökonomische Optimierung von Stoff- und Energieströmen zielt, welche bei der Herstellung von Produkten und Dienstleistungen entstehen. Augenmerk dabei sind die Ressourcen- bzw. Materialeffizienz und das Schaffen nachhaltiger Kreisläufe.[9]

Stoffstrommanagement lässt sich in drei verschiedene Arten unterscheiden. Zum einen in das einzel- und zwischenbetriebliche Stoffstrommanagement und zum anderen in das regionale Stoffstrommanagement.[10] In den nachfolgenden Punkten, werden diese Ausprägungsarten näher vorgestellt.

2.2 Arten des Stoffstrommanagements

2.2.1 Einzel- und zwischenbetriebliches Stoffstrommanagement

Beim einzel- und zwischenbetrieblichen Stoffstrommanagement geht es hauptsächlich um Unternehmen. Aufgabenbereiche sind unter anderem Produktion, Logistik, Materi- alwirtschaft und das Lieferantenmanagement. Jedoch werden beim einzelbetrieblichen Stoffstrommanagement die Stoffströme innerhalb nur eines Unternehmens untersucht und beeinflusst. Wohingegen sich das zwischenbetriebliche Stoffstrommanagement mit der Betrachtung und Beeinflussung der Stoffströme zwischen den Unternehmen be- schäftigt. Hierbei spielt die Vernetzung der Unternehmen, ähnlich wie beim Lieferan- tenmanagement eine wichtige Rolle.[11] Die folgende Abbildung spiegelt die verschiede- nen Formen beider Arten wieder:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Formen des betrieblichen Stoffstrommanagements[12]

Wie man erkennen kann, wird das zwischenbetriebliche Stoffstrommanagement wiede- rum in das horizontale- und vertikale Stoffstrommanagement untergliedert. Der Unter- schied besteht darin, dass entweder eine oder mehrere Stoffstromstufen existieren. Infolge des gezielten Informationsaustauschs können so Stoffströme optimiert, Be- triebsstoffe und Kosten reduziert werden und Fortschritte im Bezug auf den Umwelt- schutz erreicht werden.[13] Zur besseren Übersicht dient die nachstehende Tabelle. Hier sind alle Arten des betrieblichen Stoffstrommanagements mit Beispielen zusammenge- fasst.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Formen des betrieblichen Stoffstrommanagements[14]

2.2.2 Regionales Stoffstrommanagement

Der Schwerpunkt dieser Ausarbeitung liegt auf dem betrieblichen- sowie zwischenbe- trieblichen Stoffstrommanagement. Trotzdem soll an dieser Stelle auf den Begriff des regionalen Stoffstrommanagements eingegangen werden. Genau wie es in einem Un- ternehmen funktionieren kann, kann Stoffstrommanagement auch auf eine Region an- gewandt werden. Unter regionalem Stoffstrommanagement ist ein ganzheitliches, alle Potenziale einer Region optimierendes Konzept zu verstehen.[15] Dafür werden die ei- genen in der Region vorkommenden Potenziale für die langfristige, nachhaltige Ent- wicklung der Region verwendet. Im Klartext bedeutet dies, dass sich unterschiedliche regionale Akteure, wie Verwaltung, Unternehmer, Landwirte, Bürger und viele andere mit verschiedenen Stoffzuständigkeiten und Handlungsoptionen zu einem interaktiven Management vernetzen.[16] Nachfolgende Abbildung stellt die Stoffstrombewegungen innerhalb des regionalen Stoffstrommanagements dar:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Regionales Stoffstrommanagement[17]

2.3 Nutzen aus ökologischer und ökonomischer Sicht

Da der Fokus von Stoffstrommanagement auf der Ressourcen- und Materialeffizienz liegt, ist es wichtig zu klären, wie Materialeffizienz definiert ist. Hierunter versteht man vereinfacht beschrieben das Verhältnis der Materialmenge in den erzeugten Produkten, zu der für ihre Herstellung eingesetzten Materialmenge.[18] Dies ist besonders beim produzierenden Gewerbe ausschlaggebend. Im Folgenden wird die Kostenstruktur in diesem Wirtschaftsbereich näher betrachtet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Kostenstruktur im Produzierenden Gewerbe (2009)[19]

Es lässt sich eindeutig erkennen, dass die Materialkosten mit 42,9 % im produzieren- den Gewerbe gefolgt von den Personalkosten mit 20,5 % den größten Anteil an der Kostenstruktur darstellen.

[...]


[1] Vgl. Homepage Frankfurter Allgemeine Zeitung (2012)

[2] Vgl. Homepage Lexikon der Nachhaltigkeit (2012)

[3] Vgl. Homepage Lexikon der Nachhaltigkeit (2012)

[4] Vgl. Homepage Süddeutsche (2012)

[5] Vgl. Heck, Bemmann (2002), S. 5.

[6] Vgl. Heck, Bemmann (2002), S. 15.

[7] Vgl. Homepage Informationsplattform Regionales Stoffstrommanagement (o.J.)

[8] Vgl. Heck, Bemmann (2002), S. 16.

[9] Vgl. Homepage Vattenfall (2012)

[10] Vgl. Homepage Energielandschaft Morbach (o.J.)

[11] Vgl. Homepage Energielandschaft Morbach (o.J.)

[12] Vgl. Homepage Department Wirtschafts- und Betriebswissenschaften (2012)

[13] Vgl. Homepage Energielandschaft Morbach (o.J.)

[14] Vgl. Homepage Department Wirtschafts- und Betriebswissenschaften (2012)

[15] Vgl. Heck, Bemmann (2002), S. 74f.

[16] Vgl. Heck, Bemmann (2002), S. 74ff.

[17] Vgl. Homepage Energielandschaft Morbach (o.J.)

[18] Vgl. Homepage Deutsche Materialeffizienzagentur (2012)

[19] Vgl. Homepage Deutsche Materialeffizienzagentur (2012)

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Stoffstrommanagement und Ressourcenkostenrechnung
Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
21
Katalognummer
V204815
ISBN (eBook)
9783656329565
ISBN (Buch)
9783656329619
Dateigröße
1042 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Umweltmanagement, Ressourcenkostenrechnung, Stoffstrommanagement, Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Club of Rome, Grenzen, Wachstum, Meadows, Umweltpolitik, Klimaschutz, Endlichkeit, Umweltentwicklung, ökologisch, ökonomisch, Brundtland, Prozesskosten, Kostenanalyse, Produktionskosten, Materialverlust, Stoffströme, Abfälle, Verbrauch, Verwertung, Energieströme, Kostenreduzierung, Steigerung Marktchancen, Ressourcenschonung, Sicherung Existenz, Akteure, Methoden, Strategieentwicklung
Arbeit zitieren
Arthur Ciesielski (Autor:in), 2012, Stoffstrommanagement und Ressourcenkostenrechnung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204815

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