Realitätskonstruktionen: "K ist geisteskrank. Die Anatomie eines Tatsachenberichtes" - Eine Untersuchung


Referat (Ausarbeitung), 2012

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Gegenstand – kurze Zusammenfassung:

Die folgende Verschriftlichung wird sich mit dem Text „K ist geisteskrank. Die Anatomie eines Tatsachenberichtes“, der im Jahre 1976 von Dorothy E. Smith verfasst wurde und wie der dazugehörige Seminartext „Fünf Merkmale der Realität“ (Mehan und Wood) in dem Buch „Ethnomethodologie. Beiträge zu einer Soziologie des Alltagshandelns“ veröffentlicht wurde, befassen. Primäres Ziel hierbei wird sein, die Kerngedanken des Textes zusammenzufassen, diese anhand eines Beispiels zu verdeutlichen und abschließend in Bezug zu dem Seminartext zu setzen.

Orientierung – Ethnomethodologie als praktisches Forschungshandeln

Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Der eine beschäftigt sich mit der Ethnomethodologie als theoretischem Programm und der andere mit der Ethnomethodologie als praktischem Forschungshandeln.

Bis jetzt wurde im Rahmen des Seminars die Ethnomethodologie vor allem aus theoretischer Perspektive betrachtet. Zwar wurden bereits einige Beispiele im Zusammenhang mit den fünf Merkmalen der Realität genannt, die die theoretischen Behauptungen veranschaulichten und empirische Bezüge herstellten (z.B. die Taxonomie der „Freaks“, das Orakel der Azande, die Etikettierung innerhalb der Psychiatrie), das folgende Fallbeispiel der K, die als geisteskrank definiert wird, wird sich jedoch noch einmal eingehender mit dem praktischen Forschungshandeln, anhand von abweichenden Verhalten beschäftigen. Ziel wird also sein, einen näheren Einblick in die methodologische Vorgehensweise zu erhalten.

Der Bericht stammt, wie auch schon der Text über die fünf Merkmale von Realität, aus dem Buch „Ethnomethodologie. Beiträge zu einer Soziologie des Alltagshandelns“, welches 1976 von Weingarten und Sacks herausgegeben wurde. Hierbei handelt es sich jedoch um die zweite Auflage, die dementsprechend zu einem späteren Zeitpunkt (1979) herausgegeben wurde.

Die hiesige Ausarbeitung wird sich nur mit einer Seite der Medaille beschäftigen, sodass die betroffene Person, d.h. diejenige, die dem Definitionsprozess „geisteskrank“ unterliegt, nicht zu Worte kommen wird. An dieser Stelle sei bei näherem Interesse auf ein weiteres Kapitel des Buches verwiesen, das von Louis Narens geschrieben wurde und sich mit den Vorstellungssystemen der Geisteskranken auseinandersetzt. Dieses Kapitel beschert, anders als das, welches hier vorgestellt werden wird, einen Einblick darin, wie Geisteskranke ihrerseits Realitäten bauen und welche Vorstellungssysteme diese haben.

Z.B. wird sich dort mit einer Frau beschäftigt, deren innere Stimme „Oskar“ sie dazu verleitet bestimmte Dinge zu tun, wie z.B. das Ausrauben eines Getränkeladens zu begehen und sich dabei von der Polizei fassen zu lassen, oder mit einem Mann, der der Überzeugung ist tagtäglich von der Polizei abgehört und beobachtet zu werden. Aber dies nur zur Information.

Dorothy E. Smith – Exkurs zur Autorin

Der Text wurde von Dorothy Edith Smith, die im Jahre 1926 in Großbritannien geboren wurde, in Kanada lebt und Soziologin, sowie Feministin ist, verfasst. Des Weiteren ist sie Professorin an der Universität Toronto. Sie besuchte die London School of Economics und die University of California in Berkeley und machte ihren Abschluss in Soziologie. Als Hauptfach belegte sie Sozialanthropologie. Dorothy publiziert(e) viel im Bereich Feminismus und hat sogar eine feministische Kritik über die Psychiatrie geschrieben, die sich da nennt: „I´m not mad, I´m angry“ (1975).

Titel des Textes – Erster Eindruck, erste Fragen

Die Seminarsitzung befasste sich in erster Linie mit Realitäten. Im Zusammenhang mit dem Fallbeispiel wird es jedoch auch viel um Wahrnehmung gehen. Der Bericht enthält gewisse Instruktionen, die dem Leser oder Hörer vorab gegeben werden und ist dementsprechend in der Lage die Wahrnehmung auf eine gewisse Weise zu lenken und Instruktionen zu geben, wie der Bericht zu lesen ist. Was jedoch genau damit gemeint ist, wird im Verlauf der hiesigen Verschriftlichung noch deutlicher hervorgehen.

Die Kommilitonen sollten im Rahmen des Referates zunächst im Zusammenhang mit dem Titel „K ist geisteskrank. Die Anatomie eines Tatsachenberichtes.“ mit folgenden Fragen konfrontiert werden:

- Was vermittelt euch dieser Titel und was ist euer erster Eindruck?
- Was erwartet ihr von dem Text, den ich euch vorstellen werde?

Festgehalten werden sollte an dieser Stelle, dass sich hinter dem Satz kein Fragezeichen befindet. K ist geisteskrank. Punkt. Hier geht es also nicht darum, ob K geisteskrank ist und warum sie geisteskrank ist, sondern der Titel des Textes trägt die Behauptung, dass K geisteskrank ist. Punkt.

Die Frage war nun: „Was bewirkt dies in uns Lesern oder Hörern? Was bewirkt es, dass der Titel des Textes eine Behauptung aufstellt, die unhinterfragt ist und einfach so da steht, punkt?“

Des Weiteren: „Die Anatomie eines Tatsachenberichtes.“ Weitere Fragen, die im Rahmen der Veranstaltung beantwortet werden sollten, waren: „Was ist überhaupt ein Tatsachenbericht? Was bewirkt es in uns, dass etwas von Anfang an als Tatsache behandelt wird? Und wie genau werden Tatsachen überhaupt „gemacht“?“

Zur Entstehung der Daten – Eine Erläuterung

An dieser Stelle soll sich mit der Entstehung der Daten befasst werden.

Und zwar bildet die Grundlage der Analyse ein Interview, das im Rahmen eines Universitätskurses zu abweichendem Verhalten entstanden ist. Schließlich stellt Geisteskrankheit eine Art von abweichendem Verhalten dar. Es gibt unterschiedliche Arten und Theorien abweichenden Verhaltens, die jedoch in der hiesigen schriftlichen Ausarbeitung nicht behandelt werden können.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Realitätskonstruktionen: "K ist geisteskrank. Die Anatomie eines Tatsachenberichtes" - Eine Untersuchung
Hochschule
Technische Universität Berlin  (Institut für Soziologie)
Veranstaltung
Ethnomethodologie
Note
1,3
Autor
Jahr
2012
Seiten
12
Katalognummer
V208070
ISBN (eBook)
9783656356615
ISBN (Buch)
9783656357599
Dateigröße
484 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
realitätskonstruktionen, anatomie, tatsachenberichtes, eine, untersuchung
Arbeit zitieren
Jennifer Blasinski (Autor:in), 2012, Realitätskonstruktionen: "K ist geisteskrank. Die Anatomie eines Tatsachenberichtes" - Eine Untersuchung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208070

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