61 Prozent deutscher Unternehmen wurden 2009 durch Wirtschaftsdelikte geschädigt. Neben den finanziellen Schäden erleiden Unternehmen nach der Straftataufdeckung häufig erhebliche Reputationsverluste, Störungen der Stakeholderbeziehungen, Aktienkurseinbrüche oder auch verstärkte Kontrollen durch Aufsichtsbehörden. Neben Anti-Fraud-Programmen bieten gerade Whistleblowing-Systeme eine vergleichsweise kostengünstige Alternative zu den möglichen Verlusten, die Fraud verursachen kann. So werden rund 40 Prozent der Betrugsfälle durch Hinweise von Whistleblowern aufgedeckt. Unternehmen, die sich das Potential des vorhandenen Insiderwissens in Form eines effektiven Whistleblowing-Systems nicht zu Nutze machen, erleiden mehr als doppelt so hohe Verluste. Sie tragen daher entscheidend dazu bei, Informationsasymmetrien abzubauen, Vertrauen bei Stakeholdern zu schaffen und Risiken zeitnah zu identifizieren. Auf Basis einer eigens durchgeführten Umfrage unter mittleren bis großen Unternehmen untersucht dieses Buch die Bedingungen und Ausgestaltungsvarianten für den wirksamen Einsatz derartiger Systeme und gibt Auskunft zum aktuellen Stand von Whistleblowing-Systemen in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
1. PROBLEMSTELLUNG
2. CHARAKTERISIERUNG DES WHISTLEBLOWING
2.1. Gegenstand des Whistleblowing
2.2. Adressaten des Whistleblowing
2.2.1. Internes Whistleblowing
2.2.2. Externes Whistleblowing
2.3. Ableitung der Notwendigkeit von Whistleblowing-Systemen
3. IMPLEMENTIERUNG VON WHISTLEBLOWING-SYSTEMEN
3.1. Voraussetzungen für die Wirksamkeit von Whistleblowing-Systemen
3.1.1. Einfluss einer erfolgreichen Whistleblowing-Politik
3.1.2. Wirkung von finanziellen Anreizen
3.1.3. Implementierung von Whistleblowing-Strukturen
3.1.3.1. Unternehmenskulturelle Wirkung auf Compliance-Aktivitäten
3.1.3.2. Einfluss von Verhaltenskodizes
3.1.3.3. Einfluss des „Tone at the Top“
3.1.3.4. Einfluss der kritischen Loyalität
3.1.4. Kommunikation der Whistleblowing-Politik
3.2. Ausgestaltungsoptionen bei Whistleblowing-Systemen
3.2.1. Gegenstand des Whistleblowing-Systems
3.2.2. Anonyme Ausgestaltung von Whistleblowing-Systemen
3.2.3. Unternehmensspezifische Einordnung einer Whistleblowing-Institution .
3.2.3.1. Bedeutung einer adäquaten Hinweisgeberstelle
3.2.3.2. Interne Verortung von Hinweisgeberstellen
3.2.3.3. Externe Verortung von Hinweisgeberstellen
3.2.4. Implementierung von Whistleblowing-Kanälen
3.2.4.1. Überblick über klassische Kommunikationswege
3.2.4.2. Einrichtung eines Hotline-Reporting-Systems
3.2.4.3. Einrichtung einer webbasierten Kommunikationsplattform
3.2.4.4. Einrichtung eines externen Ombudsmann-Systems
4. ZUSAMMENFASSUNG
5. ANHANG
5.1. Anlage 1: Teilnehmer der Unternehmensbefragung
5.2. Anlage 2: Fragebogen der selbstdurchgeführten Erhebung
6. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
7. LITERATURVERZEICHNIS
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