Gerade das Kapitel 21 in "La Regenta" welches im Folgenden unter Berücksichtigung der Topoi Mystik und Versuchung analysiert werden soll, zeigt eindrucksvoll inwiefern Clarín Gesellschaft und Kirche mithilfe parodistischer Elemente kritisiert. Die Kirchenkritik wird durch die durchgehend negativ-ironische Handhabung des kirchlichen Bereichs durchgesetzt, wodurch Claríns kritische Haltung gegenüber dem damals praktizierten Katholizismus und der Religionsauffassung der Gesellschaft zum Ausdruck kommt.
Der bekannteste Roman Claríns ist zu seiner Entstehungszeit in den Jahren 1884-1885 von der spanischen Gesellschaft abgelehnt und mit Missachtung gestraft worden, aufgrund der Behandlung prekärer Themen wie Ehebruch und Kritik an der katholischen Kirche. Heute hingegen wird er als einer der größten naturalistischen Romane des 19. Jahrhunderts gehandelt und sogar auf eine Ebene mit Gustave Flauberts „Madame Bovary“ gestellt.
Im Verlauf dieser Ausarbeitung eines Referats mit dem Thema: „Das 21. Kapitel: Mystik und Versuchung“ wird das Kapitel zunächst inhaltlich zusammengefasst, bevor es zur Analyse eben jener beiden Hauptmerkmale kommt. Insbesondere wird bei der Analyse hierbei der Fokus auf zwei der Protagonisten gelegt: Ana Ozores „La Regenta“ und Don Fermín de Pas, den Generalvikar. Besonders anhand von Textbeispielen in Bezug auf diese zwei Hauptcharaktere lässt sich veranschaulichen, inwiefern in parodistischer Art und Weise die Thematik zur Mystik und Versuchung in Claríns Werk dargestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Thematik.
- Inhaltliche Zusammenfassung
- Analyse und Interpretation
- Superbia
- Luxuria
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis.
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit dem 21. Kapitel von Leopoldo Alas Claríns Roman „La Regenta“. Ziel ist es, die im Kapitel dargestellten Motive der Mystik und Versuchung zu analysieren und zu interpretieren. Dabei soll insbesondere der Fokus auf die beiden Protagonisten Ana Ozores und Don Fermín de Pas gelegt werden, um die parodistische Darstellung dieser Thematik in Claríns Werk aufzuzeigen.
- Parodie als Gestaltungsmittel in „La Regenta“
- Kritik an Gesellschaft und Kirche durch parodistische Elemente
- Die Rolle der Mystik und Versuchung im Roman
- Analyse der Figuren Ana Ozores und Don Fermín de Pas
- Die Bedeutung des 21. Kapitels für das Gesamtwerk
Zusammenfassung der Kapitel
Das 21. Kapitel beginnt mit Anas Genesungsprozess, jedoch wird sie von ihren Freunden immer weniger besucht, was zu ihrem Gefühl der Einsamkeit beiträgt. Ana findet Trost in religiösen Schriften und glaubt, ein Leben voller Entsagung führen zu wollen. In einem Brief an ihren Beichtvater, Don Fermín de Pas, erklärt sie, dass ihr Glaube durch die Krankheit gestärkt wurde und Gott ihr die Krankheit geschickt habe, um sie von Sünden zu befreien. Sie bittet Don Fermín, ihr den rechten Weg zu weisen und ihr zu helfen, ein frommes Leben zu führen.
Don Fermín liest Anas Brief mehrmals und ist erfüllt von neuem Glauben. Sein Eifer sorgt jedoch für Misstrauen unter den Geistlichen. Nach dem Katecheseunterricht besucht er Ana, wobei sie über ihre Verehrung für die Heilige Theresa von Avila spricht. Don Fermín ist jedoch nicht ganz einverstanden mit Anas neu gewonnen Frömmigkeit, da er eifersüchtig auf die Heilige ist und befürchtet, dass Ana aufgrund ihrer ekstatischen Hingabe erneut erkranken könnte.
Auch Don Víctor bemerkt Anas veränderten Zustand und ist verwirrt von ihrem neu erwachten Glauben. Frígilis, der Gärtner, ist der Ansicht, dass Don Fermín etwas mit Anas Veränderung zu tun hat und beschreibt ihre Krankheit als eine Art Überblüte, die schließlich zum Verwelken führt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Textes sind: „La Regenta“, Leopoldo Alas Clarín, Mystik, Versuchung, Parodie, Kirche, Gesellschaft, Ana Ozores, Don Fermín de Pas, Kritik, Ironie, Religion, Katholizismus, Naturalismus.
- Arbeit zitieren
- Sandra Schmedes (Autor:in), 2013, Mystik und Versuchung im 21. Kapitel des Romans "La Regenta" von Clarín, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283228