Die Rolle des Zuckers im neuzeitlichen Welthandel


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zuckerproduktion
2.1. Beginn der Zuckerproduktion
2.2. Plantagenwirtschaft
2.3. Arbeitskräfte

3. Zuckerhandel
3.1. Zuckerhandel
3.2. Europäische Rivalitäten
3.3. Zucker als Luxusgut

4. Zuckerkonsum
4.1. Gesellschaftliche Wirkung
4.2. Zucker und die Entstehung einer englischen Tradition

5. Schlussbemerkung

6. Literaturverzeichnis

1.Einleitung

Meine Hausarbeit soll zum Verständnis beitragen, warum der Zucker ein so wichtiges Gut der Neuzeit ist. Vom ersten Anbau bis zum Ende der Neuzeit (1789) stieg der Zuckerkonsum permanent. In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit dem Anbau in Amerika und den gesellschaftlichen sowie politischen Folgen des Zuckerkonsums, in der Zeit von 1492 – 1789.

Wegen der guten klimatischen Verhältnisse kam der meiste Zucker aus Amerika. In diesen 297 Jahren spielte der Zucker eine große Rolle für die Europäer und deren Wirtschaft.

Jedoch ist das Zuckerrohr keine amerikanische Pflanze.

Es war Christoph Columbus der sie von den Kanaren nach Amerika brachte.1 Im Rahmen dieser Hausarbeit beschäftige ich mich mit dem rationellen Zuckeranbau und Einsatz von Arbeitskräften, dem Handel sowie den europäischen Machtintrigen.

Außerdem möchte ich noch die revolutionierende Wirkung des Zuckers auf die Gesellschaft skizzieren.

In dieser Epoche trug die Produktion von Zucker, wie auch von anderen Kolonialgütern (Tee, Tabak, Kaffee) sowie deren Handel, maßgeblich zu Veränderungen der Gesellschaft und der europäischen Wirtschaft bei. In den nordamerikanischen Kolonien haben sich die ersten „rein kapitalistischen Gebilde entfaltet“.2

2. Zuckerproduktion

2.1. Beginn der Zuckerproduktion

In der neuen Welt wurde das Zuckerrohr von den Spaniern in Santa Domingo und von den Portugiesen in Brasilien angebaut. Die Spanier waren die Initiatoren des Zuckerhandels. Sie errichteten landwirtschaftliche Betriebe und verschifften das erste Zuckerrohr nach Europa.

Von Santa Domingo aus begann die Verbreitung des Zuckers in der neuen Welt. Die spanischen Bemühungen brachten jedoch nicht den gewünschten Erfolg.

Das schnelle Desinteresse der Spanier hat mehre Ursachen. Die Kosten für die Zuckerproduktion, die veraltete Technologie und die Bestimmungen der spanischen Krone sind einige Ursachen.3 Auch der spanische Katholizismus ist eine entscheidende Ursache für die rasche Stagnation der spanischen Zuckerproduktion.

Mintz nennt es „ die Unwürdigkeit der manuellen Arbeit“ (deshonor del trabajo).4 Die misslungenen Anbauversuche werden durch die spanische Religion gerechtfertigt.

Nach dem Untergang des Aztekenreiches kam es zu einer „ Flucht der Inselkolonisten auf das amerikanische Festland“.5 Von diesem Zeitpunkt an wandelte sich die spanische Kolonialpolitik. Die Spanier beschäftigen sich nun mit dem Abbau von Edelmetallen und der Vernichtung der Ureinwohner.

Die Portugiesen hatten durch die günstige geographische Lage ihrer Kolonien mehr Glück. Die Ostküste von Brasilien bot gute klimatische Voraussetzungen zum Zuckeranbau. Ab 1526 verschifften die Portugiesen große Mengen von Zucker nach Portugal.

2.2. Plantagenwirtschaft

Aus den ersten Unternehmungen entwickelten sich sehr schnell große Plantagen die von Sklaven bewirtschaftet wurden.

Die Sicherung und der Ausbau der Plantagenwirtschaft auf der Grundlage von Zwangsarbeit war ein Ziel aller europäischen Nationen.7

Immer neue europäische Nationen drängten sich auf den amerikanischen Kontinent, um Plantagen zu errichten.

Die Kaufleute gingen in Vorkasse, damit die Kosten für die Plantagenbesitzer erträglich wurden. Sie bezahlten Sklaven und Produktionsanlagen und sicherten sich so ein großes Mitspracherecht. Somit flossen Kapital und Renditen zwischen den beiden Kontinenten.

Als man erkannte, dass Zucker ein Volksnahrungsmittel werden kann, begann man mit dem systematischen und rationellen Anbau von Zucker.

Mintz schreibt in seinem Buch, dass die Plantage als eine Synthese aus Anbau und Manufaktur gesehen werden kann. Der Zucker wurde nicht nur angebaut, sondern auch weiterverarbeitet. Diese Zusammenarbeit von agrarwirtschaftlichen und weiterverarbeitenden Betrieben ist einmalig in der Neuzeit. Diese arbeitsteiligen Prozesse führten zu einer kontinuierlichen Zuckerproduktion.

Der Zuckeranbau ist relativ kompliziert. Zuckerrohr ist ein verderbliches Gut, wenn es geschnitten wird, muss es relativ schnell weiterverarbeitet werden.

Der Zeitfaktor spielt deshalb bei der Koordinierung der Arbeitsschritte eine sehr wichtige Rolle.8

Die Disziplin und die Organisation der Arbeitskräfte waren von existenzieller Bedeutung für die Pflanzer. Die rationelle Kombination von Produktionsfaktoren und die Trennung von Produktion und Markt waren typische Strukturen. Durch den vorhanden ökonomischen Rationalismus und die soziale Trennung der Arbeitskräfte waren schon frühzeitig kapitalistische Strukturen erkennbar. Die rationelle Zuckerproduktion war ein Pionie r des Kapitalismus.9

[...]


1 Vgl. Mintz ,Sidney W., Die süße Macht, Frankfurt a. M. ,1987, S. 61

2 Sombart, Werner, Luxus und Kapitalismus, München und Leipzig, 1922, S. 169

3 Vgl. Mintz, Sidney W., a.a.O., S. 61 ff.

4 ebd. S. 63 f.

5 ebd. S. 63

7 Vgl. Wolf, Eric R., Die Völker ohne Geschichte, Frankfurt a. M., 1986, S. 369

8 Vgl. Mintz, Sidney W., a.a.O., S. 75 f.

9 Vgl. ebd. S. 80 f.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Rolle des Zuckers im neuzeitlichen Welthandel
Hochschule
Fachhochschule für Wirtschaft Berlin
Veranstaltung
Epochen der Wirtschaft und Sozialgeschichte
Note
2,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
13
Katalognummer
V30326
ISBN (eBook)
9783638316095
ISBN (Buch)
9783640795185
Dateigröße
466 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rolle, Zuckers, Welthandel, Epochen, Wirtschaft, Sozialgeschichte
Arbeit zitieren
Stephan Lüdtke (Autor:in), 2004, Die Rolle des Zuckers im neuzeitlichen Welthandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30326

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