Die Bilanz der Zukunft? Menschliche Werte im Unternehmen und Gemeinwohl-Bilanz


Masterarbeit, 2012

152 Seiten, Note: 12 Punkte


Leseprobe


INHALT

1 EINLEITUNG / PROBLEMSTELLUNG
1.1 Persönliches Schlüsselerlebnis
1.1.1 Investition in Hardware
1.1.2 Investition inMitarbeiter
1.1.3 Human-Bilanz als Lösung?
1.2 Werte in der Wirtschaft
1.2.1 Menschliche 'Werte und 'Werte in der 'Wirtschaft
1.2.2 Problem „innerliche Kündigung“
1.2.3 Untersuchungder Bertelsmann-Stiftung

2 GEMEINWOHL-ÖKONOMIE
2.1 Geschichtliche Entwicklung des Gemeinwohl-Ökonomie-Gedankens
2.1.1 Aristoteles
2.1.2 Thomas vonAquin
2.1.3 Fugger
2.1.4 Bayerische 'Verfassung von 1946
2.1.5 Aktiengesellschaften
2.1.6 Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie
2.2 Die Gemeinwohl-Matrix von Christian Felber
2.2.1 Kriterien / Indikatoren
2.2.2 Negativ-Kriterien
2.2.3 Ziel und Zweck einer Gemeinwohl-Bilanz
2.2.4 Gemeinwohl-Bericht und Gemeinwohl-Bilanz

3 PROZESS DER GEMEINWOHL-BILANZ-ERSTELLUNG
3.1 Indikator Al : Ethisches Beschaffungswesen
3.1.1 Hintergrund:
3.1.2 Ziel
3.1.3 Definition
3.1.4 AbstufungundMessung
3.1.5 Umsetzung
3.1.6 Gemeinwohlbericht und GR!
3.2 Indikator Bl: Ethisches Finanzmanagement
3.2.1 Hintergrund
3.2.2 Ziel
3.2.3 Abstufung und Messung
3.2.4 Umsetzung
3.3 Indikator CI : Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
3.3.1 Hintergrund
3.3.2 Ziel
3.3.3 Abstufung und Messung
3.4 Indikator C2 : Gerechte Verteilung der Erwerbs Arbeit
3.4.1 Hintergrund
3.4.2 Ziel
3.4.3 Abstufung und Messung
3.5 Indikator C3 : Forderung und Förderung ökologischen Verhaltens der Mitarbeiter...
3.5.1 Hintergrund
3.5.2 Ziel
3.5.3 Abstufung und Messung
3.6 Indikator C4: Gerechte Einkommensverteilung
3.6.1 Hintergrund
3.6.2 Ziel
3.6.3 Abstufung und Messung
3.7 Indikator C5: Innerbetriebliche Demokratie und Transparenz
3.7.1 Hintergrund
3.7.2 Ziel
3.7.3 Überlegungen dazu
3.7.4 Abstufungen und Messungen
3.7.5 Untemehmensspezifische Besonderheiten
3.7.6 Umsetzung
3.7.7 Soziokratie
3.8 Indikator Dl : Ethisches Verkaufen
3.8.1 Hintergrund
3.8.2 Ziel
3.8.3 Abstufung und Messungen
3.9 Indikator D2 : Solidarität mit Mitunternehmen
3.9.1 Hintergrund
3.9.2 Ziel
3.9.3 Abstufungen und Messungen
3.10 Indikator D3 : Ökologische Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen
3.10.1 Hintergrund
3.10.2 Ziel
3.10.3 Abstufungen und Messungen
3.10.4 Umsetzung
3.11 Indikator D4: Soziale Gestaltung der Produkte und Dienstleitungen
3.11.1 Hintergrund
3.11.2 Ziel
3.11.3 Abstufungen und Messungen
3.11.4 Umsetzung
3.12 Indikator D5: Erhöhung des sozialen und ökologischen Branchenstandards
3.12.1 Hintergrund
3.12.2 Ziele
3.12.3 Abstufungen und Messungen
3.12.4 Umsetzung
3.13 Indikator El: Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen
3.13.1 Hintergrund
3.13.2 Ziele
3.13.3 Abstufungen und Messungen
3.13.4 Umsetzung
3.14 Indikator E2: Beitrag zum Gemeinwesen
3.14.1 Hintergrund
3.14.2 Ziele
3.14.3 Definitionen
3.14.4 Abstufungen und Messungen
3.14.5 Umsetzung
3.15 Indikator E3: Reduktion ökologischer Auswirkungen
3.15.1 Hintergrund
3.15.2 Ziele
3.15.3 Abstufungen und Messungen
3.15.4 Umsetzung
3.16 Indikator E4: Minimierung der Gewinnausschüttung an Externe
3.16.1 Hintergrund
3.16.2 Ziele
3.16.3 Abstufungen und Messungen
3.17 Indikator E5: Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung
3.17.1 Hintergrund
3.17.2 Ziele
3.17.3 Abstufungen und Messungen
3.17.4 Untemehmensspezifische Besonderheiten:

4 FÜHRUNG UND MOTIVATION
4.1 Führungsstil
4.2 Das Führungs-Kontinuum nach Tannenbaum/Schmidt
4.3 Bedenken
4.3.1 „Mitarbeiter wollen nicht mitbestimmen und haben auch nicht die Kompetenz dazu!“
4.3.2 „Mitarbeiterbeteiligung dauert zu lange, da haben wirja keine Zeit mehr fürs Geschäft! 'Wir sind doch keine Quatschbude! “
4.3.3 „Ich als Führungskraft/ Unternehmer trage die 'Verantwortung. Die Mitarbeiter sind da fein raus. Ich halte meinenKopfhin und die wollen entscheiden? “
4.4 Führungsstile und Gemeinwohl-Bilanz

5 ERFAHRUNGEN BEI DER GEMEINWOHLBILANZ-ERSTELLUNG IN DER PRAXIS
5.1 Ettl-Software
5.2 Göttin des Glücks
5.3 Bit-Service Salzburg
5.4 SPARDA-BANK MÜNCHEN
5.5 Christian Rüther, Unternehmensberater

6 KRITISCHE WÜRDIGUNG
6.1 Kritik
6.1.1 MichaelHödl
6.1.2 Julius Raab Stiftung /Rene Schmidpeter.
6.2 Alternative Ansätze
6.2.1 IS0 9000Normenreihe
6.2.2 ISO 26000
6.2.3 GRI(GlobalReportingInitiative)

7 SCHLUSSFOLGERUNGEN

8 ANHANG
8.1 Die Umfrageder Bertelsmann-Stiftung
8.2 Liste derBetriebe, die 2011 eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt haben
8.2.1 BilanzenmitexternenAudits:
8.2.2 BilanzenmitPeer-Audits:

9 LITERATURVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 2-1: Gemeinwohl-Matrix Version 4 (2012)

Abbildung 3-1 Abstufungen zur Messung des Indikators Al

Abbildung 3-2: Abstufungen zur Messung des Indikators Bl

Abbildung 3-3: Abstufungen zur Messung des Indikators CI

Abbildung 3-4: Abstufungen zur Messung des Indikators C2

Abbildung 3-5: Abstufungen zur Messung des Indikators C3

Abbildung 3-6: Abstufungen zur Messung des Indikators C4

Abbildung 3-7: Abstufungen zur Messung des Indikators C5

Abbildung 3-8: Formen des Marketings nach Philip Kotier

Abbildung 3-9: Vergleich von Manipulativem und Integrem (Ethisches) Marketing (nach Maak/Ulricht)

Abbildung 3-10: Abstufungen zur Messung des Indikators Dl (generell)

Abbildung 3-11: Abstufungen zur Messung des Indikators Dl im Einzelhandel

Abbildung 3-12: Nennung von Werten im Koalitionsvertrag CDU/CSU/FDP vom Oktober 2009

Abbildung 3-13: Abstufungen zur Messung des Indikators D2

Abbildung 3-14: Abstufungen zur Messung des Indikators D3

Abbildung 3-15: Abstufungen zur Messung des Indikators D4

Abbildung 3-16: Abstufungen zur Messung des Indikators D5

Abbildung 3-17: Abstufungen zur Messung des Indikators El

Abbildung 3-18: Max-Neef Grundbedürfnis-Skala

Abbildung 3-19: Erweiterte Maslow'sche Bedürfnispyramide (1970)

Abbildung 3-20: Abstufungen zur Messung des Indikators E2

Abbildung 3-21: Abstufungen zur Messung des Indikators E3

Abbildung 3-22: Abstufungen zur Messung des Indikators E4

Abbildung 3-23: Abstufungen zur Messung des Indikators E5

Abbildung 4-1: Führungs-Kontinuum nachTannenbaum/Schmidt

Abbildung 5-1: Gemeinwohlbilanz 2011 der Firma Ettl-Software

Abbildung 5-2: Gemeinwohlbilanz 2011 Firma Göttin des Glücks, Wien

Abbildung 5-3: Gemeinwohlbilanz 2011 Firma Bit-Service, Salzburg

Abbildung 5-4: Gemeinwohlbilanz 2011 Christan Rüther

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung / Problemstellung

1.1 Persönliches Schlüsselerlebnis

Zu Beginn ein persönliches Erlebnis, das für mich zum Schlüsselerlebnis wurde:

1.1.1 Investition in Hardware

Im Jahr 2006 habe ich in meiner Firma die Hardware- und Systemumgebung erneuert, einen neuen Server und neue Bildschirme gekauft, auf die neueste Windows- und Office-Version (Office 2007) upgedatet und damit ca. 7.000 Euro investiert.

Durch die Aktivierung dieser Investition schlug sich in der GuV-Rechnung nur ein geringer Prozentsatz (10%) nieder, die Bilanz zeigte ein gutes Ergebnis, die Investition war im Anlagenverzeichnis sichtbar. Die Folge war ein großes Lob der Bank.

1.1.2 Investition in Mitarbeiter

Ein Jahr später habe ich viel in die Weiterbildung der Mitarbeiter investiert und sie zu (teuren) Schulungen (teilweise in Deutschland) geschickt. Die Mitarbeiter waren dadurch nicht nur auf dem neuesten Stand des Wissens, sondern auch hoch motiviert.

Die Kosten dieser Schulungen (ebenfalls in der Höhe von ca. 7.000 Euro) waren in der GuV wohl sichtbar, nicht aber in der Bilanz. Dort war nur ein Ergebnis sichtbar, das deutlich unter dem vom Vorjahr lag. Da es für Mitarbeiter bzw. für die Qualifizierung von Mitarbeitern aber keinen dem Anlagenverzeichnis ähnlichen Anhang der Bilanz gibt, war diese Investition in Menschen der Bank nicht sofort sichtbar und brachte die Frage auf, was denn los sei, dass das Ergebnis hinter dem vom Vorjahr zurückgeblieben ist.

Natürlich konnte ich meinem Betreuer in der Bank die Ursache darstellen, beim maschinell durchgeführten Bilanzvergleich, wie er von Banken gemacht wird, geht dieser Aspekt aber vollkommen unter.

1.1.3 Human-Bilanz als Lösung?

Dass sich ein Update von Maschinen in der Bilanz positiv auswirkt und im Anlagenverzeichnis auch sichtbar ist, eine Investition in Menschen dies aber nicht ist, hat mich nicht in Ruhe gelassen. Da ich (seit 2007) aktiv in CSR-Projekten[1] und seit 2009 auch als Mitglied der WKO Experts Group CSR-Consultants tätig bin, keimte in mir die Idee, eine Art CSR-Bilanz, HR-Bilanz[2] oder Human-Bilanz[3] zu schaffen, die diese Investitionen auch sichtbar macht.

Als ich dann im Herbst 2010 Christian Felber kennenlernte und sein Buch „Gemeinwohl-Ökonomie"[4] las, in dem das Konzept einer Gemeinwohl­Bilanz vorgestellt wurde, sah ich darin einen Ansatz, der meine Überlegungen enthält und darüber weit hinausgeht.

In dieser Arbeit soll dieser Ansatz einer „Gemeinwohl-Bilanz" daher kritisch gewürdigt werden und an Hand von Beispielen die Umsetzbarkeit für Betriebe unterschiedlicher Größenordnung analysiert werden

1.2 Werte in der Wirtschaft

1.2.1 Menschliche Werte und Werte in der Wirtschaft

Wenn man mit Menschen spricht und sie fragt, welche Werte und Haltungen die zwischenmenschlichen Beziehungen gelingen lassen, so kommen als Antworten

- Ehrlichkeit
- Respekt
- Zuhören
- Empathie
- Wertschätzung
- Vertrauensbildung
- Kooperation
- Transparenz
- Liebe
- Würde

Wenn dann nachgefragt wird, ob diese Werte auch im wirtschaftlichen Umfeld gelten, kommt meistens eine negative Antwort. Natürlich sind nicht alle Unternehmen unehrlich und respektlos, doch sowohl im Verhältnis von Unternehmen zueinander, wie im Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, im Verhältnis Unternehmen zu Kunden und oft auch im Verhältnis von Arbeitnehmern untereinander werden diese Wertehaltungen oft vermisst.

1.2.2 Problem „innerliche Kündigung“

So wurde das Phänomen der„innerlichen Kündigung"[5] in den letzten Jahren immer häufiger.

Unter der inneren Kündigung wird "der Entschluss eines Arbeitnehmers verstanden, seine Leistungsbereitschaft und seinen Arbeitseinsatz bewusst, aber stillschweigend, zurückzunehmen. Diesen Prozess vollzieht der Betroffene möglichst unauffällig, da er seine Arbeitsstelle behalten möchte"[6].

1.2.3 Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung

Eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung im Jahr 2010 (in Deutschland und Österreich) brachte als Ergebnis die Aussage:

In beiden Ländern herrscht Einigkeit: Als Folge der Wirtschafts- und Verschuldungskrise plädieren vorrangig neun von zehn Befragten für eine neue Wirtschaftsordnung mit stärkerer Berücksichtigung des Umweltschutzes, eines sorgsameren Umgangs mit Ressourcen und des sozialen Ausgleichs in der Gesellschaft, gepaart mit einer möglichen Veränderung auf individueller Ebene, einem Überdenken der eigenen Lebensweise dahingehend, ob wirtschaftliches Wachstum für den Einzelnen alles ist.

Rund neun von zehn Österreichern (90%) und Deutschen (88%) schließen sich der Aussage an, dass wir als Folge der Wirtschafts- und Verschuldungskrise eine neue Wirtschaftsordnung brauchen, bei der der Schutz der Umwelt, der sorgsame Umgang mit Ressourcen und der soziale Ausgleich in der Gesellschaft stärker berücksichtigt wird.[7]

2 Gemeinwohl-Ökonomie

2.1 Geschichtliche Entwicklung des Gemeinwohl-Ökonomie­Gedankens

2.1.1 Aristoteles

Wirtschaft, die nuraufGeidgewinn ausgerichtet ist, ist„widernatüriich". Eine Gemeinschaft ist auf das „gerechte Gute" verpflichtet, das „ihr zuträglich ist" Aristoteles, Politik, Buch III, Kap 12

2.1.2 Thomas von Aquin

"Es ist unmöglich, dass ein Mensch gut sei, außer er stehe im rechten Bezug zum gemeinen Wohl.”[8]

2.1.3 Fugger

Die bekanntesten der Fugger von der Lilie sind Jakob der Ältere und sein Sohn Jakob der Reiche (1459-1525). Gerade Jakob der Reiche verhalt der in Augsburg angesiedelten Familie zu ungeheurem Reichtum. Er warein Tausendsassa: Kaufmann, Bankier, Kleriker. Er hatte seine Finger beim Bergbau bzw. beim Abbau von Silber und anderen Bodenschätzen im Spiel und beeinflusste immer wieder das politische Geschehen in Europa zum Beispiel durch die Unterstützung des Hauses Habsburg. Und er war es, der dem Papst seine erste Schweizergarde finanzierte. Trotz seines großen Reichtums trat Jakob Fugger auch für das Gemeinwohl ein, so zum Beispiel in Form einer Sozialsiedlung in Augsburg, der sogenannten Fuggerei.

Die Fuggerei in Augsburg ist die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt. Die Reihenhaussiedlung stiftete Jakob Fugger „der Reiche" im Jahr 1521. Heute wohnen in den 140 Wohnungen der 67 Häuser 150 bedürftige katholische Augsburger Bürger für eine Jahres(kalt)miete von 0,88 Euro. Sie sprechen dafürtäglich einmal ein Vaterunser, ein Glaubensbekenntnis und ein Ave Maria für den Stifter und die Stifterfamilie Fugger. Bis heute wird die Sozialsiedlung aus dem Stiftungsvermögen Jakob Fuggers unterhalten.

2.1.4 Bayerische Verfassungvon 1946

[9] In der bayerischen Verfassung geht es im Artikel 151 um die Bindung wirtschaftlicherTätigkeit an das Gemeinwohl und den Grundsatz der Vertragsfreiheit:

(1) Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten.

2.1.5 Aktiengesellschaften

Sogar im Aktiengesellschaftsrecht ist die Berücksichtigung des öffentlichen Interesses gefordert.

§79 AktG: Leitung der Aktiengesellschaft

(1) Der Vorstand hat unter eigener Verantwortung die Gesellschaft so zu leiten, wie das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie des öffentlichen Interesses es erfordert.

2.1.6 Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie

Im Sommer 2011 wurde der „Verein zur Förderung der Gemeinwohl­Ökonomie" gegründet.

Aus den Statuten (ZVR 668219736)

Der Verein bezweckt die Entwicklung und Förderung von Initiativen zur Umsetzung, Verbreitung und Weiterentwicklung der Gemeinwohl­Ökonomie aufBasis des gleichnamigen Buches (Deuticke 2010, ISBN 978-3-552-06137-8).

Im Verein gibt es „Akteurlnnen-Kreise". Jeder dieser Kreise ist im Vorstand vertreten. Die wichtigsten dieser Kreise sind:

- Pionierunternehmen: Zahlreiche Unternehmerinnen unterstützen die Initiative der Gemeinwohl-Ökonomie[10]. Mit der Gemeinwohl­Bilanz können sie das Modell heute schon eigenverantwortlich umsetzen. Unternehmen, welche die Gemeinwohl-Bilanz erstellen, sind sogenannte Pionierunternehmen. Im Jahr 2011 haben bereits 55 Unternehmen freiwillig die Gemeinwohl-Bilanz erstellt.

- Redaktionsteam: Die Gemeinwohl-Bilanz ist gegenwärtig in der 4. Version. Weit über 100 Menschen haben bereits an der Entwicklung mitgewirkt und die Bilanz laufend verbessert. Die Zahl der Rückmeldungen steigt kontinuierlich. Alle Anregungen werden vom Redaktionsteam ausführlich diskutiert und eingearbeitet. Pro Gemeinwohl-Indikator soll es in Zukunft eine verantwortliche Redakteurin geben, die ein Mini-Team koordiniert.

- Beraterinnen begleiten Unternehmen bei der Bilanz-Erstellung und bei den Veränderungsprozessen, die zu besseren Bilanzergebnissen führen. Sie entwickeln außerdem die Gemeinwohl-Bilanz mit und bilden aus ihren Reihen die Auditorlnnen aus.

- Auditorlnnen: Die Gemeinwohl-Bilanz ist ein Instrument, das von Unternehmen selbst erstellt wird. Auditorlnnen überprüfen die Gemeinwohl-Bilanz-Ergebnisse der Pionierinnen, analog wie Wirtschaftsprüferlnnen die Finanzbilanz abnehmen. Außerdem streben sie Zertifizierungsstandards fürAuditorlnnen an.

- Referentlnnen: Ein Pool von über 30 Referentlnnen aus vier verschiedenen Staaten verbreitet die Gemeinwohl-Ökonomie in Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Seminaren und Workshops.

- Energiefelder: Als Energiefeld werden die regionalen Gruppen von Unterstützern bezeichnet, in denen Unternehmen ebenso arbeiten wie Studenten, Pensionisten, politisch aktive Menschen und andere. Zur Zeit (Stand Ende 2012) gibt es ca. 40 Energiefelder im deutschsprachigen Raum, etwa 30 im spanisch-sprachigen Raum (Spanien und Lateinamerika) und einzelne im englisch-sprachigen Raum, in Griechenland und in Portugal

2.2 Die Gemeinwohl-Matrix von Christian Felber

2.2.1 Kriterien / Indikatoren

Christian Felber hat in seinem Buch[11] eine Matrix dargestellt, in der die menschlichen Werte und die Berührungsgruppen (Stakeholder) in Bezug gebracht werden. Auf der horizontalen Achse sind die Werte

- Menschenwürde
- Solidarität
- Ökologische Nachhaltigkeit
- Soziale Gerechtigkeit
- Demokratische Mitbestimmung undTransparenz

dargestellt und in der vertikalen Achse die Berührungsgruppen

- Lieferanten
- Geldgeber
- Mitarbeiter inkl. Eigentümer
- Kunden / Produkte / Dienstleistungen / Mitunternehmen
- Gesellschaftliches Umfeld

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2-1: Gemeinwohl-Matrix Version 4 (2012)

Die Felder dieser Matrix wurden als „Kriterien" (ab Version 4 „Indikatoren") bezeichnet. Jeder Indikator drückt somit einen Wert in Bezug auf eine Berührungsgruppe aus. Teilweise waren (in der 1. Version) diese Felder noch einmal aufgeteilt, teilweise sind sie aber auch verbunden (wie z.B. bei der Berührungsgruppe Lieferanten)

In Summe ergeben alle Indikatoren maximal 1000 Punkte. Pro Indikator können maximal 90 Gemeinwohlpunkte erreicht werden. Das derzeit angewandte Punktbewertungsverfahren ist (auch nach Aussagen von Mitgliedern des Redaktionsteams) möglicherweise nicht die beste Methode zur Messung des Gemeinwohls, u.a. weil es Kompensationseffekte (z.B.: Aufwiegen ökologischer Schäden durch zusätzliche soziale Maßnahmen) möglich macht, was in der Nachhaltigkeitsdiskussion kritisch hinterfragt wird. In Zukunft sollen diese Bedenken bei der Weiterentwicklung des Instruments berücksichtigen werden.

Die Entwicklung der Gemeinwohl-Matrix zeigt auch die Dynamik der Entwicklung dieses Gedankens. Die Version 1 der Matrix wurde in der 1. Auflage des Buches „Gemeinwohl-Ökonomie" im Oktober 2010 publiziert. Durch viele Unterteilungen der Matrix-Felder enthielt diese Version 55 Kriterien.

Wenige Monate danach gab es eine Version 2 und im Juni 2011 schon eine Version 3, die dann auch in der 2. Auflage des Buches (Februar 2012) erschien. Die Version 3 enthielt 18 Kriterien.

Die aktuelle Version 4 (entstanden im Frühjahr 2012) enthält nur 17 Kriterien, die jedoch in Unterkriterien aufgesplittert waren. (Abb. 1) Allerdings wurde in derVersion 4 der Begriff,Kriterium' durch den Begriff ,Indikator'ersetzt, die Unterteilungen der Indikatoren heißen nun ,Kriterien'.

Jedem Indikator (ehemals ,Kriterium') wird ein gewisser Punktewert zugeordnet, wobei die Summe aller Punkte den Wert 1000 ergibt. Der Grad der Erfüllung der Indikatoren ergibt die Gemeinwohl-Bilanz eines Unternehmens.

Die Punktevergabe drückt eine Wertigkeit des Indikators innerhalb der Gemeinwohl-Bilanz aus. Die unterschiedliche Vergabe der Punkte in den bisherigen Versionen zeigt, dass die Diskussion darüber noch lange nicht abgeschlossen ist.

Ein wesentlicher Aspekt in der Punktevergabe ist auch die Nichtanwendbarkeit von manchen Indikatoren bei manchen Betrieben. So kann z.B. ein EPU keine Punkte erhalten für„Transparenz für Mitarbeiter" oder„gerechte Verteilung des Arbeitsvolumens". Dies wird derzeit dadurch behoben, dass für EPUs manche Indikatoren als unerfüllbar definiert und die entsprechenden möglichen Punkte aliquot auf die anderen Indikatoren aufgeteilt werden.

Diese Nichtanwendbarkeit von Indikatoren kann aber auch für die Berührungsgruppen „Geldgeber" und „Lieferanten" diskutiert werden. Wenn ein Unternehmen z.B. nicht mit Fremdkapital arbeitet und somit keine Geldgeber hat, dann kann im Bereich „Geldgeber" nur darüber geurteilt bzw. spekuliert werden, mit welchen Banken das Unternehmen die Geldgeschäfte durchführt bzw. welchen Banken es das Geld zum „Aufbewahren" und damit zum Geschäftemachen überlässt.

Ebenso ist die Frage der Beurteilung von Lieferanten natürlich ganz unterschiedlich, ob es sich bei dem Unternehmen und eine Produktionsfirma, eine Handelsfirma oder um ein Dienstleistungs­unternehmen handelt. Bei Produktions- und Handelsfirmen ist natürlich auf die Einhaltung von menschlichen Werten bei der Gewinnung von Rohstoffen und bei der Produktion der gehandelten Ware zu achten. Dienstleistungsunternehmen haben als „Lieferanten" nur die Lieferanten von Büromaterial, Strom, Telekommunikationsdienstleistungen, Transportmittel, etc., was vom Volumen (Anteil der Lieferanten am Gesamtumsatz) natürlich wesentlich geringer ist. Dies wird aber in der derzeitigen Version der Gemeinwohl-Bilanz nicht berücksichtigt.

2.2.2 Negativ-Kriterien

Zusätzlich zu diesen „Positiv-Kriterien" werden sogenannte „Negativ­Kriterien" definiert. Erfüllt ein Unternehmen ein Negativ-Kriterium, so gibt es entsprechend hohe Punkteabzüge.

Meiner Meinung nach sind diese Negativ-Kriterien noch äußerst unausgereift. Denn erstens wird ein Unternehmen, das Negativ-Kriterien erfüllt, wahrscheinlich keine Gemeinwohl-Bilanz erstellen, zweitens ist die Vergabe der Negativ-Punkt sehr willkürlich.

2.2.3 Ziel und Zweck einer Gemeinwohl-Bilanz

Heute wird der Erfolg von Firmen vorwiegend an der Finanzbilanz gemessen. Das führt zu - besonders in managergeführten Unternehmen - oft zu Maßnahmen, die kurzfristig das Ergebnis verbessern, langfristig aber dem Unternehmen und besonders den Mitarbeitern des Unternehmens schaden. Mein am Beginn dieser Arbeit geschildertes Schlüsselerlebnis zeigt diese Problematik.

2.2.3.1 Darstellung der gelebten Werte

Die Gemeinwohl-Bilanz erlaubt damit bei Unternehmen, in denen menschliche Werte und nachhaltiges Wirtschaften noch hoch stehen, diese Haltung nach außen zu dokumentieren.

2.2.3.2 Ansätze für Change-Management

Mit der Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz ergeben sich Ideen, die zu Verbesserungen im Unternehmen führen können. Die Umsetzung dieser Ideen wirkt sich dann im nächsten Jahr in einerVerbesserung der Gemeinwohl-Bilanz aus.

2.2.3.3 Motivation der Mitarbeiter

Wie sich bei den Firmen, die eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt haben, sehr oft gezeigt hat, ist die Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz ein deutlicher Schub in Richtung Motivation der Mitarbeiter.

2.2.3.4 Vorteile im öffentlichen Beschaffungswesen

Es gibt die begründetet Hoffnung, dass Firmen, die eine Gemeinwohl­Bilanz erstellen, eine Besserstellung bei öffentlichen Ausschreiben genießen können. Für Kommunen und andere öffentliche Institutionen ist es naheliegend, Firmen zu fördern, die mit ihren Erträgen nicht nur die Eigentümer bereichern, sondern auch dem Gemeinwohl dienen.

2.2.3.5 Förderungen

Es besteht die Aussicht, dass bestimmte öffentliche Förderungen in Zukunft vor allem Firmen zu Gute kommen, die das Gemeinwohl erhöhen und dies z.B. durch eine Gemeinwohl-Bilanz dokumentieren.

2.2.3.6 Kredite

Alternative Banken wie z.B. die in Österreich gerade entstehende Demokratische Bank haben angekündigt, Kredite günstiger zu vergeben, wenn der Kreditnehmer in seinem Unternehmen das Gemeinwohl fördert.

2.2.3.7 Steuern

Ein von Christian Felber in seinem Buch genannter Vorteil könnte auch die steuerliche Begünstigung von gemeinwohl-orientierten Betrieben sein. Mir persönlich scheint diese Hoffnung sehr visionär und in naher Zukunft nicht zu erwarten.

2.2.4 Gemeinwohl-Bericht und Gemeinwohl-Bilanz

Als Basis der Gemeinwohl-Bilanzen werden von den Unternehmen Gemeinwohl-Berichte erstellt. Im Bericht wird festgehalten, welche Aktivitäten ein Unternehmen in den jeweiligen Kriterien gesetzt hat. Je nach Umsetzung eines Kriteriums wurde dann ein Prozentsatz der Erfüllung und damit eine aliquote Punktezahl pro Kriterium vergeben.

Aufbauend auf dieser Version 3 entstanden im Herbst 2011 die ersten Gemeinwohl-Bilanzen von 55 Firmen (komplette Liste siehe Anhang), u.a.

Firmen mit über 500 Mitarbeitern:

- SEKEM Holding, Biologische Landwirtschaft, 1856 Mitarbeiter[12]
- Sparda-Bank München, 666 Mitarbeiter[13]
- Rhomberg Bau AG, Bregenz, 923 Mitarbeiter[14]

KMUs:

- Sonnentor, Kräuterhandels GesmbH, Zwettl, 150 Bauern und 153 Mitarbeiter[15]
- Biomarktgemeinschaft München[16]
- Gugler, Druckerei, 76 Mitarbeiter, Melk/Wien/Krems[17]
- Göttin des Glücks, Wien, 7 Mitarbeiter[18]
- Ettl-Software KG, Aschach/Salzburg/Rinn, 10 Mitarbeiter 18[19]
- Institut für Zukunftskompetenzen, St. Veit/Glan, 20 Mitarbeiter[20]

Ein- und Zwei-Personen-Unternehmen:

- Fairleben, Biolandwirtschaft, M. Lamm und J. Mayr, Allhaming[21]
- Kronsteiner Personal- Strategie & Organisationsberatung KG, Wien[22]
- Veronika Lamprecht, Lebensberaterin, Wien[23]
- Christian Felber, Publizist[24]
- Christian Rüther, Unternehmensberater, Moderator[25]
- Dr. Norbert Wißgott, Arzt, Zwettl[26]

3 Prozess der Gemeinwohl-Bilanz-Erstellung

Bei der Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz sind also die 17 Indikatoren nach deren Erfüllung zu überprüfen. Die folgenden Überlegungen zu Hintergründen, Zielen, Messung und Umsetzung der einzelnen Indikatoren stammen aus verschiedenen Publikationen und Arbeitsunterlagen des Vereins zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie[26] sowie aus Gesprächen mit Mitgliedern des Redaktionsteams. Sie geben Großteils, aber nicht immer die Meinung des Autors dieser Arbeit wieder.

3.1 Indikator Al: Ethisches Beschaffungswesen

3.1.1 Hintergrund:

Der Umgang mit und die Auswahl von seinen Lieferanten sowie deren Produkte und Dienstleistungen stellt für viele Unternehmen eine bedeutende Möglichkeit zur Steigerung des Gemeinwohles in seiner Einflusssphäre dar. Das Spektrum der zu berücksichtigenden Aspekte reicht hierbei von positiven Elementen (u.a. Kooperation, langfristige Zusammenarbeit, gemeinsame Erarbeitung von Lösungsstrategien für soziale und ökologische Aspekte) hin zu sozialen und ökologischen Risiken (z.B.: Arbeitnehmerrechte, Umweltbelastung), welche, teils aufgrund eines ruinösen Preiskampfes, in den vorgelagerten Wertschöpfungsketten aufzufinden sind.

Die mit der Globalisierung und Spezialisierung einhergehende Arbeitsteilung hat komplexe Strukturen in den Wertschöpfungsketten der Weltwirtschaft zufolge. Deshalb ist es wichtig, dass jede Akteur die vorgelagerten Wertschöpfer kennt und nach ethischen Prinzipien auswählt. Jede/r ist für den gesamten Produktionsprozess verantwortlich. Derzeit wird diese Sichtweise nur bei bestimmten kritischen Produktsparten (Kaffee, Kakao) berücksichtigt. Zunehmend geraten spezifische Rohstoffe (z.B.: Coltan) und komplexere Produkte (z.B.: Elektronikprodukte) ins Blickfeld der Wirtschaftsethik. Derartige Risiken sind nicht, wie der erste Blick vermuten lässt, auf Länder mit niedrigen gesetzlichen und / oder gelebten Standards reduziert sondern sind auch vielfach in westlichen (z.B.: prekäre Arbeitsbedingungen im Handel, Reinigungsdienstleistungen, produzierendes Gewerbe, etc.). Bislang sind Maßnahmen vielfach erst durch Druck seitens der Zivilgesellschaft und Konsumenten als reaktiver Prozess eingeleitet worden bzw. bleibt ein aktiver Zugang zu ethischen Aspekte im Beschaffungswesen auf Nischenanbieter beschränkt.

Neben sozialen und ökologischen Aspekten sind Beschaffungsverfahren vielfach von kompetitiven, preisgetriebenen Einkaufsprozessen begleitet. Mitarbeiterdes Beschaffungswesens werden durch variable Entlohnungs­komponenten zur Minimierung der Einkaufspreise angeregt - Rahmenbedingungen (z.B.: diesbezüglich Weiterbildung) und Anreizstiftung für ein ethisches Beschaffungswesen sind derzeit nur bedingt auffindbar.

3.1.2 Ziel

Zielsetzung dieses Indikators ist die Wahrnehmung der unternehmerischen Einflusssphäre um das Gemeinwohl in vorgelagerten Wertschöpfungs­schritten sukzessive zu erhöhen. Ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen setzt sich aktiv mit den Problemstellungen bezogener Produkte / Dienst­leistungen auseinandersetzen und versucht durch aktive Maßnahmen soziale und ökologische Folgenwirkungen und Risiken „bis zur Wiege" zurückzu minimieren. Mit seinen Lieferanten und Dienstleistungspartner strebt es eine langfristige Zusammenarbeit an, wobei das Gemeinwohl betreffende Aspekte in einem möglichst kooperativen Prozess aktiv adressiert werden.

3.1.3 Definition

Für die Beurteilung der positiven Achse können, vereinfacht ausgedrückt, die inhaltlichen Aspekte der Gemeinwohlmatrix selbst herangezogen werden, wobei Kooperationen mit Lieferanten zur Erhöhung des Gemeinwohls in vorgelagerten Wertschöpfungsketten explizit hervorgehoben werden sollen. Risiken hängen vielfach von dem jeweilig bezogenen Produkt / Dienstleistung, dessen regionaler Herkunft sowie der spezifischen Aktivitäten der Lieferanten und Dienstleister ab. Problematische Aspekte können vielfältiger Natur sein:

- Arbeitsbedingungen: existenzsicherndes Einkommen, Gesundheit und Sicherheit, Arbeitnehmerrechte, etc.
- Ökologische Aspekte: ökologische Qualität der eingesetzten Inputstoffe im Vergleich zu Alternativen, Einsatz der besten verfügbaren Technologie, in der Produktion eingesetzte Energieträger, Vermeidung von Risikostoffen, Emissionen in Luft / Boden / Wasser, etc.
- Soziale Auswirkungen auf andere Berührungsgruppen: direkte Belastung der Anrainer durch Schadstoffe, Konflikte um Rohstoffe, Korruption, Verstöße gegen geltendes Recht, kontroverse Unternehmenspolitik, Ausnutzen der Marktmacht, etc.
- Verfügbarkeit und Existenz von Alternativen

3.1.4 Abstufung undMessung

Langfristig betrachtet ist die Zielsetzung der Gemeinwohl-Ökonomie Bilanz und Matrix auf sämtliche Unternehmen anzuwenden. Folglich kann in einem zukünftigen Szenario die Gemeinwohlbilanz des Lieferanten­portfolios zur Bewertung dieses Indikators gelangen. Bis dahin gilt es zur Beurteilung mehrere unterschiedliche Aspekte bei der Beurteilung zu berücksichtigen.

Belohnt wird sowohl die aktive Auseinandersetzung als auch der tatsächliche Bezug sozial und ökologischer höherwertiger Produkte und Dienstleistungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3-1 Abstufungen zur Messung des Indikators Al

3.1.5 Umsetzung

Für eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Lieferantenportfolio ist ein systematischer Zugang bis aufAusnahmen im EPU/KMU-Bereich unabkömmlich. Der nachfolgende Darstellung soll eine mögliche Umsetzung eines Ethischen Beschaffungswesens nur im Groben darstellen, davon abweichende, innovative Zugänge von Unternehmen werden selbstverständlich nicht nur toleriert sondern sind ausdrücklich erwünscht, solange diese zu einem funktionierenden Ethischen Beschaffungswesen beitragen. Hierunter fallen insbesondere auch alternative Kontrollmechanismen.

In einem ersten Schritt kann die Auflistung der vorbezogenen Produkte / Dienstleistungen nach deren Relevanz (Anteil an den Kosten des Unternehmens) für einen Gesamtüberblick helfen. Auf dieser Basis können soz. und ökol. Risiken und Potentiale evaluiert und Handlungsalternative abgeleitet werden.

Beispielhaft sollen nachfolgend einige potenziell kritische Branchen detaillierter dargestellt werden um das Bewusstsein für relevante Aspekte zu schärfen:

- Rohstoffgewinnung: massive Verletzung von Arbeitnehmer- und Menschenrechten, Emissionen von Schwermetallen und Chemikalien in Wasser und Boden, Schwächung der Kontrolle der Kommunen über Land und Ressourcen, Verlust der traditionellen Lebensgrundlagen ansässiger Bevölkerung, etc.
- Lebensmittelindustrie: Folgewirkungen konventioneller Landwirtschaft (Bodenerosion, Folgewirkungen von Pestizideinsatz, Landnutzungswandel, Verlust der Artenvielfalt, etc.); Arbeitsbedingungen (Entlohnung, Kinderarbeit, Zeitarbeit, Gesundheitliche Schäden durch Pestizideinsatz, etc.)
- Fossile Energieträger: politische Konflikte um Ressourcen, Korruption, massive Belastungen auf Ökosysteme durch Austritt fossiler Stoffe bei Exploration und Transport, etc.
- Elektronikindustrie: massive Verletzung von Arbeitnehmer- und Menschenrechten (u.a. Wanderarbeiter), gefährliche Inhaltsstoffe (u.a. Polyvinylchorid, Bromierte Flammschutzmittel, Phthalate), Konflikt-Rohstoffe (z.B.: Coltan), etc.

3.1.6 Gemeinwohlbericht und GRI

Für die unternehmensinterne Auseinandersetzung sowie die Beschreibung dieses Indikators im Gemeinwohlbericht können nachfolgende Fragestellungen den Unternehmen helfen:

- Welche wesentlichen Produkte und Dienstleistungen werden seitens des Unternehmens bezogen (u.a. Primär- & Sekundärenergie, Rohstoffe, Materialien, Komponenten, Vorprodukte, Hilfsstoffe, Investitionsgüter, Dienstleistungen, Handelswaren)? Wie hoch ist deren ungefährer Anteil am Beschaffungsvolumen? Welcher regionale Herkunft sind diese bzw. wer sind die Lieferanten?
- Wie hoch ist der Anteil an regionaler Beschaffung?
- Welche sozialen und ökologischen Auswirkungen auf Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft entstehen durch die Beschaffungsvorgänge des Unternehmens unter Berücksichtigung der gesamten vorgelagerten Wertschöpfungskette? Existieren höherwertige Alternativen zum derzeitigen Beschaffungsportfolio? Wenn ja, welche?
- Welcher Anteils der beschafften Güter und Dienstleistungen erfolgt unter Berücksichtigung welchersozialer / ökologischer Kriterien? In welchem Ausmaß wird auf welche Label mit sozial- und / oder ökologisch-orientierten Inhalten oder vergleichbare externe Zertifizierungen zurückgegriffen?
- Welche sozialen und ökologischen Risiken werden in der gesamten vorgelagerten Wertschöpfungskette systematisch evaluiert? Wie erfolgt eine etwaige Überprüfung und Bewertung?
- Welche sozialen und ökologischen Kriterien werden für die Auswahl und das Monitoring der Lieferanten / Dienstleister angewandt? Wie erfolgt die Erhebung und Überprüfung dieser Kriterien?
- Existieren soziale und ökologische Aspekte beinhaltende Kooperationsprogramme mit Lieferanten?

Nachfolgend eine Auflistung der mit „Ethischem Beschaffungswesen" in Zusammenhang stehenden Indikatoren der Global Reporting Initiative:

- ENI Materials used by weight or volume.
- EN2 Percentage of materials used that are recycled input materials.
- EN3 Direct energy consumption by primary energy source.
- EN4 Indirect energy consumption by primary source.
- HR1 Percentage and total number of significant investment agreements and contracts that include clauses incorporating human rights concerns, or that have undergone human rights screening. Percentage of significant suppliers, contractors and other business partners that have undergone human rights screening, and actions taken.
- HR2 Percentage of significant suppliers, contractors and other business partners that have undergone human rights screening, and actions taken.
- HR5 Operations and significant suppliers identified in which the right to exercise freedom of association and collective bargaining may be voilated or at significant risk, and actions taken to support these rights.
- HR.6 Operations and significant suppliers identified as having significant risk for incidents of child labor, and measures taken to contribute to the effective abolition of child labor.
- HR.7 Operations and significant suppliers identified as having significant risk for incidents of forced or compulsory labor, and measures to contribute to the elimination of all forms of forced or compulsory labor.
- EC6 Policy, practices, and proportion ofspending on locally-based suppliers at significant locations of operation.

3.2 Indikator Bl: Ethisches Finanzmanagement

3.2.1 Hintergrund

Dem Finanzsystem kommt hinsichtlich des Gemeinwohls eine besondere Bedeutung zu. Gegenwärtig kennzeichnen Renditedenken und maßloses Gewinnstreben das Geschehen auf den Finanzmärken. Berichte über spektakuläre Fälle des Missmanagements, Unternehmensschieflagen und überhöhte Managergehälter zählen zu den Dauerbrennern in den Wirtschaftsnachrichten. Hochriskante, teils schlichtweg kriminelle Geschäftsmodelle führen zu einer Entkoppelung von Real- und Finanz­wirtschaft. Die These, dass in einer endlichen Welt unendliches Wachstum nicht möglich ist, erteilt dem Gedanken der ewigen Kapitalvermehrung eine Absage.

Das Bewusstsein, dass die im Rahmen der Unternehmensaktivitäten in Anspruch genommen Finanzdienstleistungen zu teils destruktiven Folgewirkungen führen, ist nur gering ausgeprägt[28]. Dies führt dazu, dass sowohl Angebot als auch Nachfrage ethisch-ökologischer Finanzdienstleistungen sehr gering sind. Im Jahr 2010 betrug der Marktanteil ethisch-ökologischer Finanzprodukte in Österreich 1,7 %; Tendenz steigend[29]. Anbieter achten zunehmend auf Nachhaltigkeit und beziehen soziale und ökologische Aspekte in die Investitions­entscheidungsprozesse mit ein. Das ethische Anspruchsniveau ist jedoch in vielen Fällen auf einem relativ bescheidenen Niveau. Weiters folgen derartige Veranlagungsformen der konventionellen Kapitalmarktlogik und sind nahezu ausschließlich Rendite orientiert bzw. liegt der Integration von Nachhaltigkeit vorrangig eine kurzfristig orientierte, ertragsmaximierende Motivation zu Grunde.

Zunehmende Deregulierung führte in den vergangenen Jahren zu einem massiven Anstieg komplexer Finanzprodukte, deren akkumulierter Wert sich von der realwirtschaftlichen Wertschöpfung simplifiziert gesagt entkoppelte. Eine Rückorientierung der Finanzierungsdienstleistungen an die Realwirtschaft und somit ein Verzicht auf ethisch fragwürdige und destabilisierende Produktsparten (Credit Default Swap, Hedge Fonds, Investmentprodukte im Zusammenhang mit Nahrungsmittelspekulationen und Land Grabbing ist für eine Transformation erstrebenswert. Der durch spekulatives, kurzfristiges Handeln getriebenen Preisfluktuationen gilt es durch auf Langfristigkeit ausgelegte Investitionsentscheidungen entgegenzuwirken.

3.2.2 Ziel

Geld soll zu einem öffentlichen Gut werden. Als Tauschmittel soll es privat bleiben, als Kredit öffentlich. Langfristig sollen Kredite oder Eigenkapital ausschließlich für Investitionen mit einer positiven Ökosozial- oder Gemeinwohl-Bilanz vergeben werden. Transparente, glaubwürdige Finanzdienstleister, ethisch-ökologisch orientiere Formen der Finanzierung und Veranlagung sowie bewusster Verzicht auf Kapitalerträge stellen die Grundpfeiler eines am Gemeinwohl orientierten Finanzmarktes dar.

Unternehmen können den Wandel der Finanzmärkte in Richtung Gemeinwohlorientierung mitgestalten. Der Wechsel zu einer nicht gewinn­orientierten Bank fördert Verteilungsgerechtigkeit sowie den sinnvolle Einsatz finanzieller Ressourcen. Die Inanspruchnahme ethisch-ökologisch Finanzdienstleistungen (z.B.: Rückstellungen für Pensionen) wirken als Signal in Richtung Nachhaltigkeit. Das bewusste Nicht-Investieren in risikoreiche Finanzprodukte führt zu mehr Stabilität. Überdies können finanzmarktferne Formen der Finanzierung ins Auge gefasst werden:

Leihe, Schenkung, Erbschaft (im Sinne einer demokratischen Mitgift) oder die Gewährung eines (zinslosen) Darlehens zwischen Unternehmen.

Der dem derzeitigen System inhärente Zwang zum Wirtschaftswachstum ist nicht Teil der Lösung vieler gegenwärtiger gesellschaftlicher Probleme sondern deren Wurzel[30]. Folglich gilt es auch für die Unternehmen, als produzierende Akteure des Wirtschaftssystems, eine Unabhängigkeit bzw. Resilienz dem Wachstumsparadigma gegenüberanzustreben. Die reduzierte Bedeutung der ökonomischen Bilanz eines Unternehmens in der Gemeinwohlökonomie bedeutet keinesfalls eine Negierung dieser, sondern eine Verlagerung von Gewinnorientierung hinzu ökonomischer Stabilität. Im Gegensatz zur volkswirtschaftlichen Ebene ist der Diskurs hierzu auf Unternehmensebene noch sehr jung, weitere Entwicklungen gilt es zu beobachten. Im Sinne eines etwas breiter aufgefassten „Ethischen Finanzmanagements" können in Zukunft hierunter auch die Integration sozialer und ökologischerAspekte in Kostenrechnung und Controlling von zunehmendem Interesse sein, beispielsweise die auch kritisch zu hinterfragende Monetarisierung externer Effekte[31].

3.2.3 Abstufung und Messung

Belohnt werden vorerst weiterhin drei unterschiedliche Aspekte des Finanzmanagements. Die Integration der Wachstumsunabhängigkeit und ökonomischer Stabilität soll im Rahmen der zukünftigen Weiterentwicklung der Matrix erfolgen:

— Gemeinwohl-orientierte Veranlagung (u.a. Tagesgeldkonto, Veranlagung von Rückstellungen für Pensionen)
— Soziale und ökologische Qualität des Finanzdienstleisters.
— Gemeinwohl-orientierte Finanzierung (s. auch Indikator E4)

Die Gewichtung der einzelnen Kriterien untereinander hängt vom jeweiligen Bedarf des Unternehmens an Finanzprodukten ab. Bei den für nahezu jedes Unternehmen relevanten Produkten (Tagesgeldkonto; Veranlagung von Pensionsrückstellungen) sowie anderen Veranlagungen ist das Produkt selbst tendenziell höher zu gewichten als der Finanzdienstleister, da Geld dem Kreislauf zugefügt wird und dessen Verwendung von gehobener Bedeutung ist. Bei Inanspruchnahme von Finanzierungsdienstleistungen (z.B.: Kredite) höhere Bedeutung dem Finanzdienstleister, da diesem Kapital für eigene Zwecke entzogen wird.

[...]


[1] CSR = Corporate Social Resposibility

[2] HR = Human Ressource

[3] Siehe dazu Artikel im Wirtschaftsblatt vom 7.8.1998 „Wenn die besten gehen, kostet das Millionen" http://wirtschaftsblatt.at/archiv/international/954599/index

[4] Felber, C., Gemeinwohl-Ökonomie, Deuticke Verlag; 2. Auflage (27. Feb. 2012)

[5] Siehe http://www.innerekuendigung.de/

[6] Brinkmann / Stapf, 2005

[7] http://www.bertelsmann-stiftuna.de/bst/de/media/xcms bst dms 32005 32006 2.pdf

[8] Thomas von Aquin, Summa theologiae I-II, q. 92 a. 1 ad 3, zitiert nach Störig, Hans-Joachim: Kleine Weltgeschichte der Philosophie. Erw. Neuausgabe. Fischer, Frankfurt a.M. 1997, S. 260

[9] http://www.aleichstellunasbeauftraate.uni-muenchen.de/pdfs/bav verfassuna.pdf

[10] Liste auf der Webseite www.Qemeinwohl-oekonomie.ora (Stand per Dezember 2012: 880 Unternehmen)

[11] Felber, C., Gemeinwohl-Ökonomie, Deuticke Verlag; 2. Auflage (27. Feb. 2012)

[12] Bericht mit Bilanz: http://issuu.com/sekem/docs/sekem aemeinwohl-bericht-bilanz 2011

[13] Bericht: https://www.sparda-m.de/pdf/sparda- m/sparda muenchen aemeinwohlbericht 2011 09.pdf

[14] http://www.rhomberabau.at

[15] Bericht mit Bilanz: http://sonnentor.at/content/download/131436/4312546

[16] Bilanz: http://www.biomarktaemeinschaft.de/7.html

[17] Bericht mit Bilanz: http://www.aualer.at/fileadmin/root aualer/blaetterkataloae/aemeinwohl oekonomie/index.html

[18] Bericht mit Bilanz: http://www.aoettindesaluecks.com/download2.DhD?f=5570&h=840c96767a3dceee4b 69db9a2adl4aa7

[19] Bericht mit Bilanz: http://www.ettl-software.at/fileadmin/paae/ettl- software/downloads/Gemeinwohlbericht-Ettl-Software-2012.pdf

[20] Bericht: http://www.zukunftskompetenzen.at/imaaes/content/files/Gemeinwohl- Bericht Audit.odf Bilanz: http://www.zukunftskomoetenzen.at/imaaes/content/files/Testat-Bilanz- Matrix-IFZ.pdf

[21] http://www.fairleben.at/de/Fair wirtschaften

[22] Bericht: http://www.personalundstrateaie.at/attachments/article/107/Gemeinwohl- Bericht%20K Kronsteiner 2012 03 Final offiziel.pdf Bilanz: http://www.personalundstrateaie.at/attachments/article/107/testat- kronsteiner.ioa

[23] Bilanz: http://www.veronikalamprecht.com/uoloads/files/Testat-Bilanz- Matrix%20Veronika%20Lambrechtl%202-zu.odf

[24] Bericht: http://www.christian-felber.at/mehr/Gemeinwohl-Bericht Felber final.pdf Bilanz: http://www.christian-felber.at/mehr/Gemeinwohl-Bilanz Testat Christian- Felber 2011.pdf

[25] Bericht: http://christianruether.com/wp-content/uploads/2012/Q4/ChristianRuether- Gemeinwohlberichtl.3.pdf Bilanz: http://christianruether.com/wp-content/uploads/2011/10/Testat-Ruether.pdf

[26] Bericht: http://wissaott.kmno4.net/files/GemeinwohlBericht.pdf Bilanz: http://wissaott.kmno4.net/files/GemeinwohlBilanz.pdf

[27] Factsheets - Beschreibung der 18 Gemeinwohlkriterien der Gemeinwohl-Bilanz (30.6.2011) Handbuch zur Gemeinwohlbilanz 4.1 (7.7.2012) Basisdokumente zur Gemeinwohlbilanz 4.0.1 (14.5.2012)

[28] vgl. Dohmen, Good Bank (2001), S.5: Die Deutsche Bank, WestLB und ING Bank gehören zu den Finanziers des japanischen Konzerns Tepco, der das Kernkraftwerk in Fukushima betreibt. Das beinhaltet, dass dazu auch das Geld von Anlegern und Girokontoinhabern zum Einsatz kommt.

[29] Forum für Nachhaltigkeit: http://www.forum-ng.org/images/stories/Presse/2011-ll- 22_PM_FNG_Oesterreich.pdf

[30] Nähere Informationen finden sich unter anderen bei zwei wachstumskritischen Strömungen: Degrowth-Movement: http://dearowth.eu/ und Steady State Economiy http://steadvstate.org/ bzw. Vortrag von Prof. Niko Paech zur Postwachstumsökonomie: http://www.voutube.com/watch?v= OipeABvMZO

[31] Als Beispiel sei das Konzept des Sustainable Value Added angeführt: http://www.sustainablevalue.com/downloads/sustainablevalueaddedeinneuesmadesn achhaltigke.pdf

Ende der Leseprobe aus 152 Seiten

Details

Titel
Die Bilanz der Zukunft? Menschliche Werte im Unternehmen und Gemeinwohl-Bilanz
Note
12 Punkte
Autor
Jahr
2012
Seiten
152
Katalognummer
V321457
ISBN (eBook)
9783668263611
ISBN (Buch)
9783668263628
Dateigröße
7354 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gemeinwohl-Ökonomie, Nachhaltigkeit, Unternehmensführung, CSR, Unternehmenswerte
Arbeit zitieren
Paul Ettl (Autor:in), 2012, Die Bilanz der Zukunft? Menschliche Werte im Unternehmen und Gemeinwohl-Bilanz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321457

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