Duration als Sensitivitätsmaß für Bondportfolios


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

21 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


I. Inhaltsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

III. Abkürzungsverzeichnis

1. Hinführung zum Thema

2. Sensitivitätsmaße des Bondmanagements
2.1 Klassische Kennzahlen: Duration und Convexity
2.2 Neuere Durationsvarianten

3. Durationsbasiertes Bondportfoliomanagement
3.1 Passives Bondmanagement
3.2 Aktives Bondmanagement
3.3 Semiaktives Bondmanagement

4. Resümee

IV. Literaturverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Macaulay-Duration

Abb. 2: Modified Duration

Abb. 3: MD und Marktzins

Abb. 4: Convexity

Abb. 5: Basis Point Value

Abb. 6: Key Rate Duration

Abb. 7: Immunisierungsbedingung

III. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Hinführung zum Thema

Festverzinsliche Wertpapiere stellen für institutionelle Investoren noch immer die wichtigste Anlagevariante dar. Aufgrund der ehemals stabilen Marktzinsentwicklung galten Bonds lange Zeit als eine relativ sichere Anlageform. Dies darf jedoch nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass die Ertragskomponenten dieser Wertpapierart - neben dem Bonitätrisiko des Schuldners - im hohen Maße einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt sind. Das sukzessive Zusammenwachsen der internationalen Finanzmärkte und die daraus resultierende zunehmende Marktzinsvolatilität machen heutzutage das Management von Zinsrisiken zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Bondportfoliomanagements. In diesem Zusammenhang hat die betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis zur Messung, Bewertung und Steuerung dieser Risiken spezifische Kennzahlen und darauf aufbauende Strategien entwickelt, die im Managementprozess eingesetzt werden.[1]

Die vorliegende Arbeit stellt die Finanzkennzahl Duration als Sensitivitätsmaß für Bondportfolios, sowie ihre Handhabung in der Praxis vor.

Zunächst werden wichtige Sensitivitätsmaße des Bondmanagements erläutert. Neben den klassischen Kennziffern folgt eine Auswahl neuerer Durationsvarianten.

Im Hauptteil wird die Umsetzung dieser Sensitivitätsmaße in konkreten Anlagestrategien des Portfoliomanagements dargestellt.

Schließlich bildet ein Resümee der zentralen Aspekte den Abschluss dieser Arbeit.

2. Sensitivitätsmaße des Bondmanagements

Die klassische Duration quantifiziert in ihrer Eigenschaft als Risikokennziffer das Zinsänderungsrisiko einzelner Anleihen und Portfolios.

Zinsänderungsrisiken festverzinslicher Wertpapieren resultieren im engeren Sinne aus einer Abweichung der tatsächlich realisierten Rendite einer Anlage von der erwarteten Rendite aufgrund von nichtantizipierten Zinsstrukturänderungen.[2]

Insofern spricht man hier von einem Endwert - oder auch Wiederanlagerisiko, da der Marktzins maßgeblich alle Cash Flows beeinflusst.

Das Zinänderungsrisiko im weiteren Sinne bezieht sich auf die Gefahr einer Markt - bzw. Kurswertänderung von Anleihen, falls sie vor dem Endfälligkeitstermin zum aktuellen Kurswert verkauft werden.

Dabei entwickeln sich End- und Marktwert bei einer Zinsniveauänderung gegenläufig.[3]

Obwohl die Durationskonzeption ausschließlich von Parallelverschiebungen flacher Zinsstrukturkurven ausgeht, sind in der Realität andere Szenarien zu beobachten.

Die Zinsstrukturkurve beschreibt die jährlichen Renditen ausfallfreier Zerobonds bis zur Fälligkeit für unterschiedliche Restlaufzeiten und dient der Beurteilung des Marktzinsniveaus.[4] Die Unterteilung erfolgt dabei in drei Laufzeitensegmente, die sich in kurze (drei Monate bis drei Jahre), mittlere (drei bis sieben Jahre) und lange Laufzeiten (über sieben Jahre) differenzieren lassen.

Ihre Lage wird aufgrund von Niveau, Steilheit und Krümmung determiniert.

Verschiebungen im Zeitablauf sind in allen drei Lageparametern möglich, wobei sich einzelne Laufzeitensegmente in unterschiedliche Richtungen bewegen können.[5] Neben der Parallelverschiebung (Änderung des Renditeniveaus) sind Drehungen (Verflachung oder Zunahme der Steilheit) und Veränderung in der Krümmung (Bauchigkeit) zu beobachten.[6]

2.1 Klassische Kennzahlen: Duration und Konvexität

Die Macaulay-Duration (D) gibt die durchschnittliche Bindungsdauer des eingesetzten Kapitals, bzw. die mittlere Fälligkeit eines Zahlungsstroms in Jahren an, und dient in diesem Zusammenhang als qualitativer Risikomaßstab. Eine niedrige Duration ist gleichbedeutend mit einer niedrigen Zinsempfindlichkeit.

Ihr wichtigstes Einsatzgebiet ist das Konzept der Immunisierungsstrategie.[7]

Hierbei wird ein vorab bestimmter Portfolioendwert unabhängig von einer Marktzinsänderung realisiert, wenn die Duration eines Anleihenportfolios dem individuellen Anlagehorizont des Investors entspricht.

Rechnerisch ergibt sich die Macaulay-Duration eines Bonds als Durchschnitt aller Zins- und Tilgungszeitpunkte t über die Laufzeit m, gewichtet mit den Barwerten der

jeweiligen Cash Flows BWCF, die mit dem Marktzins diskontiert werden.

[...]


[1] Vgl. Hauser (1992), S. 1 und Karl (1993), S. 30.

[2] Vgl. Steiner/Bruns (2002), S. 158 und Karl (1993), S. 30.

[3] Vgl. Hauser (1992), S. 1 und Steiner/Bruns (2002), S. 158 und Karl (1993), S. 30.

[4] Vgl. Gerke/Bank (1998), S. 102 und S. 106.

[5] Vgl. Paulus (2002), S. 478.

[6] Vgl. Fabozzi (1993), S. 494 und S. 496 und Paulus (2002), S. 478.

[7] Vgl. Eller/Kempfle (1989), S. 675.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Duration als Sensitivitätsmaß für Bondportfolios
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  (Lehrstuhl für Bank- und Börsenwesen)
Veranstaltung
Seminar Bank- und Börsenwesen
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
21
Katalognummer
V36303
ISBN (eBook)
9783638359672
ISBN (Buch)
9783638761901
Dateigröße
526 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Duration, Sensitivitätsmaß, Bondportfolios, Seminar, Bank-, Börsenwesen
Arbeit zitieren
Daniel Müller (Autor:in), 2004, Duration als Sensitivitätsmaß für Bondportfolios, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36303

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